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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt, und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn und Zwangsoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Verlag: Mohr 5- Hoffmann. Druck: Kari Hoffmann und E. L- Förster s Erben. Verantwortlich für Oertliche- u. Sächsisches. Unterhaltungsteil. Spori u. Anzeigen keil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. M.: 2250. Geschäftsstellen: Albertsti. 2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf >1^ u 'M- Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Platt Nr. 102 Sonnabend, den 2. Mai 1936 88. Jahrgang ^^Eini täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rpf., bei Lieferung frei Haus «Rpi. Postbezug monatlich 2.80 RM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung d«S Bezugspreise«. - Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bei Wieder- Holungen nach Preisliste Nr. S (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs Deutsches Maifest Der Tag der deutschen Schicksalsgemeinschaft Als in der Frühe des 1. Mai die Glocken den Freuden tag des deutschen Volkes einläuteten, hat sich das ganze Deutschland in ein Festgewand gekleidet. Dieser erste Maien tag, der in der Natur neue schöpferische Kräfte auslöst, ist symbolhast wieder zum Feiertag aller Schaffenden, zum größ ten Festtag der Nation geworden. An diesem Tage hat sich vor drei Jahren, erstmalig für alle Welt sichtbar, das deutsche Wunder der Volkwerdung vollzogen, als sich alle Stände und Schichten brüderlich die Hand reichten, dem Klassenkampf, dem Standesdünkel und dem ewigen Hader abschworen, in unerschütterlichem Glauben dem Schöpfer der deutschen Ein heit zuriefen: „Führer, befiehl, wir folgen!" Aus dem Glauben wurde der unbeugsame Wille der deutschen Schicksalsgemeinschaft geboren, der den veispiel- losen inneren Aufstieg und zugleich eine selbstbewußte starke Politik der Ehre und Freiheit nach außen möglich gemacht hat. An diesem Ehrentag der Arbeit bekennt sich alljährlich das schaffende deutsche Volk, das in Ruhe seinen Aufbau vollziehen will, gleicherzeit auch zu der Friedenspolitik seines Führers. Mit Stolz hat es aus ein weiteres Jahr des Er folges und des Aufstiegs zurückgeblickt. Beglückt ist ihm noch einmal das gewaltige Erlebnis der Gemeinschaft ins Be wußtsein getreten, das sich am 29. Mär; dieses Jahres so überwältigend offenbart hak. Mit Recht läßt es den Tag in frohen Festen der wiedergewonnenen Lebensfreude verklin gen, einer Lebensfreude, die ihm die Kraft zu neuen Taten !« Sinne und im Geiste seines Führers gab. Ser Aufmarsch in der ÄeichshauWadt Seit den frühen Morgenstunden ist ganz Berlin in Be wegung. In überreichem Festschmuck stehen die Straßen. Seit 9 Uhr ergießt sich von allen Stadtteilen ein unaufhör licher Menschenstrom zu dem riesigen Aufmarschgebiet in der Stadtmitte. Seit 9 Uhr formieren sich die Marschkolonnen und setzen sich in 27 riesigen Heeressäulen mit dem gleichen Ziel in'Bewegung. Trommelwirbel, Fanfarenklänge, Marsch musik, Liedersang! Ueberall klingt das Lied des Nationalen Feiertages des Volkes auf: „Freut euch des Lebens!" Wie immer an Schicksals- oder Festtagen der Nation ist auch heute der Wilhelmplatz wieder das Ziel zahlloser Volks- Mossen, die an diesem Festtag des Volkes dem Führer be- wnoers naye kein mochten. Um 8.4S Uhr tritt die Wache unter das Gewehr. Trommelwirbel ertönt. Unter dem unbeschreiblichen Jubel der Menge erscheint der Führer, um sich zur großen Jugendkundgebung in das Poststadion zu begeben. Immer wieder donnert ihm aus vielen tausend Kehlen der Morgengruß der Berliner entgegen. An einem unübersehbaren Menschenspalier entlang, aus dem brausende Heil-Rufe aufklingen, fährt der Führer durch die Wilhelm- ftraße zum Poststadion, wo ihn die Bannerträger der Zu kunft, Deutschlands Jugend, erwarten. Ser Führer bei seiner Zugend Wit einem machtvollen Aufmarsch der Jugend im Post- ftadion wurde der Rationale Feiertag des deutschen Volkes festlich eingeleitet. 80 000 Jungen und Wädel jubelten ihrem Führer zu und bereiteten ihm unbeschreibliche Treuekund gebungen. Der von der Jugend in mustergültiger Disziplin durchgeführte Aufmarsch war mit der Ansprache des Füh rers an feine Jugend ein würdiger Auftakt für den fest lichen Tag. Das weite Rund des Poststadions war schon lange vor 8 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt. Von der Haupt tribüne aus bot sich dem Beschauer ein eindrucksvolles Bild von dem Aufmarsch dieser Zehntausende deutscher Jugend. Von frühmorgens 6 Uhr ab waren die Formationen der Jugend in das Stadion einmarschiert. Auch die Reihen der Ehrenplätze hinter dem Rednerpodium auf der Haupttribüne waren bereits vor 8 Uhr besetzt. Man sah hier General feldmarschall von Blomberg, die Reichsminister Dr. Frick, Darrs, Rust und Freiherr von Eltz-Rübenach, die Neichsleiter Dr. Ley und Bouhler, ferner Generaloberst Freiherr von Fritsch, Reichsarbeitsführer Staatssekretär Hierl, Botschafter von Ribbentrop, Gauleiter-Stellvertreter Görlitzer und die Amtsleiter der Reichsjugendsührung. Da hinter saßen die 96 Arbeitergäste und die Sieger und Sie gerinnen im Reichsberufswettkampf. Aufbrausende Heil- Rufe kündigten vor den Toren des Stadions wenige Minu ten vor >49 Uhr das Eintreffen des Reichsministers Dr. Goebbels und des Reichsjugendführers Baldur von Schirach an. Obergebietsführer Axmann meldete dem Reichsjugendführer: „Ich melde 80 000 Jungmädel, BDM., Jungvolk, HI. und Marine-HI. angetreten!" Der Reichs jugendführer grüßte die Jugend mit dem Ruf: „Heil, Ka meraden!", und mit einem donnernden „Heil, Reichs jugendführer!" antworteten ihm die 80 000 wie aus einem Munde. Schmetternde Fanfarenklänge gaben um Punkt ZL9 Uhr das Zeichen zum Beginn der Kundgebung, die Ireichsjugendführer Baldur von Schirach mit einer Ansprache eröffnete, in der er zunächst die Sieger und Siegerinnen im Reichsberufswettkampf begrüßte. „Wir sind stolz darauf", so führte der Reichsjugend führer aus, „daß unsere Kameraden und Kameradinnen im Berufswettkampf der ganzen deutschen Jugend und dem ganzen deutschen Volk Ehre gemacht haben. Wir freuen uns an diesem Tage aber auch darüber, daß unsere große Werbeaktion für das Deutsche Jung volk zu einem so gigantischen Erfolg geführt hat. Als ich zu Beginn dieses Jahres die Forderung an euch richtete, ihr solltet alle Jugend zwischen 10 und 14 Jahren bis Ende des Jahres für das Deutsche Jungvolk werben, konnte ich nicht hoffen, daß wir bereits am 1. Mai fest stellen würden, daß im ganzen Reich die Jugend zwischen 10 und 14 Jahren tatsächlich so durchs Jungvolk erfaßt sein würde. Aus den vorliegenden Meldungen der Gebiete der HI. geht hervor, daß im allgemeinen 90 v. H. aller Zehn- bis vierzehnjährigen erfaßt sind. Aus einigen Gegenden ist die hundertprozentige Erfassung bereits gemeldet worden. Das bedeutet für uns, daß wir in vier Monaten unser Jahres programm erfüllt haben. Der Führer hat uns beauftragt, in diesem Jahr eine große, die ganze Jugend umfassende Organisation zu bil den, die den Namen die „R e i ch s j u g e n d" tragen soll, und ihr, die ihr als Führer innerhalb der Hitler-Jugend seit Jahren tätig seid, ihr sollt die Führung dieser Organi sation übertragen bekommen. Wir wollen in den kommen den Monaten nun mit neuer Kraft unserem Führer die nen, damit am nächsten 1. Mai wir ihm melden können: Alle Jugend des Deutschen Reiches steht unter unserem Be fehl und marschiert hinter unseren Fahnen." Der Staatsakt im Berliner Lustgarten. Weltbild (M) Während der Rede des Führers im Berliner Lustgarten. Die vierte. Maifeier des neuen Deutschlands im Berliner Lustgarten. Im Hintergrund das Alte Museum, von dessen Stufen aus der Führer zu den Schaffenden spricht.