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Amts- Md Anzeigeblatt für -en Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung »«Wg-prei« vierteljährl. SM. L40 e<nschlt««. de« .Mustr. Unterhaltung-blatte«" tn der Ltschöst«» fteü«, bei unseren Voten sowie bet allen Reich«- ooftanfialten. — Erscheint täglich abendS mit »»«nähme der Sonn, und Feiertag« hör den folgenden Lag. e»e-r«r >k»-u - «IV, kvvn «-^»ruch «et. Adr. - A«te»l«tt. ^20 Libmftock, Larkfeld, Hun-Mb-I, UiUgvvtUtd Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhaimner, Sosa, llnterftützengrün, WUdenthal usw. Verantwort^ Schriftleiter, Drucker mld Verleger: Emil Hannebohnin Eibenstock. - . SS Jahrgang. : . Donnerstag, den 24. Jannar Anzeigenpreis: die kleinspalttge Zeile 1ö Pfg. Im Rellameteil die Zeile 40 Vfg. Am amtlichen Teile die gesoaltene Zeile 40 Psg. Annahme der Anzeigen bi« spätesten« vormittag« 10 Uhr, für größere Tagt, vorher. Line Bewahr für die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fern, sprecher aufgegebenen Anzeigen. Irernsprecher Ar. HO. ISIS Verkauf von Futterrüben Donnerstag, de« 24. dss. Mts., vorm. im Grundstücke Magazinstraße 10. Eibenstock, den >2. Januar 1918. Der Slaötrat. An die Bezahlung deS 2. Termine- Besttzstener, 3. «nd 4. Termines Wafferzins «nd Schulgeld wird mit dem Bemerken erinnert, daß nach Ablauf von 8 Tagen gegen Säumige das Zwangsvollstreckungsverfahren etngeleitet werden muß. Eibenstock, den 22. Januar 1918. Der Ktaötrat. Wom Wettkrieg. Weitere 27000 Hannen versenkt. Hin Seegefecht vor den Dardanellen. Vom Krieg zur Te llegen heute wiederum zwei wichtige Nachrichten vor. Zunächst wird über neue U-Bootserfolge gemeldet: (Amtlich.) Berlin, 22. Januar. Unsere U-Boote im Mittelmeer waren kürzlich mit besonders gutem Erfolg gegen den Transportverkehr nach Italien und dem Orient tätig. Sieben Dampfer und zwei Segler mit rund 27 000 Br.-Reg.-To. sind ihren Angriffen zum Opfer gefallen. Den Hauptanteil an diesem Er folge hat Kapitänleutnant Becker (Franz). Alle Dampfer, bis auf einen, waren bewaffnet und fuhren meist in starkgesicherten Geleitzügen; unter ihnen konn ten namentlich festgestellt werden die englischen Damp fer „Egyptian Transport", „Eteelville", „AUantea" und „Arab", deren Vernichtung für die Kriegswirtschaft un serer Feinde von besonderer Bedeutung ist, weil mit ihnen 24000 To. Kohlen verloren gingen. Von den übrigen Dampfern hatte einer — der sehr starken De tonation nach zu urteilen — Munition geladen; ein anderer, anscheinend mit Reis tiefbeladener Dampfer wurde im Artilleriegefecht zäh verfolgt, auf die Klippen vor der Küste der Cyrenaika gejagt und dort, trotz Eingreifens einer Landbatterie, vernichtet. Die beiden Segler mit den Namen „Tuiseppe" und „San Anto nio" waren italienischer Nationalität ; »on ihnen hatte ersterer Holzladung. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Kaum ein Tag vergeht, ohne daß Versenkungen aus Geleitzügen, auch aus stark ge sicherten, gemeldet worden können. Min nimmt so gar wahr, daß aus ein und demselben Geleitzuze mehrere Dampfer herausgeichossen werden, wäh rend früher meist nur ein Schiff des Zuges dem Angriff zum Opfer fiel. Diese Steigerung unseres Erfolges zeigt, daß auch das Geleitsystem nicht vas von unseren Feinden ersehnte unbedingt zuverläs sige U-Bootabwehrmittel bietet. „Auch wenn wir kein einziges Schiff verloren haben", schreibt das „Journal of Commxrce" in seiner Schiffsbaun»»: mer vom 27. Dezember, „bedeute» Geleitzüge eine Vergeudung von Frachtraum", denn ehe sich ein zuweilen bis auf 20 und mehr Schiffe belau sendes Handelsgeschwader am gemeinsame» Troff Punkte versammelt und seine Reise zurücklegt, ver rinnt viel ungenützte Zeit. Die Geschwindigkeit des langsamsten Schiffes ist maßgebend für den gan zen Zug. Im Hafen entstehe» nvue Verzögerungen durch Warten aus diejenigen Transporte, die man gels Entladeeinrichtungen nicht sofort gelöscht wer de» können. Der französische Verpflegungsminister Borrt schätzte im Senat am 18. Dezember die Ver minderung der Transportmöglichkeit durch die Ge- ieitzüge aus 20°/», und in der „Times" vom 28. Te zember schreibt F. Allin, Vorsitzender der Khedivischen Post-Dampsschiffahrtsgefellschaft, daß die Notwendig keit, in Geleitzügen zu fahre», die auf eine Reise zu verwendende Zeitspanno verdöppelt. En gl ands. wachsende Angst v-r unseren U-Booten kommt '.übrigens Meder deutlich in nach stehender Meldung zum Ausdruck: Rotterdam, 22. Januar. Nach „Nieuwe Rot terdamschc Courant" erklärte das liberale Unterhaus mitglied George Lambert in einer Rede in Torrin- ton, daß die Verluste der englischen Handelsflotte infolge des Unterseebootkrieges unvermindert fortdauern. Im Dezember seien 80 Prozent mehr Schisse versenkt worden als im November. Im letzten Jahre seien 3»/, mal so viel englische Schiffe gesunken als neu« gebaut worden seien, und nicht nur die Schiffe, sondern auch ihre Ladungen seien verloren. Unterdessen bauten die Deut sche» noch größere II-Boote. Alle patrio tische» Engländer Hofften, daß die Reorganisierung der Admiralität die Folge haben werde, haß man der Unterseebootgesahr Herr werde. Tie Lebensmit telversorgung in England sei eine sehr ernste, Sache geworden. Die Lebensmittel seien die Vor aussetzung dafür, d'aß die Nation und die Armee am Leben blieben. Lambert drang zum Schluß auf größere Sparsamkeit im Verbrauche von Lebens mitteln. Weiter kommt aus den türkischen Gewässern die Nachricht von einem erfolgreichen Seegefecht, das lei der aber auch mit einem Verlust der türkischen Ma rine verbunden war: (Amtlich.) Berlin, 22. Januar. Am 20. Ja , nuar stießen türkische Streitkräfte, und zwar der Panzerkreuzer „Sultan Javus Selim" (frü her „Göben"), der kleine Kreuzer „Midilli" (früher „Breslau") und Torpedoboote, aus den Dardanellen gegen feindliche Streitkräfte, vor, ore durch Flieger ausklärung bei der Insel I m b r a s festgestellt waren. Ein großer und ein kleiner englischer Mo nitor wurden vernichtet, ein Tran sport dampf er von 2000 Tonnen versenkt, mehrere Hulks schwer beschädigt und die englische Signalsta- tion in der Kepalo-Bucht zerstört. Beim Rück marsch nach den Dardanellen ist der kleine, Kreu zer „Midilli" durch mehrere Unterwassertreffer von Minen oder Unterseebooten gesunken. „Sul tan Javus Selim" kam beim Einlaufen innerhalb der Dardanellen in der Enge bei Nagara leicht fest. Er ist nicht, wie in der englischen amtliche» Meldung behauptet wird, durch schwere Beschädigung aus Strand gesetzt. Ter türkische Bcricht darüber besagt: Konstantinopel, 21. JannA. (Meldung der Agentur Milli.) Amtlicher Bericht. Dardanellen: In einem kühnen Angriff stießen gestern „Javus Selim", „Midilli" und Torpedoboote aus den Dardanellen vor, um feindliche Streitkräfte, die bei Jmbros fest gestellt waren, zu vernichten. 2 feindliche Monitore („Raglan" und LI. 28>, ein Transportdampfer von 3000 Tonnen, eine Signalstation und zahlreiche Munitionsdepots wurden vernichtet. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen, ».in anderes schwer beschädigt. Tie Küstenbatterien beschossen erfolgreich feindliche Torpedoboots. Bei der Rück fahrt sank „Midilli" durch mehrfache Mmen- tresfer. Ueber den Landkrieg liegt nur der österreichisch-ungarische Heeresbericht vor: Wien, 22. Januar. Amtlich wird Verlantoart: Keine besonderen Ereignisse. Der Chefdes G e n e r a l st a b e s. Zu den Verhandlungen in Brest Li to wsk liegen heute noch folgende Nachrichten vor: Brest-Lit aws k, 21. Januar. Die deutsche Kommission für wirtschaftliche Angelegen heiten hat ihre gestern begonnenen Besprechun gen mit den russischen Vertretern heute fortgesetzt. Die Vorarbeiten für die weiteren wirtschaftlichen Kommisfionsberatungen wurden einer Subkommif- sion überwiesen, die bereits heute nachmittag ihre Arbeiten ausgenommen hat. Gestern und heute ha be» auch die ersten offiziellen Beratungen der deuUch- rusfischen Rechtskommissio» stattgefunden. Es wurde» im einzelnen verhandelt und ormuliert: Tie Be endigung des Kriegszustandes owie die Wiederher stellung der diplomatischen und konsularischen Be ziehungen, die Cntschädigungssrage und die Wieder herstellung der Staatsverträge. Gegenwärtig wird über die Wiederherstellung der Privatrechte ver handelt. - . Berlin, 22. Januar. Wie die Abendblätter melden, ist von dem gegenwärtigen Vorsitzende» der russischen Jriedensdelegation in Brest-Litowsk, Herrn Josse, bei der deutschen Friedensdelegation eine Mitteilung eingegangen, daß die Regierung der Arbeiter- und Soldaten räte in Charkow zwei Bevollmächtigte zur Teilnahme an den Friedensverhandlungen in Brest Li to wsk entsendet und daß die russische Delegation diese beiden Herren als Mitglieder ausgenommen ha be. Aus den begleitenden Schriftstücken geht hervor, daß die Negierung in Charkow dem "Gencralfskre - tariat in Kiew und der dortigen Zentcalrada oas Recht, im Namen der Ukraine zu verhandeln, ab spricht: diese Körperschaft stelle lediglich Organe der Bourgeoisie dar. Tie Charkower Regierung, die eine Filiale der Bolschewisten darstellt, lucht ihren An schluß an die Petersburger Regierung als an das Zentralorgan Allrußlands, der föderativen Gesamt republik des ehemalige» Zarenreiches. Es bleibt ab zuwarten, wie sich die Kiewer Regierung zu dieser neuen Sachlage stellen wird Ein grelles Streiflicht auf die politische» Ver hältnisse Rußlands wirft abermals folgendes Tele gramm : Newyork, 2t. Januar. „Associated Preß" mel det aus Petersburg vom 21. Januar: Tie frü Heren Minister des Kabinetts Kerenski, Tschi n - garew und Kokoschkcn, wurden letzte Nacht im Marine-Hospital, wohin sie aus der Peter Pauls-Festung krankheitshalber verbracht worden wa ren, in ihren Betten ermord e t. Ein Dutzend bewaffneter Männer drang in das Hospital ein. fragte, wo die Minister lägen, und feuerte» 6 Schüsse aus Tschingarew und 2 aus Kokoschkin ab. Beide wurden getötet. Die Mörder verließen daraus das Hospi tal. Weiter wurde gestern ein Mordversuch ge gen den bolschewistischen Watzlkommissar Uritzki unternommen. Die Kugel streifte ihm das Ohr. Tagesgeschichte. " Deutschland. — Die Erfassung der K rieg s g ew i n ne im Hauptansschuß. Der Unterausschuß des Hauptausschusses des Reichstages beschäftigte sich am Montag mit der Erfassung der Kriegsgewinne. Unterstaatssekretär Tr. Göppert stellte fest, daß Uebercinstimmung darin bestehe, die Kriegsgewinno möglichst für das Reich in Anspruch zu nehmen. Ueber das Maß und den Weg zum Ziele bestände»! noch Meinungsverschiedenheiten. Aus Antrag des Zentrums wurde beschlossen, dem Hanptausschuß vor- Zuschlägen, die Kriegsgewinne scharf zu erfassen. Bei der Reichstagsersatzwahl :n Reutlingen-Tübingen für den bisherigen Abz. von Payer gaben von l6 878 Wahlberechtigten 4408 Wähler ihre Stimmen für den Kandidaten der Volks partei. Landtagsabgeordnetcn Schees, ab. Ein Ge genkandidat war nicht ausgestellt. Oesterreich-Ungarn. Wünsche der Deuts chböhmcn. Be' dein Wiedcrzusammentritt des österreichischen Abgeordne tenhauses gaben dre deutsch-nationalen Abzeordne- icn Böhmens die Erklärung ab, sie wünschten di« Loslösung der deutschen Teile des Königreichs Böh men und die Vereinigung dieser Teile zu einer selb ständigen österreichischen Provinz „Teutschböhmen". England. -- Rücktritt Carsons. Amtlich wird mat geteilt, daß Carson als Mitglied des Kriegskabi nett s zurückgetreten ist. — Carson galt in» englischen Kabinett als einer der starken Männer.