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Adorter Wochenblatt. Mittheilnngen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Dreizehnter Jahrgang. P«i« für de» 2«dr««i», del »rfttllun« »en »er Post: 1 Thater, bei Bestellung de« Blateet durch Botengelegendett , ro Neugroschen. i 1. ».Januar 1848. - L .n^^:,n. Zum Neuja.hr 1848. »r - , Bring, im beginnenden Jahr', was Jeglichem unter unS Noth thut Und was Du ja, o Herr! besser verstehst, als der Mensch. "Uber vor Allein gieb, Herr, uns den Frieden in Staat und Gemeinde, , Frieden im Haus' und am Heerd' (schuze die Statte der Lieb'!). Hast Du ein And'res indeff in dem Rache der Weisheit beschlossen, , Dann, Herr, bewahrt uns nur - r Statt eines Rük- und Dorblike-, So hakten wir denn wieder ein Jahr mit Gotter Hulse zurukgclegt! Es war ein schwerer, prufung- e.ityrr, in mancher Gemeinde und in manchem Hause gewiss lange nachwirkender Zeitabschnitt, den wir ohne Kummer ziehen lassen, dem wir gern ein Lebewohl sagen, von dem es uns freut, dass er nunmehr der Bergangenheit angehort. HieUeichl erwartet mancher unserer Leser, dass wir hei diesem Wechsel de» JahreS, bei diesem ersten Wie- derbegtgnen in altgewohnter Unterhaltung, einen um fänglicheren Ruk- oder Borblik vornehmen und auf bas, was hinter uns liegt, musternd, auf die Lage aber, die kommen werden, prüfend das Auge richten ivUen; wir wir früher in der Regel gelhan haben. Aoer wir muffen leider! für diesmal einer solchen Umschau uns enthalten. Was den Blik in Ferne, die Begegnisse der Staa ten und des Staates insbesondere, dem wir angehö- ren, anlangt, so gedenken wir wol, darüber mit unse. »u Lesern noch eine klein« Musterung zu halten und d», wilder der nächsten Bergangenheit noch einmal in Kurze an unS vorubergleiten zu lassen, um den Lkandpunkt festzuhalten, von welchem auS wir von nun an die Begebenheiten zu betrachten haben. Aber -wir wurden dazu in dem gegenwärtigen Blatte nicht her» ors»rderlichen Raum gewonnen haben und Haven den Frieden in eigener Brust. L. daher diese Umschau für die nächste oder doch eine der nächsten Unterhaltungen, die wir mit einander pflegen werden, verschoben. sollest wir dagegen den Kreis »nserer Betrach, tung enger ziehen und auf das, was um und neben uns, immitten der eigenen Gemeinde, geschehen ist, unsere Blike werfen; so können wir wol freudig er zählen, dass Ein Bau, den wir in dem abgelaufenen Iahte gefördert haben, und der für unsere Gemeinde nicht ohne Bedeutung ist — wir meinen den Bau unserer neuen Bürgerschule — rüstig vorwärts ge. schritten und seiner Bollendung um ein Groses naher gerükl ist, ja diese in dem neubtgonnenen Jahre mit Gottes Hülfe zuverlässig erwarten darf. Dass aber unser Hauptbau, der Lau unseres Gemeindrlebens, in gleicher Weise vorwärts geschritten wäre, können wir leider! nichr mit gleicher Lust verkünden. — Be wahrt hat der gütige Himmel uns und unseren hei- mischen Heerd, die Wohnstätte unseres stillen Glüket, mit schüzender Hand, unS gerettet aus mehrmaliger naher Gesahr, dass wir noch sicher wohnen und unse. rer Habe uns freuen können. Aber ein anderer Feuer brand ist hereingeflogen, nicht in die Wohnstätten, sondern in unter still bürgerliches Leben selbst, der Brand der Zwietracht und der Zerwürfnis, der mit seinem Berdrrbcn um sich frisst und selbst dem Bläb- terdache' jener srifch-grünenden' Linde der Geselligkeit