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ümts- und knzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung PN 245 v«zuaSpr»i« vierteljährl. Mk. L1» einschließl. de« »Jllustr. UnterhaltungSblatteS" in der Geschäft«, stell», bet unseren Boten sowie bei allen Reich«, postaustalten. — Erscheint täglich abend» mit Nutnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. g» Kall, höherer «kwalt — Nricg odkr lonftiger >rg«nd«Uch>r StKrungrn d« BririidkS dkr Zeitung, der Vieseranten «der der vetilrderunggeinrichtungen - hat der Btzkhtr keinen »nlpruch aus Lieterung oder Nachiieserung der Zeitung oder aut Kita, »ahlung de« Uejug«preise«. T«l. Adr.: Amtstla«. für Eibenstock, Larkfel-, hundrhübel, «krugrV » u » t Neuheide, GberMengrün, Schönheide, Schenheiderhammcr, Sosa, Unterstiitzengrün, Mdenthal usw. Verantwort!. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emi! Hannebohnin Eibenstock. 64. Jahrgang. Somtag, dea 2!. Oktober 1SL7 Anzeigenprei«: die kleinspaltige Zeile 1S Psg. Im Reklameteil die Zeile 40 Psg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 40 Psg. Annahme der Anzeigen bi« spätesten« »ormittag« 10 Uhr, für gröbere Tag« vorher. Eine Gewähr für die Ausnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fern, sprecher ausgegebenen Anzeigen. Fernsprecher Hlr. IlO. Hühnerfutter steht uns in geringen Mengen zur Verfügung und soll demnächst verteilt werden. Schriftliche Anträge auf Hühnerfutterzuweisung, die Name und Wohnung des Hühner- besitzerS sowie die Zahl der Hühner enthalten müssen, sind bis spätestens Mittwoch, den L4. dss. Mr., in das im Rathausflur aufgestellte Gefäß einzuwerfen. Später eingehende Meldungen können nicht berücksichtigt werden. Eibenstock, den 19. Oktober 1917. Der Slaötrcrl. Am 31. Oktober dieses Jahres begeht die ev.-luth. Kirche ihr 400jähriges Jubiläum. Wenn auch dem Ernste der Kriegszeit entsprechend, wird unsere Kirchgemeinde den Tag festlich gestalten. Im Ein verständnis mit dem Kirchenvorstande hat das unterzeichnete Pfarramt folgende Ord nung ausgestellt: Dienstag, den 30. Hktoöer, abends 6—7 Uhr, Einläuten des Festes, abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienst. Mittwoch, den 31. Oktober, früh 8 Uhr: Vorläuten zum Gottesdienst, ' <9 Uhr: Sammeln zum Festzug am Rathaus, 9 Uhr: Festgottesdienst in der festlich geschmückten Kirche, nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst in der Kirche, abends h,8 Uhr: Festversammlung im Saale des Deutschen Hauses mit An sprachen der Geistlichen, gemeinsamen Gesängen, Gesangsvorträgen und Licht bildervorführung. An alle Glieder der ev.-luth. Kirchgenleinde ergeht hiermit die herzliche Bitte, durch allgemeine Beteiligung an diesen Veranstaltungen eine recht würdige Feier herbeiführen zu helfen und durch Flaggenschmuck der Häuser den festlichen Charakter des Tages zu bekunden. Gott der Herr aber helfe in Gnaden, daß der Verlauf des Festes seine Ehre ver künde, uns allen aber einen bleibenden Segen bringe! Eibenstock, den 18. Oktober 1917. Das ev.-luth. Pfarramt. Ergebnis der 7. Kriegsanleihe: 12 Milliarden 432 Millionen Mark. Wom Wettkrieg. Atottenangriff auf Dünkirchen. Die russische Alotte auf dem Mckzug. Unsere Streitkräfte zur See entfallen eine immer regere Angriffstätigkeit. Nicht nur in der Ostsee sondern auch gegen Sie französische Küste haben sich unsere Blaujacken während der letz ten Tage erfolgreich betätigt: (Amtlich.) Berlin, 19. Oktober. Teile unse rer Torpedoboot st reitkräfte haben in der Nacht vom 18. zum 19. Oktober Dünkirchen, angegriffen und 250 Sprenggranaten auf nahe Entfernung gegen die Hafenanlagen der Festung gefeuert. Das Feuer wurde von Landbatterieu u. den aus der Reede liegenden feindlichen Sti-eUlräf ten, die von uns ebenfalls mit sichtbarem Erfolge bekämpft wurden, erwidert. Ein englis ch er M o - nitor wurde durch drei Torpedotresfer und zahl reiche Artillerietresfer schwer beschädigt. Die eigenen Boote sind vollzählig und unbeschädigt ein- gelaufen. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. Tas kühne Vorgehen im Osten nötigt die russi schen Streitkräfte zu weiterem Rückzug: (Amtlich.) Berlin, 19. Oktober. Nach der Riederkämpfung der Batterien auf Werder und Moon am 18. Oktober durch Linienschiffe und Kreu zer der Flotte wurde im zielbvwußten Zusammen arbeiten mit dem Heere die Insel Moon ge nommen. Teile aus leichten Ssestreitkräfieu unterstützten dabei den Uebcrgang über den klei neu Sund im Norden. Bei den Kämpfen im Moon- Sund hat eines unserer Linienschiffe das russische Linienschiff „Slawa" durch Treffer in der Wasser linie so schwer beschädigt, daß es aus flachem Was ser nordwestlich der Insel Schildau aus Grund ge setzt wurde. Gleichzeitig wurde «in russischer Tor pcdobootzerstörer vernichtet. Dor Rest der feind lichen Flotte befindet sich auf weiterem Rückzug nach Norden. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. Berlin, 19. Oktober. Zu den Unterneh mungen auf Oese! erfahren wir weiter: Nach dem die Seestreitlrästs bei Pammerort die ersten Truppen an Land gesetzt hatten, radelten diese we nige Hundert Mann mit größter Beschleunigung nach Osten, um den Brückenkopf von Orrissar zu nehmen, der den Damm nach der Insel Moon beherrscht, um so die auf der Insel Oesel befindli chen Truppen abzuschneiden. Ta siv ohne Geschütz: vorgingen und die Russen bald die große Gefahr er tannten, warfen sie sich ihnen mit großer lieber- s lcgenheir entgegen, so daß die Radfahrer, trotzdem sie mehrere Hundert Gefangene und große Beute s gemacht hatten, den Brückenkopf nicht hal ten konnten. Sehr schlechtes Wetter verzögerte leider die Ausladung der Geschütze, bei Vammecart um eineu kostbaren Tag. Es kam daher darauf an, daß die deutschen Seestreitkräfte so schnell wie mög lich in das Kassar Wiek vordrangen, um den Damm bei Orrissar unter Feuer nehmen zu können. Die navigatorischen Verhältnisse waren hier jedoch denk bar schwierig. Zuerst mußte der Soelo-Sund aus gelotet, betont und befeuert, dann di« zahlreichen Minensperren weggoräumt werben. Aber auch, nachdem die Durchfahrt festaesteilt und ge sichert war, tonnten nur leichte Seestreitkräste in das Kassar Wiek eindringcn, während die russischen Zer störet an den im Großen Moon Sund liegenden Li nienschisfen, Panzerkreuzern und Panzerlanonenboo- ten Rückhalt finden tonnten. Mi! fieberhafter Arbeit machten sich sofort, nachdem Tofsri niedergekämpft war, Minensucher und Torpedoboote in die, Arbeit, die Fahrt nach Oesel durch den Sund freizumachen. Flachgehende Boote fuhren lotend voran; unaufhör lich wiederholten sich die monotonen Rufe der Lo tenden, die die jeweilige Wassertiese meldeten. Als nach getaner Arbeit die deutsche Torpedoboorflot title sich zum Durchbruch anschickte, empfing sie in dein engen Sund das wohlgezielte Sperrfeuer der russischen Zerstörer, die sich auf diese Flottille genau eingeschossen hatten. Die Lage war äußerst unge mütlich. Die Fahrrinne war nur wenige Meier breit, außerdem sehr flach, so daß die Boote nur ganz langsam fahren tonnten. Trotzdem färbte sich das Wasser am Heck gelb und dunkel von dem aufgewir- belten Grundschlamm Rings um die Boote schlugen die russischen Granaten ein; überall stiegen hoch schäumende Wassersäulen auf. Ein deutscher Kreu zer griff zwar über den Sund herüber mit keinen stärksten Geschützen in den Kampf ein, konnte aber, da das Wasser sehr flach war, nicht nahe genug herantommen Endlich hatte die deutsche Flottille die gefährliche Enge ohno Verluste passiert und ging nun mit voller Fahrt dem Feinde entge gen. Kaum jagten die ersten deutschen Granaten über das Wasser, als das Feuer der russischen Zer störer schwächer zu werden begann. Bald drehten sic ab und suchten mit östlichem Kurs bei ihren Li nienschissen Schutz Noch einmal kam das Gefecht zum Stehen, als das russische Panzerkanonenboo! „Chaüry" in den Kampf eingriff. Die deutschen Tor pedoboote gingen mit höchster Fahrt so dicht an das Panzerkanonenboot heran, bis sie es mit ihren 10,5-Zentimetcr-Geschützon fassen konnten. Nachdem „Chabry" mehrere Volltresfer erhalten hatte, drehte cr ab. Im weiteren Verlaus kam cs noch mals zu einem kurzen Gefecht zwischen deutschen und russischen Torpedobooten, bei welchem das russische Torpedoboot „Grom" von uns genommen wurde. Bei den: Versuch, es in den Hafen einzuschleppen, ken terte ec jedoch, da es stark beschädige war. Die Rus sen flüchteten nun in den Großen Moon-Sund, wo hin ihnen die deutsche Flotte wegen der Minengefahr und wegen der dort liegenden Großkamp f s ch iffe nicht solgcn konnte. Der Zweck jedoch war erreicht, die Nordlüste von Oesel als Nachschublinie der Armee gesichert und eine Bedrohung der deutschen Rad- fahrerabteilung bei Orrissar durch die russische Flotte im Rücken verhütet. Weiter wird die Torpedierung eines amerua- nischcn Kriegsfahrzeuges gemeldet: Washington, 18. Oktober. (Meldung des Reutcrschcn Bureaus.) Amtlich wird mitgeteilt, daß em amerikanischer Torpedojäger am Dienstag in der Kriegszone torpediert wurde. Ein Matrose wurde getötet, fünf wurden verwundet. Tas beschädigte Schiff kehrte in den Hafen zurück. lieber kleine Kämpfe an der italienischen Front meldet der österreichisch-ungarische Heeresbericht: Wien, 19. Oktober. Amtlich wird veclaut- bart: Oestlicher Kriegsschauplatz und Albanien. Bee den österreichisch ungarischen Steeiekräi- ten nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler und der Kärntnc r Front kam es vorgestern und gestern an zahlreichen Stel len zu örtlichen Kämpfen. Unsere Truppen brach ten zahlreiche Gefangene, und Kriegsgerät ein. Am Isonzo gewöhnliche Artillcrietätrgkeit. Ter Ches des Generalstabes. * * * Als Folge des deutschen Borrückens an dec Ost- seelüste wird die Räumung Revals verfügt: Petersburg, 19. Oktober. «Meldung der Pe - tersburger Telegraphen Agentur.) „Nowoje Wrem- ja" meldet: Am 15. Oktober begann die Räumung Revals aus Anlaß der durch die deutsche Landung für dw Stadt geschaffenen bedrohlichen Lage. Ter größte Teil der Einwohner verließ die Stadt und begibt sich nach den inneren Provinzen Rußlands. In Frankreich wird die Forderung auf Rückgabe Elsaß-Lothringens weiter erhoben: Genf, 19. Oktober. Der französische Ko lo n l'a l m i n ist e r hielt in einen» Vororte von Pa ris eine Rede, in der er erklärte, daß Frankreich unbedingt Elsaß Lothringen haben müs se. Els aß^ Lothringen sei für Frankreich der Aus-