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Amts- un- ÄNMgeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Ewenstock und dessen Umgebung 45—^1^44 für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, CüübvlUlI Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, S chönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,Mildenthalusm Fernsprecher Nr. 210. und Verleger: Emil Hann.bohn, verantwort!. Redakteur- Ernst Lindemann, beide Eibenstock. «i> s«h«a««a. — R« Mittwoch, dea 21. Jamar s Erscheint täglich abends mit Ausnahme de Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespalten Seile 30 Pfennige. Bezugspreis Vierteljahr!.IN. 1.50 einschliehl des »Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Tek^-Kdr.: Amtsblatt. Drucker Im Handelsregister ist heute auf Blatt 271 — Stadtbezirk — (Firma: Eibenstocker Bank, Zweiganstatt de» Chemnitzer Bankverein in ßiöeuttoL) eingetragen worden: . Dem Kaufmann Lullus Paul Hugo Lvdvnk in KiSenstock ist Prokura für die Eibenstocker Bank, Zweiganstalt deS Chemnitzer Bankverein erteilt. Er darf die Gesellschaft nur gemeinschaftlich mit einem Vorstandsmitglied oder einem anderen Prokuristen oder Handlungsbevollmächtigten vertreten. Eibenstock, den 2. Januar 1914 Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister ist heute auf Blatt 218 — Stadtbezirk — betr. die Firma Udroaltt «»üasttoL in Eibenstock, eingetragen worden: Die bisherige Inhaberin, Anna VAaris »erw. Ldarwvin geb. Lranctt, ist ausgeschieden. Der Kaufmann Vonviantln WaUkvr Ldsrwsin in Kiöenkock ist Inhaber. Eibenstock, den 13. Januar 1914. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermöge« des Fabrikanten Vrlsckrlel» «««tnv Alleininhaber der Firma Taxvr L in Eibenstock, soll mir Genehmigung de» Konkursgerichts die Schlußverteilung erfolgen. Hierzu sind 197 Mk. 87 Pf. einschl. Zinsen verfügbar, wovon jedoch die Kosten des Verfahrens und die bevorrechtigten Forderungen von 134 Mk. — Pf. zu kürzen sind. Die nicht bevorrechtigten Forderungen in Höhe von 11046 Mk. 13 Pf. gehen leer aus. Ein Verzeichnis der Forderungen ist auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichts niedergelegt. Eibenstock, den 20. Januar 1914. Rechtsanwalt alt Konkursverwalter. mervräsidenten Deschanel ein Schreiben, in dem er mid I barte»! Carlsfeld stattfindenden Kreiswettläufc teilt dak er sein Amt als Vizepräsident der Rammer des Kreises Westerzgebirge im Skiverband Sachsen ist nachzutragen, daß dem hierzu gewählte»! Wrenans — Abbß Le mire verzichtet- Dor katholisch, radikale Deputierte Abb4 Lemire richtet« an den Kam schuß ttuch Herr Bürgermeister Hesse hier angehört. Ferner ist mitzuteilen, daß das Kgl. Sächs. Kriegsmini- steriunr zwei Preise gestiftet hat, und zwar einen Preis für den Führer der im Patrouillenlauf siegende» Pa trouille und einen Preis für de» 1. Sieger im Mi litärlanglauf. Auch Carlsfeld bringt einen Preis, der gestiftet ist für den 1. Sieger im Hindernislauf. Eibenstock, 20. Januar. Nach den soeben für die einzelnen Linien des Kgl. Sächs. Eisenbahn netzes erschienenen rechnungsmäßige» Ermittelungen hat sich im Jahre 1912 das mittlere Anlagenkapital der ILinie Chemnitz Hbf - Aue—Adorf mit Zwotenthäl —Klingethal, Cibensto ck unt. — ob. Bahnhof »r Markneukirchen -Siebenbrünn Erlbach mit 0,838 Pro zent verzinst. Im vorhergehenden Jahre waren es 1,587 Prozent. Auf der Strecke Wilzschhaus Carlsfeld stellte sich die Verzinsung auf 1,072 Prozent iim Gegensatz zu 1,140 Prozent des vorher gehenden Jahres — Schönheide, 20. Februar. Vorigen Sonnabend und Sonntag hielt hier Herr Lehrer Kurt Fischer- Eiben stock einen SkikursuS für Kinder ab. Infolge der äußerst günstigen Witterung konnte in unserer Gemeinde endlich ein mal eine planmäßige Unterweisung unserer Schuljugend im Skilauf in Angriff genommen werden. Die Beteiligung war eine ziemlich rege (51 Kinder). Es ist zu hoffen, daß in Zu kunft dieser kraft- und mutbildende Sport, der auf Körper und Geist des Läufers äußerst vorteilhaft einwirkt, hier nach und nach größere Beachtung findet. Daß es bisher schließ lich doch an der nötigen Anregung zur Ausübung des Ski sports gefehlt hatte, bewies der äußerst zahlreiche Besuch un seres Wintersportplatzes am Sonntag. Unter aufopfernder Mitwirkung von Mitgliedern de« hiesigen Wintersportklubs war es gelungen, in der Gemeinde Schönheide einen Lang lauf zu veranstalten, der recht zufriedenstellende Beteiligung fand. AuS besonderen Gründen war von einer Klassenein teilung der Läufer abgesehen worden. Es durchlief jeder der 16 Läufer eine Strecke von etwa 4'/, Kilometer. Ein herrliches Bild bot sich den Zuschauern dar, al» nach etwa 20 Minuten die ersten Läufer auf dem gegenüberliegenden Knock in vollem Laufe erschienen, um durch da» Dorf, am „Schwan* vorbei, den schwierigen Aufstieg zu überwinden und in fliegender Abfahrt auf dem Sportplätze durch» Ziel zu gehen. Als Sieger gingen Heinrich Meichsner, Her bert Preißer und Hans Schreckenbach au» dem Lang laufe hervor. Abends hatten sich die Läufer und viele an dere Sportliebhaber im „Hotel zum Schwan" eingefunden, um der Preisoerteilung durch Herrn Gemeindevorstand Winzer beizuwohnrn. Herr Lehrer Fischer-Eibenstock hob hierbei unter anderem auch hervor, daß die beiden Damen Frl. Carla Berger und Frl. Gretchen Barth recht er freuliche Erfolge erzielt hätten. Der Vorsitzende de» Winter- sportklub» forderte zu reger Beteiligung an allen sportlichen Unternehmungen auf. Sein Ruf fand einen schönen Wider hall, indem etwa 20 Damen und Herren sich al» neue Mit glieder de» Wintersportklud» eintragen ließen. — Oberstützengrün, 20. Januar. AuS Leipzig- Gohlis kommt die Trauerkunde von dem am 17. d M. er folgten Hinscheiden de» früheren Hrn. Kantor Clauß. Er war am 1. Juli 1846 hier al» Sohn de» Kirchschullehr,r» Wilhelm Heinrich Clauß geboren, besuchte nach vollendeter Schulzeit da» Königliche Lehrerseminar Plauen i. V, wurde 1862 Hilfslehrer an der Schwarzenberger Bürgerschule und war dann in Wildenfels und Oberstützengrün tätig. 1878 erfolgte seine Berufung al» Kantor und 1. Mädchenlehrer nach Schwarzenberg. Dort wirkte er in reichem Segen; 1901 ver lieh ihm der König da« V-rdienstkreuz. Wegen zunehmender Kränklichkeit mußte er seine Aemter im Jahre 1906 nieder legen : er siedelte mit seiner Familie nach Leipzig-GohliS über, wo zwei seiner Söhne al« Lehrer wirken. «pW Matta«. — Albanische Rätsel. Wenn die „provi sorische Regierung" Albaniens in Valona i» alle Welt hinauskabelt, daß Ruhe herrsche und die Ankunft des Prinzen Wied sehnlichst erwartet würde, kann man jedesmal sicher sein, daß gleich darauf von anderer, meist serbischer Seite, das direkte Gegenteil gemel det wird. Im gestrigen Depefchenteil unserer Zeitung berichteten wir schon davon, daß die Essad Pascha- Leute Elbassan eingenommen hätte». Heute ertönt zur albanischen Angelegenheit ei»e Wiener Stimme: Die „Reichspost" schreibt: In den letzten 48 Stunde» sind ernste Nachrichten aus Albanien eingetroffen, die Ue- berraschungen möglich erscheine« lasse». Das römische und das Wiener Kabinett haben im gegenseitigen Ein verständnis entsprechende Maßnahmen getroffen, um allen Möglichkeiten sofort und nachdrücklich entgegen treten zu könne«. EH sind von beide» Regierung«» auch die entsprechenden militärischen Bereitstellungen veranlaßt worden. Hierzu wird kompente»ten Orts fol gendes ntitgeteilt: Alle Gerüchte von bereits erfolg ter Absendung österreichisch-ungarischer u«d italieni scher Kriegsschiffe in die albanischen Gewässer sind unrichtig. Cs sind noch keine derartige» militärischen Maßnahmen in Durchführung begriffe», doch sei es selbstverständlich, daß mau sich von nichts überrasche», lassen werde. An kompetenter Stelle ist vorläufig noch keine Bestätigung der von Belgrad aus verbreiteten Gerüchte über angeblich schwere Kämpfe bei Elbassan sowie daß Elbassan durch die Truppen Essad Pascha« ein genommen». niederaebranm worden sein soll, eingetroffen. Man erklärt daher, diese Gerüchte seien mit der größten Vorsicht ümfzunehmen. — Das angebliche Komplott gegen, König Konstantin Die Königlich bulgarische Ge sandtschaft in Berlin dementiert die vo» der „Agence dAthenes verbreitete Nachricht, daß ein Komitee in Sofia die Ermordung des Königs Konstant!» von Griechenland beschlossen habe, und bezeichnet sie als eine vollständig grundlose, tendenziöse Erfindung. — Der jetzige Beseh lshaber des I. tür kischen Armeekorps. Wie die „Liberte" aus Konstantinopel meldet, ist der türkische Oberstleutnant des Generalstabs Nury anstelle des Generals Liman von Sanders zum Kommandeur des 1. türkischen Ar meekorps ernannt Word««. Der Kriegsminister En ver Pascha hat den Grvßorden des Medschidji-Ordens erhalten. OMliche und sächsische Nachrichten. »cyrer. -aryorgly. , Eibenstock, 20. Januar. Zu unseren Mit e richtet« an den Kam- f teilungen Aber die am 7. und 8. Februar im benach Tagesgefchichte. Deutschland. Die griechische Königin kommt nach Berlin. Königin Sophie von Griechenland ist mit dem Thronfolger und Gefolge Montag mittag von Athen nach Berlin abgereist. — Die Besprechung der Zabern-Jntev- pellation. Die Besprechung der Zabern-Jnterpel- lation im Reichstage ist für den nächsten Donnerstag idr Aussicht genommen. — Die Zivilklagen gegen den Oberst v. Reutter. Die Zivilklagen gegen den Oberst v. Reutter wegen widerrechtlicher Freiheitsberaubung usw. sollen, wie verlautet, bereits in der nächste« oder übernächsten Woche vor dem Zaberner Landgericht ver handelt »verden. — Sie „Bayrische Staatszeitung" über Ober st v. Reutter. Die „Bayrische Staatszeitung" bemerkt zu den kommenden Interpellationen über die Lurch den'Fall Zäbern berührten'Fragen: Es ist drin gend zu wünschen, daß die Erörterungen über die hier in Betracht kommenden Fragen sich in jene» Grenzelst halten möchten, die allein schon der Gedanke an das zu schadenfroher Beobachtung bereitstehende Ausland jedem Patrioten zieht. Es mag sein, daß in jenen trüben Wochen militärische Maßnahmen vorkamen, die als Härte, als Vorstoß empfunden werden konnten. Daß das subjektive Schuldmonn nt bei den in Frage stehenden Persönlichkeiten ausscheidet, ist durch die in zwischen rechtskräftig gewordenen Urteile festgestellt worden. Was etwa noch an unerfreulichen Erinne rungen «übrig geblieben sein mag, das. wird mehr «als reichlich wett gemacht durch die Eindrücke, die die Ver handlungen gegen de» Obersten vo» Reutter der gesam ten Nation vermittelt haben.. Gerade und aufrichtig, mit seiner vollen Verantwortung für alles einstehend, was er angeordnet hatte, ist dieser Mair» dagestande». Was aus ihm sprach, war der Geist soldatischen Mutes und entschlossener Männlichkeit. Es ist dies der Geist, den unsere Armee, den unser Offizierkorps,braucht. Frankreich. - General Picquart gestorben. Der, frühere französische Kriegsminister General Picquart ist in Amiens an den Folge» eines Sturzes vom Pfer de gestorben. - Picquarts Name ist eng mit der be rühmte»: Dreyfus- A ffäre verflochten. Er war es, der als Oberleutnant im Generalstabe das berüchtigt« „Borderau" seinerzeit als eine Fälschung entlarvte, und geriet deswegen mit den im Kriegsministe:ium herrschenden „Reaktionären", de» Cavaignac, He»ry, Esterhazy und Konsorten hart aneinander, wurde auch von »ihnen gemaßregelt und zur Disposition gestellt. Als dann im Jahre 1306 der Kassationshof in Rennes den Hauptmann Dreyfus endgültig freisprach u»d da mit jden Sieg der Radikalen entschied, wurde Picquard als erprobter „Dreyfusard" zur Belohnung General und Kriegsminister im Kabinett Clemenceau. Als sol cher enttäuschte er freilich die Heeresfeinde im radi kalen Lager einigermaßen, den» er setzte ihrer Tätig keit einen pflichtgemäßen Widerstand entgegen u»d aalt daher bald als Abtrünniger, als „Reaktionär". !Mit dem Sturz des Kabinetts Clemenceau im Jahre 1909 war ferne politische Rolle ausgespielt, er wurde Mit einem Korpskommando abgesunden, das er bis zu seinem Tode innehatte. teilt, daß er sein Amt als Vizepräsident niederlege. In den Wondelgängen der Kammer er klärte Abb« Lemire, daß sein Rücktritt keineswegs un ter -Mem Druck erfolgt sei und ebensowenig ei»e Un terwerfung bedeute. Gr, erblicke in der auf ihn ge fallenen Wahl eine herzliche Sympathiekundgebung der Kammer, und er befürchte, daß er, wenn er den-Prüft dententisch auch wirklich einmal einnehmen sollte, bei den Deputierten auf der einen Seite Zustimmungs-, auf der anderen Seite Mißbilligungskundgebungen her vorrufe. Gr wolle weder Gegenstand des Mitleids noch des Tadels sein, denn der Vorsitzende der Kammer müsse über derartigen Kundgebungen stehe» Zudem sei er auch von kirchlichen Disziplinarstrafen bedroht, und er wünscht nicht, daß dies zu irgend «welchen Äu ßerungen sn der Kammer Anlaß gebe.