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für den 5tmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung v»ug«prn« oiert-IjShrv Mk. L4S ttnschlNßv dr» -Jlluftr. Unterhaltungsblatte«" in der Geschäft», «alle, bei unseren Bolen sowie bet allen Reich»- oostanstalten. — Erscheint täglich abend« mit Nu»nahm« der Sonn- und Feiertag« für den folgenden Tag. Avi Kalle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger trgendweich-r Porungen deS Betriebes der Zeitung, der Lieferanten ober der VtivrderuagSeinrichtungcn - hat der Be-t«hcr keinen Anspruch «vr Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung ober auf RLck, »ahlun- deS BerugüpreifeS. H,k. Adr.: Amtollatt. «WNM——MW-l— "r Eibenstock, Larlsseld, hnndrhübel, ^UgrvlUt» Ncuheibe, Kbcrstützen§rün, Schönheide, Schönheiderhammer, Losa, Unterftützengrün, MIdeathal usw. Verantwortl. Schriftleiter, Drucker und Verleger' Emil Hannebohnin Eibenstock. — —«4. Jahrgang. Somtag, den 30. Dezember Nn,«-igenpret«: die «einspaltige Zeile 15 Psg Im Reklameteil die Zeile 40 Psg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 4!) Pf,. Annahme der Anzeigen bi« spätestens vormittags 10 Uhr, für größere Tags vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am oorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fern- sprechet aufgegebenen Anzeigen. ^ernfpreiber Ar. rill. IS17. Wom Wettkrieg. Gin Sieg unserer Wafrikaner. Sie Ariedensveryandlungen und die Gntente. Nach längerer Pause haben englische Flieger triiederum das Bedürfnis gespürt, durch einen An griff auf offenes deutsches Gebiet von sich reden zu machen: M rnnheim, 25. Dezember. Englisch r Flie- ger bewarfen am Weihnachtsabend die offene Stadt Mannheim mit Bomben. Kein militä rischer Schaden. Zwei Personen wurden getötet and zehn bis zwölf verletzt, darunter leine Militärver- somn, dagegen französische Kriegsgefangene. Ein Flugzeug wurde in der Pfalz zum Niederzehen ge zwungen; die Insassen wurden gefangengenommen. Zur Gesechtslage auf dem italienischen Kriegs schauplatz meldet der österreichisch-ungarische Heeresbericht von gestern: Wien, 28. Dezember. Amtlich wird verlaut bart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Waffenstillstand. Italienischer Kriegsschauplatz. Westlich des Monte Asolone und östlich des Monte Salarola wurden feindliche Vorstöße abgewiesen. De» Ghef des General st ab-s. Vom Kriege zur See ist zu erwähnen, daß an der Vernichtung des deut schen II-Bootes, welches den französischen Kreuzer „Chateau Renauld" versenkte, wohl nicht mehr zu zweifeln ist, wie aus nachstehender Meldung heroor- geht: Berlin, 27. Dezember. Nach einer von der „Agence Havas" verbreiteten ausführlichen Mel düng über die Versenkung des „Chateau Renauld" muß die Vernichtung des tt-Bootes, das in hartnäckigem Angriff den französischen Kreuzer „Chateau Renauld" versenkt hat, als sehr wahr scheinlich angenommen werden. Erfreuli cherweise ist laut der sranzöjischen Meldung ast die gesamte Besatzung gerettet worden. Wie wir hören, handelt es sich um das Boot des Kapi tänleutnants Wendlandt, der selbst gerettet ist. Aus Ostafrika kommt abermals eine Kunde, welche ein erfreuliches Zeugnis davon ablegt, daß unsere wackere Schutz truppe noch immer dem Feinde erheblich zu schaffen macht: Lissabon, 27. Dezember. Meldung des Neu- terschen Bureaus.) Amtlich wird aus Mozam biqve gemeldet: 2000 Deutsche eroberten nach dreitägigem Kamps den Berg Mkula, der ooir 950 Portugiesen besetzt war und nahmen den Befehls haber und 25 andere gefangen. Die portugiesischen Verluste betrugen 40 Mann. Tie Teutschsn ließen die Gefangenen am nächsten Tag wieder frei. * * * Zur Friedensfrage liegen heute folgende Meldungen vor: Brest-Lito wsk, 27. Dezember. Die Bera tungen der Delegationen der Verbündeten mit den Vertretern Rußlands über die Spezialfragen wur den auch m den folgenden Tagen fortgesetzt. Die Beratnngen sind inzwischen soweit gediehen, daß ein« kurze Unterbrechung der Verhandlungen in Aussicht genommen werden kann, um den Delega tionen, von denen einzelne mit ihren heimischen Behörden Fühlung zu nehmen haben, hierzu Gele genheit zu bieten. Rotterdam, 28. Dezember. „Daily Mail" meldet: Die neue Einladung der russischen Regierung, an den allgemeinen Frvedeusbo- ratungen teilzunehmen, ist am Mittwoch Abend bei der Regierung eingegangen. Zufolge der Erkrankung Lloyd Georges kann das Kabinett diese Frage erst am Freitag beraten. Seine Ent scheidung wird konform mit der der übrigen Alliirr ten gehen. Ohne dieser Stellungnahme vorauszu- greisen, kann gesagt werden, daß keine neuen Umstände eingetreten sind, die eine A« uderung in den bisherigen Anschauungen des briti scheu Kabinetts begründen könnten. Gens, 28. Dezember. Tas „Journal des De- bats" schreibt: Voraussichtlich wird Frankreich die neue russische Einladung garnicht be antworten. Clemenceau werde die Stellungnrh me der Regierung in den Ausschüssen des Senats und der Kammer persönlich begründen. Für Frank reich gebe es nur eine Möglichkeit, zum Frieden zu kommen, den Sieg. Die Gefolge unserer Landmacht im Jahre 1S17. Siegreich hatten die deutschen Waffen de» Rus sen im Osten, den Franzosen und Engländern im Westen im Jahre 19l6 standgehalten. Auf beiden Fronten waren die Turchbruchsversuche der Feinde gescheitert. Rumänien war geschlagen, der größte Teil des rumänischen Königreiches von unieren und der Verbündeten Heere besetzt, unsere Verbindung mit dem Balkan nicht mehr bedroht. Teutschland stand in unerschütterlicher Kraft u Stärke unerreicht da. Am 12. Tezember machte der deutsche Kaiser den Feinden ein Friedensangebot. Es wurde höh nisch zurückgewiesen, dem Deutschen Reiche als Schwäche ausgelegt, was aus dem Gefühle der Scär ke heraus gesprochen worden war. Dem neuen Jahve 1917 blieb darum Vorbe halten, tue Feinde zu belehren, ob Schwäche oder Stärke der Urheber des Friedensangebotes war. Wo das Auge hinschaute, blickte es aus eine starke Front. Es galt nunmehr, mit aller Kaust dem Kampfe der Engländer gegen unsere Frauen und Kinder, dem Aushungerungskrieg der Entente, zu Leibe zu gehen. Nur durch das ll-Bovt war der feind liche Handel verwundbar, nur diese Waffe konnte der englischen Lebensmittelzufuhr, der Auffüllung cng- lt'cher Arsenale mit von Amerika gelieferten Ge schützen und Geschossen Abbruch tun. Ter uneingeschränkte tt-Boot-Krieg begann. Amerika, dessen Neutralität bisher darin bestanden hatte, unseren Feinden alles, uns nichts zu liefern, mußte Farbe bekennen. Nicht ungern riß sich Amerv- ka die Maske vom Gesicht; es wollte, noch rechtzeitig sich einsinden, wenn dem umstellten deutschen Wils der Todesstoß versetzt würde. Tas konnte, nach Rech nung der Entente nicht lange aus sich warten las sen, oenn nn Frühjahr 1917 mußte die Sommeschlacht des Jahres 1916 durch den Durchbruch und die Aus rottung der deutschen Front siegreich gekrönt wer den, während gleichzeitig die russischen Massen iu starker Offensive die Ostfront bekämpfen sollten und gleichzeitig Italien in erfolgreicher Jsonzooffeujibe sich zum Herrn der Adria machen würde. Tie Erklärung des uneingeschränkten tt-Boot Krieges bot nunmehr Amerika willkommenen Anlaß, uns den Krieg zu erklären und aus einem versteckten ein offerier Feind "zu werden. Wir aber gewann»! Klarheit über diesen wegen seines Toppelgeskchts bis her so gefährlichen Widersacher. Unsere Femde holten an der Westfront zum Stoße aus, nachdem sie in beispielloser Anhäufung von Truppen und Kriegsgerät sich die Bürgschaft erlolgreichen Angriffes geschaffen zu haben glaubt-tt. Der Stoß traf ins Leere. Hindenburg hatte der feindlichen Lanze die Spitze abgebrochen, der Win de Schwert schartig gemacht. Das Gebiet, in weichem der Stoß zur Geltung kommen sollte, war geräumt, alle Vorbereitungen des Feindes w aren ums inst. Der meisterhafte Rückzug Hindenburgs im Gelände zwischen Arras und der Aisne warf die Dispositio nen der Entente über den Hausen. Ihre Pläne wa ren durchkreuzt, der mit größter Kraftentfaltunz wäh rend des ganzen Winters vorbereitete Großangriff an der Somme unmöglich gemacht; die Feinde muß ten sich aus einen Stoß bei Arras beschränken. Trotz dem sie ihre ganze verfügbare Kraft dort einsetztsn, blieb ihnen auch an dieser Stelle der Durchbruch ver sagt In meisterhaft biegsamer Gestattung unserer früher starren Front, wurde die Ueberlegenheit der Feinde an Truppen und Material ausgeglichen. Tie Franzosen griffen an der Aisne und in der Champagne im Frühjahr mit großen Kräften an. Ihre Verluste waren entsprechend den eingesetzter Truppcumassen äußerst schwer; sie wurden vermehrt durck' di? späteren vergeblichen Versuche, unsere Front bei Verdun und am Tamenweg zu durchbrechen. In Rußland reiste unterdessen die Saat aase rer Siege des Jahres 1915, unserer siegreichen Ab wehr des Jahres 1916. Volk und Heer waren unter dem Drucke der dauernden Niederlagen kriegsmüde geworben. Tie Friedensschnfucht gewann das Ohr des Zaren. Die Entente mußte der dadurch möglichen Spreu gung des um die Mittemächte gelegten eisernen. Ringes Vorbeugen. Sie schürte die Erhebung des Volkes gegen den Zaren. Ter Zarismus wurde hin weggcjegt. Ten Berführungskünsten der Entente ge lang es, die neuen Führer des Volkes zu umgarnen, und Rußlund noch einmal zu Blutopsern aufzupeit- scheu. Brussilow treibt das russische Heer zum An grijf, blutig wird es ton unseren tapferen Truppen zu Paaren getrieben, wir stoßen ihm nach und ver treiben es aus seinem letzten Faustpfandgebiete. In Ttanislau, Tarnopol und Czernowitz halten die Heere der Verbündeten siegreichen Einzug. Tie Mittemächte haben hiermit den Ring der Entente so angejägt, daß eme spätere Sprengung möglich wurde. Lie tt-Boote haben inzwischen vom Februar an unermüdlich und unerbittlich Englands stolzen Schiffsraum und den ihm dienstbaren auf den Boden des Meeres versenkt, allen Abwehrmaßnahmen Al bions zum Trotz. Es galt daher, das zur See unüberwindlich' tt'-Boot vom Lande aus zu treffen. Das englische Heer sollte sie deutschen tt Boote in ihren Werften uns Stützpunkten an der Nordseeküste aussucheu. Ter Kumpf um Flandern begann. Mit größter Hart näckigkeit tobte er vom Sommer ab, überdauerte den Herbst und flaute erst im November ab. Tie Größc der feindlichen Kräfleentfattung ge gen unsere stolze 4. Armee steht in der Geschichte unerreicht da. Was die Feinde an Truppen, au Ge schützen, an Munition, an Tanks, an Luftstreitkräf ten verfügbar machen tonnten, warfen sie uns in Flandern entgegen. Wüst brüllten Tag und Nacht die schwersten Geschütze, unablässig bellten die klev- nen Kanonen, krachend barst Mine aus Mine; eng lische Hausen wurden unaufhörlich gegen unsere Helden vorgetrieben. Und was erreichte der Feind ? Zwar gelang cs ihm, an verschiedenen Stellen des slandrstchM. Kompsgeländes unsere Front einzudrücken. Der D urchbruch der Front wurde ihm verwehrt. Tva Werften und Stützpunkte unserer tt-Boote sind ihm heute noch ebenso verschlossen wie vor einem Jahr.. Gegenüber den wilden Anstrengungen der Engländer eerdunrn die heroischen Taten unserer Flundern - kämpscr die Ehrfurcht des ganzen Vaterlandes. Wir haben in Flandern gesiegt! Nach der Erkenntnis ihrer Niederlage in Flan dern versuchten die Engländer am 20. November bei Cambrai den Durchbruch unserer Front durch einen große» Ueberraschungsvorstoß zu erreichen. Wie devum kam cs nur zu einer Einbeulung unserer Li nie, trotzdem ein Heer von Tanks, gewaltige Geschütz - und Truppenmasscn das Rüstzeug für den Angriff waren Aber auch diese Einbeulung der Front wird unverzüglich wieder ausgebessert, und in scharfem; örtlichen Gegenstoß der Anfangserfolg der Englandes in eine schwere Niederlage verwandelt. Unsers wackren Truppen tragen ihre Linien weit über die ursprüngliche feindliche Stellung vor, mache« über: 90(>6 Engländer zu Gefangenen, vernichten über '.00 Tanks, erbeuten eine außerordentlich große Anzahk von Geschützen und Maschinengewehre». Sv bewiesen unsere Truppen den Engländern von neuem, daß auch die schweren Flandernkämpfei nicht imstande waren, deutsck)en Angriffsgeist und deutsche Angrisfskraft zu vermindern.