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Allgemeiner Weiger Mal-Nnreiger M Sir SiMaNrn vretnig, Sroßröbrrllott, ljaurwallle, frankentbal «nä UmgrgenO Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 1/211 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/211 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. tz 26. Jahrgang Mittwoch, den 19. Januar 1916 Vl-I Amtsblatt für die Grtsbehörde und den Hemeinderat zu Meinig N«rze Nachrichten. Kaiser Wilhelm hat sich nach völliger Wieder herstellung seiner Gesundheit Sonntag nach mittag auf den Kriegsschauplatz begeben. Die Gegend von Westende wurde wirkungslos von einem feindlichen Monitor beschossen; Engländer schossen in das Stadtinnere von Lille. Südlich von Karpilowka in Wolhynien überfiel ein österreichisch-ungarisches Streifkommando eine russische Vorstellung und rieb deren Be satzung auf. Die Eroberung des Kirchenrückens bei Oslavija brachte fden österreichisch-ungarischen Truppen 933 Gefangene, darunter 31 Offiziere, drei Maschinengewehre und drei Minenwerfer ein. Am Tolmeiner Brückenkopf nahmen österreichisch ungarische Truppen einen italienischen Graben. Nördlich von Grahovo sind Verfolgungskämpfe im Gange; den K. u. K. Truppen fielen in diesem Raume 250 Montenegriner in die Hand. Der «österreichische Konsul auf Korfu ist von den Franzosen verhaftet worden. Das österreichische Ministerium des Aeußeren hat durch Vermittlung der amerikanischen Botschaft in Wien Einspruch gegen die Be setzung Korfus erhoben. Griechenlands diplomatische Vertretung in Kon stantinopel ist durch Uebernahme seitens des Gesandten Kallerphis in normaler Weise wiederhergestellt. In Persien übernahm Nisam-es-Saltaneh den Befehl über die persischen nationalen Streit kräfte und erklärte England und Rußland den Krieg. Die Engländer und Franzosen haben nach einer Meldung aus Sofia auch im Piräus, dem Hafen Athens, Truppen gelandet, ohne auf Widerstand zu stoßen. General Sarrail wurde zum Oberbefehlshaber der französischen und englischen Truppen in Mazedonien ernannt. Der deutsche und österreichische Konsul auf Korfu siud nach einer Meldung aus Athen aus der Haft entlassen worden. Die russischen Gesamtverluste in Beßarabien seit Weihnachten werden nach einer Meldung aus dem K. u. K. Kriegspressequartier auf <0000 Mann geschätzt. Lord Chelmsford ist zum Vizekönig von Indien ernannt worden und wird sein Amt Ende März antreten. Der englische Eisenbahnerverband nahm einen Beschlußantrag gegen die Wehrpflicht an. Die Mitteleuropäischen Wirtschaftsvereine traten gestern in Dresden zu Beratungen zusammen. Die preußische Wahlreform wird nach einer Mitteilung des preußischen Ministers von Loebell nach Friedensschluß in Angriff ge nommen werden. Der durch das Groß feuer in Bergen angerich tete Schaden wird vorläufig auf 50 Milli onen Kronen beziffert. Vom montenegrinischen Kriegsschau platz. Köln. Aus dem Kriegspressequartier: Die Eisenbahnlinie von Antivari nach Wir Basar, die den Nachschub besorgt, ist aufs äußerste ge fährdet. Im Gebirge wird der Vormarsch durch große Kälte und Schnee erschwert, doch sind überall Fortschritte zu verzeichnen. Von den in Cettinje erbeuteten 154 Geschützen ist nur der geringere Teil älteren Kalibers. Der Lovcen war artilleristisch so stark bewehrt, daß die Oesterreicher eine Geschützvermehrung nicht für nötig hielten. („Köln. Ztg.") Ein Schweizer Urteil über die Kriegslage In einer Betrachtung über die Kriegslage sagt sStegemann u. a.: Das Versagen der Hilfe der Entente gegenüber den serbischen und montenegrinischen Bundesgenossen hat nicht nur für diese, sondern auch für die Kriegsziele der Entente so vernichtende Wirkungen, daß man sich immer wieder fragen muß, ob sich der Kriegsrat der Alliierten denn wirklich nicht be wußt war, daß die einfachste strategische Ueber- legung rechtzeitige ausgiebigste Unterstützung der Serben erforderte. Heute wissen wir, daß diese Unterstützung nur in der verunglückten Offensive ain Wardar und dem Abtransport der serbischen Heerestrümmer nach Korfu be stand. Die Besetzung Korfus verwickelt natür lich die Lage noch mehr, und zwar keinesfalls zugunsten der Entente, obwohl die Griechen zu nächst betroffen werden. Klar ist, saß die Er oberung des Lovcen und die Besetzung Korfus durch die Franzosen in Italien den stärksten Eindruck machen muß. Es war ein militärisch politischer Grundsatz Italiens, daß der Lovcen nicht in die Hände der Oesterreicher fallen dürfe. Vergeblich versuchten die Italiener, ihn zu erobern; nun müssen sie zusehen, wie die Schlüsselstellung des ostadriatischen Ufers in die Hand Oesterreichs fällt, welches noch im April 1915 willens war, eine starke Grenz berichtigung am Jsonzo eintreten zu lassen und auf den Lovcen, ja selbst auf Albanien schon vollkommen verzichtet hatte. So hat der Krieg die Verhältnisse an der Adria vollständig um gestaltet. Es ist zum mindesten zweifelhaft, ob die Wage wieder einmal nach der anderen Seite ausschlägt. (W. T. B.) Kämpfe in Mazedonien. Sofia. „Kambana" meldet: Deutsche Flugzeuge bombardierten den Bahnhof von Kilinnir, der von Franzosen besetzt ist. Ein Benzindepot ist verbrannt, zwei französische Flugzeage wurden im Luftkampfe vernichtet. Die deutschen Flugzeuge sind wohlbehalten. (W. T. B.) Aentzerungen Sasonows Von der russischen Grenze wirs berichtet: Sasonow erklärte Pressevertretern im Hinblick auf die Verhandlungen mit Rumänien, daß Rußland sich unter keinen Umständen dazu ver stehen werde, Beßarabien an Rumänien abzu treten. Er glaube auch nicht, daß Rumänien gegen Rußland kämpfen werde. Ueber die mit Rumänien noch schwebenden Verhandlungen nicht beschlagnahmter Gegenstände aus Kupfer, Messing und Nickel an die bezeichneten Sam melstellen erfolgen. Firmen, die sich zur Be schaffung von Ersatzgegenständen erboten haben, können auf Wunsch von der Kgl. Amtshaupt mannschaft Kamenz aus benannt werden. — Kein rumänisches Benzin. Es hat sich herausgestellt, daß rumänisches Benzin nur im Umtausch-Verfahren gegen deutsche Aus fuhrgüter zu erlangen wäre und daß unter den obwaltenden Verhältnissen zunächst kaum Aus sicht auf den Bezug besteht. Es empfiehlt sich deshalb, zunächst keine weiteren Schritte zum Bezüge von Benzin von der Oesterreichischen Handels- und Industrie-Gesellschaft m. b. H. in Wien zu tun. Leppersdorf. Dieser Tage starb hier Herr Kantor Alwin Rößler. Niederlötznitz Der hiesige Zweigoerein der Stiftung Heimatdank zählt bereits über 250 Mitglieder mit einem Jahresbeitrag von 900 Mk. Langebrück. Die hiesige Gemeindever waltung beabsichtigt, geräucherten amerikanischen Speck zu beziehen. Der Preis wird sich auf etwa 4 Mk. 40 Pfg. für 1 Kilogramm stellen. Schneeberg. (Liebeswerk.) Bei der Firma Sächsische Emaillier- und Stanzwerke (vorm. Gebr. Gnüchtel) in Lauter hat die gesamte Ar beiterschaft (800) beschlossen, von jedem ausbe zahlten Lohnbetrage mindestens 10 Pfg. der Stif tung Heimatdank Ortsgruppe Lauter zuzuführen. Der größte Teil der Arbeiterschaft tritt außer dem als persönliche Mitglieder dem Heimatdank bei. Die Firma läßt jin ihrem Fabrikhof ein großes eisernes Kreuz zur Nagelung aufstellen, umrahmt von zwei großen Ehrentafeln mit dem Namen der gefallenen Mitarbeiter der Firma. Mittweida. Seit Kriegsbeginn spendete jeder Gast vom „Kaiser-Wilhelm-Stammtisch" in der „Kanone" seinen Groschen oder Fünfer und nach großen Siegen auch mehr in eine Büchse; bis jetzt wurden auf solche Art 2500 Mark aufgebracht, die hundertmarkweise für vaterländische Zwecke Verwendung fanden. Chemnitz. (Gasvergiftung.) In einem Hause der inneren Stadt wurde am Sonntag früh ein in den mittleren Jahren stehendes Ehepaar in seinem Baderaum tot aufgefunden. Bei beiden ist der Tod durch Gasvergiftung herbeigeführt worden; ob Selbstmord oder Un fall vorliegt, konnte noch nicht festgestellt werden. — Im benachbarten Siegmar explodierte am Sonnabend nachmittag gegen 5 Uhr in der Bleicherei von Richard Böhme ein Siedekessel. Durch den starken Druck wurde das Dach des Gebäudes hinausgedcückt und eine Wand zer trümmert. jDer Schaden ist beträchtlich, jedoch durch Versicherung gedeckt. Leipzig. In der Nacht zum Sonnabend haben Diebe den Niederlagsraum eines Sack händlers in der Dresdener Straße erbrochen und geplündert. Der Wert der gestohlenen leeren Säcke beträgt 3000 bis 4000 Mack. Zum Fortschaffen der umfangreichen Beute, die hauptsächlich aus Reis-, Zucker-, Futter-, weißen Zuckernesiel- und unsortierten Säcken bestand, haben dw Spitzbuben offenbar ein Geschirr oder mehrere Handwagen benutzt. Auf Ermittelung und W^rbes^ der Säcke sind 300 Mart Belohnung ausgesetzt . Ar Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg-, im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au emschl. des allwöchentlich beigegebenen„Jllustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, den Allgem. Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jeüerzei »ei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Montenegro bittet um Einleitung von Friedensverhandlungen. Budapest. Graf Tisza teilte im Abgeordnetenhause mit, Montenegro habe um Einleitung von Friedens- Verhandlungen gebeten. (Große Be wegung) Montenegro habe unbe dingte Waffenniederlegnng angenom men. (Langanhaltender Beifall.) Nach Durchführung der Kapitula tionen werden die Friedensverhand- lungen beginnen. (W T B) König Nikita ist der erste von unseren Geg nern, der sich klug der Entscheidnng der Waffen beugt und zu retten sucht, was noch zu retten ist. Gewiß hätte er die Friedensverhandlungen lieber mit gespanntem Gewehr und blankgezoge- nenem Säbel begonnen. Aber Oesterreich-Ungarn ließ sich darauf nicht ein und verlangte zunächst bedingungslose Waffenstreckung. So mußte denn Montenegro wie eine bezwungene Festung sich auf Gnade und Ungnade in die Hände des Gegners geben. Es hat damit auch der eigenen Sacht am meisten gedient, denn einen am Bo den liegenden Gegner kann Oesterreich-Ungarn großmütiger behandeln als einen, der noch mit bewaffneter Hand feilscht und droht. Was Mon tenegro noch im Friedensschluß erreicht, wird es der Gnade seines stärkeren Nachbarn verdanken. wollte Sasonow nicht sprechen, ließ aber durch blicken, daß ein Durchmarsch russischer Truppen durch rumänisches Gebiet nach dem Balkan nicht mehr in Frage kommt. Schließlich er klärte Sasonow, Rußland werde beim Friedens schluß dafür Sorge tragen, daß Serbien und Montenegro für die ausgestandenen schweren Schädigungen entschädigt würden. Zar Nikolaus richtete einen Tagesbefehl an Heer und Flotte, in dem er u. a sagt: Das Jahr 1915 ist abgelaufen voll Taten der Selbstverleugnung meiner ruhmreichen Truppen. In einem harten Kampfe mit einem starken, zahlreichen, an allen Hilfsquellen reichen Feind haben sie den Gegner ermüdet und die feindliche Invasion gehemmt. Unser heißgeliebtes Rußland kann sich nicht die Unabhängigkeit und das Recht, seine Arbeit zur Geltung zu bringen und seine Reichtümer zu entwickeln, sichern, ohne den entscheidenden Sieg über den Gegner davongetragen zu haben. Laßt Euch alle von dem Bewußtsein durch dringen, daß kein Friede möglich ist ohne den Sieg. Wir müssen dem Vaterlande den Sieg verschaffen, welche Opfer es auch kosten möge. Ich trete in das neue Jahr ein mit dem festen Glauben an die Gnade Gottes und an die moralische Macht, den unerschütterlichen Ent schluß und die vollkommene Treue der russischen Nation, sowie an den kriegerischen Wert meiner Armeen zu Wasser und zu Lande. Russische Verluste i« Persien. Konstantinopel. Ein Telegramm von der persischen Grenze berichtet über einen Kampf zwischen durch Freiwillige verstärkten persischen Gendarmen und Russen bei Nimmit- maa auf der Straße Kenan-Kasmin. Die Russen hatten große Verluste. Die persischen Verluste waren verhältnismäßig gering. Die Russen gehen in Zhrer Wildheit so weit, per sische Leichname zu verstümmeln. VMMtt una ZWMe;. Bretnig. Die Königliche Amtshauptmann schaft macht folgendes bekannt: (Ausmahlen des Brotgetreides.) Zur Herstellung von Mehl ist vom 16. Januar 1916 ab Roggen bis zu 82 v. H. und Weizen bis zu 80 v. H. auszumah len. Die Herstellung von Kommißbrotmehl und Schrotmehl zur Brotbereitung wird hiervon nicht berührt. Diese Vorschrift gilt vom genannten Tage ab für alles Brotgetreide, das die Mühle sowohl vom Kommunaloerband als vom Selbst versorger zum Ausmahlen erhält. Zuwiderhand lungen gegen die vorstehenden Bestimmungen werden auf Grund von § 9 der Bundesrats bekanntmachung über das Ausmahlen von Brot getreide vom 28. Juni 1915 mti Geldstrafe bis^zu 1500 Mk. oder mit Gefängnis bis zu 3 Monaten bestraft. — Metallablieferung. Im Anschlusse an die Bekanntmachung des stellvertretenden Generalkommandos des 12. Armeekorps und der Königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz vom 11. Dezember 1915 wird den Interessen ten noch besonders bekanntgegeben, daß die Ab lieferung der beschlagnahmten Gegenstände an Kupfer, Messing, Nickel stattzufinden hat und zwar in diesiger Gegend an die Herren Kupfer schmiedemeister Edwin Hoffmann-Pulsnitz, Ohornerftraße, von Freitags Nachm. 1—4 Uhr und Sonnabends Vorm. 9—12 Uhr und Gemeindeamtsexpedient Karl Seidel-Groß röhrsdorf, Seidels Niederlage am Bahn hofe, nur Freitags Nachm. 1—3 Uhr. Zur Vermeidung der zwangsweisen Abholung auf Kosten der Säumigen wird nochmals dringend empfohlen, die Ablieferung unbedingt bis dahin zu bewerkstelligen. Letzter Ablieferungstag ist der 31. März 1916.- Zu den angegebenen Zeiten kann auch die freiwillige Ablieferung