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Amts- und Knzeigeblatt für den Smtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung «««spreit oiertrtjührl. ML 2.70 «inIPteN. d«« »Wllustr. llnt«rhaltung«blatt«I- tn d« Ackchtst«. ^«l«, bei unseren Boten sowie bei allen Strich«, »esiantzallen. — «rschrint täglich abend« mit »»«nähme d« Sonn- und Feiertag« stk den solgenden Lag- LeL Adr.: A»t»««tt. ^-2S0 str Libeiiftock, Larlrseld, haibrhübel, HLÜgrvtUN lleuheide,ivberMeagr»«,Schönheide, §chönh«td«hammer, Sosa, UnlerMeugriia, Mdenthai nsw. 8erant»»rtl. Gchristletter, Drucker m» »erleger: Emil H-nnebahnin Eibenstock. ... .. «L. Iahr-a»-. . Donnerstag, den 7. November »nzeigenprei«: die kletnspaltige Zell« 20 Vig Im Rellametell die Zell« KO Big- Im anlllichen L«ü« di« orsoalten« Zelle SO Pig. Annahme der Anzeigen bi« spätesten» vormittag« 10 Uhr, kür größere Tag« vorher. Eine Sewähr für die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Lag« sowie an bestimmter Stelle wlrd nicht gegeben, ebensow«nig sür die Richtigkeit der durch Fern, sprech« ausgegebenen Anzeigen. Iernsprech« Mr. rtO. ISIS Reichsreisebrotmarke«. In teilweiser Abänderung der Bekanntmachung des BezirkSverbandes der König lichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg über RetchSreisebrotmarken vom 4. Septem- ber 1918 — Erzgeb. Volksfreund Nr. 208 vom 6. September 1918 — wird auf An ordnung deS Direktoriums der RetchSgetretdestelle folgendes bestimmt: 1. Mit Ablauf des 15. Dezember 1918 werden die Reichsreisebrotmarten, die Aber 500 x Gebäck lauten, außer Kraft gesetzt; es darf also vom 16. Dezember 1918 ab aus sie Gebäck oder Mehl nicht mehr verabfolgt werden. 2. Die/Bäcker und Mehltieinhändler haben die bis mit 15. Dezember 1918 vereinnahmten RetchSreisebrotmarken, die über 500 Gebäck lauten, vis zum 18. Dezember 1918 an ihr« Ortsbehörden zum Zwecke der Ausstellung der Bescheinigung über abgelieferte Brotmarken abzuliefern. Bis zum gleichen Zeitpunkte haben auch die Gast-, Schant- und Spetsewtrte die vereinnahmten Reichsreisebrotmarken, die über 500 A Gebäck lauten, bei ihrer Orts behörde gegen Brotmarken des Beztrksoerbands der Königlichen Amtshpuptmannschast Schwarzenberg umzutauschen. Die Ortsbehörden sind angewiesen, verspätet abgelieferte Marken beim Mehlbezug nicht anzurechncn bez. nicht in Brotmarken des Bezirksverbands der Königlichen Amts hauptmannschaft Schwarzenberg umzutauschen. 3. Bis zum 15. Dezember 1918 einschließlich werden den Verbrauchern durch die Ortsbehörden auf Antrag die Reichsreisebrotmarken über 500 § Gebäck in die entsprechende Anzahl ReichSretsebrotmarken über 50 Gebäck umgetauscht. Nach dem 15. Dezember ist ein Umtausch nicht mehr zulässig, es sei denn, daß der Verbraucher einen Lebensmittelkartenabmeldeschein oder sonstigen Ausweis vorlegt, in- haltsdessen er über den 15. Dezember hinaus mit Retsebrotmarken anstatt mit örtlichen Brotkarten zu seiner Brotversorgung versehen ist. 4. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Anordnungen werden nach 8 80 der ReichSgetreideordnung für die Emte 1918 vom 29. Mai 1918 mit Gefängnis bis zu 1 Jahre und mit Geldstrafe bis zu 50000 M. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Schwarzenberg, am 4. November 1918. Der Aezirksveröand der Königl. Amtsyauptmannschatt SchwarMöerg. Dr. Wimmer. Nlltzholzversteigerimg. Schönheider Staatsforstrcvicr. Gasthaus „Zur Post" in Schönheide, Donnerstag, den 14. November 1918, vorm. 9 Uhr: 256 w. Stämme 10—15 am stark, 167 w Stämme 16—19 cm stark, 40 „ „ 20-36 „ „ 196 „ Klötze 8-15 „ „ 2 >8 „ Klötze 16-22 „ „ 190 „ „ 23-50 „ „ 187 „ Derbstangen 10—15 „ „ 13,^ rm w. Nutzschette, 36 rm w. Nutzknüppel in Abt. 52 (Kahlschlag). 14-20, 35-37, 41-43 (Einzelhölzer). Kgl. Korstrevterverwaltung Schönheide. Kgl. Korstrentamt Gibenstock. A« das deutsche Volk! Die Not der Zeit lastet auf der Welt und auf dem deutschen Volke. Wir müssen diese schweren Tage und ihre Folgen überwinden. Heute schon müs sen wir arbeiten für die glücklicheren Zeiten, aus die das deutsche Volk ein Anrecht hat. Tie deutsche Re gierung ist am Werke, diese Arbeit zu leisten. Wich tiges ist erreicht. Tas gleiche Wahlrecht in Preu ßen ist gesichert. Eine Regierung hat sich aus den Vertretern der Mehrheitsparteien des Reichstages gebildet. Ter Reichskanzler und seine Mitarbeiter bedürfen zu ihrer Geschäftsführung das Vertrauen oes Reichstages und damit des Volkes Grundle gende Rechte sind von der Person des Kaisers aus die Volksvertretung übertragen worden Kriegserklärung und Friedensschluß unterliegen der Genehmigung des Reichstages. Tie Unterste! lung der Militärverwaltung unter den cerantwort lichen Reichskanzler ist durchgeführt Eine weitgehen de Amnestie wurde erlassen. Preßfreiheit und Der- sammlungsrecht sind gewährleistet Toch viel bleibt noch zu tun. Lie Umwandlung Deutschlands in einen Volksstaat, der an politischer Freiheit und so zraler Fürsorge hinter keinem Staat der Welt zu rückstehen soll, wird entschlossen weitergeführt Tie Neugestaltung kann ihre befreiende und heilende Wir kung nur ausüben, wenn sie einen Geist i" den Ber waltungs- und Militärbehörden findet, der ihre Zwecke erkennt und fördert Wir erwarten von un seren Volksgenossen, die in amtlicher Stellung dem Gemeinwesen zu dienen berufen sind, daß sie uns willige Mitarbeiter sein werden Wir brauchen in allen Teilen des Staates und des Reiches hie Aus- rechterhultung der öffentlichen Sicherheit durch das Volk selbst. Wir haben Vertrauen zu dem deutschen Volke. Es hat sich in vier furchtbaren Kriegsjähren glänzend bewährt. Es wird sich nicht von Phan tasien sinnlos und nutzlos in neues Elend u„d Ver derben hineintreiben lasse!» Selbstzucht u"d Oro nung tun not. Jede Disziplinlosigkeit wird de» Abschluß eines baldigen Friedens aus das schwerste gefährden. Tie Negierung und mit ihr die Leitung von Heer und Flotte wollen den Frieden Sie wol len ihn ehrlich und sie wollen ihn bald. Bis dahi" müssen nur die Grenzen vor dem Einbruch des Fein oes schützen. Ten seit Wochen in hartem Kamps ste henden Truppen muß durch Ablösung Ruhe geschaf fen werden Nur zu diesem Zweck, aus keinem an deren .Grunde, sind die Einberufungen der, letzten Zeit durchgeführt worden. Ten Mann schaften des Landheeres und per Flotte ivi? ihren Führern gebührt unser besonderer Tank. Durch ihren Todesmut und ihre Manneszucht haben sie das Va terland gerettet Zu den wichtigsten Aufgaben gehört der Wie deraufbau unserer Volkswirtschaft, da mit die von der Front in die Heimat zurückkehrendän Soldaten und Matrosen in geordneten Verhältnisse-" die Möglichkeit vorfinden, sich ihre und ihrer Fa milie Existenz wieder zu sichern. Alle großen Arbeit geberverbändc haben sich bereit erklärt, ihre frü heren, iebt cingezogenen Angestellte" und Arbeiter sofort wieder einzustellen. Arbeitsbeschaffung, Er werbslosenuuLerstützung, Wohnungssürsorge uäd an dere Maßnahmen auf diesem Gebiet sind teils in Vorbereitung, teils schon ausgeführt Mit dem Frre densschluß w»rb sich bald eine Besserung her, Ernäh- rungs- wie oller Lebensverhältnisse einstellen Deutsche Männer und Frauen! Kampf und Frie den sind unsere gemeinsame Aufgabe Staat und Reich sind unsere gemeinsame Zukunft Euer Ver trauen, das unentbehrlich ist in der Stunde der Ge fahr, ist in Wahrheit nichts anderes als das Ver trauen des deutschen Volkes zu sich selbst und zu sei ner Zukunft Tie gesicherte Zukunft Deutschlands ist unser Leitstern Berlin, 4. November 1918. Ter Reichskanzler Max Prinz von Ba den, der Stellvertreter des Reichskanzlers von Payer, der Vizepräsident des pren ßijchen Staatsministeriums Tr Fried berg, die Staatssekretäre Tr. Solf, Graf von Rödern, Tr ron Kraufe, Rud kin, von Waldow, Freiherr von Stein, Scheidemann, Grüber, Erzberger^ Haußmann, Bauer, Trimborn, der Staatsjekretär des Reichsmarineamtes Ritter von Mann, der Kriegsminister Scheuet,. Dom Wettkrieg. Neber die jüngst erfolgte Verkürzung und Ver stätkung der deutfcheu Westfront wird geschrieben: Berlin, 4. November Turcy die Rucloerle gung der deutschen Front in Flandern nny zwische" Aisne uns Maas haben die deutschen Linie" eine wei tere Verkürzung und Verstärkung erfahren In Flan dern wurde durch hie Verlegung hinter die Schelde und den Scheldekanal diedeuts ch eW assersrout, die jetzt von Valenciennes vis an die holländische: Grenze reicht, um ein weiteres beträchtliches Stück verlängert. Alle Versuche der Engländer, über die Schelde zu setzen, sind bisher an allen Steilen rüg. wiesen worden Tie deutsche Frontverlegung zivi jchen Aisne und Maas brachte die Amerikaner um die Möglichkeit, ihren Einbruch in unsere Linie" vom 1 November taktisch weiter auszunutzen. Sie wurde so geschickt durchgeführt, daß pem Feinde eine Störung nicht möglich war. 'Tie durch die Verle gung allem dort erzielte Verkürzung der Front be trägt 20 Kilometer Ter letzte groß« Schlag Fochs vom 1. Norember bedeutet, im großen betrgchtet, so mit einen neuen Erfolg der deutschen Waffe" und oeutjcher Führung. Im gestrigen deutschen Heeresbericht muß ?s übrigens anstelle von Cambrai Oise-Kanal jedes mal Sambre — Vise-Kanal heißen Ein Hörfehler war der Grund dieser Ungenauigkeit. Nach eurer drahtlosen Meldung der Pariser „In formation" hat der amerikanische Marineminister Daniels die Legung einer Sperre von 250 000 Mi n e n durch die Nordsee gegen die kl Bovtsgesahr angekünoigt. 20 Schiffe sollen bereits sür das Le gen der Muren bereitgestellt jein. * * * Zur Waffenstillstands angelegenheit wird noch ge meldet: Berlin, 5. November. (Amtlich.! An Sem Gerücht, dre feindlichen Waffenstillstan dsbe- drngungeu seien bereits an die deutsche Regierung gelangt, würden aber der Oesfentlichkeit noch vorent halten, ist kein wahres Wort. Die Regierung hat bisher weder aus amtlichem, noch auf anderem Wege von dem Inhalt dieser Bedingungen Ke"nt»rs er halten. Wilson und der Friede der Gerechtigkeit. Seitdem Amerika in den Krieg gegen uns ein getreten ist, hat sich vielfach die Ansicht r er breitet, Präsident Wilson sei auch dem Vernichtungswillen! unserer Gegner beigetreten Veranlassung zu dies"-' Auslassung gaben Worte von ihni, in dene" er „Ge walt bis zum äußersten" forderte. Sie ist aber ir rig. Er stand bereits im Januar 1917 auf Sem Ba den ferner im Januar 1918 ausgesprochenen vier zehn Prvgrammpunkte und hat noch bis in die leyle Zeit Hinern häujig wiederholt, daß jein Streben ein.nw Frieden der Gerechtigkeit dient: ,,ie von ihm gejorderte „Gewalt bis zum äußersten" gatt dem System, daß nach feinet Auffassung nicht die Garan tie sür einen dauernden und gerechte». Frieden bot. In Petschaften und Reden vor und nach gern Kriegs- eintritt der Vereinigten Staaten hat er mehrfach das auszuiprechen Gelegenheit genommen. Für ihn liegt der Schwerpunkt der ganzen Friedeussrage in oer Vermeidung späterer Kriege, die sich ihm als er reichbar darstellt in einem Völkerbund, dessen Gruns läge Gleichberechtigung aller Völker und joinit Ge rechtigkeit beim Abschluß des jetzigen Welrkrieg's sein muß In seiner Rede vom 29 September !9I8 in New - York fordert er: „Tie unparteiische Gerechrig kcit, die zugemessen wird, darf keine Unterschei dung mit sich bringen . . Es muß eine Gor.'ch- trgtcit jein, die keine Begünstigten ken"t und kei"e Abstufungen, sorrdern nur gleiche Rechte für alle be teiligten Völker."