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Tageszeitung der KJZD X Sektion der Kommunistischen Jnternationale J Bezirk Ostiachsen Beilagem Der rote Stern , Der kommunkstifche Genossenschafter , Wirtschaftliche Rundschau , Kunst und Wissen- Für unsere Frauen , Die Energie Bezugsptels monatb frei Haue Mo M. Gall-wonach 1,25M.), durch die Post bezogen monatt. 2,20 M. Ohne Zustellungegebllhk)- Quingwkeodnetßerlagogefellschaft m.b. H» DresdensU - Geschäftsstelle u.Expediiion : Gmerbahnhofstr. I - Femsptechen 17259 - postschecttontos Dresden Nr- 18090, Dreodner Vertrags-gesellschaf- Schkifilelmng: Dresden-A. Gwekbahnhofstn 2 Vernim- Amgdkesden Nr. 17 259 - Drahtanschkifn Arbeiter stkmkne Dresden - Sprechimnden der Reduktion: Mut ochs 16 —is Uhr, Sonnabends 13— 14 Uhr Unzelgenpketm Die neunmat gespaltene Nonpakeillezeile oder deren Raum ass Mk» fm Familien· anzelgen 0,20R»M. sur die Nellamezeite anschließend an den dreispamgen Teil einer Textseite LIO M. Unzeigensczlnnahme wachentags bis 9 Uhr vormittags ln der predition Drecdenth Gutekbahnhofs sttaße 2 - Die »Arbeiterstimme« erscheint täglich außer on Sonn· und Feiertagen - In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf sieferung der Zeitung oder auf sucllckzahlung des Bezugsprelfes 4. Jahrgang Dresden, Dienstag den 23 Oktober 1928 Nummer 249 ( .. « «-.-::--2—.-.s: - ..« ,«- ,- t· »«".«. H « ts- i» ·«««s » - .... . k« -.-: Z« Im «jg .Jps.-» « ~. : .« - . ..J.i««·- -ss, .- H-·-v" H F«1.·-—« «·:'«3H--"s, .?«"»·;s’-7 W ZU » «" · » .« sz .s«» «'»: » »I( s» -.»-» Unswx s.- HG- »- :«s-» JZHHZI Ä.v k-« sn J, ..««»s» : JFs -s"’.s"-" ·’-« Q« UT ZWE- 7U T. Is-, « 111-. ’. sc EIN «.- . « - « » Aus-« ’. ~t«» zdszi -».«-(.—;« »Es-,- vz lik» j-; susp» » u «E-.s«·,s;k Jst.-«:-- -. —«« s :« . s« .-s : - -, v: « , « Verschärfung der Streiklage l Zwischenfälke mit der Polizei J Demonftras Befreiung der politischen Gefangenen l Ausdehnung des Strei itionen vor den Gefängnissen für die ikes im· Hamburger Hafen TM BOBZ schiedener Arbeiterkategorien von der Streikpflicht auch gelingt. Davon zeugt der Beschluß der Lobzer Kommunalarbeiter, den Streit »Dis- zur Klärung der Frage des Generalstreikg« ein zustellen. Den gleichen Beschluß nahmen die streikenden Kom- jiärpaikouillen Im den Straßen vs munalarbeiter von Petroiow an. Nachdem die ZEISS-Leute den Generalstreik faktisch verhinderten, regen sie jetzt den Gedanken einer Abstimmung unter den Arbeitern darüber an, osb der Generalstreik verhängt werden soll oder nicht. Die Mitglieder der an der Spitze der gelben Gemerlschaften stehenden Natio nalen Arbeiterpartei treiben Streikbrecherpropaganda. Da sie aber die Entriistung der Massen fürchten, wagen sie es nicht« offen zur Einstellung des Streits aufzufordern Unter diesen Umständen ist der Generalstreit in Lodz faktisch unterbunsden Die Gasenstalt, ein großer Teil der Straßenbahnarbeiter, die Telephonzentrale. die Kommunalbetriebe streiten nicht. In anderen Industriezweigen wird der Streit gleichfalls nur teil weise durchgesiihrt. Im Streit verharren außer den Textil arbeitern nur die Metall-. Leder-, Schuh- und Konfektiongsp arbeitet-. Die Arbeitgeber suchen, die Metallarbeiter durch un bedeutende Lohnerhöhungen zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen, während die Metallarbeiter eine 20prozentige Lohn erhöhung verlangen. Eine ähnliche Lage ist auch in anderen Städten zu verzeichnen Der Textilarheiterstreik dauert überall an, doch der Generalstreik wurde in vielen Orten verhindert in der nor-dienstlichen Gruppe den Memmndnfrräc Dusseldors, 22. Oktober CEigene Drahtmeldung.) der Schwerindustrie mit einem ähnlichen Schiedgspruch zu ver- Die Verhandlungen vor den Schlichtungsinstnnzcn in km treten. Der Schiedzsprnch dürfte jedoch erst atn Donnerstag zu nordwestllchcn Gruppe der Metallindustrie sind vorläufig ges erwarten sein. - scheitert. Seiten- dee Gewerkschaft-sähen wurde die Erklärung abgegeben, daß die Kündigungen seitens der Unternehmer die Lage vers-hörst hätten. Die Gewerkschasien seien grundsätzlich bereit, die von den Unternehmern vorgelegten Zahlen ilbee die Rentabilität dck Betriebe vukch einen Treuhäuviek nachprüfen zu lassen. Zu diesem Zwecke sollen »uuabhöngige Personen« in Zukunft von den Unternehmerorganisationen als auch von den Gewerkschasten benannt werden. Zur Zeit sei jedoch eine Nach prtlsnng des Zahlenmaieriali infolge der Kürze der Zeit nicht möglich. Im Laufe der Verhandlungen erlliirten sich die Ge werlschaften, trotzdem die Zurücknahme der Kundigungcnvon den Unternehmern schrosf abgelehnt wurde, zur Teilnahme an Schlichtungsverhandlungen doch noch bereit. »Die Unternehmer erklärten kategorisch, daß, uachdein die Gewerkschasten eine unan nehinbare Forderung von 15 Ps. pro Stunde gestellt hätten. die Einisnngsverhandlungen vor dem Schlichter als gescheitert an zusehen seien. « - , Daraus wurde eine Schlichterlainurer gewählt. Den Vorsitz führt der beriichtigie Dr.. Joetten. der vorn Arbeitskrinister Wissell den vllnstrng erhielt, den drohenden Konflikt in.der nordwestlichen Gruppe durch einen Schiedespruch zu erledigen. Joetten ist bekanntlich der Mann, der den erbärmlichen Schieds spruch slir die rhetnische Textilindustrie gestillt hat. Es besteht kein Zweifel darüber, dass Joetten versuchen wird, die Interessen · » Hevft denpomischen Rgevosuiäonäwu « » - v Ein-Aufruf der JRH ; « Das Executiulomitee der Jntcrngtionqlens Roten Hilfe leer offentltcht anlählich des -Lodze"r Streits"einen Aufruf un alle Werttätigen, worin es u.. u. heißt: »Die fafthtftifche Pilfudftke regterung. das ausführende Organ der pulntfchen ,Vourgeotsie, Igibt felbit"zii. daß die kevolutioiiire Moffenbemegung ganz Polen erfassen kann. Um diefe Gefahrzu bannen-s werfen die polnifthen Fafchiften alle ihre Kräfte gegen die Lodzer Arbeitektlasse. Auf , den Straßen von Lodz ift bereits Blut gefloflen.-’ E-· gibt: bereits Tote und·Schmerve-wnndete;. Hunderte von Verhaftmigen wur den vorgenommen Trotzdem wächst die Bewegung unaufhalt sam. Gleichzeitig mit ihrer Verbreiterung wird sich aber mich die Zahl der Opfer des weißen Terrore vergrößetn. lvlDie in der JRH organisiertenWerlttitigen in nllenLtindeen tntiffen der, polnifchen Arbeitetllaffe,. die gegen dte wütende Fafthifteni« rentiion kämpft, unverzüglich zu Hilfe eilen.· DieJRH muß eine Hilfeleiftnng für die Opfer des weihen Terrore tm Zufummens bang mit dem Lodzcr Streit organisieren-. Jn Waffenverfamms langen müssen Protcftc gegen die Unterdrückung der Streit bewegung durch das fafchiftifche Negime vorbereitet werdet-. ·« ion Qodz Zufammmftdße Lebz. 28. Okt. (Eig. Draht-beticht.) Trag ver Kapitalation der Gewerkschaftsführer und der blutigen Befchwichtigungeu der politischen Faschistenregicrung hat sich der Streit der Textilarbeiier in Lodz verstärkt Der Streit mit wirtschaftlichen Forderungen hat einen p o l i t i f ch e n Charakter angenommen. Straßendemonitrationcn, Zwischenfällc mit der Polizei, Dcmonstrationen vor Gefängnisse-n für die Befreiung der politischen Ge fangenen und der Erfolg der Kommuniften in den Versamm lungen der PMB all dies beweist, daß der Kampf der Textil arbcitek unter der Führung der Kommuuiitifchen Partei Bo lens steht. Die Regierung, die Geweckfchaftgbureaukmtic und die PPS wollen, daß der Streit abgewükgt wird. Marsch-IV 21. Oktober 1928 Dank der Wachsamkeit der streitenden Textilarbeiter mur den die Versuche, den Streik zu unterbinden, vereitelt. Der Streik dauert in allen Textilfabriken fort. Kleine Betrieb-U in denen die Arbeit wieder aufgenommen war, stehen wieder still. Die bürgerliche Presse sucht den Eindruck hervoczurnfem Daß der Textilarbeiterstreik bereits im Abflanen begriffen fei. In einer Textilarbeiterversammlung. in der der Vorsitzende deg Lodzer Textilnrbeitetverbawdeg, Walczak, Bericht erftattete, itbten die Arbeiter scharfe Kritik an den offiziellen Streit organisatoren. deren Taktik. wie die- Redner erklärten. die Liquidierung der Bewegung bezwecke, und zwar gegen den Wil len des Proletariatg, das die Verkündung des Generalftreikg in ganz Polen fordert. Twtz des Widerstandes der polnischen Sozialdemokraten, nahm die Versammlung eine Entschließung an, in der zur Ver schärfung des Streits und zu Maßnahmen zur Proklamierung des Generalftreiks in ganz Polen aufgefordert wird- Besonders stürmische Szenen spielten sich in der Sitzung der Bezirlggemerkschaftglommission ab, die sich mit der Frage des Generalstreiks beschäftigen sollte. Die Streitenden find empört über das Verhalten der Bezirlslommission, die sich weigert, den von den Arbeitern gewählten Streilaugschuß, in dem die Kom muniften den größten Einfluß haben. an der Streikführung teilnehmen zu lassen. Während der Sitzung, in der, wie die Arbeiter glaubten, die Sozialdemokraten den Generalstreik liquidieren wollten, drang eine Arbeitergruppe in den Sitzungs saal ein, um das Verhalten der Kommissiongmitglieder zu be obachten und die Annahme der liquidatorischen Entschließung zu verhindern. Es kam zu einer Schlägerei, worauf der Leiter der Kommission die Sitzung aufhob. bevor die Entschließung angenommen wurde. « Die reformistiichen Führer der Lodzer Gewerkschaften suchen Verwirrung in den Reihen der streitenden Arbeiter her vorzurufen. Was ihnen durch eine fyftemlofe Befreiung ver- Hawbukg Am 23. Oktober in aller Frühe wurden in Hamburg von revolutioiiiiren Arbeitern etwa 20 Polizeiwacheii gestürmt. So verschafsten sich die Arbeiter Waffen. Die Kräfte reich-ten nicht aus, im ersten Ansturm auch die Polizeikaserne zu überwältigsen Es galt, den Erfolg festzuhalten und auszubauen, liig breiteste Arbeiterinassen in Hamburg unld andere in den Kampf ein-griffen Den Ham burger Kiinipsern, die sich dsann im Varri·kaden kanin drei Tage gegen eine gewaltige Ueber iuacht hielten, ging eS darum, den Eiiidkiampf um die Macht zu entfesselte dste manslende Staat-s -nicisihiiierie, die erschüttert-e Wirtschsastgmacht der Voiirgeoisie zu stürzen. Der Hamburger Kampf blieb isoliert —- ioenn ihm auch die Sympathien von Millionen Arbeit-ern unid durch die Jnflation schwer ge troffener Angehörige-: der Mittelschichten ge hörten. Die Boursgeoisie hatte sich aus der schweren Erschiistterung der Cu«no-Krise im August 1923 wieder etwas zu sich gesunden, und die Führer von SPD und ADGB hatt-en noch tat krästsiger als 1918 ihr-e Aufgabe an gefaßt: die wankenide Bourgeoisie zu stützen- Sie gab das Signsal zum Gegenangrifs: wenige Tage nor Hamburg rückte die Neichswehr nach Sachsen ein. So begann die Offeirsive, die die Voraussetzungen für die Stasbilsisiierung der Währung und der Wirtschaft schaffen sollte —- eiiie Offensive, der auch der Hamburger Aufstsantd · erliegen mußte. Diese Ofseiisive der Vourgeoisie mit Hilfe der SPD konnte in ·deni· Maße und in dem Tempo 1923 nur deshalb gelingen, iveil nicht nur in breitesten Kreis-en der Arbeiterschaft, sondern lelbstin der KPD und in der Führung die SPD als antikxipb talistische und antiimperialistische Organisationen eiiigeschätzt worden waren. Zudem hatte die damalige Parteiftihrung Hoff nungen auf die »Unte« SPD in Sachsen gesetzt. sie würde ini entscheidend-en Moment im Interesse deg Proletariatg gemein same Sache mit der KPD machen, zumal es galt, die »Deine kratie« gegen die Militärdiktatur zu »verteidigen« (alg sei die Militärdiltatur nicht der schärfste Ausdruck der »Dernotratie«). Die »linken« Zeigner, Graupe, Liebmann nutzten die Situation, indem sie sich Monate hindurch jeder aktiven Mobilisation ent schieden widersetzt-en und vor der Schwarzen Reichs-weht Seeckts tapktuliertem die ja von Ghert geschickt war. Wohl stimmten sie noch am 28. Oktober einem zunächst auf 3 Tag-e befrissteten Generalstreit zu .- um zugleich durch den umfangreichen Appa rat der Arbeiteribureaukratie die tatsächliche Durchführung zu verhindern. Die damalige Parteilektung der KPD, die ihr Handeln von der Zustimmung der »link-en« SEND-Führer abhängig machte, konnte nicht zum aktiven Kampf, zum bewaffneten Ausstand führen, sie mußte Schritt für Schritt zurückweichen, mußte selbst spontane Bewegungen abbremsen und konnte, da sie den Kampf von der SPD und insbesondere der .·.Linken« abhängig ge- MCcht hatte, nicht einmal einen geordneten Rückzug organisieren Der Hamburger Ausstand ficherte der Partei den geordneten- Riickzug und die Umgruppierung zum weiteren Kampf. Er zeigte, daß die Masse de:.Partei zum Kampf bereit war, daß die Partei in ihrem Kern von der Kompromißlerei der Führung mit der SPD nicht angefault war. daßiie über einen» un·" geheuren, revolutionäre-n Elan verfügte —·den es nur«·zu "organisieren Und politischrichtig-einzuietzzenjgal«t.," v ». . - " Sachfeniiikiederiage unp Hamburger Ausstand-kennzeichnen . die bedeutsamsten Etappen isn der Entwicklung«-deks«»qumu-g nistischen Partei seit» ihrer Gründung:Zendgii-I,iige Leeiöciung sovinkkieformismuT von jedem Verfakh,auf dem «Wege der De- -" motratie- das Proletariat -. zum· Siege zu führen,- mit derSPD alst der ninderen Asrlieiterpnrted ein«»Stück Weg gemeinsaij J vgeben« die .SPD ais Partei für den Massentärnpf vzurückzu »gewin»den' und-erster Schritt zur attivensrevoluiionäten' ·—Da«tt"’ Ausstand ohne .d«·emøtratische Betifchleierung»sich-unsl der-« Kampfe-S zur Vernichtung dee -.bilrgetlichen Staates, Führng EezKampfes bewußt gegen Reformigmus·«und besonders .;linte« bPDsFiihrer allein in Bestände der Kemsmuuiitiichen Partei genommen- «- s- - - —-. -- · « · . Heute steht die Aufgabe größet.«gewalttger als damals. heute »Um m WWMPMTUSWV die deutsche Beute-NR zum Kampfe gegen die Sowjetunion. zu eincm Kampr zu sitt das gesamte Proletariat größere Ausbeutung. brutalete Unter-« Vksückunss für Ue Kommunistische Partei aber fchlimmere Bek-