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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und amtlichen Bekanntmachungen M Ottendorf-Okrilla. Mit d«r Bellas« »Neue Illustriert«*, ,M»de »ud Heim* «zd »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Herman« Bühl«, Ottendorf-Okrilla. WerWtWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates 2 vt« ,vtt»nd»>f« FrMma- rrschM» vte». E tag, mä e»m«i»«ad. 2 »« S»»»«»-Pr»i» »Kd «N V«,k« >» I«d«> Monat» bekannt k!»k»dk«. 2« N«>» höh»rn NnraS (Nrtrg »k. saast. L »S»«bv»lch« St-nm»«« de» Betrieb— der H d. Aeferimt«» ed. d. BeSrdera»-»» A Utmrichtrmie») d« der BeAch« teivev Äa» - svexh «f AZervng »der Bachkiefer»»« der s 8«tk—, »d. ÄüLtähbmtz d. Beplx«preise», ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer Mittwoch, den 27. Januar M6 25. Jahrgang. L-ZMWSWHS. Lichiwenbk war. — S:ä1 steigt der Sonne Ball Am Himmek höher aus rem Schoß der Nacht. — tchchtwende war — Schon zittert durch das AU Ser er,re Hauch urew bei ^chöpfermacht. Leicht lost die Scholle sich aus starrem Eis. Im Grunde lies drängt schon das junge Reis. Lichtwende war. — Stimm an des Höchsten Lob! Was schweift dein Blick noch in die Dunkelheit? — — Aus Finsternis der klare Tag sich hob And gold'nes Leuchten füllt die Himmel weit. Bald werden Fackeln durch die Lande gehn; — So rüst' auch du dich nun zum Auferstehn! Lichtwende war, — und aufwärts geht die Zeit. So heb' denn auch die müde Seele dein. — Ziemt sich auch nicht für dich ein Feierkleid, Latz doch Vergängliches vergangen sein Und neue Kerzen steck' auf dem Altar Der Liebe wieder auf! Lichtwende war! ' M. Rogge. Amtlicher Teil. Verlamwlung Ser «inaerruchtgenoffenschatt. Zum Zwecke der Wahl de» Vorstandes findet cine anderweite Versammlung der Mitglieder der hiefigm Rinder- zuchtgcnoffenjchaft Mittwoch, den 27. Januar 1926, abend» 8 Uhr im Gasthof« zum „schwarzen Roß" hier statt. Ds« Mitglieder werden zur Teilnahme au dieser Ver sammlung hiermit geladen. Httendorf-Hkrilla, am 22. Januar 1926. Der Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Gkrilla, den 2«. Januar syrs. — Die gesetzliche Miele bleibt in Sachsen im Februar unverändert wie bisher 87 Prozent der Friedensmiete, ein schließlich der Auswertungssteuer. — Anzeigepflicht beim Ausbruch der Maul- und Klauen seuche. Es sei darauf hingewiesen, daß jeder Landwirt beim Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in seinem Viehbe stände unverzüglich zur Anzeige der Seuche verpflichtet ist, w»nn er sich nicht im Sinne de« Reichsviehseuchengesetze« strafbar machen will. Auch tonn eine Nichtanzeize zur Schadenersatzpflichtverurteilung führen, wenn infolge der unterlassenen Anzeige eine nachweisbare Verschleppung der Seuche etngetrrten ist. — Der Pariser Nervenarzt Dr. Simeon hat hervor- ragende Heilerfolge dadurch zu verzeichnen, daß er feine ' Patienten zu herzlichem, andauernden Lachen veranlaßt. - Die Meggendorfer Blätter verfolgen seit ihrem Bestehen mit i Geschick und Erfolg das gleiche Ziel bei ihren Lesern und haben sich damit da« Recht erworben, allen Kreisen als' Bringer froher, vergnügter Stunden und als Heilquelle gegen ' nervöse, abgespannte Stimmungen dringend empfohlen zu ! werden. Jedes der wöchentlich erscheinenden Hefte enthält^ neue Witze, Anekdoten und Satiren, Humoresken, Glossen! und Gedichte lyrischer und heiterer Art. Dazu Bilder und Karikaturen erster Künstler und al« anregende Beigabe zur eignen Uebung humoristischer Denkweise jede Woche eine nur mit einem lustigen Einfall zu lösende Wochenaufgabe, deren beste Ergänzung mit hundert Rm. honoriert wird. Jede politische Tendenz vermeiden die Meggendorfer Blätter und sind deshalb »ine erfreuliche Lektüre für alle. Da« Abonne- Ment auf die Meggendorfer Blätter kann jederzeit begonnen werden. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung und jedes Postamt entgegen, ebenso auch der Verlag in München, ResideNzstr. 10, Di« seit Beginn eine» Vierteljahre» bereit« erschienenen Nummern werden neuen Abonv«ntrn auf Wunsch Nachgeliefert- Zittau. Seine« Amte» enthoben wurde auf einen Beschluß de« Rates der Inspektor de« städtischen Holzhofe« Vogt. Di« Ursache dazu ist da« spurlose Verschwinden von «ehr als 3000 Raummeter Holz au« den Beständen de« Hol,Hofe«. Chemnitz. Am Sonnabend mittag ging beim Chemnitzer Krimtnalamt die Meldung ein, daß in Stein, Amt<gertchtsb«jilk Burgstädt, der 72 Jahre alte Rentner 1 Joseph Kugler mit schweren Halrschnittwunden tot auf dem? Fußboden feiner Wohnung aufgefundeu worden sei. Die Mordkommission de« Kriminalamt« begab sich darauf unver züglich an den Tatort und traf dort folgende Feststellungen: Der Verstorbene lebte in dritter Ehe mit seiner 35 jährigen Frau. Die Ehe war von Anfang an wenig glücklich. In der letzten Zeit häuften sich die Zwistigkeiten. Der an Herz- schwäche und Wassersucht leidende, aber doch zäh am Leben hängende Kugler klagte fortgesetzt über mangelhafte Pflege und Wartung. Am vergangenen Freitag gab cs wieder Streit. Nach den Angaben der Ehrfrau hat Kugler, während sie gerade nach durchwachter Nacht etwas eingefchlafen war, gegen 5 Uhr morgen« Selbstmord verübt. Ihre Angaben erscheinen jedoch völlig unglaubhaft. Annehmbar ist ein Streit zwischen den Eheleuten entstand«», in dessen Verlauf die Ehefrau sich dazu hat Hinreißen lassen, ihren Mann mit einrm Rasfiermefser die Kehle zu durchschneiden. Dir Ehe frau Kugler, die einen schlechten Leumund besitzt und sich im Laufe drr Untersuchung in sehr erhebliche Widersprüche verwickelt hat, ist dem Amtrgericht Burgstädt zugesührt worden. — lieber die Bluttat in Stein ttilt das Kriminalamt weiter mit: Die am Montagmittag in Stein durch Universität-Professor Kockel, Leipzig, vorgrnommene Sektion der Leiche des verstorbenen Kugler hat ergeben, daß dieser selbst Hand an sich gelegt hat. Di« Ehefrau Kugler, die sich im Laufe der Untersuchung in Widersprüche verwickelt hatte, ist von der Staatsanwaltschaft aus der Haft entlassen worden. Ihr widerspruchsvolles Verhalten dürfte sich au« ihrem sehr eigenartigen Charakter erklären. — In einer starkbesuchten Versammlung der Ver einigung westsächfischer Landwirte (Sitz Crimmitschau) sprach Oberlandwirtschastsrat sDr. Bruchholz (Dresden) über bas Rinderzuchtgesetz. Die Anwesenden 900 Landwirte pro testierten gegen die Einführung diese« Gesetze« und stimmten einer Entschließung an das Wirtschaftsministerium zu, so lange zu protestieren, bi« für die Landwirtschaft bessere Existenzmöglichkeiten sich ergeben. Der „Transfer". Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Wer das Wort „Transfer*' im englischen Wörterbuch aufschlägt, findet da die deutsche Bedeutung „Ueberweisung" angegeben. Im Londoner Zahlungsplan vom 30. August 1924 (dem sogenannten Dawes-Programm), durch den unsere Reparationsverpflichtung neu geregelr wird, be deutet „Transfer" die Ueberweisung der Geldsummen, die wir in Reichsmark auf das Berliner Konto des Re parationsagenten einzahlen, an die emps^ngsberechtigten Staaten, und zwar in fremder Währung. Man hat den „Transfer" nicht mit Unrecht als den rvesemlichsten Teil des ganzen Londoner Reparationsabkommens bezeichnet. Wenn wir uns genaue Rechenschaft davon ablegen. welche Rolle Deutschlands Reparationsverpflichtuugen beim Zusammen bruch der deutschen Währung gespielt haben, sc müssen wir zugel m, datz es nicht eigentlich die Zahlungen der Beträge durch Reich und Wirtschaft, sondern vielmehr die Usber- Weisung dieser in Dollar, Franken und Pfunde-Sterling umgewandelten Markbeträge an das Ausland gewesen ist, was die Reichsmark zugrunde gerichtet bat. Wären die Markbeträge damals in Deutschland geblieben, und wären sie etwa gar der Wirtschaft in Form von Darlehen wieder zugeleitct worden, so wäre die Inflation, besonders im Jahre 1921, nicht so plötzlich in Gang gekommen. Der Agent für die Reparationszahlungen, der Amerikaner Parker Gilbert, ist Vorsitzender eines Ausschusses von Ausländern, die für den Transfer zu sorgen haben. Insonderheit soll vermieden werden, daß die deutsche Währung einen neuen Stof; erhält. Darum überweist der Reparationsagent im Einvernehmen mit dem „Transferkomitee" nur soviel, wie sich mit der Rücksicht auf die deutsche Währung vereinen läßt. Es liegt auf der Hand, daß diese Lumme nicht zu allen Zeiten gleich fein kann. Vielmehr muß das Transfer komitee bei jeder in Aussicht genommenen Ueberweisung aufs Neue überlegen, ob sie im obigen Sinne ..ungefährlich" ist, — ungefährlich nicht nur für Deutschland wndem auch für die Alliierten, die ia mit den deutschen i langen rechnen und um jeden Preis vermeiden woNen. k?.ß Teutschland durch abermaliges Absinken seiner Währung eine neue glänzende Exportkonjunktur auf Kosten der übrigen Mclt- wirtschaftsländer erhält. Wenn nun — wie von Frank reich nachdrücklich gefordert wird, und wie es auch im Dawes-Plan ausdrücklich vorgesehen ist — ein Teil der deutschen Schuldverschreibungen, die als Sicherung unserer Zahlungen dienen, ' Ausland an private Eeldleute ver läuft werden, so müssen entsprechende Betrage vom Ber liner Reparationskonto für eine längere Zeit zur Zahlung angewiesen werden. Damit gibt aber das Transfer, komitee sein wichtigstes Recht, jede Einzel Zahlung zu be willigen, zum Teil aus der Hand und verliert die Möglich keit, die deutsche Währung im Notfälle zu schützen. Das ist der wichtigste Einwand gegen die Absicht Frankreichs, einen Teil der deutschen Eisenbahn- und Industrie-Schuld verschreibungen zu „mobilisieren^ (d. h. zu Bargeld zu machen). Wenn Deutschland — das seinerseits ein Recht auf den Schutz aus den Transferbestimmungen hat — dem französischen Wunsche zustimmt, so kann das nur geschehen, wenn Frankreich sich damit einverstanden erklärt, daß die gesamte deutsche Zahlungsverpflichtung auf das für uns er. trägliche Maß herabgesetzt wird. Sport. Sonntag, d«n 24. Januar 1928. Fußball. Guts Muths, Dresden — „Jahn", Ottendorf-Okrilla. 0:5. Der Spielverlauf ergab, daß dir hiesige Mannschaft die bessere war. Wenn auch die Erfolge nicht so ho- wie vorigen Sonntag waren, ist uns doch gestern «in bessere« Spiel gezeigt worden. Bi» zur Halbzeit wurde eine gute Vorlage von 3 Toren erzielt. Nach der Halbzeit strengte sich der Gegner gewaltig an, konnte jedoch nicht» erreichen. Die Verteidigung der „Jahu"-Maunfchaft zeigt« gut« Leistungen und war dieselbe heute besser besetzt, al» vorig«» Sonntag. Noch zwei weitere Tore sicherten der hiesige» Mannschaft den Sieg und di« Punkte. Fall« die junge Mannschaft nächsten Sonntag gegen Friesen I wieder so eifrig auf Sieg spielt und ihnen da» Glück hold ist, so dürfte auch der Erfolg nicht ausbleiben. Dresdner Schlachtviehmarkt. 25. Januar 1926. Auftrieb: 125 Ochsen, 200 Bullen, 257 Kalbe» u»d Kühe, 630 Kälber, 897 Schafe, 1375 Schwein«. Goldmarkpreis« für 50 Kg. Lebeudg«wicht: Ochs«» 29-51, Bullen 36—53, Kalben und Kühe 22—51, Kälber 50—72, Schaf« 35—55, Schwtiue 65—86. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinie» der Landesprei»prüfung»stell« für Rinder 20 °/., sür Kälber und Schafe 18 °/, und für Schwein« 16 -/, nitdriger al» di« hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 25. Januar 1926. Weizen 23,3—23,8. Rogge» isländischer 15,2—15,7. Wintergerste 17—17,7. Haser 16,2—18. Mai» 21— 21,5. Rap» 33—34, Erbsen 27—28. Cinquantin 23,5— 25. Lrockenschnitzel 10,25-10,5. Kartoffelstöcken 18-18,5 Weizenklrie 10,6-11,3. Roggeukleie 10,1—11,1. Weizen- mehl 37—38,5. Roggeumthl 25,5—26,5. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupine» in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dre»dr», alle» andere in Riudestmeugen von 10000 Kilogramm «gsr. Dresden. Kirchennachrichte«. Kindergotterdienst. Die sür Mittwoch geplant« Fahrt nach Kleinwachau wird verschoben.