n as Erzieherkollektiv des Pathoo- W gischen Institutes der Medizini schen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden beriet in einer er sten Diskussion gemeinsam mit Stu denten den Beschlußentwurf des Staatsrates über die Weiterführung der 3. Hochschulreform und die Ent wicklung des Hochschulwesens bis 1975. Das Kollektiv begrüßt diesen Be schlußentwurf als konkreten Wegwei ser für die bedeutenden Aufgaben unserer Hochschulen in den näch sten Jahren. Die Rationalisierung des Studiums und das den Bedürf nissen unserer neuen Gesellschaft entsprechende Absolventenbild des sozialistischen Arztes fordern von uns Hochschullehrern neue Formen der Wissensvermittlung zur Errei chung des Zieles einer Einheit von fachlicher Erziehung und sozialisti scher Bewußtseinsbildung. Das Kollektiv beschloß daher erste Schritte zur Programmierung des Unterrichts sowie den weiteren Im Mittelpunkt unserer Diskussion: Die 3. Hoch schul reform Ausbau der bisherigen sehr guten Erfahrungen mit den wissenschaft lichen Studentenzirkeln. Einen wesentlichen Bestandteil des wissenschaftlich-produktiven Stu ¬ diums sieht das Kollektiv in neuen Formen der Wissensvermittlung, die die Studenten wesentlich stärker als bisher zu ständiger schöpferischer Mitarbeit anregen, in einer Reduk tion des reinen Faktenwissens und einer stärkeren Orientierung auf allgemeingültige Gesetzmäßigkei ten und Ordnungsprinzipien sowie verallgemeinerungsfähigen Modell- Vorstellungen. Eng verbunden damit ist die Aufgabe, geeignete Studen ten an die Problematik einer inter disziplinären rationellen Forschungs arbeit heranzuführen, um damit eine Kaderreserve für die im Staatsrats beschlußentwurf geforderte soziali stische Großforschung heranzuzie hen. Diese Konzentration des For schungspotentials ist ein weiterer Schwerpunkt unserer laufenden Dis kussion zum Beschlußentwurf des Staatsrates — eine Aufgabe im Rah men der Verwirklichung der Einheit von Lehre und Forschung, an der auch unser Kollektiv in den nächsten Jahren noch wachsen muß. Prof. Dr. med. habil. Simon, Doz. Dr. med. habil. Dominok, Doz. Dr. med. habil. Roschlau, Doz. Dr. med. habil. Herrmann, Dr. med. habil. Müller, Dr. med. Kunze. Dr. med. Schuh, Dr. med. Roitzsch, Dr. med Welcker, Dr. med. Jäger, Dr. med. Justus, Dr, med. Irm scher, Dr. med. Stötzner, Dr. medRecknagel. Zu den Teilnehmern einer Beratung über den Beschluß entwurf zur Weiterführung der 3. Hochschulreform gehörte auch Genossin Dr. med. Dagmar Ryssel, Mitglied der Assistentenkommission der Hochschulgewerkschaftsleitung. Unser Foto zeigt Genossin Dr. Ryssel (Bildmitte) bei einer Lehrveranstaltung mit Studenten des 6. Studienjahres. Einen Artikel über die Beratung veröffentlichen wir auf Seite 2. Foto: Günther Meinungen, Gedanken, Vorschläge in großer Zahl Beschlußentwurf über die Weiterführung der 3. Hochschulreform und die Entwicklung des Hochschulwesens bis 1975 wird in allen Bereichen der Akademie lebhaft diskutiert In seiner Sitzung vom 20. Januar beschloß der Staatsrat der DDR. den Beschlufsentwurf über die Weiterfüh- rung der 3. Hochschulreform und die Entwicklung des Hochschulwesens bis 1975 an den Universitäten und Hoch schulen. wissenschaftlichen Instituten und Einrichtungen und insbesondere in den Kombinatsleitungen struktur bestimmender Zweige der Volkswirt- schäft zur öffentlichen Diskussion zu stellen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter. Studentinnen und Studenten der Medizinischen Akademie „Carl Gu stav Carus Dresden nutzten die ver gangenen Wochen um sich sehr gründ lich mit diesem bedeutsamen Entwurf zu befassen. Bisher fanden in den Kliniken, Insti tuten und Organisationen 49 Diskus sionsgespräche statt (Stand vom 10. Fe bruar). Vier namhafte Wissenschaftler der Akademie äußerten sich in persön lichen Schreiben zum Beschlußentwurf. Mit Kooperationspartnern aus dem Be reich des Gesundheitswesens fanden zunächst zwei Diskussionen statt, im Krankenhaus Pirna und im Kranken haus Dresden-Neustadt. Die Arbeits- gruppe zur operativen Leitung und Durchführung der Diskussion in der Medizinischen Akademie erhielt und bearbeitete von Kliniken, Instituten und Organisationen über 50 Meldungen und Stellungnahmen. , Aus der Vielfalt der Vorschläge, Hin weise und Stellungnahmen seien hier einige genannt: Es wird vorgeschlagen, daß jeder Student während seines Studiums in ein oder zwei Fachrichtungen nach eigener Wahl wissenschaftlich produktiv arbei ten sollte mit der Perspektive, auf die sem Gebiet spät« zu promovieren oder sich als Facharzt zu spezialisieren. Die Information über wissenschaft liche Fortschritte in der Sowjetunion und den sozialistischen Ländern sollte schneller und präziser erfolgen. Die Schaffung des interdisziplinären Faches „Klinische Pharmakologie' er scheint unerläßlich. Die Ausrichtung des Lehrstoffes sollte mehr auf die Belange des praktischen Arztes erfolgen. Der Unterricht in den theoretischen Fächern seilte praxisbezogener er folgen. Die Vorlesungen könnten zugunsten von Praktika und Kursen etwas zurück- treten. Die Notwendigkeit einer fachbezoge nen Gesellschaftswissenschaft wird betont. Die Hochschulbildstellen sollten zur Verbesserung und Vertiefung der stu dentischen Ausbildung beschleunigt fachspezifische Filme herstellen. Es wird angeregt zu prüfen, ob nicht eine Trennung der klinisdi-praktisdien Fächer und der experimentell-wissen schaftlichen Fächer mindestens ab Phy- (Fortsetzung auf Seite 2) Wissenschaft und Forschung sowie die Anwendung ihrer Erkenntnisse gehören zu den wesentlichsten Grundlagen der sozialistischen Gesellschaft Seiten 4/5