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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlrfeld, hnndrhübel, ^UUkviUlt neuheibe,Gberstützengrün,Schönheide, Schönheiberhammer, Sosa, Unterfttitzengkiin, MIdenthal usw. T«r.-Zdr.: Z«1sbkatt. Ittwsprecher Hlr. 110. Verantwort!. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohnin Eibenstock. ... 64. Jahrgang. . . ^7122.Donnerstag, den 31. Mai 1S17 Die Brennholzversteigerung auf Sosaer Staatsforstrevier am 1. Juni 1917 findet nicht statt. Kgl. AorKrevierverrvattnng Sosa. Kgl. AorÜrentamt Eibenstock. Dom Weltkrieg. Won den Krönten in West und Hst. Aie 10. Isonzo Schlacht zum 3. Wale entbrannt. lieber aw Kämpfe am Pfingstmontag wirs in Ergänzung des gestrigen Heeresberichts ausführli cher gemeldet: Berlen, 29. Mai. Am 28. Mai war die bei derseitige Art'.llerictätigkeit im Wytschaetebo- gen und in der Gegend von Armenti er es wie der stark gesteigert. Auch abends und nachts hielt das heftige Feuer an. Bei Mrssines und in der Gegend von Armentieres wurden starke englische Stoßtrupps nachts und am frühen Morgen terlweise im Handgranaten- und Nahkamps verjagt. Weiter süd lich wurde eine feindliche Abteilung, die nach star ker Artilleriedauervorbereitung in unsere Gräben der Richebourg eingedrungen war, durch sofortigen Gegenstoß wieder hinausgewvrfen. Gleich erfolglos waren englische Stoßtrupps, die nach starker Ar tillerie- und Mmenwerservorbsreitung unter dem Schutze von Rauch am Morgen des 28. gegen die bekannte, bereits im Herbst 1915 umstrittene Kies grube und westlich Hulluch vorgingen. Sie wurden teils vor den Hindernissen abgewiesen, teils m er bittertem Nahkämpf verlustreich wieder verjagt. An der Airasfroul hielt der Artilleriekampf in der gewöhnlichen Stärke an, um sich am Abend an ein zelnen Stellen zu erhöhen. Unsere Artillerie be kämpfte erfolgreich feindliche Batterien. Bei der Be schießung des Bahnhofes von Arras erfolgte nach dem vierten Schuß eine große Explosion. An der Ais ne war das Artillcrieseuer nur in der Gegend des Winterberges schwer. Unsere Artillerie nahm am Abend eine Anzahl feindlicher Batterien unter wirkungsvolles Feuer. Wie bei der Hurtebije Fe- und der Mühle von Vauclerc wurden auch feindliche Patrouillen, welche nördlich Craonne in der Nacht vorstießen, im Hanogranatenkampf verjagt. Im Hö hengebiet der Champagne blieb ein 11 Uhr 15 Min. abends unternommener Versuch der Franzo sen, die ihnen am 27. Mai entrissenen Stellungen zurückzuerobern, ebenso erfolglos wie die wiederhol ten Angriffe des Vortages. Außer einer großen Zahl verwundeter Franzosen, die in unsere Hand fielen, zählten wir aus den Kämpfen des 27. Mai über 2?0 unverwundetc Gefangene. Eine größere An zahl von Maschinen und Schnelladegewehren, so wie ein Grabengeschütz wurden erbeutet. Im Räume von Verdun verlief oer Tag ruhig, die Fliegertä tigkeit war indessen lebhaft. An oer Ostfront an vielen Stellen Artillerietätigkeit. Südöstlich Bez danow wurde eine starke russische Patrouille, die gegen unsere Stellung vorzugehen versuchte, mr jagt. Ein feindlicher Fcuerüberfall von etwa 600 Schuß in der Gegend von Smorgon wurde kräftig beantwortet Die Russen zerstörten dort mit Braud granuten ihre eigenen Waldbestänoe. Lebhafter wir das Feuer auch bei Luck, Zloczow und in der Ge gend von Brzezany.. Bei Zloczow auch lebhasiece Jnfanterletätigkeit in der Nacht vom 29. Mai. In den Karpathen erwiverten wir das feindliche Stö- rungsfeuer Ein feindlicher Jnsantetiefeuerüberfall nördlich Kirlibaba wurde erfolgreich durch Infanterie- und Minenfeucr beantwortet. An oer unteren Donau wurde in der Nacht zum 29. Mai rege feindliche Kahnerlunvungstätigkeit durch Feuer un terbunden. Ferner liegt uns ein Bericht über die Tätig keit unserer Bombengeschwader vor: Berlin, 28. Mai. Am 27. Mai warfen un sere Bo mbeufl reger in zahlreichen Tages und Nachtslügen nicht weniger als 10000 Kilogramm Sprengstoff ab. Tie meisten ihrer Angriffe gal ten den Truppe «Unterkünften und Lagern hinter der Aisne- und Champagnefront. Zahlreiche Treffer im Ziel und mehrere Brände wurden be obachtet. Tie Tätigkeit der Bombenfliegvr ist ein untrennbarer Bestandteil der großen Kampf-Handlung geworden. Der Bombenflieger stört den nächtlichen Bahnverkehr, vernichtet die Munitionslager weit hinter der Front, bringt Unruhe und Verluste in die ruhesuchenden Truppen des Gegners und bereitet der feindlichen Kriegsindustrie schweren Schade«. Die Abwehrmaßnahmen des Feittdes haben unsere Bombenflieger nicht zu hindern vermocht, ihre Aus gabe mit Erfolg durchzuführen. Im übrigen auf der ganzen Front Jagd- und Aufklärungsflüze. Bei den Kämpfen in oer Champagne gelang es unseren Fliegern, die feindliche Lusterkundung völlig zu u« terbinden. Der Gegner verlor 12 Flugzeuge und 2 Ballone. Die gestern gemeldete Ruhe an der Jsonzosront war nur von eintägiger Tauer. Am Montag ist der Kanipf dort aufs neue entbrannt. Ter österreichisch-ungarische Generalstab berichtet darüber: Wie«, 29. Mai. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Die feindliche Artillerietätigkrit nahm an vie len Stellen der Front zu. In einzelnen Abschnitten wurden russuche Erkundungsabteiluugen zurückge wiesen. Italienischer Kriegsschauplatz. Nach dem ruhigeren Pfingstsonntag flammte gestern die Jsonzoschlacht zum dritten Male auf. Die neue große Angriffswelle des Feindes richtete sich zunächst wieder gegen oi? Höhen von Lodlce und des Monte Santo. Der italienische Ansturm setzte zu Mittag gegen oeu Nordflügel ei«, er erstreckte sich, nachmittags durch mächtiges Artillericfeuer eingeleitet, auf den gan zen vorgenannten Abschnitt. Vielfach kam es zu erbitterten Nahkämpfen, die auch die Nacht über weitertobten Besonders heftig wurde im Be reich der Kuppe 652 gerungen. Unsere Front hielt in ganzer Ausdehnung allen Anstrengungen oes Feindes eisern stand. Die Ittfautericrcgim enter Nr. 9, 24 und 77 haben sich besonders hervor getan. Nordöstlich von Görz nahmen wir den Italienern ber Abwehr eines von ihnen versuch ten Uebcrfalles 200 Gefangene ab. Südlich von Janriano stieß der Feind gestern vormittag neuer lich viermal gegen unsere Stellungen vor, wobei er mit großer blutiger Einbuße I5 Offiziere, 8L0 Mann an Gefangenen verlor. Tie Gesamtzahl der seit Beginn der zehnten Jsvnzvschlacht eingebrächte« Gefangenen beläuft sich aus l45l)O Mann. Aus Kärnten und Tirol nichts zu melden. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. . Ter Ches des Gcneralstab es. Vulgaren uns Türken berichten felgendes: Sofia, 28. Mai. Amtlicher Generalstrbs bericht vom 28. Mai. Macedoui s ch e Front: An der ganzen Front schwache Arlillerietärigkeit. In, Tschernabvgen, westlich vom Tojrausee und im nördlichen Teil der Ebene von Zerres wurde das ArNllerieseuer zeitweise lebhaft. -- Rumä nische Front: Bei Jsaktscha vereinzeltes Ar tillericfeuer, bei Tultschea Gewehrs, uer. Konstuntinovel, 28. Mai. Generalstabs bericht. Kaulasuspront: Im Zentrum wurde ein feindlicher Ueberfallversuch vereitelt. Auf dem linken Flügel nur wirkungsioses feindliches Artillcrieseuer. An den anderen Fronten ereig nete sich nichts Wichtiges. Konstantinopel, 28. Mai. Tie Agentur Milli meldet Tie Räumung der Städte Jaf fa und Gaza hat sich durch die militärischen Ope rattonen, welche sich in dieser Gegend abspielte«, als unumgänglich notwendig erwiesen. Gleichviel haben die osmanischen Behörden alle Maßnahmen getroffen, um die Bevölkerung mit Lebensmitteln und Transportmitteln zu versorgen. Was Jerusalem an- belange, so seien alle im Ausland verbreiteten Mel düngen über eine angebliche Räumung oer Stadt oder über Ausschreitungen, Welchs bei der Räumung der beiden obengenannten Städte begangen lein sollten, nichts als Lügen und Verleumdungen Von See ist sowohl über Erfolge unserer Marineflugzeuge wie auch lOBootc zu melden: «Amtlich.- Berlin, 28. Mai I. Am 25. Mai wurden an oer flandrischen Küste 2 feindliche Flugzeuge durch Marineflugzeuge zum Absturz gebracht. Am Morgen des 26. trafen drei unserer flandrischen Ssokampfslug^cw ge vor der französischen Küste auf ein Ge schwader von 4 französischen Flugbooten und schossen alle 4 in wenigen Minuten ab Von ihren Besatzungen konnten 4 Offiziere una 2 Unteroffiziere geborgen werden, oie übrigen Jn>- fassen sind ertrunken. Obwohl unsere bei der Ber gung beschäftigten Torpedoboote durch feiudl'chc Seestreitkräfte gestört wurden, konnte ein scan- zösisches Flugboot unbeschädigt eingebracht werden, die übrigen 3 jrnd vollständig zerstört. Keines unserer Torpedobooie ist beschädigt worden. 11. Eines unserer Unterseeboote hat am 25. Mai in den Hoofoen das englische Wasser flugzeug Nr. 9060 ab geschossen und dir 2 Insassen als Gefangene eingebrachl. Ter Chef des Admiralstabes der Marine Außerdem srno noch folgende Nachrichlcu ein gelaufen: London, 28. Mai. Meldung des Neuterschen Bureaus.) Amtlich wird jetzt bekannt gegeben, daß Folkestone die Ttaot war, wo der Luftan griff vom Freitag den größten Verlust rn Men schenleben verursacht hat. Die Todesfälle in Folke stone betrage« jetzt 66. London, 28. Mai. «Meldung des Reuterscheu Bureaus.) Aus Südirland wird berichtet, daß die Unterseeboote eifrig dabei sind, die irischen Fischerflotten von Kernamare in der Grafschaft, Kerry bis Howth in der Grafschaft Lublin zu zer stören. Eines Abends wurden 7 Boote von der Flotte in Baltimore durch Bomben zum Linken gebracht. Sie wurden von der Bemannung emes Unterseebootes neuesten Typs angegriffen, das etwa 300 Fuß lang war. Berlin, 29. Mai. Wie die „Telegraph.m- Union" aus Vlissingen hört, ist der Hafen Gra velines an der französischen Kanalküstc zwischen Calais und Dünkirchen seitens der französische« Regierung als minen ve rse u ch t erklärt worden. Genf, 2,i. Mai. Wie aus den Andeutungen der Pariser Blätter hervorgeht, haben die Angriffe des Abgeordneten Brousse wegen der Versenkung der „Madjecba" und die Enthüllungen, die ber Ab geordnete Hefse in der Sonnabend Sitzung der Kam mer machte, die Stellung des Marinemrui' sters Lacaze gefährdet. Hesse erklärte, daß die deutschen U Boote in den Gewässern von La Rochelle usw. ungefährdet in der Reichweite der Küstenforts die französischen Dampfer und Tegl'r beschießen und torpedieren konnten, ja, daß ein deutsches C-Beot tief in oie Gironde einfuhr. Der Abgeordnete gab zum Erstaunen der ganzen K.m- mer viele wertere sensationelle Beispiele sür das Versagen oes französischen Küstenschut zes bekannt. Aum Jahrestag der Schlacht vor dem Skagerrak. Von Vizeadmiral a. D. Freiherrn von Maltzahn. Heller Siegesjubel tönte durch alle deutschen Gau«, als vor Jahresfrist die Kunde von der erfolgreichen Ab wehrschlacht dort oben im Norden erschallte, die die junge deutsche Flotte ebenbürtig an Ehren neben den älteren Teil un-