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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ISIS ^5 SIS für Lidensio», Larkseld, tzimdrhübel, ILÜükviUtt Neuheid«,GberstütztkgrSn,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, Mdenlhal usw. Ve»nt»»rll. Echrtftleit«, Druck« «r» ««leger: Emil Hannebshnin Eibenstock. ' 6L. Jahrgang. Mittwoch, den 18. September «nartgenprei»: die «einspaltig» Zeil« 20 Ps, Im ReNameteU die Zeile bv Psg. Im amtlichen LeUe di« qesnaltene Zelle SO Psg. Annahme der Anzeigen bis spätesten« vormittag« 10 Uhr, für größer« Tag« vorher. Ein« EkwLhr für dir Ausnahme der Anzeige» am nächsten oder am vorgeschrtebenen Lag» sowie an bestimmter Stelle wird nicht aeaeben, ' ebensowenig sür die Richtigkeit der durch Fern sprecher aufgegebenen Anzeigen. Fernsprecher Mr. riv. Sqpa«prei« viertelsährl. Mt. 2.40 etnschlietzl. de« ,Plustr. UntrrhaUungtblatte«- in der Geschäft«. AL«, bei unseren Voten sowie bei allen Reich». »»Aanstalttn. — Erscheint täglich ab end« mit »»«nähme der Sonn, und Feiertage sür den solgenden Lag. Wn b«r« »«waU — «Ne, »der Gtlrml^n »«» der Lnwnz, ter Lichranrm ,»«r der »e-Ii^ri-ngt-linchl^ngen — Hal der Bat«-er litnrn Unter»« «t m«trenn, »der RachlUtrruna der 8«tlMl, sdee »»> «SS- d«» Squ^arrtt««. H«t.Adr.r A«ts»l«1t. Städtischer Lebensmittelverkaus. Mittwoch, de» 18. dss. Mts., Marke v »: 100 x ««asthontg zu 15 Pfg. Donnerstag, den 1S. dss. Mts., Marke « 1: (violetter u. roter Druck) 125 § Mndergerstenmehl und 125 ßs Zwieback, Marke O i: (schwarzer Druck) 100 Mor gentrank zu 18 Pfg. Sobald etngetrofte« ans Marke L: 1 Pfund Zwiebeln. Eibenstock, am 16. September 1918. Z>er Stcrdtvat. Wom Weltkrieg. Stimmen zum Wiener Iriedens schritt. lieber die letzten vergeblichen Anstrengungen un serer Feinde an der Westfront wird noch berichtet: Berlin, 16. September. An ver Cambrai- front setzt der Engländer seine Angriffe fort. Al lerdings hat es den Anschein, als ob die Stoßkraft seiner Truppen durch die acht Tage hindurch fast ohne Unterbrechung fortgesetzten Erstürme bereits gelitten hat. In dem durch den täglichen Graniten hagel zerrissenen, durch Regengüsse aufgeweichten, versumpften Gelände gleiten seine Tanks and wer den unverwendbar, während seine Infanterie, k»ie- ties im Schlamm versinkend, vergeblich sich gegen die deutschen Stellungen vorzuarbeiten jucht. Die An griffe, welche der Engländer am 15. anjetzte, zer splitterten zwischen Havrincourt und Gouzeaueourt un deutschen Vernichtungsfeuer zu Teilvorstö^rn u brachen trotz dem Einsatz zahlreicher .tiefsliegenoec Schlachtflieger zusammen. In dem nach Süden an- fcyließenden Abschnitt von Gouzeaueourt bis Epehy kamen sie im deutschen Abwehrfeuer nicht zur Ent wicklung. Mit gleicher Zähigkeit greisen die Fran zosen zwischen Ailette und Aisne weiter an. Am Vormittag des 15. versuchten sie, südlich der Straße Soifsons—Laon vergeblich vorzugehen. Am Abeno folgte dann nach mehrstündigem heftigsten ArtUlerieseuer ein geschlossener Angriff. In dem zerklüfteten, waldigen Hügelland wurde erbittert ge rungen und die Franzosen von der Höhe östlich Vau- xaillon wieder heruntergeworfen Rücksichtslos setzt Foch hier an dem Angelpunkt des Chemin des Dames feine Divisionen ein, um in den Ailettegrund ei»- zubrechen. Die französischen Verluste sind demz? mäß schwer. Das Gleiche trifft laut übereinstim menden Truppcnmeldungen und Ge.sange»e>»aussi- gen auf die französischen Angriffe zwischen Aisne und Vesle zu. Hier wurden außerdem 200 Ge fangknc vou drei verschiedenen französischen Divi fronen gemacht und 24 Maschinengewehre eingebracht. Das Dors Glennes, das die Senegalesen am 12. hat ten erobern können, wurde ihnen am 15. wieder entrissen. Zwischen der Cotes Lorraine und der Mosel fühlen Franzosen und Amerikaner ge gen die neue deutsche Stellung vorsichtig vor. Den Mißerfolg, welchen die geplante Abschnürung der «rutschen Divisionen im St. Mihiel-Bogen er litt, suchen die Amerikaner durch täglich sich stei gernde, maßlos übertriebene Gefangenen und Beute- Ziffern zu verwijchen. Der gestrige österreichisch-ungarische Gcneralstabsbericht lautet: Wien, 16. September. Amtlich ward verlaut bart: Bl i Mori und aus dem Monte Cimone wurden feindliche Patrouillen abgewiesen. In den Sieben Gemeinden scheiterten mehrere italienische Vorstöße Im Brentatal drüitte der Feind unsere Keldwachlirnen etwas zurück. Im albanischen Kü st engebiet versuchten die Italiener vergeblich, uns den Raumgewinn der letzten Tage wieder zu entreißen. Der Chef des Generalstabes. Von ' See wird über die Torpedierung eines großen englische« Dampfers berichtet: ' London, 16. September (Reuter.l Der Union Castle-Dampfer „Galvay Castle" (7988 Brutto- registertonnen), der am Dienstag vo« England »ach Südafrika abgefahren ist, ist am Donnerstag morgen torpediert worden. 34 Mann der Besatzung u«d 120 Passagiere werden vermißt. Der südafrikanische Cijenbahnminister Burton wurde gerettet. Hun derte wurden durch Rettungsboote bei stürmischer See gelandet. , , Ueber den Eindruck, welchen der Wiener Frie densschritt bei unseren Gegnern gemacht, liegen bis her solgeude Meldungen vor: London, 16. September. (Reuter.) „Daily Cyronicle" schreibt: Das österreichisch-unga rische Friedensangebot ist, die erste direkte Annäherung eines Kriegführenden, die seit Kriegs- begmn unternommen worden ist. Als solcher kommt ihr besondere Bedeutung zu. Zwei Motive veran lassen die Note: 1 der Wunsch, unter den Entente mächten durch den Versuch, das Odium für tzie Fort- jctzung des Krieges ihnen zuzuschieben, Verwirrung zu stiften, 2. die aufrichtige Friedenssehnsucht in Berlin und Wien Es wird jetzt zum erstenmü. zu gegeben, daß die Mittemächte unmöglich den Krieg gewinnen können An die Stelle vo» übertriebener Siegcsprahlerei, die den Beginn der großen Kai- ferschlacht verkündete, trat die Furcht vor der Nie- Verlage Die österreichische Note geht jedoch von der Annahme aus, daß aus keiner Seite die Wahrschein llchkeit ciues militärischen Sieges besteht. Lon sie jem Standpunkte aus tritt die Note sür einen Ver- ständigungsfrieden ein. Niemand, der einen Jn»le" von Mitgefühl besitzt, würde auch nur für einen nn- zigen Lag die Fortsetzung der Agonie dieses Krieges wünschen, wenn sie nicht absolut notwendig Ist. Aber nach allen ihren Leiden beabjicküigen die Euteure machte nicht, sich mit einem Scheinfrieden abspei jen zu lassen, der nur einen neuen Krieg zu einem Zeitpunkte, der den Militaristen Mitteleuropas ge nehm wäre, bedeuten würde Die freien Nationen der Welt sind entschlossen, zusammenzuhallen, bis die unselige Drohung endgültig beseitigt ist. Das aber ist unmöglich, ehe der gewaltige deutsche Mili tarismus zerschmettert ist Nichts außer oer deut lichen Niederlage im Inlanoe oder auf dem Schlacht selbe ward ihn zerschmettern. Newyork, 15. September. (Reuter- Der Vertreter der „Associated Preß" in Washington tele graphiert: Die Ansicht der amtlichen Kreise in Wa jhington gegenüber dem österreichisch ungarischen Vorschläge auf eine F rie d en s b e sp re ch u n g ist folgende: Oesterreich-Ungarn ist im Zusammenbre chen, und anstatt oie Zeit mit Friedensgcfchwätzen zu vergeuden, das schlimmer als nutzlos sein würde, ist jetzt die richtige Zeit, es aufs härteste zu treffen, solange eine sörmliche Besprechung des österreichisch ungarischen Vorschlages nicht möglich ist. Da der amtliche Wortlaut noch nicht eingegangen ist, soll doch von befugter Seite sestgestellt werden, daß je der Schritt, welcher von den Vereinigten Staa-en ge tan werden könnte, im Einverständnis mit de» Alii- ierten geschehen wird. Amtliche Regiernngslreise las sen bekannt werden, daß gegenüber der in der Presse erjauenenen Fassung 'des österreichisch ungarischen Angebotes nur eine Antwort möglich sei, und das sei der Schlußsatz aus Wilsons Rede in Baltimore im April: Es ist für uns nnr eure Antwort hierauf mög lich, nämlich: Gewalt, Gewalt bis zum äußerste», Gewalt ohne Beschränkung u. Begrenzung. Tagesgeschichte. Deutschland. - Empfänge keim Reichskanzler. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Oer Reichskanzler Dr. Graf von Hertling empfing Montag vormittag den Reichstagsabgeordneten Gra fen von Westarp, daraus den Rerchstagsabgeord- neten Dr. Stresemann und später die Staats sekretäre Wallraf, Gras von Rödern und von Hintze. — Einberufung des Hauptausjchuf. s e s. Der interfraktionelle Ausschuß der Mehrbeits- Parteien, der Montag früh 10 Uhr zufammentrat, beschloß die Eiyberufung des Hauptausschusses für Freitag dieser Woche. Die Zustimmung des Reichs tagspräsldenten Fehrenbach, die eingeholt werden muß, könnte sich aber möglicherweise verzögern, da der Präsident sich auf einer Reise in den befehlen Gebieten befindet. Es ist deshalb nicht unmöglich, daß die Einberufung aus Dienstag nächster Woche ver schoben wird. Gegen Mittag hatte der Vorsitzende oes Hauptausschusses, Abgeordneter Ebert, eine Un terredung mit dem Staatssekretär des Innern Wall ras, iu der der Regierung Kenntnis vom Beschluß des interfraktionellen Ausschusses gegeben wurde. Bulaarie« König Friedrich August in Sofia. Se. Maj. der König und Se. Königs- Hoheit der Kronprinz von Sachsen sind wohlbehalten Sonn tag vormittag um 10 Uhr in Sofia angekommen. Es's and großer Empfang durch Je Maj den Kö nig von Bulgarien statt. Anwesend waren noch die Königlichen Prinzen, die diplomatischen Veitr? ter der verbündeten und neutralen Mächte und de ren Militärbevollmächtigte, das Gefolge, sämtliche Minister, der Oberbefehlshaber des bulgarischen Feldheeres, der Präsident und per Vizepräsident der Sobranje. Die deutsche Kolonie war ebenfalls zum Empfang anwesend. Nach Vorstellung der beidersei tigen Gefolge, der offiziellen Persönlichkeiten, sowie der sächsischen Offiziere, die sich zurzeit in Sofia befinden, erfolgte unter Ehrengeleit vom Leibgarde- kavallerieregiment die Fahrt durch die festlich ge- ja-mückten Straßen nach dem Königlichen Schloß, Unter dem reichen Fahnenschmuck waren ruck, viele sächsische Fahnen zu bemerken Das Militärspalier wurde von der Garnison Sojia gestellt. An der Ehrenpforte erfolgte altem Brauch gemäß die Ueber- reichung von Brot und Salz durch den Bürgermeister. Im Scyloßhos war eine Ehrenkompanie der Iun- kerfchule ausgestellt. Der Empfang war rom Herr lichsten Wetter begünstigt. Im weiteren Verlaufe des Tages wurden die Cyrill Methodi-Kirche, das Nationalmuseum und die deutsche Kunstausstellung besucht, Am Abend wurden beim Tee herzliche Trintsprüche gewechselt. Rußland. Wie die Entente auf Verrat spe kuliert! Nach Pressemeldungen wurde im Be reiche der 4. Armee eine große Verschwörung aufge-- deckt. Der Führer der der 4. Armee unterstellten Ural Division, Strombach, bekam ein Angebot ron der Entente, die 4. Armee zu verkaufen. Strombach wei gerte sich, dies zu tun und brachte die ganze Ange legenheit zur Meldung. England. — Litwinow aus dem Gefängnisse entlassen. Aus London wird gemeldet: Lir winow, der Vertreter der Bolschewiki in London, ist aus oem Brixton-Gesängnijse enrlasse-n worden u. hat och »ach seiner Wohnung in Hampsteab begeben- Er wird jedoch nur unter Polizeiaufsicht dort blei ben dürfen. Örtliche und Sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 17. September. Der Mzefeldwe- bel Fritz Müller, Sohn des Hrn. Fabrikant Hermann Müller hier, wurde zum Leutnant der Res. befördert. — Dresden, 14. September. Seine Majestät der König hat zu der Sammlung für die KolontaI - kriegerspende einen Beitrag von 2000 M. gewährt. — Dresden, 14. September. Der Sächsische Jugenddank hält am 27. September seine erste Lan- deSversammlung im Saale deS BereinShauseS, Dresden, Zinzendorfstraße 17, ab, an die sich eine Tagung für Ju genddankarbeiten anschließt. Nach der vorliegenden Ta- geSordnung versprechen die Veranstaltungen außerordent lich lehrreich und befruchtend auf die Tätigkeit der Jugend- dankoereine zu werden. Die heute eröffnete AuSstel-