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Ämt§- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung 0qua»pr«i« vterteljährl. »k. L4* rins-blt^ d«, - Muftc. UnterhaUungrblatt«»" t« der »eichet», ßm«, bei unsere» Voten sowie bet aLe» Keich», »ostanstalten. — Erscheint täglich abe»dt mtt UMnahme der Tonn- und Uetertag« stk den folgende« Lag. Hel. Adr.: A«t»»l«tt. str Eibenstock, Lmlrselb, HMshwel, ^Ugvv»U»» Neuheide, Gderstützengrün, Schönheide, Schönheidtthoimner, §osa, llnterstützengrü«, Mdenthal usw. Bercmttvortt. Schriftleiter, Trucker und Verleger: Emil Han«eb»h« in Eibenstock. " «5. Jahrgang. >>> Donnerstag, de« 31. Januar ISIS Anzeigenpreis: die kletnspaltige Zeile 1i Psg Im Reklameteil die Zeile 40 Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeil« 40 Psg. Annahme der Anzeigen bi» spätesten« »ormitrog« 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Eine Gewähr für die Ausnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fer«, sprecher aufgegebenen Anzeigen. Mer«spreLer Nr. 11«. Verkehr mit Seife. Gemäß der Verordnung deS Reichskanzlers vom 10. Januar 1918, ReichSgesetz- blatt Seite 17, wird in Abänderung der gemeinsamen Bekanntmachung der unterzeich neten Behörden vom 18. August 1917 (Nr. 191 des Erzgeb. Volksfreunds vom 19. August 1917) für den Bezirk der Königlichen AmtShauptmannschast Schwarzenberg und der revidierten Städte Aue, Eibenstock, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg und Schwarzen berg folgendes bestimmt: 8 1- Von den auf die Monate Februar bis mtt Juli 1918 ausgegebenen Seifenkarten berechtigen die auf „Seifenpulver" lautenden Abschnitte nur zum Bezüge der Hälfte der. darauf Verzeichneten Menge. Die Händler dürfen die genannten Abschnitte nur mtt der Hälfte der darauf ver zeichneten Mengen beliefern. rr Zuwiderhandlungen werden nach § 11 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 21. Juli 1917 mtt Gefängnis bis zu 3 Monaten oder mtt Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. 2 r > Vorstehende Bekanntmachung tritt mtt dem 1. Februar 1918 in Kraft. Schwarzenberg, Aue, Eibenstock, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, am 26. Januar 1918. Per MezirksverSand Schwarzenöerg. Pie Königliche AmtShauptmannschast Schwarzenöerg und die Siadträte zu Aue, Eibenstock, Lößnitz Neustädtel, Schneeberg und Schwarzenberg. Verkauf von Futterrüben Freitag, den 1. Februar 19l8, vorm. im Grundstücke Magazinstraße 10. Eibenstock, am 29. Januar 1918. Per Stcrütrcrt. Ausgabe der Zuschlagsmarken für Schwerarbeiter Donnerstag, den 31. Januar 1918, vormittags in unserer städtischen Lebensmittelabtetlung. Ausweishefte sind vorzulegen. Eibenstock, den 30. Januar 1918. Per Stcrötrat. Lehrgänge zur Kkömg der Micheri LuMrßgkeit. Mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern sollen in den Jahren 1918 und 1919 wiederum Lehrgänge zur Hebung der weiblichen Handfertig keit und zwar mit '/, jähriger Dauer hier stattfinden. Die Zeit des KursusbegtnneS wird noch veröffentlicht werden. '' Anmeldungen für die Lehrgänge sind an Ratsstelle (Ratskanzlei) zu bewirken. Die Beteiligung auswärtiger Schülerinnen ist gestattet. Eibenstock, den 25. Januar 1918. Per Ktcrötrat. Schulanmeldung sür Ostern 1918 in Eibenstock im Ratskellersaale nachmittags 2—5 Uhr: Selektenschule: Freitag, 1. Februar Montag, 4. Februar, Knaben M « Mittwoch, 6 „ „ A— Bürgerschule. Donnerstag, 7. „ ' Mädchen 4-A. Freitag, 8. „ „ « L Persönliche Vorstellung der Kinder. Impfschein. Auswärts Geborene «uch Ge burtS- und Taufschein, bez. Stammbuch. Die Schuldirektion. Aom Wellkrieg. Die Kämpfe im Westen und in Ilatien. Die Kewattherrschaft der Aolfchewiki. Ueber die am Montag sowohl im Westen wie an der italienischen Front stattgehabten Kämpfe wird nach berichtet: Berlrn, 29. Januar. An der Westfront lebte am 28. bei auskläreuder Sicht die Gefechtstätig keit wieder auf. Während wir in Flandern und an verschiedenen Stollen der Westfront in kleineren U« ternehmnngen erfolgreich waren und verschiedentlich Gefangene und Maschinengewehre zürückbrachtsn, setzten die Franzosen in der Champagne zu ge waltsamen Erkundungen größeren Stils stärkere Kräfte ein. Am Morgen des 28. erfolgte nach kur zer Artillerie- und Minenfeuervorbereitung beider seits der Straße St. Souplet—St. Hilaire der Vor stoß eines starken französischen Sturmtrupps gegen unsere dortigen Stellungen. Wirksam von unserem Sperr- und Maschinengewehrfeuer gefaßt, entzog sich der Gegner unter schweren Verlusten durch eilige Flucht unserem Gegenstoß. Um 1 Uhr 45 Min. nach mittags setzte schlagartig erneute Feuervorbercitung zu einem großzügigen, feindlichen Pa trouillenunternehmen ein. Unsere Stellun gen südlich der Linie Somme-Py—Rouvroy lagen unter starkem Trommelfeuer. Bereits um 2 Uhr nachmittags traten starke französische Sturmabtei lungen gegen unsere Stellungen bei Butte de Tahure und. Butte de Mesnil und westlich dieses Ortes zum Sturm an. Zum großen Teil brach der Angriff bereits vor unseren Drahthindernissen im wirksamsten Sperr feuer zusammen. An anderen Stellen wurden die Franzosen in blutigem Nahkamps unter schweren Ver lusten zurückgeschlagen. Hierboi wurden ihnen meh rere Gefangene und Flammenwerfer, welche in großer Anzahl den Angriff unterstützen sollten, aögenom- men. — Zwischen Asiago und der Brenta haben sich die Italiener, die mit starken Kräften wie derholt die österreichisch-ungarischen Stellungen an- grisfen, eine schwere, blutige Niederlage ge holt. Außer den 10 Offizieren und 350 Mann, wel che sie mährend des mißlungenen Angriffes als Ge fangene einbüßten, erlitten sie infolge rücksichtslosen Einsatzes ihrer Reserven außerordentlich hohe, blu tige Verluste. In Uebereinstimmung hiermit steht auch der österreichisch-ungarische Heeresbericht: Wien, 29. Januar. Amtlich wird verlautbart: Auf der Hochfläche von Asiago ging der Italiener gestern nach dreitägiger Artillerievor bereitung zum Jnfanterieangriff über, der zu .schweren Kämpfen um den Col del Rosso und Monte di Val Bella führte. Tank der zähen Aus dauer der rapseren Verteidiger blieben beide Hö Heu nach wechselseitigem Ringen mit dem an Zahi stark überlegenen Gegner in unserem Besitz. Oert- liche Einbruchsstellen vermochte der Feind nicht zu erweitern. Im Westteil der Hochfläche brachen die italienischen Angriffe bereits in unserem Abwehr feuer zusammen. Bisher wurden 10 Offizier' n. 350 Mann gefangen eingebracht. - Der Chef des General st ab es. Die Engländer haben in letzter Zeit zur See einige Verluste erlitten, die sie besonders schmerze!' werden. Es wird darüber geschrieben: Berlin, 28. Januar. Unter den II Bootsersol- gen dieses Monats befinden sich Versenkungen, welche sür die En g län de r,g a nz b es o n d e r s schmerzlich sind. „Daily Chromcle" berichtet un ter dem 9. Januar über den Verlust eines Lebens mittelschiffes, das einrge Tage zuvor einen englischen Hafen erreicht hatte, jedoch, ohne entladen zu haben, den Befehl erhielt, nach einem andereü Hafen zu fahren. Auf dem Wege o nühin wurde es torpedier:. So ging das wertvolle Schiff mit Ladung verloren, obwohl die ganze Ladung hätte gelöscht und mit der Eisenbahn zu ihrem endgültigen Bestimmungsort geschafft werden können. Die Sache wird das Par lament beschäftigen. Unter dem 4. Dezember berich ten die „Times" über zwei ähnliche Fälle. Von den versenkten Dampfern hatte einer Tee, der andere 4000 Tonnen Fleisch geladen. Beide hatten im er sten Hafen mangels Entladeeinrichtungen nicht lö schen können. Die Erregung unter der englischer» Berölkerung war groß, denn man rechnete nach, daß mit der versenkten Fleischmenge nach deutschen Ver hältnissen 16 Millionen Menschen, das ist über ein Drittel der englischen Bevölkerung, eine Woche lang mit Fleisch hätten versorgt werden können. * * * In Rußland üben die Bolschewiki in direk tem Gegensatz zu ihren bei jeder Gelegenheit beton ten Ideen vom Selbstbcstimmungsrecht der Völler ein wahres Schreckensregiment aus. Von den vielen dar über vorliegenden Nachrichten nur eine kleine Aus lese, die genügen dürste, ein ungefähres Bild der heutigen innerpolitischen Verhältnisse zu enthüllen: Gens, 29. Januar. Tie Agcknce Havas meldet aus.Helsingsors: Ter finnische Senat wu» dc von den finnischen Boljchewiki, unterstützt durch Marinetruppen der Sowjets, aufgelöst. Ter S> rvat protestierte gegen die Einmischung russischer Sol daten und Matrosen in die inneren Angelegenhei ten Finnlands. Der Präsident des Senats wurde verhaktet. Petersburg, 29. Januar. Ter oberste Heer - führe: der inneren Front, General Entonow, hat dem Heerführer der Nordarmee folgende Aufforderung übermittelt: 1. Tie Bahnstrecke über Moskau ist überlastet, schickt die Truppen über Briansk und sen det sofort drei Regimenter nach Petersburg: 2. sendet ein Eisenbahnregiment; 3. schickt von der Front al les zurück, was ihr entbehren könnt. Uns stehen fürchterliche Kämpfe bevor. Petersburg, 29. Januar. Großes Auf seh« hat in allen Bolschewikikreijen die plötzliche Verhaf t u n g des K o m m a n d >a n t e n des P e t e r s b u r z e r Militärbezirks Kazantzew, Nachfolger Ano- tvnows, hervorgerufen. Tie Sensation ist um jo größer, als Kanzantzew heimlich unter falschem Na, mxn sich größere Geldsummen von der Staatsbank auszahlen ließ, die er in den nächtlichen Klubs beim Kartenspiel verjubelte. Tie Verhaftung erfolgte auf Befehl des Petersburger Volkskommissars Blagon rawow. An seine Stelle ist zum Kommandanten des Petersburger Militärbezirks der Matrose Jeremiejew ernannt worden. Stockholm, 29. Januar. Laut der „No- waja Zrsu" wurde in Petersburg auf Befehl des Smolny-Jnstituts sine ganze Bande von Bank- nvten falscher«, die in einer Kaserne ihre Fa brik eingerichtet hatten, verhaftet. Tie Fälscher sind durchweg Soldaten und Matrosen. 15 Matro sen und 8 Soldaten wurden nach dem Etappenge- fängms gebracht. Ferner wird über die Veröffentlichung neuer Ge heimdokumente gemeldet: Petersburg, .29. Januar. Tie offiziell« „Prawda" veröffentlicht eine neue Serie gehel'- merDokumente,die sich auf die B e m ü h u n g e n Frankreichs beziehen, die Polen für sich zu ge winnen. Die „Prawoa" druckt ausführlich die zwi schen dem Botschafter Poleologue, der französischen Regierung und Sazonow gewechselte Korrespondenz ab, aus der hervoagcht, daß Rußland den Polen nur eine Autonomie und nichts weiter gewähren wollte. . Auf dieser Grundlage kam es zwischen Frankreich und Rußland s'gar zu schweren Auseinandersetzun gen. Ter andere Teil der veröffentlichten Dokumente bezieht sich auf Litauen und die Mitteilungen des russischen Gesandten in Bern, der über die Absichten