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Amts- und Anzeigeblatt Mr den 5lmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld. Hundshübel, sLWUWLKLW^ ^UUrMUtt Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usm , Fernsprecher Nr. 270. und Verleger: Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. —— 60. Aah--a»s> — —- L8-L Sonntag, den 7. Dezember «MAA I—M—,m» m »IW»-''- » ' » > » -I»»' , «-« » »r, ! I M Bezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschlietzl des „DUuslr. Untcrhaltungsdlatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition,bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Tel.-Kdr.; Amtsblatt. Dmcker n Rofie« und in Penig ist die Ma«l« und Klauenseuche ««-gebrochen. ) re Sven, den K. Dezember 1973. Ministerium des Innern. Im Jahre 1914 finden Gerichtstage an folgenden Montagen: 12. und 26. Januar, 0. und 26. Februar, und 23. März, 6. und 26. April, 4. und 18. Mai, 8. und 22. Juni, 6. und 20. Juli, 10. und 24. August, 14. nnd 28. September, 12. und 26. Oktober, 0. und 23. November, 7. und 21. Dezember in den Stunden von 9 Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmittags im Rathause zu Schön heide statt. Die Art der Geschäfte, die auf den Gerichtstagen erledigt werden können, bestimmt sich nach der Vorschrift der Verordnung des Königlich Sächsischen Justizministeriums vom 3. Februar 1910, die auf dem Gemcindeamte zu Schönheide eingesehen werden kann. Auf Erledigung von Angelegenheiten, die nicht drei Tage vorher bei Gericht an gemeldet worden sind, kann kein Anspruch erhoben werden. Verspätetes Eintreffen der geladenen Personen kann die Nichterledigung der Ange legenheit zur Folge haben. Eibenstock den 26. November 1913. Königliches Amtsgericht. Stadtverordnetenwahl Montag, den 8. Dezember 1913. Wahllokal: Rathaushotel, oberer Saal. Zeit der Stimmenabgabe von vormittag- 0 Uhr bis nach«. 2 Uhr. Oesseutliche Stimmenauszählung r von nachmittag- 3 Uhr ab. Von den zu wählenden 7 Stadtverordneten müssen mindesten- 1 ansäsfig und mindeftenS 2 unansässig sein. Die z« wählenden Stadtverordneten find «nter Angabe ihre- vollstän dige» Ramen- und de- Stande- so zu bezeichnen, daß über deren Person kein Zweisel möglich ist. Bei Personen gleiche« Ramen- ist jeder Zweifel dnrch genaue Angabe der Wohnung auf dem Stimmzettel auszuschließen. Alljährlich hat eine Anzahl Summen für ungilug erklärt werden müssen, weil bei Ausfüllung oder Druck legung der Zettel obigen Erfordernissen nicht entsprochen worden war. Die Wähler werden ersucht, da- Wahlgeschäst dadurch erleichtern z« Helsen, daß sie ihr Stimmrecht möglichst schon im Lause des Vormittag- a«-- übe«. Tladtrat Eibenstock, den I. Dezember 1913. Tagesgeschichte. Deutschland. — Abreise des Kaisers von Donau eschingen. Der Kaiser ist Freitag nachmittags 2 Uhr mit seinem Gefolge von Donaueschingen nach Stuttgart abgefahren. Er umarmte auf dem Bahnhofe den Fürsten von Fürstenberg, der zur Verabschiedung mit seiner Familie erschienen war. Weder der Reichs kanzler noch der Statthalter Graf v. Wedel oder der kommandierende General von Deimling waren zum Abschied am Bahnhof. — Das Kommando in Zabern. Der in Zabern zur Untersuchung weilende Generalmajor Kühn hat bis auf weiteres das Garnisonskommando über nommen. Tas Kommando ist also einstweilen dem Oberst v. Reutter abgenommen worden. — Versetzung der Garnison von Za bern. Dem Hirsch'schen Telegraphenbureau wird aus Donaueschingen gemeldet: Sicherem Vernehmen nach ist vom Kaiser angeordnet worden, daß zur Vermeidung weiterer Konflikte die Garnison von Zabern vorläufig nach dem Truppenübungsplätze Hage nau verlegt wird. Des weiteren hat der Kaiser An weisung erteilt, daß die schwebenden kriegsgerichtlichen Untersuchungen über die Vorgänge in Zabern tunlichst beschleunigt werden. — Die amtlichen Ermittelungen über die Entstehungsursache der Explosion des Marineluftschiffes „L. 2" haben das nach- stqhende ergeben: Bildung eines lustverdünnten Rau mes, in der vorderen Gondel, hervorgerufen durch die bei dieser Konstruktion erstmals angewandte Art des an der Vordersette der Gondel befindlichen Schutz- schirmes. Ansaugen des an der Unterseite des Luft schiffes austretenden Gases. Entzündung des in die Gondel hineingesogenen Gasgemisches durch einen Fun ken am Motor. Die Entstchungsmöglichkett einer sol chen verhängnisvollen Saugwirkung bei diesem neu artigen Schutzschirm Haben weder die Konstrukteure der Marine noch die der Zeppelingesellschaft voraus gesehen. Die nunmehr erkannten Gefahrquelle" wer den künftig beseitigt. Der Verlust der beiden erste» Marinelustschiffe hat eine vorläufige Neuverteilung des Personals der Marine-Luftschiffcrabteilung notwendig gemacht. Die Ausbildung der Abt. soll gelegentlich der Passagiers ährten der Tvlag-Luftschiffe von Fran^ surt a. M. und Dresden aus stattsinoen Es tritt da durch folgende Verteilung «in: 1. Stab der Marine- Luftschiffabteilung in Dresden; 2. Marine-Luftschiffde tachement in Frankfurt a. M.; 3. Wachkommando der Marineluftschiffabteilung in Fuhlsbüttel; 4. Wachkom mando der Marine-Lustschiffabteilung in Johannisthal: Frankreich. — Dupuy Ministerpräsident. Ribot lehn te es ab, ein Kabinett zusammenzubringen. Jean Du puy dagegen Hat das Portefeuille des Ministerprä- skdentcn angenommen und dem Präsidenten der Re publik versprochen, heute abend definitive Vorschläge zu machen. > Orttliche mit sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 6. Dezember. Es sei auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht auf das Kirchen konzert, das am morgigen Sonntag von dem durch den Damengesangverein und eine Anzqhl hiesiger mu sikliebender Herren wesentlich verstärkten Kirchenchor veranstaltet werden soll. „Neue Weisen, das Christ kind zu preisen," lautet die Ueberschrift, die das 10 Nrn. umfassende Programm trägt. Tie Konzertbe sucher werden also Weüe nur neuerer, meist noch leben der Komponisten zu hören bekommen, durch die sie im Geiste zurückversetzt warden in jene große, heilige Zeit, da die Frommen im Volke Israel des ver heißenen Heilandes harrten, da den Hirten auf dem Felde seine Ankunft verkündigt wurde und die Weisen aus dem Morgenlande kamen, um mit kostbaren Ge schenken dem neugeborenen König zu huldigen. Daß die Auswahl der einzelnen Kompositionen in dem Be streben ersolgt ist, den Besuchern des Konzertes nur Gutes und musikalisch Wertvolles zu bieten, dafür bürgen die Namen der Komponisten, die, obwohl seit kurzem erst bekannt, sich doch schon eines recht guten Klanges in der Konzertwelt eaffreue». Dazu kommt noch, daß in der Solistin, Fräulein Clara Netcke, eine Sängerin gewonnen worden ist, die nach den vorliegenden Kritiken mit nicht gewöhnlichen Mitteln ausgerüstet ist, mit Mitteln, „die man bei vielen, die den dornigen Weg in den Konzertsaal wagen, ver gebens sucht." So steht z. B. in einem Chemnitzer Bericht über eine am verflossenen Totensonntag in der dortigen Schloßbirche unter Kantor Jochimsen ver anstalteten Aufführung des Händel'sche» Oratoriums „Jephta" wörtlich: „Vom ersten bis zum letzten Ton strömte das in schöner dunklar Färhung prangende Organ der Sängerin tiefste Empfindung, eine ganze Seele aus. Wenn das Oratorium eine so tiefe ethische Wirkung hatte, so gebührt Frl. Nctcke daran der Haupt anteil." — Sicher wird es unsern einheimischen Kräf ten, die mit unermüdlicher Treue und Ausdauer an der Erfüllung ihrer Aufgaben gearbeitet haben, im Ver ein mit der begabten Künstlerin gelingen, in de" Herzest der Zuhörer die rechte Advents- und Weihnachtsstim mung zu wecken. Möge darum dein morgigen Kon zerte ein recht zahlreicher Besuch beschieden sein! — Eibenstock, 6. Dezember. Jugendpflege — eine Arbeit unserer Zeit. Fürwahr eine n»t- wendige Arbeit. Gewiß haben für die Heran wachsende Jugend immer zahlreiche und ernste Ge fahren bestanden. Aber ganz gewiß ist es auch, daß ein großer Teil derselben gegen sie früher besser ge schützt gewesen ist, als heutzutage. Größer war frü her die bewahrende Zucht des Elternhauses, in wel chem Sohn und Tochter ihren Aufenthalt hatten. Jetzt sind unsere der Schule kaum entwachsenen Kna den und Mädchen bald auf sich selber angewiesen- In fremdem Hause, wo niemand sich um sie kümmert, haben sie Schlafstelle vielleicht nur, wo der Aufent- "halt nicht immer freundlich ist. Die Sehnsucht n«ck Unterhaltung treibt dann hinaus auf die Gasse und an Stätten, wo Versuchung und Sünde lauern Wen noch rein und unverdorben ist, kommt nur zu leicht in eine Umgebung, in welcher rein zu bleiben fast un möglich ist. - Welche Bedeutung eine Einwirkung auf das Heranwachsende Geschlecht hat, wird mehr und mehr erkannt bezüglich der männlichen Jugend. Es, ist aber ganz gewiß, daß. unsere weiblich« Jugend eb ner freundlichen, liebevollen Pflege nicht minder be darf. Man sucht deshalb auch allerorten an sie her anzukommen und sie in Jungfrauenvereine" u. a. zu sammeln. Auch bei uns soll das mehr und mehr ge schehen. Es sott aber auch der Versuch gemacht wer ben, auf wettere Kreise einzuwirien und die Erkennt nis zu schaffen, daß eine Unterhaltung auch in an derer Weise wohl möglich ist, als man sie jetzt ge wöhnt iist Und vielfach allein für möglich hält. Mit einem „Kirchlichen Unterhaltungsabend für unsere weibliche Jugend", welcher am morgigen Sonntag in der städt. Turnhalle stattfinden soll, soll dieser Ver such unternommen werde». Gemeinsame Gesänge, eine lstrze Ansprache ernsten Inhaltes und eine Reise durch unser Sachsenland an der Hand von Lichtbilder" wer den den Abend ausfüllen Möchte sich die Hoffnung erfüllen, daß damit «in gutes Wert in Angriff ge nommen wird, das aber freundliche Aufnahme und An klang finde. Möchte vor Allem unsere weibliche Ju gend sich recht zahlreich einfinden Es sollen aber auch Männer und Frauen der Gemeinde, welche sich für unsere Jugend interessieren, herzlich willkommen sein. Vielleicht werden dabei und dadurch Kräfte gewon nen, welche zu einer eventuellen Mitarbeit bei Unserer Jugendpflege, die viele Mithelfer braucht, bereit sind. (Siehe auch die Anzeige). > — Schönheide, 6. Dezember. Erhängt hat sich hier am Donnerstag der Schneider E. B. — Am Dienstag wurde im hiesigen Elektrizitätswerk ein Diebstahl auszuführen versucht. Durch einen Zu fall konnten die oder der Dieb nicht zur Ausübung der Tat gelangen; sie flohen, «in Geräusch verscheuchte sie. — Dresden, 5. Dezember. Der König nahm heute vormittag im Residenzschlosse die Vorträge der Staatsminister und des Kgl. Kabinettssekretärs entgegen. — Leipzig, 5. Dezember. Die Leipziger Stadt verordneten hatten vor längerer Zeit einer einmaligen Baubeihilfe in Höhe von 600000 Mark und der Unent geltlichen Ueberlassung eines Bauplatzes an die Staats- regievung zugestimmt für den Fall, daß die Tier ärztliche Hochschule verlegt werden soll. Der Rat hat jetzt einen andere» Bauplatz für diesen Zweck vorgeschlagcn, der gestern ebenfalls die Zustimmung des Kollegiums gefunden hat. - Chemnitz, 5. Dezember. Wie die „Chem nitzer Reuest. Nachr." melden, ereignete sich gestern mittag aus der Stollberger Straße an der Endstation der Straßenbahn ein schwerer Unglücksfall. Ein 56 Jahre alter Martthelfcr wollte hinter den bei den dortstehenden Straßeichahnwagen die Straße kreu zen, wurde aber 'hierbei von einem Limbacher Auto mobil überfahren und ein Stück geschleift. Tie Rä der gingen iHm über den Kops. Außer anderen Ver letzungen hat der Verunglückte einen Schädclbrnch da vongetragen. Mannschaften der Rettungswache legten ihm einen Verband an und brachten ihn "ach dem Stadtkrankenjhause, wo er ohne Besinnung dar"ieder- liegt. ' — Zwickau, 5. Dezember. Das Schwurgericht verurteilte den 27 Jahr« alten Malergeh:lf. Sandig, der in der Nacht zum 2. September nach einem ge ringfügigen Streite den Beerewhändler Lill aus Trinkseisfen in einem Gasthaus« in Schwarzenberg er schossen hat, zu 4 Jahren Gefängnis und wegen verbotenen Wasfentragens zu 4 Wochen Haft.