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Freitag, cien 4. Upril ISIS Ilr. 78 LSSSS^ 0 o.so « ch», L Verb». hr grnblich». I.— Ukr. Neuerdings versucht di« Korrespondenz Hoffman» die Meldung de» Fränkischen Kurier» toi« auch di« An kunft Bela KLun» in München zu beftreU«. RstmonI wird ab«r bestreiten wolle«, da- München vv» BvR schewi»mu» stark infiziert ist. Der» PubltLu» sucht Men Geschmack am Bolschewismus mit der Behauptung bei- »ubrtngen, daß Naher» dvn Nutzland mit Getreide reich lich versorgt Word«. goeuobt. Wg Ruhig« iv.ioo «rbitm. 0 lemdloe lt» IM.! von Valrer, >tlg« ^u°.!lrl rne Du biet einmal eia ilm l'or — Mal Mg rolle. mt. l». Das Neueste vom Tage. Wie e» heißt, verzichtet Foch vorläufig auf die Truppenlandung in Danzig. Pichon erklärte, daß der Präliminarfrie den seiner Ansicht nach vor Ostern 'verett sein werde.. In französischen diplomatischen Kreisen ist man der «Ansicht, daß da» linke Rhetnufer neutral!- Riert und von französischen und belgischen Truppen bi» zur Bezahlung der Entschädigung besetzt werden wird. Al» erster neutraler Staat wänicht Spa nien den Beitritt zum Völkerbund. Italien macht gegenwärtig eine Bewegung durch, die auf bolschewistische Strömungen schließen läßt. Amerikanischen 'Blättern zufolge sind Streit kräfte der Alliierten auf dem Wege nach Un garn in Constantza gelandet. den die Vorgänge in Ungarn «inen so starke« Eindruck ««macht, daß die Regierung sich ihre» Bolle» nicht mehr ganz sicher fühlt und außerordentlich scharfe Zensurmaß nahmen anordnet«, um all« Berichte über die soziali stische Bewegung in anderen Ländern und über die Stärkung dpr Bolschewisten zu unterdrücken, ferner der bürgerlichen Presse den Befehl erteilte, den Kampf ge gen den Soziali»mu» mit der größten Energie durch- -usühren. Wenn eine Regierung so weit geht, muß «» schon recht schlimm bestellt sein in ihrem Machroe- reiche, und in der Tat lassen au» allen Teilen Italiens vorliegend« Nachrichten erkennen, daß di« Streikbe wegung im Land« in den letzten Tagen erheblich an Ausdehnung gewonnen hat. Besonder- be merkenswert ist die Tatsache, daß die Gärung auf dem flachen Land« bedenklich zugenommen hat und daß die Landarbeiter in «ine Lohnbewegung etngetreten sind, die nicht nur den Achtstundentag, sondern auch die Verkeilung von «rund und Boden unter dteBauern fordert. Selbst in Gegenden, die bi» vor kurzem noch so gut wie gar keine sozialistische Revolu tionen aufwiesen, sind Lohnbewegungen im Gange. Aber auch unter den Industriearbeitern ist eine starke Steigerung der Streiklust festzustrllen. So haben die meisten Arbeiter der Textilindustrie bereits die Arbeit eingestellt. Dazu kommt noch der Kamvk um die Wabl- rekorm. so daß man damit rechnen kann. Italien stehe am Vorabend« da» ganz« Land erschütternder Er eignisse. Allem Anschein nach handelt e» sich bei alle dem um ein Erwachen der proletarischen Massen, die vom (leider!) Bolschewismus erweckt wurden. Sehr leicht ist e» möglich, daß Italien den Spure« Rußland» und Ungarn» folgt — vir können mit dem dann an sich bedauernswerten Lande, da» urG im Weltkrieg so schmählich verraten hat, deshalb Vein Mitleid hüben. Wird e» ernstlich in di« gefährlichen Netze de» Bol schewismus verstrickt, dann mag er dieses Geschick al» BuHe hinnehmea für stimm sth Südlich en Treubruch im Zähre ISIS. Sturmzeichen in Italien 1 M. Ter Sturmlauf de» Bolschewismus durch die europäischen Lande hat noch immer Win Ende gefun den. Nachdem er in Ruß'land sein Werk so ziemlich beendet, Hunger und Elend dort verbreitet, die Malwi nen in den Fabriken zum Stillstand gebracht und au» den Fabriken selbst öde Trümmerstätten gemacht, Angst und Schrecken, Willkür und Gewalt im ganzen Lande verbreitet hat, viel schlimmer in ihrer Wirkung, al» sie da» zaristische Rußland kannte — überschritt er die deutsche Grenze, um un» mit seiner heillosen Bedräng nis Heimzusuchen. Noch ist un» in frischester Er innerung, wie er in Deutschland, wo er sich den Namen Spartakismus beigelegt hat, wütete. Berlin, Hamburg, Bremen, Rheinland.Westfalen, Oberschlesien. Bayern — das sind die hauptsächlichsten Etappen sei ner blutigen Bahn. Noch immer aber hat er nicht genug mit den Opkern, die sein gieriger Rachen schon ver schlungen hat, mit der Vernichtung, die seinen W^g kennzeichnen. Denn es ist sein Grundsatz, durch Hun ger und Verelendung der Massen in allen Ländern der Erde sich die Menschheit gefügig zu machen, sie zu foltern und zu knechten, bi» ^sie seiner tödlichen Um armung nicht mehr ausweichen kann. Auf dem Lei- chenselde, das er in dieser Weise schaffen Will, soll sich dann die neue, beglückende Weltordnung uufbruen, di« nur noch zufriedene, glückliche Menschen kennt, Brüder und Schwerstern, alte gleich in seliger Lebensfreude und Lust am Erdendasein. So will e» der Bolschewismus: Tod und Verderben sollen da» Bestehende ausrotten, da» Chaos, da» Nickt» schaffen, un»" au» diesem Nicht» soll dann wie durch Zauberspruch da» Parodie» der Menschheit erstehen. Äst die» schon Tollheit, hat e» doch Methode! So sjszte das Ungeheuer Bolschewismus seinen all«» zermalmenden Fuß weiter, zertrat mit stinen plumpen Füßen die. Ordnung aller Tinge in Ungarn und hielt weiter Umschau unter den Ländern der Erde, um zu erspähen, welche von ihnen für die Vernichtung ihm reif erscheinen würden. Nach England und Frankreich hatte er seine Späher bereit» ebenso ausgesandt wie nach Amerika und Argentinien, dort überall scheint man indessen auf der Hut g«w«fen zu sein uns -«n Weltentvter verscheucht zu haben — vorläufig wenig sten». Tenn niemand weih, wie weit di« durch den un seligen Weltkrieg entfacht« fürchterlich« Seuche de» Bost schewisinus noch um slch greifen und wie oft st«, wenn man sie schon im Erlöschen wähnt, wieder von Neuern aufflackern wird. Ist «» doch mit anderen S«uch«n, mö gen sie Cholera oder Pest heißen, ebenso. Hpd wer will behauplcn, daß die seelisch« Seuche d«» Bol schewismus sich in diestr Beziehung von den körper lichen unterscheide? Sind also di« Engländer, di« Franzosen, di« Amerikaner vorläufig vor der An steckung noch bewahrt geblieben, so sind st« de»halb doch noch nicht befreit vom Bolschewismus, der st« «in«» Tages überfallen kann wie der Wolf! stln« Beut«. Um so mehr müssen ste da» gewärtig fein, al» ihr grenzen loser Imperialismus der Wett nicht d«n Frieden bringt und mit ihm in allen Ländern nicht die Ordnung und Ruhe, die nötig sind, um gemeinsam den Kampf aufzunehmen gegen den «inen yetnd, der drohend vom Osten -er sein gewalttätige« Haupt erhebt. Ein Land unserer Feind« aber scheint der Bolsche wismus jetzt schon al» reif Mr seine Gierde zu eracht««, «in Land, da» schon in yriedenSheiten durch da» heiß» Blut s«1n«r Bewohner immer «ine leicht« veuts d« Leidenschaften zu werde« pflegtet Italien. Dort ha- ilkehl W.S ketzrnb« . Komödie «' Akten. 5 «ptr. Sorten v. § IMl. < —— - >-Dreb«r Deutschlanäs Lebensmittelversorgung. pi»her 42» SS» «em»« deutsch»» GchifDyMW «teSWM Bi» Mittwoch früh waren SI Hamb»»gs» »izV 27 Bremer Dampf«» zu» Entgegennahme do» L» b«n»mikt«ln der Entente ausgelaufen. Di« «tSgelwssB nen Lampstr.umfassen Insgesamt 420 000 Tonnen. Mm erste direkt« Transport auf deutschen Lampstrn idststz für di« dritte «prilwoche in Hamburg Mwowtet, jstufuheeez pWck RurwePeW. Li« Mitglieder der Kommission, di« nach Sonden und Pari» geschickt worden ist, um über de» Export d«r Gtaatllager an gelt und Wische» z» deSh»» deln, teilen mit, daß ste die Erlaubnis zur Ausfuhr an die Mittelmächte von 10 000 Tonnen Gpsßfe- fett und di« großen Mengrn Heringen erhielt«« smd daß sowohl die englischen al» auch die norwegischen Staatslager aussühren können. Di« -«ring« sind bar zu bezahlen. Für HekingSSl dmrd» kein» LiSfchßWg nehmigung rrlangt. Wrotz» »ÜtertreMporst anB tzog WchDchz. Wie die Züricher Nachr. melden, stnd die nach De» deutschen Grenz« führenden schwelgerisch«« Dah nen seit Tagen mit Gütersendungen nach Kautsch- land vollgestaut. S» handelt M um Güter. die von Deutschland gekauft und seit Jahr«« Infolge de» Blockade nicht ausgeführt werden konnten. Unter ihn«» bektnden sich große Mengen von Nahrung»- »ad Genuß mittel«, soweit ihr« Ausfuhr dvn den Alli ierten freigegeben ist. Bo Hern» ewig« DSvordugunch Nach Münch«n«r ZettungSmeldungen werden am IS. April 125 Gramm gebrannter Bohnenkäffe» aus d«n Kopf der Bevölkerung de» ganzen Laad«» ver teilt. Dagegen soll die yettration von 62,5 Weeowlt tünftig statt aller acht Tag« nur aller zetz» Leg« der- teilt werden. <Tiese letzter« Einrichtung gibt es in Sachsen schon feit langem, ab«r den Ootzueukefstv vermißt man -i«r «denso wie vieles ander«, Wed «S tu Bayern noch gibt — ganz abgesehen von de« uiepKge« Preisen. D. Sstd.) EchiNke» uu» «Peck für Mwtzderll«. Nach Berliner Blättern sollen im Hamburger Freihafengeviet noch groß« Metsgen Lebensmittel von. der Heeresvttwaltung vorhanden stin. Aus d«u dortigen Vorräten würden an Schinken und Speck demnächst in Hamburg und Großberlin st 850 000 Pfd. verteilt werden. (Natürlich Wird wieder Berlin be vorzugt, die Provinz kann ja warten. Tst Red.) Für a Million«« Mart Lebensmittel gsstohstn. Bet den Unruh«« in Tangermünde wurden bw kanntttch auch «iniA» «chleppzstgs au* der Elbe überfallen und ausgeraubt. Hetzt ist von dsm Magdeburger Arbeiter- Und Soldastnrat festgestellt wor den, daß der wert der gestohlenen Nahrungsmittel nicht weniger al» fünf Millionen Mark bw tragen-ab«. Aber nicht genug damit! Riesige ivktlgm von weiteren Nahrungsmitteln, wie Zucker, Grieß, Ha- strflock«n, Mehl sind in sinnlosester Weist verschüttet und in den Schmutz getreten worden. Auch -Webet sind waren im wert« von einer Halben Million Mark ver loren gegangen. Einige der Plünderer, die in ihrer maßlosen Gier alle Vorsicht vergaßen, stnd übrigens -u«h umsallende oder herabstürzende Kisten erschla gen worden. Lw» HuuOereleuId i» Deutsch»,-««». gm Bezirk GraSlttz «rhwtt di» Bevölkerung In der letzt«» Woche nur einen halben Laib Brot, kein« Kartoffeln, Milch nur für Krawst, Kinder und stillende Mittex, Mehl und Haftrrei» in »ine« lächsw Nch geringe» Meng« zu sehr hohen Preist». » an deren Bezirken ist e» natürlich nicht besser, ehe» Wach, ter. Kartofftln erhält in Veutfchböhmea au» der staaw lichen Bewirtschaftung nur, wer durch seine Unter schrift fein« A «gehörig,ett tz»» tßchech». Ein Bünänis Bayerns mit Sowjetrußtanä. Ter 'Fränkisch» Kurier deröfstntlicht a» der Spitze seiner DteuStaa-Abewdmiarmer eine Mitteilung der Bayrische« Bokwtzeitnng a«S München, daß zwtijche» der bayrische» Regierung «w der russifcheu Sow- jetrepublik verhauvlnnge« über ei« vü«v- «is in» Gang sei«. Bayern solle auch hier, wie im November, ««ter de« deutsche» Staaten de« An fang za de« »unmchrige« Aolschewjsftlche« BeweZn«ge« mache», «etter verlautet, daß Bay«« »er baldige« tteberrasch>u«ae« Rebe. Bei dem Wirrwarr der Geister, der sttzt in München herrscht — man denk» nur an di« überspannten Pläne der Vollsozialisierung — wär« es in de» Tat nicht zu verwund«»«, wenn Badern sich Mit einem BündniSange- bot an dl« Sowjetregterung vollend» in den fürchter lichen Strudel bolschewistischen Wahnsinn» stürzt. Eine gewisse Bestätigung obiger Meldung findet Man in der Ankunft de» Präsidenten der kommunistischen Hochstt- republik Ungarri Bela Khu» in München. Wie dis Deutsche Tagesztg. »rfährt, ist der Dik tator d«r ungarischen bolschewistischen Räterepublik, B«la Khun, mit großem Gsstlgs in etnsrp beson der«» Salonwagen sn München «ingekro^fen. Sein wagen lief bemerkenswerterweis« in dem soge nannten Entent«zug« mit. der die Verbindung zwischen Ungarn, Oesterreich und dem Deutschen R«1che -erstellt. Bereit» auf österreichischem Boden war er vom Bahnpersonal mit Sicherheit erkannt worden. Daß v«la Khun nicht al» Privatmann, sondern al» offizieller Beauftragt«» de» roten Ungarn nach der bay rischen Hauptstadt gekommen ist, beweist schon da» große Gefolge. Daß er in dem seit einiger Zeit ultraradstal angehaucht«« Münch«n gegenwärtig «Inen aufnahme fähigen Boden für sein« weltbealückenden bolschewistt- schon Ideen finden wird, darf nicht verschwiegen wer den. Di« Gelegenheit ist diesmal ausnehmend günstig sür einen großen Streich t Bayern liegt Im Bann« des Kommunismus, in Württemberg lodern noch di« Flam- men des Streik» wie im Ruhrrevier. Dazu die offenen und versteckte« Drohungen der Spartakisten dl« für den Rätekvngreß am 6. d. M. bßw. zum.1. Mai wieder «Inen großen Plan geschmiedet habe«. Möge .sich die ßstichsvegstrun- votssehen, möge Ne vor all«nr den Vor gängen in Bayern ihre vollste Aufmerksamkeit zuwen- den. GS gilt da» künftig« Wohl wehe des «eichö». ^BMsekS« M -as BrMbrrssWW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. UN» Sprichstun»» »er N«-akilon mit Nuinahm, z«r Sonntag» nachmlftag, «—s Uhr. — L»t»gramm.st-r»ff», Sag»bla« «»»»rzgrblkg». I»rnstr«ch,r SS. »«m !i» NntzL, Nm^Äst.'7un7«"!^ kür un°«rlangt «!n,,fan»t» Manuskript« kann S.währ nicht g«l«ist.t «,r»»n. ,4. Jahrgang