Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. * * Dimstag, Donnerstag. Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Aeve oder deren Raum S Alles weitere über 2m Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste4 Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor- S«tung, der Lieferanten r^er der Besvrdemngseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher'Anzeigenannahme wird keine Gewähr ««lpruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs» für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich «lischt jeder'SÜWiG» Meisen , «sprsch. - - - - Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde »a Ottendorf.Okrila med d« WMKM« M MckffdM. Sauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen». BW«: Hermann Rühle. Ottendorf-OkriSa Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 1R. Nummer 4 Fernruf: 231 Freitag, den 8. Januar 1937 DA XII.:329 36. Jahrgang Amtlicher Teil. Öffentliche Erinnerung z. Steuerzahlung. An die am ll. Januar 1937 fällig werdenden Um sahsteuervoranszahlungen der Monats und Vierteljahres,sahlcr wird öffentlich erinnert. Nach H l, 2 des SteneriänmniSqesetzeS vom 24. 13 1934 ist bei nicht rechtzeitiger Entrichtung der Steuerzahlung mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein Säumniszuschlag in Höbe van 2 v. H. des Steuerbetrages verwirkt. Die gleiche Erinnerung ergeht an die Arbeitgeber, die die im Monat Januar fälligen Lohnsteuerbeträge nob nicht geleistet haben, bezw. nicht rechtzeitig leisten werden. Bisber nicht entrichtete Beträge werden nebst Säumnis zuschlag vom 13. Januar 1937 ab durch Zwangsvollstreckung eingeboben werden. Jinanzamt Radek,rg. am 7. Januar 1937. Herzliches und Sächsisches. VttenLorf-Vtrilla, am 7. Januar ^Z7. — Am heutigen Donnerstag können Herr Bauarbeiter und Hausbesitzer Erwin Sahre und Gemahlin das schöne Fest der Silbernen Hochzeit begehen. Wir gratulieren dem Jubelpaar aufs herzlichste. — Bahuumbau? Wiederholt ist seitens der Einwohner schaft angeregt worden, die Eisenbahnstrecke durch unseren Ort zu verlegen. Besonders folgenschwere Unglücksfälle der letzten Zeit brachten die Frage aufs neue ins Rollen, wann wird nur die Bahn verlegt. Und es war bekannt, daß die RBD. seit Jahrzehnten eine Planung der Verlegung besaß. Ma< war sich im Orte schon vor ca. 20 Jahren darüber klarZ daß bei einer Verlegung unserer Strecke nur ein großer, neu- ' zeitlicher Personenbahnhof und in Nord und Süd nur Güter- bahnhöse errichtet werden würden. Um, besonders durch jüngste Ereignisse verursacht, die Hauptverwaltung der Reichs-' bahn erneut daran zu erinnern, daß schon vor Jahrzehnten ; man an den Umbau unserer Strecke gearbeitet habe, ver faßten Gemeinde und Verkehrsauaschuß eine umfassende Ein gabe an die höchste Stelle der Reichsbahn. Die Antwort war recht mager; man wollte genehmigen, daß an dem ge» sährlichen Uebergang der Dresdner Straße eine Blinkanlage seitens der RBD. Dresden angebracht würde. Selbst gegen das furchtbare Pfeiffen hatte man nicht das nötige Verständ nis. Diese recht magere Mitteilung der Hauptverwaltung veranlaßte den Bürgermeister und den Vorsitzenden des Ver- kehrsausschusfes zu der Bitte, an den Herrn Präsidenten dec ReichSbahndirekliou Dresden, zu einer persönlichen Aussprache. Sie fand am 28. Dezember statt. An ihr nahmen teil der Herr Vizepräsident Flachs und mehrere Fachberater. Den Herren wurde zunächst gezeigt, warum eine Verlegung nötig sei. Die zahlreichen Uebergänge in unserem Orte wurden ihnen mitgeteilt und die besonders gefährlichen davon im Bilde gezeigt. Sodann wurde die jetzt schon zu Stockungen im Zugverkehr führende Belastung unserer Strecke aufgesührt; aller 23 Minuten ein Zug und dazu noch die ab und zu von und nach Königsbrück verkehrenden Sonderzüge. Ferner wurde ausgeführt, daß die Entwicklung unseres Gemeinwesens gefördert würde, wenn die Verlegung unserer Strecke erfolge. Der Zuzug zu unserer Gemeinde sei groß und werde gefördert. Nachdem die Notwendigkeit des Umbaues genügend begründet worden war, wurde darauf hingewiesen, daß wohl z. Zt. noch die Möglichkeit des Umbaues am einfachsten und günstigsten ist. Bekanntlich wird ja in der Nähe von Süd die Reichs autobahn die Bahn queren. Nach Fertigstellung der Auto straße dürfte sich eine Verlegung der Strecke viel schwieriger gestalten. Wenn auch anfangs es schien, als ob die RBD. sich unsern Gründen verschließe, so konnte doch zum Schluß aus den Ausführungen des Herrn Präsidenten entnommen werden, daß er sich stark für diese Strecke interessiere, daß er persönlich eine Ortsbesichtigung vornehmen wolle und daß >r versuchen wolle die übergeordnete Stelle für den Umbau zu gewinnen. Die Aussprache habe ihm wertvolle Richtlinien gegeben. So darf die Einwohnerschaft hoffen, daß ! 937 ei, e Entscheidung über unsere Bahnstrecke gefällt wird. Mine si so getroffen werden, daß sie Ottendorf-Okrilla, als die Zentral- gemeinde von den umliegenden Orten, zum Segen gereiche — Vorauszahlungen: Auf die im amtlichen Teil er schienene Aufforderung zu SteuervorauSzahlungen wird auf merksam gemacht. Verbilligte Brotaufstrichmittel in Sachsen Die Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirt schaft hat durch Anordnung vom 14. November 1936 zur Bereitstellung von hochwertigen billigen Brotaufstrichmit teln im Wirtschaftsjahr1936/37 eine umfassendeVerbilligung eingeleitet. So wird in Sachsen unter anderem eine Ver billigung für Vierfrucht-Marmelade,-gemischte Marme lade und Pflaumenmus durchgeführt. Es ist also dafür gesorgt worden, daß auch in diesem Jahr in Sachsen erst klassige Brotaufstrichmittel zu billiges Preisen zur Ver fügung stehen. Arzneitaxe unverändert. Die mit Verordnung vom 6. Januar 1936 eingeführte Deutsche Arzneitaxe 1936 bleibt nach einer Bekanntmachung im Sächsischen Verwal- tnngsblatt auch über den 31. Dezember 1936 in Sachsen in Geltung. Dresden. Eltern, warum solcher gefähr liches Spielzeug schenken? Mehrere zehn- und dreizehnjährige Schulknaben spielten mit einem Luftge wehr, das sie mit Bleikugeln luden. Beim Spiel zielten sie mit der Büchse auf einen zehnjährigen Knaben, der sich in seiner Angst hinter einen Kraftwagen versteckte. Trotzdem traf ein Schuß den Jungen ins Auge. Der Ver letzte mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Bautzen. 75mal „Oberlausitzer Heimat abend". Der Gebietsausschuß Mittellausitzer Gebirge im Landesfremdenverkehrsverband Sachsen stellte zur Werbung für das bisher wenig bekannte Mittellausitzer Gebirge einen großen „Oberlausitzer Heimatabend" zusam men, der in fast allen Städten Sachsens und in vielen Großstädten außerhalb Sachsens vorgeführt werden konnte. Die Veranstaltung fand so viel Anklang, daß die 75. Vorführung auf dem Sächsischen Verkehrstag in Plauen am 16. Januar durchgeführt werden soll. Leipzig. Schießeisenspielerei — die Ehe frau schwer verletzt. Ein durch'unverständlichen Leichtsinn verursachter Unglücksfall ereignete sich im Vor ort Lindenau. Ein Mann war leichtfertig mit einer Schuß waffe umgegangen, wobei sich zwei Schüsse lösten und ge gen die Wand trafen. Die Ehefrau wollte dem Mann die Waffe entwinden und Unheil verhüten. Dabei löste stch ein dritter Schutz, der die Frau in den Unterleib traf. In schwerverletztem Zustand mußte die Frau ins Krankenhaus gebracht werden. Der leichtfertige Schütze wurde in Haft genommen. Chemnitz. Eigene Gerichtsbarkeit stiftet mehr Schäden als Nutzen. Im Küchwald wurde ein 14jähriger Junge von einem Unbekannten angehalten und ihm eine vier Zentimeter lange Schnittwunde in den Hals beigebracht. Der etwa 25 Jahre alte geflüchtete Täter wurde von dem Bruder des Ueberfallenen gestellt und verprügelt. Leider übergab der Bruder den Unbekannten nicht der Polizei, die jetzt nach dem Burschen suchen muß. Leipzig. Feuer in der Knauthainer Kir ch e. Abends wurde in der Kirche in Knauthain Flammen- schein bemerkt. Der Pfarrer eilte mit wassergefüllten Eimern in die Kirche. Das auf der Empore ausgekom mene Feuer fraß sich an den Holzwänden weiter, weshalb die Leipziger Berufsfeuerwehr hinzugezogen wurde. Beim Eintreffen der Wehr füllte das Kirchenschiff dichter Qualm. Unter Benutzung schweren Gasschutzgerätes ging man mit zwei Schlauchleitungen gegen das Feuer vor. Da aber außer der in einer Länge von etwa zehn Meter brennenden Empore auch das Dachgebälk sich entzündet hatte, wurde eine dritte Schlauchleitung ausgelegt. Nach etwa einstüudiger Arbeit konnte die Gefahr als beseitigt angesehen werden. Vermutlich entstand das Feuer durch einen Ofenschaden oder durch Ueberhitzung. Leipzig. Patenkreuzer und Paten st ad t. Zum Jahreswechsel übermittelte die Stadt Leipzig an ihren Patenkreuzer „Leipzig" das nachstehende Glück wunschtelegramm: „Dem stolzen Patenkreuzer wünscht auch im Jahre 1937 allzeit glückhafte Fahrt zur Ehre des Va terlandes die Stadt Leipzig." Der Kreuzer erwiderte: „Der Patenkreuzer dankt herzlich für die Glückwünsche zum neuen Jahr. Wir erwidern sie und wünschen der Paten- ftadt weiter Aufstieg. Heil Hitler! Kommandant und Be satzung des Kreuzers .Leipzig'." Leipzig. Unfall au f dem Bahnhof. Der 44- jährige Rangierarbeiter Friedrich Rohmann aus Arens dorf bei Köthen wurde im Rangierdienst überfahren und tödlich verletzt. Zwickau. Vorsicht auf der Straße! Der 62- jährige Berginvalide Hermann Schändler von hier wurde in der Humboldtstraße Überfahren, als er die Fahrbahn überschreiten wollte. Er geriet unter einen Lastkraftwagen und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. Schwepnitz. Scheuendes Pferd — ein To desopfer. Als der 22 Jahre alte Gerhard Füssel aus Großgrabe mit dem Geschirr seines Bruders durch Berns dorf fuhr, scheute das Pferd vor einem Lastkraftwagen unv raste IN einen nahen Wald. Füssel wurde ans dem Wagen geschleudert und schlug derartig schwer gegen einen Baum, dc.) er tot liegenblieb. Zittau. Größte Vorsicht »auf der Leiter! In einem Haushalt stürzte die 35jährige, aus Dittelsdors stammende Hausangestellte Käte Feurich von einer Leiter. Die »ausangestellte mußte mit schweren Schädelverletzun- gen dem Stadtkrankenhaus zugeführt werden wo sie starb. Löbau. Schrankenwärter verunglückt. In Halbau wurde der Schrankenwärter Otto Rönisch von einem Zug überfahren und getötet. Tetschen i. B. Einstellung der Ketten schiffahrt.. Die im Jahre 1872 auf der Elbe eilige- sührte Kettenschiffahrt stand schon seit längerer Zeit durch die großen Schleusenbauten bei Aussig vor dem Eingehen. Die Kette reichte von Dresden bis Leitmeritz: an ihr fuh ren in den besten Frachtzeiten bis acht Kettenschiffe strom auf und- abwärts. Sie legten stromauf etwa vier, strom ab etwa zehn Kilometer in der Stunde zurück. Jetzt ist diese Kettenschiffahrt infolge des schlechten Geschäftes auf der böhmischen Strecke vollständig eingestellt worden. Auf der sächsischen Elbestrecke wird der Kettenschiffahrtsbetrieb von der Nclchsgrenze bis Riesa aufrechterhalten. Ledes MiMn kann an der LrvuteWulung leNliebmen im Heim der NS. Fraucnschaft im Kurort Jonsdorf Die NS.-Fraucnschaft teilt mit: Unser Aufruf für die ? Schulung von Mädchen und jungen Frauen durch den ' Reichsmütterdienst im Kurort Jonsdorf fand erfreulicher weise starken Widerhall: täglich gehen Anmeldungen bet uns ein Vielfach kommen auf Anfragen an uns von jun- gen Mädchen, die nicht SS.-Bräute sind, aber gern an einem so lehrreichen und wichtigen -Kursus teilnehmen möchten Wir haben uns deshalb entschlossen, solange noch Platz frei ist, jedes junge Mädchen anzunehmen, das ge- willt ist, sich durch den Reichsmüttcrdienst aus seine schone und verantwortungsvolle Ausgabe als zukünftige Frau und Muller vorbcreitcn zu lassen, Der erste Lehrgang beginnt am 1. Februar, Schluß am 28. Februar, zweiter Lehrgang: 1. März, Abreisetag 27. März; dritter Lehrgang vom 1. bis 28. April usf. Die . Anmeldung für den ersten Lehrgang hat spätestens b i» -zum 10. Januar an die Gaustelle des Reichsmütter dienstes im Deutschen Frauenwerk. Gau Sachsen. DreS« den-A. 1, Bürgerwiese 24, zu erfolgen, von wo aus auch die Einberufung erfolgt. Die Anmeldungen für die spä- ' teren Lehrgänge haben jeweils bis zum 10. des voraus- gehenden Monats cinzugehen. Wir würden uns freuen, wenn noch recht viele jungt Mädchen und Frauen die Gelegenheit wahrnehmen wür den, sich in der Gemeinschaft gleichgesinnter junger Volks genossinnen im Carin-Göring-Heim der Gaufraüenschafts- leitung Sachsen schulen zu lassen. Sicherung von Naturdenkmalen Die Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen stellte eine Liste der in ihrem Bereich vorhandenen Naturdenkmals auf. die in das Naturdenkmalbuch eingetragen wurden und damit den Schutz des Neichsnaturschutzgesetzes erhal ten. Entfernung Zerstörung oder sonstige Veränderung der Naturdenkmale ist verboten. Unter dieses Verbot fallen auch alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Naturdenk mals oder ihre Umgebung zu schädigen oder zu beeinträch tigen, zum Beispiel durch Anbringen von Aufschriften. Er richten von Verkaufsbuden, Bänken oder Zelten, Abladen von Schutt unter anderem. Als Veränderung eines Baum- denkmals gilt auch das Ausästen, das Abbrechen von Zweigen, das Verletzen des Wnrzelwerks oder jede son stige Störung des Wachstums, soweit es sich nicht um Maßnahmen zur Pflege des Naturdenkmals handelt. Die Besitzer oder Nutzungsberechtigten sind verpflichtet, Schä den oder Mängel an Naturdenkmalen der Naturschutz- bebörde zu melden .' , polizeiliche Leichenaufhebuug Das Sächsische Ministerium des Innern erließ eine Verordnung über polizeiliche Leichenaufhebung: Sobald bei einer Polizeibehörde eine Anzeige oder sonstige Nach richt eingeht über einen Todesfall aus anscheinend nicht natürlicher Ursache, über die Auffindung eines Toten oder anscheinend toten Menschen außerhalb bewohnter Räume sowie über die Auffindung eines Toten, dessen Persön lichkeit nicht sofort festgestellt werden kann, hat die Orts polizeibehörde des Anfsindungsortes sofort unter -Beizie- hung eines Arztes Vie Leiche zu besichtigen. Erscheinen Wiederbelebungsversuche Nicht gänzlich aussichtslos, so sind sie unverzüglich vorzunehmen. Besonderes Augenmerk ist auf die Ermittlung der Todesursache sowie auf Spu ren einer strafbaren Handlung zu richten, Bei Auffindung unbekannter Toter hat sofort Meldung an die Landes zentrale für Vermißte bei der Staatlichen Kriminalpolizrl zu erfolgen.