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Amts- und Ünzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung v»zugSpr«i« vierteljährl. Mk. 2.10 einschlteßl. de» »Illustr. UnterhaltungSblatteS" in der Geschäfts, stell», bei unseren Boten sowie bei allen Reich», postanstalten. — Erscheint täglich abend» mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage sür den solgenden Tag. Am Kall« höher«! G«wa!t — Krieg oöer tonMacr irgendwelcher «töruiegen de« Beiried«» d«r Atilung, der eiefrranien oder der vrlörderungleinrichiungen - Hal der BeUeher keinen Är1»rach am Aeierung oder Rachiiekruim der Zeitung oder auf Ritch zahlung de» Bezugspreise». Hkk. Adr.: Amtsblatt. .M 240. für Eibenstock, Larkftld, h«nd;hübel, »LUgrvtUtz Neuheide,Gberstützensra«,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, wildenthal «sw. Verantwort!. Schriflleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «4. Jahrgang. — —- Dienstag, den 16. Oktober Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 1S Pfg. Im Reklametcil die Zeile 40 Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 40 Pfg. Annahme der Anzeigen b»S spätesten« vormittag« 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig sür die Richtigkeit der durch Fern- sprecher aufgegebenen Anzeigen. I-nnsprecher Ar. 1l0. LS17. Rauch- und Auftuthalts-Unbok für WtMcht Mm«. 1. Allen Personen, welche daS 17. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, wird hiermit das Tabakrauchen, insbesondere daS Rauchen von Zigarren und Zigaretten verboten. 2. Auch ist ihnen der Aufenthalt in Gast- und Schankwtrtschaften, Kaffeehäusern, Kaffee stuben und Kinematographentheatern nach 10 Uhr abends nicht gestattet, sofern sie sich nicht in Begleitung erwachsener Angehöriger befinden. 3. Ebensowenig dürfen männliche und weibliche Personen unter 17 Jahren, wenn sie nicht in Begleitung erwachsener Angehöriger sind, nach 10 Uhr abends noch auf Straßen und Plätzen oder an sonstigen öffentlichen Orten ohne zureichenden Grund verweilen. 4. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Die Königliche Amts Hauptmann schalt Schwarzenberg, sowie die Stadlräte zu Eibenstock, -Lößnitz, Neustädter, Schneeberg nnd Schwarzenberg, am 20. April 1916. DaS obige Verbot bringen wir hiermit erneut zur Kenntnis mit dem Hinweis, daß bereits nach §16, Ziffer 6 und § 17 der stadträtlichen Bestimmungen vom 5. Februar 1902 Personen unter 10 Jahren, sofern dieselben sich nicht in Beglei tung ihrer Eltern, Vormünder, Erzieher oder Lehrer befinden, sowie Fortbildungs- schnlern der Aufenthalt in Wirtschaftslokalitäten überhaupt — also auch vor 10 Uhr abends — nicht gestattet werden darf, und daß den Fortbildungsschülern nach 8 16 Absatz 2 der HauS- und Schulordnung für die Fortbildungsschule ebenfalls das Tabakrauchen verboten ist Unsere Bekanntmachungen vom 18. Oktober 1915 und 2. März 1916 über das Verweilen junger Leute außerhalb der Wohnung werden hiermit aufgehoben. Eibenstock, den 13. Oktober 1917. Der Ktaötrat. Wildfleischverkauf Di-n-tag, den 16. dss. Mts., vorm. 0-11 Nhr bei E. Reichenbach. Be liefert werden die Wildkarten Nr. 441—840. Eibenstock, den 15. Oktober 1917. Der Siaölrat. Städtischer Butterverkaus. Dienstag, den 16. d. Mts., vorm. Nr. 1401—1750, nachm. Nr. 1751 u. höh. Nrn. Mittwoch, „ 17 1-350 3K1-700, Donnerstag, „ 18. „ „ „ „ 701—1050, „ „ 1051—1400. Der Verkaufspreis für 62', x Butter beträgt bis auf weiteres 40 Psg. Eibenstock, den 1b. Oktober 1917. Der Staötrat. klarie Luoter und Lurt NonnLx haben an Stelle der für sie am 23. 4. 14. bez. 22. 7. 14 ausgefertigten Arbeitsbücher Nr. 84 und Nr. 134 heute neue Arbeitsbücher ausgestellt bekommen. Um Mißbrauch zu verhüten, wird dies hiermit bekannt gemacht. Eibenstock, den 11. Oktober 1917. Der Staötrat. Wom Wettkrieg. Landung deutscher Truppen auf der Inset Hesel. Wettere 22000 Tonnen versenkt. Emen weiteren Beweis davon, daß unser Gen^ ralstab trotz der übermächtigen Angriffe unserer Geg ner im Westen im vollen Besitz seiner Handlungs freiheit sich befindet und jederzeit strategische Schach züge zu unternehmen in der Lage ist, erbringt der gestrige Heeresbericht, der uns die wohlgelungeue Einleitung eines neuen Unternehmens von Land- und SeestreUkrästen gegen eine russische Ostseeinsel meldet: (Amtlich.) Großes Hauptqnarti-r. 14. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Auf dem Kampffelde in Flandern sind dem Trom melfeuer zwischen Lys und Deule am gestrigen Morgen Angriffe nicht gefolgt. Tagsüber blieb die Feuertätigkeit an der Küste und vom Hout- houlster Walde bis Gheluvelt lebhaft und war vornehmlich am Abend gesteigert. Starke fran zösische und englische Erkundungsabtealun- gcn stießen an einigen Stellen gegen unsere Linien vor; sie wurden abgewiesen. Im Ar tois und nördlich St. Quentin lebte oas bei derseitige Feuer in Verbindung mit Auftlärungs- gesechten vorübergehend auf. Heeresgruppe- deutscher Kronprinz. Im westlichen Teil des CH e min-des-D a in es zeitweilig starker Artilleriekampf an der Straße Laon -Soissons. Gegen die von uns nördlich der Mühle von Vauclerc genommenen Gräben führ ten die Franzosen gestern fünf starte Ge genangriffe, die sämtlich ergebnislos und ver lustreich scheiterten. Oestllcher Kriegsschauplatz. Nach wohldurchdachter Vorbereitung hat in vorzüglichem Zusammenwirken von Heer und Ma rine ein gemeinsames Unternehmen gegen die dem Rigaischen Meerbusen vorgelagerte, als Stützpunkt stark ausgebaute russische Insel Oes el begonnen. Nach umfangreichen Minen- räumungsarbeiten in den Küstengewässern wurden am 12. Oktober morgens die Befestigungen auf der Halbinsel Swerbe, bei Krelkond, an der Tag- ga-Bucht und am Soelo-Sund unter Feuer genom men; nachNiederwerfung der russischen Batterien wurden Truppen Feland^t. Hierbei wie bei dem Geleit der Transportslotte durch die russischen Minensperren haben die, betei ligten Sekstreitkräfte den frischen Unternehmungs geist und das Können der Flotte trefflich bewährt; ohne jeden Schisfsverlust ist dieser erste Teil o^r Operation voll gelungen. Die in der Tagga-Bucht an der Noadwestküste der Insel ausgeschifften Trup pen haben in frischem Draufgehen den Wider stand der Russen schnell gebrochen und sind im weiteren Vordringen nach Süo- osten. Zer el, an der Südfpitzc der Halbinsel Swerbe und Arensburg, die Hauptstadt der Insel Oesel, brennen Zwischen Ostsee und Schwarzem Meer ist die Lage unverändert. Macedonische Front. Bei heftigen Re gengüssen nur bei Monastir und im Czerna- Bogen lebhafte Artillerietätigteit. Ter erste Generalquartiermeistev. (W. T- B.) Ludendorff. Von russischer Seit? liegen über die Operation gegen Oesel jolgende Meldungen vor, die deutlich die Sorge des Feindes verraten: Petersburg, 13. Oktober. »Meldung der Pe tersvurger Tclegraphen-Agentur.) Unter dem Schutz? von Scestreitkrästen, die unseren Verteidigungsan lagen weit überlegen waren, führten die Deutsche-W am 12. eine Landung in der Bucht von Taget acht im Norden der Insel Oesel und an den benach barten Usern aus. Andere Kräfte landeten bei dein Torfe Serrö im Südwesten der Insel Dagö. Die Küstenbatterien wurden durch oas mächtige Feuer der feindlichen G r o ß k a mp ff ch i ff e zum Schweigen gebracht. Die Unternehmung des Feindes wurde dürch dichte Nebel und schlechte Sicht begünstigt. Die Garnison dec Insel Oesel nahm den Kamps gegen Landungstruppen auf. All? möglichen Maßnahmen sind ergriffen, um die Lau düng zurückzuschlagen. Petersburg, 13. Oktober. . Meldung der Pe tcrsburgce Telegraphen Agentur.) Korenska hat an den Oberbefehlshaber der Nordfronr - armeen folgendes Telegramm gerichtet: Sa gen Sic der O st s e e f l o t t e, daß die» furchtbare Stunde der Prüfung gekommen ist. Rußland .rwar- tet zu sciner Rettung eine tapfere Tac 0er Marine, und ich als oberster Befehlshaber fordere von oen Mannschaften und von der Führung, daß sie sich cpsern. Es naht die Stunde, wo die Ostsecflottei die Ehre des Vaterlandes, seine großen Ueberliefernngen und die Freiheit der Revolution verteidigen kann. Es ist Zeit, ernstlich zu bedenken, wie man fich dem Feinde stelle. Tie Besatzung von Kronstadt Hal es ourch ihre Haltung schon erreicht, daß oie Vertei- cigungsmUtcl dieser Festung nicht vollständig sind! Mögen alle daran denken, daß das Vaterland ver brecherischen Leichtsinn oder übelwollende Aufrei zung nicht verzeihen wird! Tas abscheuliche Verbrechen des Panzerschiffes „Petro- pawlowsk" muß gutgemacht werden. Möge die Flotte unter Führung ihrer Offiziere, deren Vater landslicbe ganz Rußland bekannt ist, den Feind znrückwerfen. Ueber die Lage an den österreichisch-ungarischen Fronten wird berichtet: Wien, 13. Oktober. Amtlich wird verlaut bart: Im Osten und in Albanien bei unseren Trup pen nichts Neues. Am Jsonzv und an der Tiro- lerfront kam es an zahlreichen Stellen zu leb hafter Geschütztätigkeit. Südlich des Pelogr:- uotales holten unsere Stoßtrupps, durch Stan desschützen verstärkt, Gefangene und Kriegsgerät aus den feindlichen Stellungen. Ter Chef drs Generalstabes. Wien, 14. Oktober. Amtlich wird verlaut bart: Im Bereiche unserer Streitkräfte nichts von Belang zu melden. Ter Ches des Generalstabes. Bon Gee wird weiter über Erfolge unserer Unterseeboote ge meldet: (Amtlich.) Berlin , 13. Oktober. Reue II-Bo-t- ersolge tm Sperrgebiet «m England: 22000 Brnttoregistertonnen. Unter den versenkten Schif fen befanden sich 2 ttefbeladcne Dampfer mit Kohlen, ferner 1 englischer Schoner mit Tonerde nach Treport und 1 Segler, der 3000 Faß Maschinenschmieröl an Bord hatte. Am Westausgang des Aermelkanals wurde außerdem der französische Segler „Moileau" durch meh rere Artillerietreffer schwer beschädigt. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. 4- * * Zur Lage in Rußland wird ferner berichtet: Kopenhagen, 14. Oktober. Nach einem P e tersburger Telegramm fand im Winterpalast ein Mi nist er rat statt, der sich ausschließlich mit der Anarchie im Reiche beschäftigte. Sämtliche Re- gierungsmitglicder waren darin einig, daß die Bavernunruhen mit den schärfsten Mitteln bekämpft werden müßten. Militär und Regierungsbehörden sollten angewiesen werden, gegen die Anarchie aufs strengste vorzugehen und selbst nicht vor Anwendung der Militärgewalt zurückzuschrecken. Weiter liegt noch folgende Meldung über den amerikanischen Munitionsskandal vor: Bern, 13. Oktober. Wie bereits berichtet wur de, ist über ein Drittel der der amerikaniscyen Expeditaonsarmee nach Frankreich mitgegebenen M u- nttion als unbrauchbar zurückgcschickt worden. Aus Beschluß des Kongresses ist ein eigenes parlamew tarisches Komitee zur Untersuchung dieses Skarr dals ernannt worden. Bis jetzt ist sestgestellt war-