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ntßat. inzig. t. Um recht svoll nvr»II "fort die II M. reinslokal ?. n. Voll- land. chaH crnmzcn c Werk: chrunS Preis 3 an den Tau- solbcn Nr. 34, dlung. U8. 9 Uhr an 'N. ^e/»ee. aus. Ls. nabend r )6L- 86U. Verein Nachm. lung. rstand. »röscle. l nzeigc- bruar u. tion, bei >ei allen strägern ttsbl. d. ^Grad. Amts- M Aiiimebtiill für den wöchentlich dre?M°l und zwar des .Jllustr. Unterhaltung«!)!.' H^j>IIIT-IIII-"^II Dienstag, Donnerstag u. Sonn- u. der Humor. Beilage »Seifen- r I abend. Jnsertionspreis: die blasen' in der Expedition, bei . «V. . kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im unfern Boten sowie bei allen amtlichen Theile die gespaltene Reichspostanstalten. > k Zeile 25 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — >' > ' -i—u— 45. Jahr,««,. — -n 14. Dienstag, den 1. Februar 18N8. Oessentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Sonnabend, den 12. Kevruar 1898 von Nachmittags 3 Uhr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshauptmann schaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am 25. Januar 1898. Königliche Amtshauvtmannschast. Arhr. v. Wirstng. Nr. 186 des Verzeichnisses der unter das Schankstättcnverbot gestellten Personen ist zu streichen. Stadtrath Eibenstock, den 29. Januar 1898. Heffe. Gnüchtel. Jedermann versichere sein Mobiliar gegen Feuersgesahr. Es ist festgestellt worden, daß viele der hiesigen Einwohner bisher unterlassen haben, ihr Mobiliar gegen Feuersgefahr zu versichern, obgleich die Versicherungsprämien so gering sind, daß sie von Jedermann ohne Beschwerde getragen werden können. Indem hierdurch aufgesordert wird, das Versäumte mit größter Beschleunigung nachzuholen, unterläßt man nicht, daraus hinzuweisen, daß die von etwaigen Bränden betroffen werdenden hiesigen Einwohner, welche aus Nachlässigkeit oder falscher Sparsamkeit eine Versicherung Unterlasten haben, sich nicht werden beklagen können, wenn ihnen die behördliche Genehmigung zur Inanspruch nahme der öffentlichen Mtldthätigkeit versagt bleibt. Sollten Anträgen aus Versicherungen unter weicher Bedachung seitens der Ver sicherungsgesellschaften Schwierigkeiten bereitet werden, so wolle man sich wegen Veranlassung des Weiteren an den Unterzeichneten wenden. Der Gemcilldevorstand zu Schönheide. Zn de« Konkursverfahren über das Vermögen des Lohnsuhrwerksbesitzers I uckvlx in Earlsseld soll mit Genehmigung des Konkursgerichts die Schlußoertheilung erfolgen. Der verfügbare Bestand, von dem jedoch noch die Kosten des Verjährens zu kürzen sind, beträgt, abgesehen von den Sparkassenzinsen, 658 Mk. 27 Ps. Zu berücksichtigen sind, nachdem die bevorrechtigten Forderungen bereits bezahlt worden sind, nach Ausweis des aus der Gerichtsschreiberei des König!. Amtsgerichts Eibenstock niedergelegten Verzeichnisses 14 nicht bevorrechtigte Forderungen im Gesammtbetrage von 2940 Mk. 15 Pf. Eibenstock, am 29. Januar 1898. ZustizrnLH I^anärook, Konkursverwalter. Aus Arankreich. Gegenwärtig herrscht in Frankreich wieder Ruhe, wenigsten äußerlich; die Prozesse gegen Picquart, besonder« aber der gegen Zola, der am 7. Februar beginnt, werden wieder für die nöthige Aufregung sorgen, ohne die der Vollblulsranzose eben nicht zu leben vermag. Man mag e« offen eingestehen oder ableugnen: Die Erklär ung de« Herrn v. Bülow in der Budget-Kommission de« deutschen Reichstage« hat in Frankreich einen tiefen Eindruck gemacht. Die ernsthaften Blätter de» Lande« haben die Erklärung wieder gegeben, ohne Bemerkungen daran zu knüpfen. Und gerade diese« Schweigen sagt sehr viel. Man ist in der größten Verlegenheit. Die aufrichtigen Republikaner sind zudem noch besonder« stutzig gemacht worden durch die Erklärung de« Ministerpräsidenten Meline, daß die Generalität eine besondere Ehre habe und da gemeine Recht auf sie keine Anwendung finde. Also darum haben die Republikaner so lange und so schwer an der Herstellung einer demokratisch-bürgerlichen Regierung«gewalt gearbeitet, um nach 27 Jahren der Republik au« dem Munde de« Oberhaupte« der Re gierung die Versicherung zu hören, daß da« Militär außerhalb der bürgerlichen Gesetze stehe und einen Staat im Staate, eine Oligarchie in der Republik bilde! .Hoffen wir,' schreibt der Senator Rane dazu, .daß man un« im Namen der Regierung der Republik bald wissen lasse, die großen Heerführer stünden auch über jeder Kritik. Die Logik verlangt die«. E« ist verboten, an da« KrIeg-ministerium zu rühren. E« muß die Ordre ausgegeben werden, daß die Generale unfehlbar sind, und daß z. B. General Mercier, al« er Kriegs minister war, in der Vorbereitung der Madagaskar Expedition sich al« vortrefflichen Organisator gezeigt hat. Zivilisten und Presse haben zu schweigen. Im Nothsalle macht man ein Gesetz und vielleicht nimmt man in da« neue Spionage-Gesetz einen Artikel auf, welcher Jeden schwer bestraft, der sich erlaubt, am Genie und der außerordentlichen Sachkennlniß der Generale zu zweifeln. Da« ist die Theorie der verschlossenen Thüren, der doppelten Geheimhaltung alle» dessen, war die Armee und die Marine betrifft. Sie führt sehr weit, diese Theorie; sie führt nach Metz und Sedan. Sie kann auch zur Säbel-Diktatur führen. Ich frage Sie, Herr Meline: Stand nicht auch der Heerführer B-zaine über jedem Verdacht? Und hätte nach Ihrem System nicht auch Boulanger al« über jedem Verdachte stehend proklamirt werden müssen? Wenn aber Zivilisten und Journalisten still gemacht worden sind, glauben Sie, daß Sie dadurch die Wahrheit verhindern werden, an den Tag zu kommen? Die Armee ist die große Stumme. E« sei so. Aber glauben Sie, daß die Soldaten, daß die Offiziere unter sich nicht sprechen?' Ranc führt dann mehrere Aeußerungen an, die von nieder» und höheren Offizieren herrühren, und ganz rückstcht-lo« die hohe Generalität krilistren. Darunter befinden sich die berühmten Generale Lhangarnicr und Le Flü ebenso wie der Major Walsin- Esterhazy. Ranc schließt: .Arme Unbewußte, die Ihr die Männer, welche frei reden, beschuldigt, daß sie die Armee angreifen, wäh rend sie doch die Armee, diese Armee der Nation, gegen die radi kale Oligarchie verlheidigen, welche sie den Interessen einer Kaste und einer Partei dienstbar machen wollen!' Man muß in Arankreich zwei Sorten von Republikanern unterscheiden: die einen, denen die Politik ein Geschäft ist und die Republik die geschäftlich beste Staat«form — da« ist die Mehrzahl. Die Anderen, die die Republik hochhalten, weil sie in ihr die ideal beste Slaat«sorm sehen, befinden sich in der Minderheit. Diese wirklichen Republikaner erkennen die Gefahr ganz genau, die der Republik droht. Aber sie sind sich auch der ungünstigen Umstände bewußt, unter denen sie den Kampf zu führen haben. Wollen sie ihren Grundsätzen treu bleiben, so werden sie al« »Feinde der Armee' verschrieen, und wollen sie die« vermeiden, so können sie nicht wirksam kämpfen. Am schlimm sten aber ist für sie, daß sie die Regierung der Republik selbst gegen sich haben. Herr Meline hat sich auf die Seite der Armee- Ansprüche gestellt und ist damit unter die schlimmsten Gegner der Republik gerathen. Wenn man ihn die Wahlen machen läßt, so sind da« für die Republik keine guten Aussichten. Die Thron prätendenten haben alsdann bessere. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Regierungsvorlage betreffend die Verdoppelung der ostasiatischen Reich-postlinie, be ziehungsweise die Einrichtung eine« !4tägigen Verkehr« auf der selben wird den Reichstag schon in nächster Zeit zu beschäftigen haben. Wie wir hören, ist zwischen dem .Norddeutschen Lloyd' und der .Hamburg-Amerikanischen Packetsahrt-Akliengesellschast', welche ihrerseit« einen Frachtverkehr nach Ostasien eröffnet, ein Abkommen getroffen. Die Hamburg-Amerika-Linie tritt mit vier Dampfern in den Verkehr ein. Eine Aufnahme der Hamburg- Amerika-Linie in den Subventionsvertrag ist damit nicht verbun den, vielmehr wird diese Seite der Frage durch einen besonderen Vertrag zwischen dem Norddeutschen Lloyd und der Hamburg- Amerika-Linie geregelt. Die Hamburger Rhederei hat sich zur Antheilnahme an dem ostasiatischen Verkehr entschlossen in Rück sicht auf die Besetzung von Kiaotschau und die zu erwartende Entwickelung diese« Hafen« zu einem überau« wichtigen Stapel platz in Ostasien. Der 14kägige Betrieb der Reichspostlinie wird, wenn er, wie da« zu hoffen steht, feiten» de« Reichstag« bewilligt wird, ein überall« wichtige« Moment für die Entwickelung unsere« Stützpunkte« in Ostasien zu einem Handel«mittelpunkte abgeben. Eine Anschlußlinie, welche vom Endpunkt der Reich-postlinie, Shanghai, den Verkehr mit Kiaotschau in regelmäßiger Verbindung mit den Reichspostdampfern aufrecht erhalten soll, ist bereit gesichert. — Der deutsche Botschafter in Madrid, Herr v. Radowitz, erwähnte in seinem Trinkspruch bei der Kaiser-GeburtStag-seier, daß er au« eigener Wissenschaft und ohne ein Geheimniß zu »er- rathen, sagen dürfte, die Besitzergreifung in China sei auf de« Kaiser« eigenste Initiative zurückzuführen. — Oesterreich-Ungarn. In Oesterreich scheint die Er klärung de« l)>. Ebenhoch und die Wahrscheinlichkeit der Spreng ung der bi«herigen Mehrheit de« Reich»rath« auf die Tschechen erstarrend gewirkt zu haben. Au« dem »goldnen Prag' hört man keine neuen frischen und fröhlichen Bubenstreiche gegen die Deutschen, und die Lage scheint sich so gebessert zu haben, daß man den Wiederbesuch der deutschen Vorlesungen empfehlen zu dürfen glaubt. Da« Rektorat de» Polytechnikum» forderte die Studentenschaft in einer Kundmachung auf, eingedenk ihrer Pflich ten und Interessen am Montag vollzählig in den Hörsälen zu erscheinen. — Der niedcrösterreichische Landtag nahm nach längerer Debatte einstimmig den Dringlichkeit-antrag Scheicher an, welcher die Regierung auffordert, die Sprachen-Verord- nungen sofort aufzuheben, und die Ueberzeugung au«spricht, daß die Sprachensragc aus gesetzlichem Wege nur im Reichs rat he gelöst werden könne; zugleich wurdm Zusatzanträgc an genommen, welche die Festsetzung der deutschen Sprache al« Staatssprache verlangen und den Wunsch nach Wiederherstellung geordneter parlamentarischer Zustände ausdrücken, damit den jozialen Reformbedürsnissen in jeder Beziehung endlich Rechnung getragen werde. — Frankreich. Die steigende Parteinahme der rus sischen Presse für Zola ruft in den französischen Regierung«- kreisen große« Befremden bevor. Unter den Zuschriften, die Zola bi«her zukamen, befinden sich mehrere Hundert, die von russischen Gesellschaften und Vereinen herrühren. — Wie verlautet, hat die österreichische Regierung dem Sekretär der österreichischen Bot schaft und dem Militär-Attachö untersagt, vor dem Assisenhof zu erscheinen und auf den Antrag Zola« dort Zeugniß abzulegen. — Die Prozeßverhandlung gegen Zola beginnt am 7. Februar und wird voraussichtlich drei Tage dauern. Zola hat über 100 Zeugen vorgeschlagcn. — Dänemark hat vor Kurzem den europäischen Mächten den Vorschlag gemacht, dem Königreich eine neutrale Stell ung zu garantiren. Der Vorschlag wurde im Allgemeinen günstig ausgenommen, zur Zeit jedoch al« aussichtslos bezeichnet. Europa hat heute dringendere Ausgaben zu erledigen. Der Hauptgrund, welcher Dänemark dazu bewegt, eine Neutralisirung anzustreben, ist abgesehen von allgemeinen politischen Rücksichten wohl in der finanziellen Lage de» Lande« zu suchen. Da« Kriegsministerium verlangt alljährlich größere Summen für Befestigungen, da« Gleichgewicht im Budget läßt sich daher immer schwerer Herstellen. Die Befestigung der Hauptstadt Kopenhagen, welche eine mehr al» zehnjährige Arbeit erforderte und für die da« Geld ohne Zu stimmung der Kammer vom Ministerium Estrup aufgebracht wer den mußte, genügt der Regierung nicht mehr. Sie verlangt neue Gelder zum Ausbau eine« in sich abgeschlossenen Befestigungs- System», welche» die dänischen Gewässer wie auch die Insel See land verlheidigen soll. Man hofft nun in Dänemark sich durch eine eventuelle Neutralisirung gegen einen Kriegsfall zu sichern und so der fortwährenden Vermehrung de« Kriegs-Budget entgehen zu können. Da wird nun an die Dänen von kundiger Seite, nämlich von der Schweiz au« ein Mahnwort gerichtet und ihnen in treffender Weise in der .Neuen Zürcher Zeitung' in Erinnerung gebracht, daß sie die Neutralität eine« Lande falsch auffassen, wenn sie glauben, durch diese der Mittel entbehren zu können, .um ihr Gebiet mit den Waffen in der Hand zu verlheidigen'. Da» Schweizer Blatt weist zum Belege seiner Behauptung auf die Vorgänge im Jahre 1871 hin, wo e« der Schweiz nur gelungen ist, ihre Neutralität zu wahren, weil sich die dort einbrechendc geschlagene französische Ostarmee wider Er warten einer starken Truppenmacht gegenüber befand, so daß sie in die Entwaffnung einwilligen mußte. .Die Neutralität ent bindet also ein Land nicht der Militärlasten, sondern vermehrt sie womöglich. Die Dänen irren sich also gewaltig, wenn sie durch diese« Mittel ihre Finanzlage zu bessern hoffen. Aber die »N. Z- Z>g ' giebt ihnen einen guten Rath, auf welche Weise sich die» viel leichter bewerkstelligen lasse. Alle die geplanten Vertheidigung«werke Dänemark», sagte sie, sind doch nur gegen Deutschland gerichtet. Nun, lebt mit diesem Staate im ehr lichen Frieden, da« wäre Euer bester Schutz und würde alle Eure VerlheidigungSwcrkc überflüssig machen! Der Rath ist vor- tresflich, wurde Dänemark ja auch bereit« im Jahre 1870 von Rußland ertheilt — ob eine dänische Regierung den Muth habm wird, ihn zu befolgen, ist eine andere Frage! Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 31. Januar. Gestern Abend veranstaltete der Gesangverein . Arion' au« Schönheiderhammer im Saale de« .Deutschen Haust«' hierstlbst ein Concert, da» sich durch ein recht abwechselung-reiche« Programm auSzeichnete. Die Männerchöre wirkten durch Kraft und Fülle, die gemischten Chöre fanden gleichsall« ungetheilte« Lob der Anwesenden. Al» ein effektvolle» Schlußstück ist die .lustige Bauernhochzeit' von E. Simon zu bezeichnen. In dieser Nummer vereinigt sich alle«, wal geeignet ist, die Zuhörer in heiterste Stimmung zu versetzen. Mit der Hingebung der Sänger u. ihre« gewandten Dirigenten an ihre Aufgabe slünd der Besuch de« Concert« leider nicht in vollem Einklang, denn e« hatte sich ein häßliche« Sturm und Regenwetter eingestellt, da» Biele vom Besuch desselben abhielt.