Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt Wr den Amt§gericht§Lrzirk Eibenstock NMÄ des§M Umgebung Tel.-kldr.: Amtsblatt. Eibenstock, Larlsfeld, yMdshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Mönheide, bchönheidLchLMmer,Zosa,Unterstützengrün,WMMZHal usw, Drucker und Verleg«! E »il Hannobohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide iZNchÄM täglich abends mit Ausnahme der 8om«- »d Zrtertage fürben folgenden Tag. Ki^riKMpreis: die kleinfpaltige 3eile 12 Pfennig« 3m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Ksrnsprecher Nr. 11V. Eidrnftock. ^5 L«S -1. Jahrgang. — Mittwoch, de» 11. November ..' L«L4 Das Konkursverfahren über das Vermögen des Materialwarenhändlers Lari tar Llskalü in Eibenstock wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch ausgehoben. Eibenstock, den 3. November 1914. Königliches Amtsgericht. In dem AonkurSverfahre« über das Vermögen der Firma Eibenstocker Zement warenfabrik Albert tleksr, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Eiben stock wird zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin aus den 25. Wovemöer 1914, vormittags 10 Wr vor dem Königlichen Amtsgericht Eibenstock anberauml. Eibenstock, den 7. November 1914. Königliches Amtsgericht. Mres im Schlachtgebraus. Der letzte Hieb gegen Seltnen. Die russische Kaulasusarmee geschlagen. Tsingtau und Coronel. An der Nordseeküste in Westflandern wollten uns die Verbündeten bekanntlich dadurch an der Besitz ergreifung der Küste hindern, daß sie dort weite Strecken überschwemmten. Uebereinstimmend drückten sich die holländischen Zeitungen in dem Sinne aus, daß sich durch diese feindliche Maßnahme die Kriegslage für uns noch günstiger gestaltet habe, da wir die Küste nur noch gegen feindliche Kriegsschiffe mittels einiger schwerer Batterien zu schützen brauchen. Diese An nahme scheint für das überschwemmte Küstengebiet durchaus zuzutrefsen; denn wie uns das Große Haupt quartier gestern meldete, konnten mehrere feindliche Schisse von unseren Batterien an der Küste vertrieben werden. Indessen ist aber unser Hauptaugenmerk von Apres nicht abgezogen, vielmehr versuchen wir vor nehmlich südlich Upres vorwärts zu kommen, und wir haben dabei ja auch nach der Meldung unserer Obersten Heeresleitung andauernd Vorteile errungen. Daß wir nebenbei auch versuchen auf der Linie Hpres—Lille - Lens Arras vorzustoßcn, brauchte eigentlich nicht besonders betont zu werden, liegt doch hier mit die Hauptaufgabe unseres rechten Klügels. Hoffen wir. daß die Entscheidung zu unseren Gunsten hier bald fallen möge, und diese Hoffnung dürfen wir in über zeugtester Weise hegen; denn die Erfolge sind unser, wie auch aus nachstehenden Aeußerungen von feind licher und neutraler Seite hervorgeht: Rotterdam, 9. Novbr. Der militärische Mit arbeiter der „Times" spricht sich in seinen Betrach tungen über die Lage der Verbündeten bei Apern wenig zuversichtlich aus. Holländischen Berichten nach, ha ben die deutschen Truppen in den letzten Tagen erne Reihe von Ortschaften in Nordbelgien besetzt. Sonst wäre eigentlich vom westlichen Kriegsschau plätze nichts Wesentliches zu melden, wenn nicht eine von feindlicher Seite losgelassene Riesenente unschäd lich gemacht werden sollte. „Daily Chconikle", das bekannte englische Lügenblatt, das nur noch von den „Times" übertroffen werden kann, tischt ihren Lesern einen aus breiter Grundlage aufgebauten Bericht auf, in dem sie von einem französischen Ueberfall bei St. Nivolas (ein Vorort von Arras) erzählt. Die Deutschen wurden natürlich, wie sich das bei einem englischen Bericht nicht anders gehört — völlig überrascht und mußten zurück. Dabei sollen denn die Kranzoken -- man bedenke — einen deutschen Eisenbahnzug erbeutet haben, auf dem sich auch ein — 42-Zentimet:rmörs:r befunden habe. Am Schluß heißt es dann in der Mel dung, daß eine Anzahl Kruppscher Ingenieure ver haftet wurde. Entsetzlich, nicht wahr? — Wenn wir nur nicht ganz genau wüßten, daß unsere großen Mör ser ausschließlich von deutschen Artilleristen bedient u aufgestellt würden! Dieser Umstand allein ist ge eignet, die „Daily Chronikle"-Lügs in sich zusammen brechen zu lassen, wenn der Schwindel nicht schon an und für sich zu dick aufgelegt wäre. Unsere Operationen im Osten dürften jetzt auch bald wieder etwas lebhafter werden. An einigen Punkten haben die Russen mit unseren Truppen bereits wieder „Fühlung genommen", was so viel sagen will, daß sie nach Erhalt der üblichen Hiebe einen gro- Teil Gefangene in unseren Händen lassen mußten. Die Oesterreicher wollen jetzt vornehmlich erst einmal restlos mit den Serben aufräumen. Daß ihnen das gelingen wird, beweisen nicht nur die großen Erfolge der österreichi schen Truppen in der letzten Zeit, auch der nachstehende spricht eine deutliche Sprache in dieser Hinsicht: Wien, 9. November. Amtlich wird verlautbart am 9. November: Unsere Operationen auf dem süd lichen Kriegsschauplatz nehmen einen durchweg gün stige» Verlauf. Während jedoch unser Borrücken über die Linie Schabatz-Ljesnica an den stark verschanzten Bergflüssen auf zähesten Widerstand stieß, haben die dreitägigen Kämpfe in der Linie Loznica—Kruvanj— Ljubovija bereits mit einem durchgreifenden Erfolge geendet. Der hier befindliche Gegner bestand aus der serbischen 3. Armee, General Paul Sturm, und der 1. Armee, General Peter Bojevic, mit zusammen 6 Di visionen 120 Mann. Diese beiden Armeen befinden sich nach dem Verlust ihrer tapfer verteidigten Stel lung seit gestern im Rückzüge gegen Baljevo. Unser: siegreichen Korps erreichten gestern abend die Loznica östlich dominierenden Höhen und den Hauptcückm der Svkolsl Planina, südöstlich Krupanj. Zahlreiche Ge fangene und erbeutetes Kriegsmaterial. Details fehlen. Die Depesche, die von den Vorbereitungen zum letzten Ausholen gegen Serbien spricht, lautet: Frankfurt, 9. Novembe.. Die gegen die Serben operierende Armee beabsichtigt, noch vor Eintritt dks WinterS einen entscheidenden Schlag gegen die Serben zu führen. Hiervon gibt auch em vom Ietdzeugmeister Potiorek an die ihm unterstellten Truppen gerichteter Tagesbefehl Kenntnis, in dem die Truppen aufgefordert werden, die letzte Kraft des Feindes zu brechen und den Feldzug noch vor Ein tritt des Winters zu beenden. — Oestlich von Czernowitz, den Pruth entlang, gibt es seit gestern wieder Borvostenkämpfe. Man hofft zuversichtlich, jeden Angriff der Ruffen zurückwerfen zu könne". Für ausreichende Beschäftigung der Russen dürft: in nächster Zeit dann die Türkei sorgen, die bereits einen vollen Sieg über di- russische Kaukasusarmee errungen hat. Es wirc> telegraphiert: Konstantinopel, 8. Novbr., 6 Uhr abds. In dem Kampfe, der seit zwei Tagen an der kau kasischen Grenze andauerte, ist dir russische Armee vollkommen geschlagen worden. Unsere Arme: hält die russischen Stellungen besetzt. Einzelhei ten werden noch bekanntgegeben. (2. amtlicher Be richt aus dem Großen Hauptquartier.) Konstantinopel, 9. November. Ein weilerer Bericht des türkischen Großen Hauptquartiers über den tür kischen Sieg an der kaukasischen Grenze besagt: Während unsere Kavallerie über Kaghisman gegen den Feind vorrückte, griff das Gros unserer Armee das starke russische Zentrum an. Nach einem heftigen zweitägigen Kampfe wurde der Feind geschlagen. Unser Heer besetzte die vom Feinde ver lassenen Stellungen.! Der Burenkrieg läßt sich auf ein Haar wieder so an, wie vor etwa 15 Jahren. Auch damals meldete das Reuter Bureau von Anfangserfolgen der Briten. Doch nur kurze Zeit dauerte es, und es stellte sich heraus, daß die Engländer ungeahnte Niederlagen erlitten. Auch jetzt kommen be reits für die Engländer die Hiobsposten: London, 8. November. Ein starkes Kommando der Aufständischen, wie es heißt, unter General Kemp, zieht durch das Tal des Great-Strait-Flujses nach dein Bezirke Vrijburg. Oberst Alberts zieht in derselben Richtung. Eine Abteilung Aufständischer ist in Harry- smith eingerückt. Amsterdam, 8. November. Die Lage in Süd afrika wird von privater Seite im Gegensatz zu den offiziellen englischen Schönfärbereien als sehr bedenk lich geschildert. Englische Handelshäuser haben von ihren Vertretern aus Kapstadt die Nachricht erhalten, daß die Regierungsbeamten aus Frackford und Vrede- ford vertrieben wurden. Die Eisenbahnlinie Kron stadt—Vredeford ist unterbrochen. Auch im ehemaligen Transvaal-Freistaat zeigen sich aufständische Beweg ungen, die Buren halten überall Versammlungen ab, in denen über die politische Lage gesprochen wird. Im Lande befinden sich unter der Bevölkerung reichlich Waffen und Munition. Ueber den Fall Tsingtau s laufen wirklich zuverlässige Nachrichten nur spärlich ein, doch dürfte die nachstehende die Ereignisse unge fähr richtig schildern: London, 9. November. Di: „Zentral News" bringen noch einige Einzelheiten über den Kall von Tsingtau. Der englisch-japanische Angriff begann am Donnerstag und wurde bis Freitag abend ununter brochen fortgesetzt. Die Verbündeten hatten enorm: Verluste. Sonnabend 1,40 Uhr nachts setzte der Haupt- angrifs der Infanterie mit Pionieren unter Führung des Generars Doshima Hamada ein. Gleichzeitig über schütteten die schweren Belagerungsgeschütze das Korr „Iltis", den Schlüssel der deutschen Stellung. Unter dem Gejchoßregen brach schließlich der hartnäckig: Wi derstand des deutschen Forts zusammen, daß die Ja paner dann um 5,10 Uhr morgens stürmt:». Gleichzeitig wurde auf dem linken Flügel ein Sturm angrifs von ungeheueren Massen Infanterie, unterstützt von Artillerie, angejetzt und ein dort liegendes Fort genommen. Die deutschen Verteidiger fügten den An greiser» ungeheure Verluste zu, bis die weitere Ver teidigung der zu einem Trümmerhaufen zusamm-u- gejchossenen Stellung unmöglich war. Der starke Angriff kostete den Verbündeten mehr, als die ganze Besatzung Tsingtaus be trug. Ueber den Einzug der Verbündeten wird nur kurz folgendes gesagt: Petersburg, 9. November. Die englischen und japanischen Truppen sind in Tsingtau eingezogen. Aus Anlaß des Falles Tsingtaus hatte Reichs tagspräsident Kämpf an unseren Kaiser ein Telegramm gerichtet, in dem er die Gefühle des Reichstags zum Ausdruck brachte. Der Kaiser hat bas Telegramm so fort erwidert. Auch zwischen dem Reichstagspräsi dente» und dem Großadmiral von Tirpitz hat aus demselben Anlaß ein Depeschenwechsel stattgefunben. Zum Schluß möge hier noch ein Teil der Ausfüh rungcn der „Nordd. Allgem. Zeitung" über den Fall Tsingtaus folgen: Berlin, 9. November. Die „Nordd. Allg. Zeitung* schreibt zum Falle von Tsingtau: Bis zur Stunde find wir auf die knappen Meldungen aus feindlicher Quelle angewie sen, soviel aber haben alle Berichte erkennen lassen, daß die dortige Besatzung die höchsten Anforderungen erfüllte. Wir gedenken mit tiefer Dankbarkeit der Helden, die dort für das Vaterland gefallen find, sowie der opferfreudigen Beteiligung deS Kreuzers „Kaiserin Elisabeth*. Deutschland wird nie vergeßen, wer der Anstifter und AuSführer diese« heimtücki schen UeberfalleS im fernen Osten war. Und nun noch einmal zu dem Verlauf der Seeschlacht bei «Hile: Berlin, 9. November. Ueber den Verlauf dos Seegefechts an der chilenischen Küste kann auf Grund der jetzt vorliegenden Nachrichten folgende Darstellung, die dem tatsächlichen Hergang entsprechen dürft?, ge geben werden: Unsere Schiffe, welche aus Ostasien nach der chi lenischen Küste zusammengezogcn waren, trafen dort das englische Geschwader. Beide Geschwaderchefs bat tcn offenbar den Wunsch, es zn einer Schlacht kom men zu lassen. Die englischen Schiffe fuhren in Kiel linie hintereinander an der chilenischen Küste entlang, während die deutschen Schiffe hintereinander ihre Fahrt weiter von der Küste ab auf dem hohen Meer nahmen. Die Armierung des deutschen Geschwaders bestand aus 16 21-Zentimeter-Geschütze» Länge 40, 12 15-Zentimeter-Geschützen Länge 40, 32 tO,5-Zenti- meter-Geschützen, die des englischen aus 2 23.4 Zenti meter-Geschützen Länge 47, 30 15-Zentimeter Geschützen Länge 45, 2 15,2-Zentimcter-Geschützen Länge 50, 15 10,2-Zentimeter-Gejchützen Länge 50. Di: Breits:it'n waren besetzt deutscherseits mit 12 21 Zentimeter G: schützen, 6 15-Zentrmeter Geschützen, 11 lOH-Zontimetec- Geschützen, englischerseits mit 2 23,1 Zentimü'r Ge schützen, 19 15-Zentimeter-Geschuyen, 5 10 Z:ntimet-r