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274 2 err) 233.— ^-6. 32«.- rsi 178 — 707 — 194.50 88.5g 277.50 155.25 Nl— 155- piersn. II«. üitdrieke. Rer, ok pt«I. lmix ckver in«n nt«l' üsr- wk« ibn mit- e 1 10 bis »ge zu ver- >gasse 1. -tube nuar zu atze 11. d Küche, erweitig rmeister. Heil »rn«r. en. Zu Bl. mg br mit 'Mieren. 83. isch »h«. age bst Zu- Amts- un- Anzeigeblatt für -en Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung s Bezugspreis vicrteljähil. Ul. 1.50 einfchließl. r r des „Illustr.Unlerhaltungsblatts" und der r k humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der k t Expedition, bei unseren Loten sowie bei allen t Ueichspoftanstalten.^ Tel.-K-r.: Amtsblatt. Drucker ^7 »»L für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, ^UgvvMtt Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Zernsprecher Nr. 210. und Verleger: «mit Hannrbohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. —LS. Iah«-a»-. Freitag, dea 4. Oktober ISIS Nachgenannte Herren sind als Bürger der Stadt Eibenstock verpflichtet worden: Aschmann, Karl Wilhelm, Srickmaschinenbesiyer, Dörffek, Karl Max, Schiffchensticker, Zikemmig, Hans Paul, Malermeister, Glöckner, Otto, Maschinensticker, Kahn, Hans Curt, Slickmaschinenbesitzer, Mennig, Hilmar, Kantor, Herrmann, Hermann Arthur, Musiker, Kirsch. Ernst Robert, Landbriefträger, Krasse, Carl Eugen, Kino-Besitzer, K««z, Richard Heinrich, Schuhmacher, Kühn, Paul Georg, Schankwirt, Meutzner, Gotthold Hermann, Hausmann, Htto. Bruno Heinrich, Steindrucker, „ , Bruno Friedrich, Kaufmann, Wedes. Friedrich Wilhelm, Stickmaschinenbesitzer, Michler, Martin, Musiker, Aase, Curt Hermann, Lehrer, Schneidenbach, Hans Robert, Schankwirt, Schukdes, Max, Stickmaschinenbesitzer, Starke, Friedrich Wilhelm, Pfarrer, Stein, Friedrich Hermann, Schankwirt, Anger. Max Richard, Schiffchensticker, Aages, Franz Paul, Handlungsgehilfe, Gtadtrat Eibenstock, den 2. Oktober 1912. In den nächsten Tagen wird noch eine Bstrgerverpfiichtung staitfinden. Mel dungen hierzu werden bis Montag, den 7. Hktoöer rmr enlgegengenommen. Stadtrat Eibenstock, den 2. Oktober 1912. Der Krieg ist unvermeidlich. Die Würfel sind gefallen, es steht außer Frage, daß der Krieg auf dem Balkan unvermeidlich gewor den ist, nachdem auch die Türkei, wie wir schon gestern durch Aushang bekannt gegeben, Vie serbischen Forde rungen abgelehnt hat. Die Mächte bemühen sich zwar bei den Balkanregierungen, diese zur Vernunft zu brin gen, ein Gesauster nach dem andern spricht vor, irgend welcher Erfolg ist nicht zu erwarten, die Dinge nehmen ihren Gang. In wenigen Tagen wird sich der Aufmarsch vollziehen, und es ist sehr leicht möglich, daß auch ohne besondere Kriegserklärung die Flinten losgehen. Viel leicht hat man sich aber in den Regierungskanzleien der Balkanstaaten die Sache doch leichter vorgestellt, als sie sich abwickeln wird. Nicht nur, daß man vielleicht den Gegner unterschätzt, sondern mau hat anscheinend in der Kriegsbegeisterung ein sehr wichtiges Moment übersehen. Ein bekannter Satz sagt: Zum Krieg füh ren gehört Geld und nochmals Geld und abermals Geld. Nun haben die Balkanstaaten in finanzieller Hin sicht stets aus recht schwachem Fuße gestanden, und in den Staatskassen herrscht gerade jetzt die größte Ebbe- Es würde auch nicht viel nützen, wenn mau sich mit der Ausgabe von Kassenscheinen einen Ausweg juchen wollte, denn bei einer solchen Ausgabe ohne Deckung kann eine wirtschaftliche Krisis nicht ausbleiben. Vom Auslande ist nichts zu erwarten, eine bittere Erfah rung, die jetzt Bulgarien erfahren muß. Der bulgari sche Gesandte in Paris hat sich übrigens bemüht, für sein Land einen Vorschuß zu erhalten; erst verlangte er 20000000, ging dann auf 15, auf 10 und schließlich auf 5 OM 000 herunter, aber auch diese Summe will niemand hergeben. Es liegt auf der Hand, daß dieser Umstand auf die Gestaltung der Operationen einen sehr großen Einfluß ausüben wird, und daß diese infolge dessen leicht ein schnelles Ende nehmen könnten- Das wäre sehr erfreulich, denn der Krieg auf dem Balkan hat nicht nur für die Kriegführenden allein große Nach teile, sondern er übt auch nicht geringe Nachwirkung aus aus die gesamte wirtschaftliche Lage der mehr oder minder davon betroffenen Exportländer. Da handelt es sich in erster Linie um Oesterreich-Ungarn, das so wieso an den Dingen auf dem Balkan ungemein interes siert ist. Es ist daher begreiflich, wenn man in Wien den Dingen ganz besondere Aufmerksamkeit zuwcndet und sich für alle Eventualitäten vorsieht, bezw. vorge sehen hat. Eine Mobilmachung ist nicht in Aussicht genommen, weil man deren gar nicht einmal bedarf, sondern die in Frage kommenden Truppen sind so gut wie mobil, ihre Friedensprüsenz weist einen überaus verstärkten Etat auf, und zudem hat man vorläufig die jetzt zur Entlassung kommenden Mannschaften noch zurückbehalten. Man kann daher in der Donaumonar chie den Gang der Diogc mir Festigkeit rmgegensehen, ja man unterläßt es auch nicht, gewisse Mächte, die vielleicht im Trüben fischen, und Oesterreich bei Seite drängen möchten, einen deutlichen Avis zu geben, daß man nicht zu weit gehen solle, oa dann auch Oesterreich seiner- seitens sich nicht scheuen würde, einzugreisen. Hoffentlich bleiben wir hiervon verschont, denn dann wäre eime folgenschwere Kvmplikation unausbleiblich. " ck Anschließend seien hier die neuesten Depeschen über die Balkankrise wiedergegeben, und zwar in der Rei- hensolae des Einganges: Konstantinopel, 2. Oktober. In später Nachtstunde hat der türkische Ministerrat beschlossen, die Forderung Serbiens aus ungehinderte Durchfuhr des serbischen Kriegsmaterials zurückzuweisen. Der Großwesir, der Kriegsminister und der Marinemini- s ster sollen für den Krieg gestimmt haben. Somit dürfte also der Krieg unvermeidlich sein. Die Regierung wird in den nächsten Tagen mehrere Offiziere in Zivil nach Rumänien senden. Der Gü terverkehr auf den Eisenbahnen nach Serbien und Bulgarien ist unterbrochen, da Serbien und Bul garien das rollende Material requiriert haben: der Personenverkehr wird noch ausrecht erhalten. Die türkische Regierung verhindert die Ausfahrt der im Marmarameer und im schwarzen Meer befindlichen 55 Griechendampser und hat ihnen befohlen, sofort nach Konstantinopel zurückzukehren. London, 2. Oktober. Aus Sölla wird telegra phiert: Griechenland, Serbien, Montenegro und Bul garien haben König Ferdinand zum obersten Kriegsherrn der vereinigten Armeen der Verbündeten ernannt. Es heißt, daß serbische Trup pen bereits über die Grenze marschiert sind, um mit den Verbündeten eine gemeinschaftliche Aktion zu un ternehmen. Man ist überzeugt, daß mindestens 10000 russische Freiwillige sich sofort bei Ausbruch der Feino seligkeiten den Bulgaren anschließen werden. Zn Athen wurde in Gegenwart oes Premierministers Ve nizelos und der hl. Synode dem Kronprinzen Konstan tin von Griechenland oer Eid als Generalissimus der griechischen Armee abgcnommen. Köln, 2. Oktober. Im türkischen Heere macht sirb nach einer Konstantinopeler Depesche der „Köln. Ztg." eine wachsende Kriegslust bemerkbar. Hohe Offiziere erklären einen schnellen Schlag gegen Bulgarien für das einzige Mittel, die Türkei von der lästigen Zudring lichkeit der kleinen Nachbarstaaten zu befreien. Einer Belgrader Depesche der „Köln. Ztg." zufolge herrschen in mehreren Gegenden Altserbiens und Mazedoniens vollständig chaotische Zustände. Als entscheioender Ter min für die Kriegserklärung wird allgemein der Donnerstag bezeichnet. Die Mobilmachung macht sich in allen Verkehrszweigen empfindlich bemerkbar, da es allenthalben an Personal mangelt. Braila, 2. Oktober. In Bukarest gehen Gerüchte um, daß Rumänien mobilisieren werde. Der dortige Effektenmarkt ist sehr flau. Hier herrscht in folge der Mobilisierung Serbiens uns Bulgariens völ lige Geschäftslosigkeit, zumal Befürchtungen einer neuerlichen Dardanellensperre austauchen. Tagesgefchichte. Deutschland. - - DerKaiscr und die d r o h e n o e K r i e g s - gefahr auf dem Balkan. Zwischen der Wilhelm straße und Rominten ist oer Draht und das Telephon in diesen Tagen in geradezu fieberhafter Tätigkeit ge wesen. Ganze Berge von Schriften und Aktenstücken sind in dem stillen ostpreußischen Jagdschloß eingetrof- sen nnd der Kaiser Hal unansgesetzt gearbeitet. Am Sonntag ließ er die Fvühpirsche ausfallen, da ihm zum Jagdvergnügen keine Zeit geblieben war. Wenn auch bei der Frühstückstaiel am Montag, zu der auch unter anderen der Kommandierende des 1. Armeekorps von Kluck geladen war, die Wirren aus der Balkanhalb insel nicht besprochen wurden, so steht doch fest, drß ausschließlich die Verhältnisse, die sich so drohend im Orient gestaltet haben, den Kaiser ausschließlich bei seinen Arbeiten beschäftigt haben. Wenn zu der Be erdigung des Botschafters Freiherrn Marschall von Bie berstein unser Staatssekretär des Aeußern, von Kider- len Wächter, nicht reiste, so waren es ausschließlich die dringenden Arbeiten über die Verhältnisse aus dem Balkan und der unausgesetzte Rapport mit unserem Kaiser in Rominten. Jede neue Phase der Entwicklung wird dem Kaiser auf dem schnellsten Wege, selbst in der Nacht, nach Rominten gemeldet werden. — DerneueErzbischos von Köln? Wie die Lothringer Volksstimme meldet, soll der Abt Fidelis von Maria Laach, Freiherr von Stotzingen aus Steiß lingen, ein Badener, zum Erzbischof von Köln auser sehen sein. Die Nachricht ist deshalb beachtenswert, weil das genannte Metzer Blatt das Organ des Bischofs Benzler ist und dieser der Vorgänger des Freiherrn von Stotzingen als Abt des rheinische» Benediktiner- klvsters war. Rußland. Einberufung österreichischer Reser visten aus Rußland. Die in Warschau und Lodz wohnhaften österreichischen Reservisten wurden am Dienstag einberusen. ' — Die zuverlässige russische Flotte. Montag sind in Sebastopol abermals Verhaftungen auf dem Kreuzer „Pamjat Merkurja" vorgenommen wor den. Zwei Unteroffiziere und 12 Matrosen wurden auf das schwimmende Gefängnis „Pruth" gebracht. Das Gefängnis ist so verankert, saß ein einziger Schuß aus den Batterien von Sebastopol es zum Versinken bringen kann. England. Das Ergebnis von Sasonows Besuch in England. Wie das Reutcrsche Bureau erfährt, ist das Ergebnis der Besprechung Sasonows in Bal moral folgendes: Es ergab sich, daß die britische uns die russische Regierung über alle, beide Mäckue berührenden Prin zipien sich in Uebereinstimmung befinden und daß Sie Beziehungen zwischen den Regierungen in Petersburg und London eine Festigung erfahren haben. Bezüg lich Persiens wurde die Frage einer Teilung weder je mals erörtert noch seitens Rußlands beabsichtigt, Groß britannien zu einer energischen Politik zu treiben. Was den Balkan anbetreffe, könne erklärt werden, daß bei de Regierungen allem zustimmen, was daraus abziele, die Erhaltung des Friedens zu sichern und daß sie in Uebereinstimmung mit den anderen Mächten handeln werden, die ebenfalls von ver Ansicht ausgehrn, daß seitens der Mächte der größte Wert daraus gelegt wer den müsse, dem türkischen Kabinette nicht durch irgend eine Art von Druck seine Aufgabe zu erschweren. Die tibetanische Frage wurde nur in ganz allgemeinen Um rissen b esprochen und keine Aenderung der durch das bestehende Abkommen sestgelegtcn Politik herbeigeführt. Spanien. Vom spanischen Aus st and. In Barce lona sind weitere vier Torpedobootszerstörer eingetros- sen, ein weiterer ist von Cadix her unterwegs. In der Correspondencia Militär wird erklärt, in der ganzen Armee sei auch nicht eine Spur von Antimilitarismus zu entdecken, und republikanische Soldaten seien nur in verschwindend geringer Minderheit. Die Regierung könne vollständig auf die Armee bauen, wenn in ei nigen Tagen Störungen ausbrechen sollten. Es sind jetzt 14 000 Mann Reservisten nnter den Waffen. Im letzten Ministerrat faßte die Regierung eine Anzahl Beschlüsse, die das spanische Amtsblatt bekannt geben wird, je nachdem die Notwendigkeit dazu vorliegt Die Minister sind sehr zurückhaltend und erklären nur, die Regierung werde ein Vorgehen der Anarchisten unter keinen Umständen dulden und über die Anfrechkerhal tung der Ordnung wachen.