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Amts- vn- Anzeigeblatt Mr den klmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschlietzl des »Illustr.Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Leifenblason" in der Expedition, bei unseren voten sowie bei allen Reichspostanstalten. Hel.-Kdr.: Amtsblatt. Drucker für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schöndeiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage sür den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. und Verleger:»milHann.bohn, verantwort!. Redakteur lErnstLind.mann, beide Eibenstock L8S so. Jahrga»-. —— Dicustag, dei 12. Aüglist Da« im Grundbuche für Eiheustock Blatt 1316 auf den Namen de« Kaufmann« kivorx in Eibenstock eingetragene Grundstück soll am 1. Hktoöer 1913, vormittags 10 Ahr — an GerichtSstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde«. Da« Grundstück ist nach dem Flurbuche 3,» Ar groß, und auf 18070 Mk. — Pfg- geschätzt, besteht au« einem Fabrikgebäude und liegt in hiesiger Stadtflur an der Schulstraße. Die Einsicht der Mitteilungen de« Grundbuchamts, sowie der übrigen da« Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Recht« auf Befriedigung au« dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am 10. Juni 1913 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, wid rigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche deS Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung deS Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für daS Recht der Versteigerungserlös an die Stelle deS versteigerten Gegen standes tritt. Eibenstock, den 7. August 1913. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über da« Vermögen der Firma L O«. in Sosa, alleinige Inhaberin verekel. verw. gew. gev. «So» da ¬ selbst, jetzt in Stegwaldßaus i. Itay, soll mit Genehmigung des Konkursgerichtes die Schluß- Verteilung erfolgen. Dazu stehen 1984 Mk. 70 Pfg. und die Zinsen der Hinterlegungsstelle zur Verfügung, wovon jedoch die Kosten de» Verfahrens zu kürzen sind. Zu berücksichtigen sind 661 Mk. 08 Pfg. bevorrechtigte Forderungen, 11744 Mk. 07 Pfg. nichtbeoorrechtigte Forderungen. Ein Verzeichnis der Konkursforderungen ist auf der Gerichtsschreiberei des hiesigen Kö niglichen Amtsgerichts niedergelegt. Eibenstock, am 9. August 1913. Rechtsanwalt Konkursverwalter. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen deS Möbelhändlers »«« in Sch-»heide soll mit Genehmigung des KonkurSgerichts die Schlußoerteilung er folgen. Verfügbar sind Mk. 329,95 Pfg. Hiervon sind die Kosten deS Verfahren- und der Verteilung zu kürzen, sowie Mk. 78,60 Pfg. bevorrechtigte Forderungen zu bezahlen. Der Rest entfällt auf Mk. 7221,67 Pfg. nichtbevorrechtigte Forderungen. Eibenstock, den 11. August 1913. Konkursverwalter. Zum Friedensschluß. Aus Bukarest wird gemeldet, daß die Friedenskon ferenz ihre Arbeiten beendet hat,' ohne daß die Fra ge der von den Bulgaren an dre Verbündeten zu zah lenden Entschädigung noch die Schul- und Kirchen fragen gelöst worden sind. Und gerade die Einigung über Liefe Fragen wäre geeignet gewesen, auch dem türkisch-bulgarischen Konflikt ein Ende zu machen, da dann die Balkanmächte zusammen der Türkei die In nehaltung des Londoner Vertrages hätten aufzwin- gen können- Bulgarien hat jedoch die Reziprozität für Schule und Kirche verweigert und sich zu keilten Kon zessionen geneigt gezeigt. Jnforgc dessen haben die Delegierten auch eine bereits festgesetzte Erklärung fal len lassen, worin gesagt wird, daß der Balkanbund wie der hergestellt sei. Ueber den Abschluß des Friedens gingen uns poch nachstehende Meldungen zu: Bukarest, 10. August. Dem Hirsch'jchen Tet?- graphen-Büreau wird telegraphiert: In der gestrigen Konferenzsitzung wurde der Text des Vertragsentwurfes und des Friedensprotokolles definitiv festgestellt. Die Unterzeichnung erfolgt heute vormittag. Bukarest, 10. August. In der gestrigen Sitzung ist beschlossen worden, tue Frage der Entschä digungen dem Haager Schiedsgerichte zu überlassen. Zur Rektifizierung der alten serbisch-bulgarischen Gren ze wucde eine Kommission eingesetzt, und die bulga rischen Delegierten gaben eine neue Erklärung in der Frage der Revision ab. Sie gaben oer Hoffnung Aus druck, die Großmächte würden oen Opfern Bulgariens und den nationalen sowie wirtschaftlichen Erfordernis sen entsprechend die Lage Bulgariens verbessern. Die übrigen Delegierten antworteten, daß der auf dem Gleichgewicht beruhende Frieden definitiv sei, u»d dje bulgarische Erklärung die Rechtskraft des Friedens nicht berühre. Die allgemeine Auffassung geht dahin, daß der Friede nicht revidiert werden wird Heute wird nach der um neun Uhr erfolgten Friedensunter zeichnung unter Kanonendonner in sämtliche^ Krc- chen ein Tedvum abgehalten worden Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt in ihrer letzten Wochenschau über oen Abschluß des Frie dens: „Die letzte Woche hat als »richtigstes Ereignis den langersehnten Friedensschluß aus dem Balkan ge bracht. Wir freuen uns des glücklich vollendeten Wer kes einer klugen und energischen Staatskunst, die dem König Earol und seinen Ratgebern m Europa und der Geschichte Ruhm und Anerkennung sichert. Aus den harten Kämpfen geht keiner der Baltanstaaten ohne neue Gebiete hervor. Auch wenn vielleicht nicht al le Fragen für immer gelöst sind, können die Kriegfüh- rurden sich beglückwünschen, daß sie in Bukarest den Frieden gefunden haben, dessen der verwüstete Bal kan u. seine schwer heimgpfuchten Völker bedürfen- Auch Europa wünscht, daß nun endlich Frieden werde uno bleibe." Duß dafür gesorgt ist, daß nach wre vor die Bal- kanfrage im Vordergründe oer europäischen Interes sen steht, dafür bürgt die unangenehme Adrianopel- Frage Wäre der Frieden so zustande gekommen, daß der alte Balkanbund als wieder hergestellt betrachtet werden könnte, hätte sie sich vielleicht schneller und leichter erledigen lassen können. So aber kann die Pforte hartnäckig auf die Jnbesitzbehaltung des wie derbesetzten Adrianopels bestehen, Und das tut sie denn auch nach wie vor: Konstantinopel, 10. August. Das Ministe rium des Aeußeren fetzte gestern den Wortlaut der Ver balnote fest, die der Großwesir Montag den Botschaf tern als Antwort auf die Mitteilung der Mächte über mitteln wird. Sie motiviert kurz den Standpunkt der Pforte, die eine Herausgabe Adrianopels ablehnt. Wien, 10. August. Die „Südslawische Korre spondenz" meldet: Die Türkei ist fest entschlossen, Adrianopel und Thrazien zu behalten Die Türkei sei gewillt, Bulgarien den Krieg zu erklären, falls Bul garien die formelle Rückerstattung des gesamten Ge bietes ablehne. Tagesgeschichte. Deutschland. — Besuchsweise Kaiser Wilhelms. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" stellt gegenüber der Meldung eines Wiener Blattes aus Ischl, Kaiser Wil helm werde vor seinem Besuch beim Thronfolger Erz herzog Franz Ferdinand ist Eckardtsau nach Gmun den reisen, um dem herzoglich cumberländischen Ho fe einen Besuch abzustatten und somit sei auch ein kur zer Besuch des Kaisers bei Kaiser Franz Josef noch in dieser Saison zu erwarten, fest, oaß diese Anga ben durchweg unzutreffend sistd. Ter Kaiser hat al lerdings eine Einladung des Erzherzogs Franz Ferdi nand zur Jagd erhalten und auch angenommen, aber nicht nach Eckardtsau, sondern nach Konopischt in Böh men für Anfang Winter. — Der Reichskanzler beim Kaiser. Nach dem der Reichskanzler sowohl am Freitag wie auch am Sonnabend vormittag Gelegenheit hatte, dem Kaiser längeren Vortrag zu halten, forderte Seine Ma jestät den Kanzler auf, an der Fahrt auf der „Iduna" teilzunehmen. — Der kaiserliche Gnadenerlaß. Die „Nvrdoeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Der Al lerhöchste, vom 16. Juni dieses Jahres oatrerts Er laß, betreffend Milderung von Strafen aus Anlaß des Regierungsjubiläums, ist nunmehr im wesentli chen zur Durchführung gelangt Er hat zu einer fehr großen Zahl von allerhöchsten Gnadencrweisen geführt; ihre Zahl belief fich auf ungefähr 24 000. — Entschädigung! von Schöffen und Geschworenen. Der „Reichsanzerger" veröffent licht das Gesetz, betreffend die Entschädigung vondhös- fen und Geschworenen, sowie eine BelanntmachuNg, be treffend die Tagegelder und Reiselüsten derselben- — Eine Falschmeldung über das D i - rektorium von Krupp. Durch einen großen Teil dec Presse geht die auch von uns erwähnte Mel dung der „Braunschweigischen Landeszeitung", daß gegen das gesamte Direktorrum der Firma Krupp Anklage erhoben worden sei, und daß diese Herren neben dem früheren Bureauchef oer Firma Krupp in Berlin, Brandt, sich vor der ersten Strafkammer des Landgerichts Berlin I in der ersten Septemberwoch- zu verantworten haben werde«. Dem gegenüber er fahren wir, daß eine Anklage bisher überhaupt «och nicht erhoben ist, daß vielmehr oie Akten der Staats anwaltschaft sich noch beim Kriegsgericht befinden und dem Untersuchungsrichter noch »l'cht zurückgrstellt sind. Daher kann von einer Terminsestjevunz keine Rede fein. Die Meldung ist daher in allen Teilen falsch. Oesterreich-Ungarn. — Graf Berchtold beim Kaiser. In dein Bortrage, den Graf Berchtold dem Kaiser in Ischl erstattete, stand nach Informationen in politischen Krei sen die Frage der Revision des Bukarester Vertrages im Vordergründe der Besprechungen. Man hält hier daran fest, daß es zu einer Revision des Vertrages Wunnen wird, und behauptet sogar verschiedentlich, daß Oesterreich und Rußland entschlossen smd, die Revision eventuell ohne Teilnahme der übrigen Mächte durch zuführen. Frankreich. — 13600000 Francs sür Frankreichs Luftflotte. Nachdem die vom Ministerium ange- ordneten Vorstudien zur Schaffung eines vollständi gen Dienstes von Lenkballons und Aeroplanen, sowie zur Schaffung von Luftschiffen und Aervptanhallen beendet sind, hat die französische Regierung nunmehr der Kammer ein Projekt eingereicht, das für die Aus führung dieser Organisation einen Kredit von 13600000 Francs vorsieht. Die Summe soll auf drei Jahre verteilt werden. — Nach der Annahme des Lrri'jah- rcsgesetzes. Kriegsminister Etienne erklärte ei nem Berichterstatter, daß oie neuen Kasernrubauten, falls keine Streiks ausbrechen, am 30. September f?r- tiggcstcllt sein würden. Di? Jahrcsklasse von 1913 würde spätestens am 25. November emgcreiht sein. Gleichzeitig, vielleicht schon einzge Tage vorher, wür de die Klasse von 1910 heimgeschickt werden unter dem von dem neuen Gesetze geforderten Vorbehalte, daß sie noch während eines Jahres zur Verfügung des Kriegsministeriums bleiben und crnberufen wer den können- Obgleich die Kaders nicht vollständig feien und in der Infanterie allein 13o0 Leutnants fehl ten, ivcrde es in keiner Waffengattung an Instrukteu ren fehlen. Am 15. April nächsten Jahres würde dis dritte Klasse mobilisierungsfähig sein. Schließlich wer de noch vor Ende dieses Jahres an der Vogesengren- ze in dem Gebiet zwischen Nancy und Besancon ein 21. Armeekorps errichtet werden. Zum Kommandeur desselben sei General Legrand ausgewählt, der als Regievungskommissar in der Kammer und im Se nar an den Verhandlungen über das Treijahresgesetz einen so hervorragende« Anteil genommen hat. — Ein französischer Polizeistandal. Nach einer Meldung des „Petit Parisien«?" ist in Pa ris ein großer Polizeiskandal zu erwarten. Ein Bri gadier und sechs Beamte sind in Untersuchung gezo gen, weil sie sich bestechen ließen, verschie dene Leute unter Anschuldigung imaginärer Vergehen zu verhaften. So soll eine jung? Frau, w.lch? sich an ihrem Liebhaber rächen wollte, die Polizisten be stochen haben, diesen als Zuhälter zu arretieren Er fei auch in diesem Sinne verurteilt worde« Auch andere Fälle von Bestrafungen aus Grund 'olscher An schuldigungen werden erzählt. — Militärische Jugend ausbild ung in