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Amts- und änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, NNLSLÄVLL ^Ug^vtUtt Neuheide, Gberstiitzengriin, Schönheide, Zchönheiderhammer.Zosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Tel.-ktdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: EwilHannebohn, vrrantworll. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. LOL LOL» i"— Atz. Jahrgai»-. Dienstag, do, 6. Mai An Stelle des durch andere Ehrenämter stark in Anspruch genommenen Ritterguts - befitzers Geheimen Oekonomierates Andrä auf Braunsdorf hat Generaldirektor a. D. Liebscher in DreSden-A., Gerokstraße 621, den V-rsitz im ««-schufte für de« Vogelschutz im Königreiche Sachsen übernommen. Zuschriften und Sendungen in Sachen des Vogelschutzes sind an den Vogelschutz-Aus schuß zu Tharandt oder an den obengenannten Vorsitzenden zu richten. Dresden, den 28. April 1913. Ministerium des Innern. Dank. Der verft«r»e«e Prtvatma»« Kerr Lari SustLv Vuxvr yier hat i« seinem letzte« Wille» seiner Vaterstadt Eibensteck ein BermSchtnis im Betrage de« 48«« War«, das durch Zuschlag eines Zinsenteiles allmählig auf einen Bestand von 6000 Mk. gebracht werden soll, sür wohltätige «nd gemeinnützige Zwecke an-gesetzt. Die städtischen Kollegien haben das Vermächtnis für die Stadtgemeinde Eibenstock angenommen. Der Verewigte hat bei Lebzeiten uns zu wiederholten Malen Beweise seiner tüchtigen Gesinnung gegeben; er hat als Mitglied des Gesundheitsausschusses an dessen Arbeiten nut Emst und Verständnis teilgenommen und nun durch seine Stiftung seine von uns jederzeit gewürdigten Bürgertugenden gekrönt. ES ist uns ein dringendes Bedürfnis, unserem hochgeschätzten früheren Mitbürger für seine rühmenswerte Bürgertreue den tiefempfundenen Pank der Stadtgemeinde in die Gruft nachzurufen. Das Gedächtnis des Entschlafenen wird bei uns jederzeit in hohen Ehren bleiben. Eibenstock, den 3. Mai 1913. Der Stad 1 rat. H-ft-. M— 1. Termin Gemeindeeinkommensteuer betreffend. An die sosorttge Bezahl««- de» 1. Termin- Gemei«de-St«kommenste«er für 1913 wird hiermit nochmals erinnert. Da die zur Bezahlung nachgelassene Frist von 4 Wochen abgela«se« ist, wird gegen säumige Zahler nunmehr das Zwang-vollstreckungsverfahren eingeleitet werden. Gtadtrat Eibenstock, den 5. Mai 1913. Die Nrn. 16, 122 und 213 der Schankstättenverbotsliste sind zu stretchen. Gtadtrat Eibenstock, am 5. Mai 1913. Versteigerung. Dienstag, den 6. Mai 1913, nachm. 2 Uhr, sollen in der Restauration .Zentralhalle' hier 1 Tragkorb mit 1 Posten Stickereien an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 5. Mai 1913. Der Gericht-Vollzieher de- Königlichen Amtsgericht-. Hesterreich yat mit der Durchführung seiner Aktion begonnen. Taft Oesterreich nach den letzten groß—zügigen Ta ten Nikitas und denen feines nicht minder bescheide nen Sprößlings Danilo nicht mehr zurückweichen konn te, war klar, und so hat es denn jetzt mit der Durch führung seiner militärischen Maßnahmen begonnen, ohne die Beschlüsse der am heutigen Montag stattslN- dcnden Botschafterkonferenz abzuwarten: Wien, 4. Mai. Die „Reichspost" bezeichnet alle Gerüchte, daß Oesterreich-Ungarn sich icgend eine Beschränkung in Bezug auf die Art der Durchführung seiner militärischen Aktion aaferle- gcu werde, als unrichtig. Die Durchführung habe bereits begonnen. Freilich gründet sich dieses militärische Vorgehen nicht mehr allein auf die Befreiung Skutaris aus mon- tenegrinischen Händen, sondern um die Befreiung Al baniens schlechtweg; denn Essad Pascha hat, wie aus einer weiter untenstehenden Depesche hervor geht, tatsächlich sich jetzt zum Herrn Albaniens ge macht, hat einen ziemlichen militärischen Erfolg dort zu verzeichnen gehabt und wird sich — Zweifel sind hier ausgeschlossen — mit diplomatischen Noten nicht wieder aus Albanien vertreiben lassen. Als erster Vorläufer der zu unternehmenden Aktion dürste dre Verhängung des Ausnahmezustandes über Bosnien und die Herzegowina, allenfalls auch über Böhmen und'Mähren anzusehett sein: Serajewo, 3. Mai. Heute ist der Ausnahme zustand für Bosnien und die Herzegowina proklamiert worden Durch die Ausnahmeverfügungen vom 2. Mai, die durch kaiserliche Entschließung vom l. Mai genehmigt worden sind, werden einzelne Bestimmun gen des Landesstatuts suspendiert, Einschränkungen be züglich des Paß- und Meldewejens und der Freizügig keit eingcführt, die Zivilpersonen unter die Militärge richtsbarkeit gestellt und Einschränkungen und Ueber- wachungen des Telegraphen- und Telephonverkechrs an geordnet. Wien, 4. Mai. Hier wird mitgeteilt, daß. bereits in den allernächsten Tagen die Proklamier ung des Ausnahmezustandes auch für Böhmen und den nordwestlichen Teil von Mähren geplant sei. Die Kundmachungen seien bereits fertig und wür den das Datum 1. Mai tragen. Aber auck' noch einige andere Meldungen deuten darauf hin, daß Oesterreich auf dem Vormärsche be griffen ist: Dien, 4. Mai. Das Oberkommando, das die Leitung der Operation gegen Albanien und Montenegro übernehmen wird, wird sich heute nach Graz begeben. Mit der Leitung der Operationen werden entweder General Frank odEr General Schockier betraut werden. Trotzdem glaubt man in Wien, daß die heute in London tagende Botschafterkonferenz etwas Klärung in die trübe Balkansuppe bringen könnte: Wien, 5. Mai. An kompetenter Stelle wird erklärt, daß heute in der in London stattfindenden Botschafterkonferenz die Würfel bestimmt fal len werden. Wenn in dieser Sitzung mitgeteilt wird, daß Mo ntenegro bedingungslos S ku - tari räumen werde, bleibt der Friede erhalten und die Uebereinstimmung des europäischen Konzerts würde wieder hergestellt sein. Im entgegengesetzten Falle wird Oesterreich-Ungarn sofort die nötigen Verfügungen treffen, um Montenegro durch Zwangs maßregeln zur Räumung Skutaris zu zwingen. Wir für unseren Teil glauben nicht, daß Nikita auch nur die bescheidensten Anfänge eines Entgegen kommens zeigen wird, vollends, da er jetzt einen neu en Schachzug sich geleistet hat, der aufs (Neue eine Verschleppung der Verhandlungen herbeiführen soll. Nikita hat nämlich die Skupschtina einberufen, und zwar auf den 3. Mai. Damit Wilt der edle Czerna- gortzenkönig nach seiner Aussage die Verantwortung in der Skntarifrage von sich abwälzen; der wahre Zweck aber dürfte doch wohl der von uns oben an geführte sein, und so wird wohl eine Auslassung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" das Rich tige treffen, wenn sie ja auch schon durch dl? Er eignisse überholt sein dürfte: Berlin, 4. Mai. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt in ihrer Wochenrundschau: Es ist unter Mitteilung des Wortlauts der Proklamation ge meldet worden, daß der Kronprinz Danilo Slutarr zur Landeshauptstadt ausgerufen hat. Dazu trifft die Nachricht ein daß montenegrinische Truppen albanisch? Küstenplätze besetzt hätten. Damit wird der Hoff nung, auf die hin die Londoner Konferenz ihren Vor schlag gemacht hatte, der Boden völlig entzogen Der Augenschein widerspricht den Erklärungen, die vor König Nikita in London hat abgeben lassen, in so grober Weise, daß man sich von der Einwirkung der Mächte in Cetinje einen Erfolg nicht mehr wird ver sprechen können. Die militärische Aktion OZterreich- Ungarns im Verein mit Italien ist nunmehr in un mittelbare Nähe gerückt. Und nun zu den Vorgängen in Albanien, allwo Essad sich bereits zum Herrn des Landes gemacht hat: Cetinje, 4. Mai. Den letzten Nachrichten aus Alessi zufolge, ist ein Zwist zwischen den Truppen Essad Paschas und Tschawid Paschas ausgebrochen. Es fand ein blutiger Kampf statt, der mehrere Stunden dau erte. Die Truppen Tschawid Paschas wurden voll ständig geschlagen und flohen in größter Unordnung in allen Richtungen. — Die Serben haben Essad Pascha die Straße nach Durazzo freigegebcn und ein Teil der Truppen desselben ist bereits ftcgrrich in die Stadt eingezogen. Essad Pascha ist nunmehr H-rr von Albanien Natürlich wird Essad Pascha aus Albanien wie- der hinausgeschmissen werden und vornehmlich gegen ihn werden sich zunächst die militärischen Maßnahmen Oesterreichs und Italiens richten. — In der Fra ge der Friede nsvermittelnng zwischen oen Bal kanmächten und der Türkei herrscht jetzt überall zuver sichtliche Stimmung, wenn man sich auch nicht oerhehlr, daß die Verhandlungen sich in die Länge ziehen köjnneN: Cetinje, 4. Mai. Gestern haben die Ver treter der Großmächte hier, die gleichen Schritte in Sachen der Friedensvermittlnng wie in Belgrad, Sofiü und Athen unternommen. Pera, 4. Mai. In türkischen diplomatischen Kreisen hofft man, daß der Krieg nunmehr für beendet anznsehen ist, nachdem die Antwort der ottomanischen Regierung dem öster reichischen Botschafter übermittelt wurde. Die Pforte fürchtet jedoch, daß sich die Friedensver handlungen noch bedeutend in die Länge ziehen werden. Tagesgeschichte. Deutschland. - Tic Abreise des Kaisers nach Wies baden. Der Kaiser ist am Sonnabend abend weni ge Minuten nach neun Uhr von der Fürstenstativn des Bahnhofs Wildpark mit großem Gefolge nach Wiesba den abgereist. Die Rückkehr nach Potsdam erfolgt am Freitag früh. An demselben Tage beabsichtigt der Kaiser mit seiner Gemahlin die große Jubiläums-Kunst ausstellung zu eröffnen. Prinzregent Ludwig in Stuttgart. Bei herrlichem Frühlingswetter ist am vergangenen Sonnabend vormittag 11 Uhr 25 Minuten der Prin- regenr Lndwig von Bayern mit seiner Gemahlin zum Antrittsbesuch am Hofe zu Stuttgart eingetroffen. Vor dem Bahnhöfe hatte sich eine große Menschenmenge an- gesammelt Die Empfangshalle und die umliegenden Straßen zeigten reichen Flaggenschmuck. Auf dein Bahnsteig hatten sich zum Empfang eingefundvn der Kö nig und die Königin, die Herzöge Albrecht, Robert nnd Ulrich von Württemberg, die Herzoginnen Philipp und Robert von Württemberg, die Söhne des Herzogs Albrecht, Herzog Wilhelm von Urach mit zwei Töch tern, Ministerpräsident Freiherr von Weizsäcker, Ober bürgermeister Lautenschläger, die Generalität mit dem kommandierenden' General von Fabcck an der Spitze und andere. Ferner hatten verschiedene bayerische Vereine Aufstellung genommen. Der Prinzregent und seine Gemahlin wurden vom Königspaar aufs herz lichste begrüßt Nach Vorstellung der Mitglieder des Königshauses und der Gefolge schritten die hohen Herrschaften die Front der Ehrenkompagnie ab und begaben sich zu den Wagen. Im ersten Wagen nahm der Prinrregent nnd der König, im zweiten die Gemah lin des Prinzregenten und die Königin Platz. Aus dem Pubtilum ertönten lebhafte Hochrufe, die sich bis zum Refidenzschlosse fortsetzten. Der König und die Königin geleiteten ihre hohen Gäste nach den oldenburgischen Zimmern. Um zwölf Uhr begab sich der Prinzcegent und seine Gemahlin ins WilhelmspalaiS, wo um halb l Uhr im kleinen Kreise Frühstückstafel stattfand. Für das Gefolge war Marschalltasel. Landesverrat. In der Landesverrats«^