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Amts- und Anzeigeblatt für den Lesirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Abonnement viertelj. 1M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. 4«. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 41. Jayrg-n«. Donnerstag, den 5. April L8S4 St. sestgeftellt worden sind. Schwarzenberg, am 2. April 1894. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Die in Gemäßheit von Art. II § 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 24b flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat Februar 1894 festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemein den, resp. Quartierwirthen im Monat März 1894 an Militärpserde zur Ver abreichung gelangende Marschfourage beträgt: 9 M. 45 Ps. sür 50 Ko. Laser, 6 „ 30 „ ,, 50 ,, »en und 3 „ 68 „ „ 50 „ Stroh. Zugleich wird bekannt gegeben, daß für den Lieferungsverband der Königl. Amtshauptmannschast -Schwarzenberg die Durchschnittspreise sür folgende Liefer ungsartikel in den letzten 10 Friedensjabren auf die Zeit vom 1. April 1894 bis dahin 1895 auf 8 M. 78 Pf. für 50 Ko. Weizen, ,, Weizenmehl, „ Roggen, ,, Roggenmehl, „ Laser, ,, Len und ,, Stroh 10 „ 74 „ „ 50 7 „ 97 „ „ 50 10 „ 46 „ „ 50 7 „ 85 „ „ 50 4 „ 12 „ „ 50 3 „ 07 „ „ 50 Bekanntmachung, die Neuvcrmessung der Stadtflur betreffend. Mit Rücksicht darauf, daß demnächst mit der Neuvermessung der Stadtflur begonnen werden wird, ergeht an sämmiliche Grundstücksbesitzer hiermit erneut die Aufforderung, bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe Von 5 Mark die Berainung ihrer Grundstücke, soweit dies nicht bereits geschehen ist, nunmehr unverzüglich und längstens bis Ende dieses Monats vorzunehmen. Die Herren Deputirten werden zugleich ersucht, die Grenzen wiederholt zu begehen und etwa Vorgefundene Mängel nach Fristablauf dem Stadtralh zur Be strafung anzuzeigen. Eibenstock, den 3. April 1894. Der Rath der Stadt. »I-. Körner. Han«. Bkkanntmachullg, die städtische Pflichtfeuerwehr betreffend. Mit dem 1. April dss. Js. treten bei der städtischen Pflichtfeuerwehr, veranlaßt durch den Verlust der Spritzen II, III und IV, in der Benennung und Besatzung der Spritzen folgende Aenderungcn ein: I. Die Anordnung der Spritzen wird in der Weise geregelt, daß Nr. 1 als Spritz« l, Nr. 5 als Spritze m Nr. 6 (Z-llamtsspritze) als Spritz« IV sortgeführt werden und als Spritze II die neu anzu schaffende Spritze eingeschalten wird. II. Das Kommando setzt sich in Zukunft aus folgenden Herren zusammen: Oberzugführer: Kaufmann Paul Gotthelf Meher, stellv. , unbesetzt. Spritze l. Zugführer: Kaufmann Gustav Günther, stellv. , . Curt Tuchscheerer, Spritzenmeister: Schlosser Max Kändler, stellv. , Klempner LouiS Häupcl. Spritze il. Zugführer: Kaufmann Gustav Emil Tittel, stellv. , . Wilhelm Diersch, Spritzenmeister: Schlosser Robert Benkert, stellv. . Klempner G. E. Glaßmann, Spritze III. Zugführer: Architekt Emil Ott, stellv. . Kaufmann Paul Rich. Müller, Spritzenmeister: Gasmeister August Siegel, stellv. „ Schlosser Carl Ernst Siegel. Spritze iv Zugführer: Droguist Ernst Hermann Lohmann, stellv. . Fleischermeister LouiS Schmidt, Spritzenmeister: Schmied Joh. David Staab jr., stellv. . Klempner David Gottlieb Schindler. Absperr- und Wachmannschaft. Sektion I. Sektionsführer: Kaufmann Bernhard Förster, stellv. „ . Richard Kunz. Sektion II. Sektionsführer: Kaufmann William Ziegler, stellv. . . Hugo Röm ml er. Sektion III. Sektionsführer: Kaufmann Hermann Pöhland, stellv. „ . Max Bauer. Sektion IV. Sektionsführer: Kaufmann Guido Theodor Müller, stellv. , . Max Steinbach. III. Die Mannschaften aus den Geburtsjahren 1858 nnd 1859, sowie die früheren Jahrgänge werden bis auf Weitere« vom Feuerwehrdienste befreit. Die Abzeichen find binnen 8 Tagen in der Stadtkaffenexpedition abzngeben. IV. Ebenso haben die Mannschaften der bisherigen Spritzen V und VI ihre Spritzenzeichen innerhalb derselben Frist zurückzugeben und bez. gegen neue ein- zukauschen Die Mannschaften der Spritzen I, II, III «nd IV be halten ihre Abzeichen. Eibenstock, den 30. März 1894. Der Rath der Stadt. l»r Körner. Han«. Sonnabend, den 7. April 18S4, von Vormittag 11 Uhr an sollen im Aiirner'schen Hasthofe zu Karlsfeld 5 Tambonrirmaschinen, 1 Glasschrank, 1 R-gnlat-r, 1 S-pha, 1 Nähtisch, 1 Wanduhr, 1 Spiegel, 1 Tisch und 1 kleiner Schrank gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 4. April 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. rKieömatm. Jahr- und Biehmarkt in Adorf i. B. Dienstag, den 17. April 1894. Hagesgeschichte. — Deutschland. Ueber die Aussichten der ReichStagSsession äußert sich die .Nat.-lib. Korr.", da« Organ der nationalliberalen Partei, folgender maßen: »In parlamentarischen Kreisen beschäftigt man sich lebhaft mit dem weiteren Verlauf der Steuerfrage im Reichstag.' Ein Tag sür den Wiederbeginn der Berathungen der Steuerkommission ist noch nicht angesetzt und e« ist neuerdings auch wieder zweifelhaft geworden, ob zuerst die Tabak- oder die Weinsteuervorlage zur Verhandlung kommt. Ueber den weiteren Gang und die Dauer der Berathung läßt sich noch keine einigermaßen gesicherte Bermuthung aufstellen. Da« Zentrum und die Parteien der Linken scheinen auf eine beschleunigte definitive Entscheidung natürlich im Sinne der Ablehnung, zu drängen. Andererseits verlautet von abgeändertcn Vorschlägen der Regierung, und e« wäre vielleicht nicht ausge schlossen, daß nur eine Vertagung, kein Schluß der Session bi» zum Herbst stattfindet." — Fürst Bismarck hat auf die telegraphische Gratulation de« Kaisers, der sich als Geschenk ein vom Flügeladjutanten Grafen Moltke überbrachter Küraß anschloß, folgendes Danktelegramm nach Ab- bazia gesandt: .Eurer Majestät sage ich meinen ehr furchtsvollen Dank für den gnädigen Glückwunsch und für die huldreichen Worte, in denen Eurer Ma jestät Gnade sür mich Ausdruck findet. Den neuen Waffenschmuck werde ich als ein Symbol dieser Gnade anlegen und meinen Kindern als dauerndes Andenken an dieselbe vererben. v. Bismarck." — Ueber die Heranziehung de« ReichSfiSkuS zu den Kommunal-Abgaben ist man, wie offiziös geschrieben wird, jetzt endlich im Reichsschatzamt mit der Ausstellung eine- Gesetzentwürfe« beschäftigt. Nach Beendigung der Berathung zwischen den beiheiligten Reffort- sollen Verhandlungen mit den verbündeten Regierungen stattfinden, um zu einer für alle Bundes regierungen annehmbaren Art der Besteuerung zu gelangen. — Ueber die Herbstmanöver der Flotte verlautet bi« jetzt, daß an ihnen nicht weniger al» fünf Geschwaderdivistonen theilnehmen werden, denen noch zwei Torpedobootsflottillen beigegeben sind. Die Zahl der betheiligten Schiffe wird somit die der Vor jahre um ein bedeutendes übertreffen. Die einzelnen Hauptverbände werden bestehen: 1) aus den beiden Panzerdivisionen des ständigen ManövergeschwaderS; 2) aus der vom I. August ab zu formirendcn Panzer sahrzeugflottille; 3) au« dem Schulgeschwader, und 4) aus einem sogenannten gemischten Geschwader. Sämmiliche Gcschwaderverbände werden von Flagg- Offizieren —- Admiralen — befehligt werden. Laeale und sLchfisch« Nachrichte». — Eibenstock. Der Export au« dem District der Consular-Agentur Eibenstock nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika während des Vierteljahres vom 1. Januar bi« 31. März 1894 betrug Mark 411,304,1-. In dem entsprechenden Vierteljahr 1893 Mark 1,227,10b,»o, daher eine Abnahme von Mark 815,801,»». — Eibenstock. Mit den schönen Tagen de« Frühling», welche Jedermann in Wald und Flur locken, beginnen erfahrung-mäßig leider auch die