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Amts- Md Mzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung v-zug»pr«i» vierteljährlich Mk. l.80 einichliehl. »4 „Illustrierten Unterhaltungtblatt»" in der Geschäftsstelle, bet unseren Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. Erscheint täglich abends mit BuSnabme der Sonn- und geiertage sür den solgenden Tag Tel.-Adr.: Amtsötatt. VS4. Eibenstock, Lailrselb, hunöshübel, ^UgrvtUlt rreuheibe,GderMtzengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, Mbenthal usw. Verantwort!. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohnin Eibenstock. 64. Jahrgang. Sonnabend, den 14. April Anzeigenpreis: di» klemspalttge Zeil« 12 Pjg., für auswärtige IS Ptg. Im ReNameteU di« Zeil» S0 Psg. Im amtlichen Teil» di« gespall»n« Zeile 40 Psg. Annahme der Anzeigen bi» spätestens vormiitaq« 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Aenssprecher Ur. 110. 1S17. Vaterländischer Hilfsdienst. Aufforderung zur freiwiMgm Meldung gemäß 8 7 Absatz 2 des Ge setzes über den vaterländischen Hilfsdienst. hilssdienstpslichtige werden zur Verwendung bei militärischen Behörden und Sivil - Verwaltungen im besetzten Gebiete gesucht. Es lammen in Betracht alle vorhandenen Berufe und veschästigungsmöglichleiten. Frauen und solche Männer, die im wehrpflichtigen Alter stehen, auch wenn sie als d. u. bezeichnet oder zurückgestellt find, kommen zur Anwerbung nicht in Betracht. hilssdienstpflichtige mit französischen, vlämischen oder polnischen Zprachkenntnisfen werden besonders berücksichtigt. Vis zur endgültigen Ueberweisung an die ve-arfsstel- len des besetzten Gebietes wird ein „vorläufiger Vien st vertrag" abgeschlossen. Vie Hilfsdienstpflichtigen erhalten: a) freie Verpflegung oder Geldentschädianng für Selbstverpfleguna; b) freie Unterkunft; v) freie Eisenbahnfahrt rum Bestimmungsort und zurück; ä) freie Benutzung der Feldpost, freie ärztliche und Lazarettbehandlung; v) Rückerstattung des Fahrgeldes 4. Blasse vom Wohnort nach Leipzig, sowie täglich 2—4 Mark, je nach dem Alter, im Vedürstigkeitsfalle Familienunter- stützung für die Dauer -es vorläufigen Vienstvertrages. Vie endgültige höhe des Lohnes oder Gehalts kann erst bei Abschluß des endgültigen Vienstvertrages fest gesetzt werden und richtet sich nach Art und vauer der Arbeit sowie nach der Lei stung. Eine auskömmliche Bezahlung wir- zugefichert. Die sich Meldenden werden vor Abschluß des Dienstvertrages in Leipzig militär- ärztlich untersucht und geimpft; nur diejenigen, die hiermit einverstanden find, können für die Etappe angeworben werden. Bei der Abreise find genügen- Wäsche und warme Kleidung, Eßbesteck und Schüssel, sowie möglichst zwei warme Decken mitzubringen. Vie sich Meldenden haben sich etwa vom 24. April ab zur versügung zu halten. Meldungen nimmt entgegen -ie zuständige Kilfsdienstmeldesteüe, die im Sweifelsfall bei jeder Grtsbehörde erfraat werden kann. An die Kriegsamt- stelle selbst find keine Meldungen zu richten. Bei -er Meldung find deizubringen: l. polizeiliches Führungszeugnis; 2. etwaige Militärpapiere; s. Arbeitspapiere; 4. bei Minderjährigen (bis zu 2( Jahren) die Einwilligung des gesetzlichen Vertreters (Vater, Vormund, Mutter). Bei der Stellung find diese Ausweise wiederum mitzubringen; weiter find dabei vorzulegen: 5. Bei verheirateten polizeilich beglaubigte Angaben der zu unterhaltenden Familienangehörigen und der Bedürftigkeit; 0. chuittungrkarten -er bisherigen Kranken- usw. Kassen, 7. Ablehrschein, der auf einem besonderen, von den Arbeitspapieren getrenn ten Blatte erteilt sein und die Bemerkung enthalten muh, daß der Hilfs dienstpflichtige die Stellung mit Zustimmung der Arbeitgebers verläßt. Jeder fich Meldende braucht einen Abkehrschein, ausgenommen hiervon find: a) Leute, die noch nicht (7 oder über 00 Jahre alt find; dl Leute in selbständige» Stellungen; 0) Leute, -ie fich länger als (4 Tage außer Stellung befun-en haben. Kriegsamtstelle Leipzig. Die Gültigkeit der Zuckerkarten für den laufenden Versorgungszeitraum (Reihe 4) erlischt mit dem 12. April 1217. Nach diesem Zeitpunkte darf auf Karten der Reihe 4 kein Zucker mehr im Kleinverkauf abgegeben werden. Die Einlieferung der vereinnahmten BezugsanSweise und Bezugskarten der Reihe 4 hat spätestens zu erfolgen: seitens der Kleinhändler an die Zwischengroßhändler bis 16. April 1917; seitens der Zwischengroßhändler an die der Zuckerverteilungsstelle sür das Königreich Sachsen angehörenden Großhändler bis 20. April !917; seitens der letzteren an die Zuckerverteilungsstelle bis zum 28. April 1917. Vom 13. April 1917 ab gellen die Zuckerkarten und Bezugskarten der Reihe 5. Dresden, den 11. April 1917. 127 118 1« Ministerium des Inner». "" Brot bezug. 1. Der Bezirksverband Schwarzenberg weist hiermit nochmals darauf hin, daß der Bezug und die Abgabe von Roggen- und Weizenbrot, Zwieback und Mehl nur gegen Abgabe der jeweils gültigen Brotmarken erfolgen darf. Verboten ist daher insbesondere auch der Bezug und die Abgabe von Brot usw. auf Vorschuß. 2. Zuwiderhandlungen werden nach 8 5? -er Bundesratsverordnung über Brotge treide und Mehl aus der Ernte 1916, vom 29. Juni 1916, mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. Schwarzenberg, den 12. April 1917. Der Mezirksvervand der Königlichen Amtsfinuptmannschaft Schwarzenberg. Dr. Wimmer. Fleischverkauf. Sonnabend, den 14. dss. Mts. verkaufen die Fleischer: Lang, M. Müller, Uhlmann, Meichßner, Heidrich Rind-, Kalb- und Schweinefleisch. Preise werden durch Aushang bekannt gegeben. Kopfmenge 150 Kinder erhalten die Hälfte. Volksküchengästen, für die in den Volksküchen 50 ß Fleisch sichergestellt sind, stehen beim Frischfleischverkaufe nur noch 100 x Fleisch zu. Urlauber erhalten Fleisch bei Meichtzner. Verkaufsordnung: in der Zeit von 8—10 Uhr vorm., 8 y u. D L „ 10-12 „ »u. 8 1—3 „ nachm., lll „ „ „ „ 3 5 „ Nachverkauf findet nicht statt. Eibenstock, den 13. April 1917. Zier KiaötrcU. Die Kartoffelkarten alter Form verlieren mit dem 14. April 1917 die Gültigkeit. Die Marken ^42, -4X dürfen also nicht mit Kartoffeln beliefert werden. Die am 14. dss. Monats auszugebenden neuen Kartoffelkarten — mit Ausnahme der Schwerarbeiter- und Kindermarken — sind vom Haushaltungsvorstande am oberen Rande mit semem Namen und der Nummer des Nahrungsmittelhestes zu beschreiben. Der Händler darf die betr. Karten erst nach der Beschreibung annehmen. Eibenstock, den 13. April 1917. Zier Staökrai. Wom Wettkrieg. Die Schlacht Sei Arras. Kühne Jährt Deutscher von Hhite nach Deutschland. lieber den Verlauf der Schlacht bei Arras wird weiter geschrieben: Berlin, 12. April. Auch am dritten Tage der Schlacht von Arras ist den Engländern d'r beab sichtigte Durchbruch nicht geglückt. Nach dem die deutschen Linien elastisch zurückgebogen wur den und dle Engländer gezwungen waren, die Reihen ihrer angehäusten Artillericmassen zu verlassen, die ihnen den Anfangserfolg des 9. ermöglichten, darf heute drc Lage als ausgeglichen angesehen werden. Die beiden Gegner liegen im schweren Ringen, das sich an einzelnen Brenn punkten zur heftigsten Schlacht steigerte. Trotz dem Einsätze von Mas enwellen, Tanks und Kavallerie konnten die Engländer, die auch vor den größten Opfern nicht zurückschreckten, um diesmal einen ent scheidenden Erfolg zu erzielen, kaum nennens werte Vorteile erreichen. Besonders schwer j waren ihre Verluste bei den gemeldeten Angriffen bei Bimy und Fampoux. Feindliche Kavalleri-at I tacken beiderseits der Scarpe brachen überall unter schweren englischen Verlusten im Feuer zusammen. In der Gegend Neuville—Vitasse gerieten marschie rende feindliche Infanteriekolonnen in unser Art'l leneseuer und wurden zersprengt. Besonders schwer waren die Kämpfe südlich der Scarpe. Bei Bulle- court, wo die Engländer schon am frühen Morgen eancn Massenangriff ansetzten, erlitten sie eine schwere Niederlage. Sämtliche Angriffe bra chen unter außerordentlich großen Verlusten für sie zusammen. Wo es ihnen gelungen war, in die deut- scheu Stellungen einzudringen, wurden sie ver nichtet oder gefangen genommen. Die Zahl der Gefangenen übersteigt, wie gemeldet, über 1000. Die englischen Tankgeschwader, die in den Kampf eingrifsen, fanden größtenteils ein rasches Eicde. Treiviertel der Panzerwagen wurden ver nichtet, sie liegen zum Teil in den deutsche» Linien, zum Teil unmittelbar davor. Der Erfolg der hier kämpfenden Truppen ist dem schneidigen Geg-nangriff erprobter Sturmkolonnen, sowie dem mustergülti gen Zusammenarbeiten von Artillerie und Infan terie zu verdanken. Die Engländer wurden in ihr- Ausgaugsstellung zurückgeworsen. Auch in der Lust wurde ber Arras heftig gekämpft. Allein im Kampfgebiet der Scarpe wurden neun feindliche Flugzeuge abgeschossen. Zwischen Soissvns und der Champagne tobt eine außeror dentlich heftige Artillerieschl acht. In der Gegend von Cravnelle brach der Franzose um 8 Uhr abends nach einstündigem Trommelfeuer etwa in 1 Kilometer Breite in mehreren Sturmwellen vor. J:n Handgranatenlampf, teilweise durch Gegenstoß, wurde der Angriff restlos abgeschlagen; eS blieben Gefangene in unserer Hand. Genf, 12. April. Nach einer Meldung der „Daily Mail" von der britischen Front nimmt an der Schlacht von Arras fast die ganze eng lische Armee teil. Die Leitung der Schlacht liegt in den Händen des Marschalls Haig und der Ge nerale Horne und Alleby. Ferner wird zu den Luftkämpfen am Mittwocv ausführlicher gemeldet: (Amtlich.) Berlin, 12. April. In den hefti gen Luftkämpfen des gestrigen Tages, die sich hauptsächlich in den Vormittagsstunden abspirlten, wurden 24 feindliche Flugzeuge abgeschossen, davon 22> in, Lustkampf und 2 durch Abwehrfeuer von der Erde aus. Rittmeister Freiherr von Richthofrn schoß sei-