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Mer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge Montag, äen I». November ISN 12. Jahrgang Huero unö -er Monte Zermella gestürmt und au der krine größeren Nordöstlich v. ?rrver Mirgiieü ücr ömlürrrater. Jahresß l. Aden Dresde Jede llkoinme 1 geiuchl. > AueiTq VMb r.4'^,l! acr Woh» aft du ickerei, 10. . 4SS itt erd m Größil ehlt e vi» rlk, kl» vtMnlMl lenlui u > » Außerde ^n.phoni - Dr. Mu )ynme z 1M6l rnnelcu 2>Ut« loilnsn ti r' Zll t'HÜl r Au-^muh! !« Vv üntiolrtc. ÄM uniet- ' 2 L, altcne iieh ka. gebot, 5 an ^eten. Alle oßhaar i v.Mae 2nantu aspiatz grün» troUkatt« HU/-, wil srr 17!-" »der nm! -rTg.alj IZHH Italiener gefangen genommen. - Englischer Vorstoß in -ie -rutsche Sucht. 399 S60 befangene in 4 Nonaten. - 52999 Tonnen versenkt. Ein Ministerium äes Urieges. So haben die konsequenten Angriffe, mit denen Cl^men- reau in seinem Organ Otiomme enscdsinö seit geraumer Zeit Palnlevö überschüttete, endlich ihre Frücht« getragen. Dem bewähtten Ministerstürzer ist es nicht nur gelungen, den französischen Kabinettschef zum Verzicht auf seine Würde zu bewegen, — er hat das erreicht, was er seit seinem eigenen Sturz im Jahre 1909 zu erstreben nie aufgehört hat, selbst Ministerpräsident zu werden. Die politische Atmosphäre, die vor allem infolge von Cl^menceaus nicht endenwollenden Angebereien und Berratsschnüffeleien in Frankreich einen scheinbar kaum mehr zu überbietenden Grad von Spannung erreicht hat, wurde vollends unerträglich, als nach den für die ganze Entente so verhängnisvollen Niederlagen der Ita liener die Einsetzung eines dauernden Kriegsrates der Alliierten beschlossen wurde, und Clemenceau, unterstützt von seinen Anhängern, auf die Unmöglichkeit hinwies, den wenig groß zügigen Painlcve die ihm als' Ministerpräsidenten zustehendc Vertretung Frankreichs in diesem Consilium zu überlassen. Jetzt löst er diesen ab, und es wird sich zeigen, ob er alle die zahllosen gepfefferten Ermahnungen, mit denen er seit Jahr und Tag seine Vorgänger zu behelligen pflegt, nunmehr zu Nutz und Frommen Frankreichs selbst zu befolgen ver stehen wird. Das dürfte jedenfalls feststehen, daß das neue Ministerium eine Stärkung des französischen Kriegswillens bedeutet. Clemenceau, der bereits seit geraumer Zeit sich seinem schrankenlosen Nationalismus in die Arme geworfen hat, ist seit Kriegsausbruch ein geradezu hysterischer Chau vinist geworden. Keine Maßregel, die die jeweilige Negie rung ergriff, war ihm, die in Abgeordneten- und Journa- listenkreisen mit dem Spitznamen Tiger belegt wird, scharf Mnug, um des verhaßten Eindringlings Herr zu werden, und di« zahlreichen Zensurverbote, unter denen sein Blatt t-'biomme Ulme zu leiden hatte, brachten ihn auf den Gedanken, die Taktik der Geuson zu befolgen und seine Zeitung von nun an l-klömme enciminL zu nennen. Er war bisher immer der bitterste und unversöhnlichste Widersacher Painlevös, und W gehört schon seine durch mancherlei politische Wandlungen belegte Skrupel- und Charakterlosigkeit dazu, um aus dessen Händen die Würde des Ministerpräsidenten entgegenzunehmen. Kein Glück scheint er jedoch Mit der starken sozialistischen Kammergruppe zu haben, die sich Leim ersten Gerücht von seiner Ministerkandidatur gegen ihn erklärte und die ihm, was aus der letzten Havasmeldung hervorgeht, auch keins ihrer Mitglieder für sein Kabinett zur Verfügung stellte. Noch gestern erst schrieb das ssourn«! ciu peuple von ihm, daß man ihm wegen seiner arbeiterfeindlichen Politik auf jeden Fall die Gefolgschaft verweigern müsse. Was uns anbetrifft, so dürfte uns auch das Ministerium Clemenceau kalt lassen. Unsere Westfront werden auch seine stärksten - und offiziellsten Demonstrationen nicht umzublasen verstehen, — dafür sorgen in sich immer gleichbleibender Treue und Kraft Heer und Führung. Anders sieht es für die Franzosen aus, weil an der Tatsache doch nun einmal nicht zu rütteln sein dürfte, daß alle ihre großen Aufwendungen nur England zugute kommen. So wird denn die britische Regierung das neu« französische Kabinett von Hirzen will kommen heißen; ob aber nicht gerade dieses sogenannt« starke Ministerium Frankreich die Augen öffnen wird über den Be trug, den man seit Jahr und Tag auf seine Kosten verübt? Mazedonischen Front Kampfhandlungen. Italienische Front. von Asiago wikderholte der Feind seine erfolglose» und verlustreichen Angriffe, um die ver. lorcuön Höhen zurückzugewinnen. Zwischen Brenta und Piave brachten hie letzten Tage den verbündeten Truppen in sch Nieren Gebirge- tämpsen neue Erfolge. In Vorbergen, von Nacur aus starken Stellungen, suchte der Italiener unö jeden Fuß breir Boden streitig zu machen. Frische herangeführte Kräfte warfen sich den vordringenden Truppen entgegen. Ter unüberwindlichen Angrisfskrast unserer Infanterie waren sie nicht gewachsen. Schritt für Schritt, zäh sich verteidigend, wich der Feind zurück. Zn besonders erbitterten Kämpfen wurde Quero und der nordwestlich vorgelegte Monte Fermella erstürmt und der Feind in seine stark ausgebauten Stellungen auf dem Monte Tomba zurückgeworsen. Deutsche Sturm- rruppen und das bosnisch-herzegowinische Infanterie» Regiment Nr. 2 zeichneten sich hierbei besonders au). llOO Italiener firnen in die Hand der Sieger. An der unteren Piave schwoll der Feuerkamps zeit weilig zu großer Heftigkeit an. Der e r ft < tzt r » e ra l q « a r t i e r m e t ft r > <W. r. B s vuveuvorsf. IIIIIIllIiIIIIIIIII>I>IIIIIIlllIIIIIIlliIIlIIIlII>IlIIIlIIIlIIIllIIiIIIlI>!IlIIllIIIIIIlIllIlllIIttIIlIl!IlIlII!l!llI!Il»l Oie Gc fe in traget ienswerl« frage ko eichartiqe gefangene , wie d i erzähle ieht er mj eit diese irk, davo nicht feh Gastspie annäher 'tspirl ei en wnr :in Tcha iültcn ha « tzeuts rk melde Netropoi nkführuii Die Ariegsziele äer Nationalliberalen. In einem Artikel In d«r Nstionalliberalen Korrtspow denz rechtfertigt der Neichstagsabgeordnele Dr. G. Strese- mann den Eintritt der Nationaüiberalen in di» Regierung und begründet das Zusammenarbeiten mit den Mehrheit»» parteien trotz der Ablehnung der Juliresolution des Reichs« tages durch die Nationalliberalen. Bei dieser Gelegenheit führt er über die Kriegsziele der Partei folgendes aus: Wir haben durch die Beteiligung an den interfraktionellen Besprechungen, bei denen wir übrigens niemals Zweifel daran gelassen haben, daß wir uns mit den anderen Parteien nicht identifizierten, erreicht, daß zunächst die Regierung Hertling». außenpolitisch weniger gebunden ist als die Regiemng Michae lis. Der 19. Juli ist heute ersetzt durch den 19. September. Nach der Entschließung des Reichsausschusses der Zentrums partei und Müller-Meiningens Aeutzerungen im bayerisch«» Landtag besteht kein Zweifel, daß mindestens die bürgerlichen Fraktionen der Zentrumspartei und des Fortschritts di« Ent schließung des 19. Juli nicht mehr als Bindung ansehen, sondern sich mit der Grundlage eines Verständigungsfriedens im Sinne der deutschen Antwort auf die Papstnote zufrieden geben. Daß dieser Derständigungsfried« deutsche Gebietser weiterung nicht ausschließt, ist auch von Wortführern ditser Parteien wiederholt betont worden. Daß unsere national liberale Auffassung weitergeht, als diejenige dieser beiden bürgerlichen Parteien, daß wir militärische, politische und wirtschaftliche Sicherheiten in Belgien ebenso verlangen, wi« die Befreiung der Balten vom russischen Joch und Sicher heiten im Osten gegenüber polnischen Entwicklungsmöglich keiten, darüber besteht kein Zweifel. Aber nur im Zusammen arbeiten mit allen Fraktionen ist es möglich, diese Sicherheiten durchzusetzen, nicht durch politische Isolierung an der Seit« der äußersten Rechten mit 90 von 397 Mandaten! In « Monairn »art »oooos Sekangene. Zu dem ungeheuren Geländeger^nn von über 48 820 qlcm, die die Verbündeten in 4 kurzen Monaten von Mitte Juli bis Mitte November erobert haben, treten noch di« gewaltigen Zahlen an Gefangenen und Geschützen, di« allein die größeren Operationen dieser Zeitspanne einbrachten. Dom 19. Juli bis Mitte November wurden rund 390500 Gefangene gemacht und mehr als 3233 Geschütze erobert. Nicht mitgerechnet sind hierbei die größeren und kleineren Zahlen an Gefangenen, die in den dauernden Kämpfen an allen Fronten fast täglich eintommen. Das während dieser Zeit außerdem erbeutet« Material an Maschinengewehren und Minenwerfern und sonstige» Kriegsgerät ist bisher nicht annähernd zu übersehen. Die gewaltigen Verluste der Engländer, Franzosen, Italiener nnd Russen während dieser Monate sind entsprechend hoch. Vor allem haben die Kanadier und Engländer während ihrer 14 Schlachten um die U-Bootbasis in Flandern unerhört blutige Verluste erlitten, die sich durch die fast täglichen ergebnislosen TeÜangrtsse noch erhöhen- Nußlanä. Heute liegen wieder die widersprechendsten Meldun gen vor. Wir lassen sie nacheinander folgen. Es scheint, oaß doch Lenin die Oberhand behalten wird. Tann ist aber die weitere Frage aufzuwersen: wie lange? Jedermann in Rußland weiß, oatz die Rettung des Lan des vor vollständigem Verfall und vor Hungersnot ein sofortiger Friede ist. Es mögen aber Verträge mit der Entente vorliegen, die eine Loslösung Rußlands bei nahe zur Unmöglichkeit machen, lieber diese Schwierig es en soll das Land aufgeklärt werden durch Veröffent lichung der Gcheimv er träge, die mit den Biel- verbandsmächten geschlossen wurden. Scheinbar würde mit dieser Veröffentlichung soviel Material gegen die Entente ans Tageslicht befördert, daß diese für ihren weiteren Zusammenhalt mit Rußland das Schlimmste be fürchten muß. So schreibt die Londoner Times am 12. November; Eine etwaige Veröffentlichung der Ge« Heimverträge der Alliierten mit Rußland durch die jetzi gen Machthaber in Petersburg wird die Entente mit dem sofortigen Abbruch der diplomatischen Be ziehungen zu Rußland beantworten. Ue gegen wärtige Regierung soll nun, um dies« schlimmen Ver träge unwirksam zu machen, di« Sistierung alle» militärisch-politischen Verträge proklamiert haben. Aus allem geht hervor, daß gegen die Entente dio denkbar ungünstigste Stimmung vorhanden ist. Auch die Kündigung der Handelsverträge mit Eng, land, die erfolgt sein soll, ist von diefer Stimmung diktiert. Eine völlig« Klärung der Verhältnisse in fftutz? land wird nur sehr langsam eintveten, wenn nicht un überwindbare Not des Landes zu außerordentlich«« so fortigen Maßnahmen zwingt. Jedenfalls müssen wir llW Küche u «HLMZ mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: ?lver Sonntagsblatt ün» Sprechftuaö« -»» Neöakü»» mft Nu-nahm» z«» S-anlagr nachmia-gs 4 ö Uhr. - I»lrgroiiun-/lür»ff» r Lagrbwtt /turerzgkbirgi. Zrrusprrcher öS. nAA Zur unverlangt «lngesanSlr Manufkriv» kenn Sewähr nicht geleistet wrrörn. Bürgerkrieg dr Finnland. Nach Meldungen aus Finnland über Haparanda ist Die Franks. Ztg. stellt ausdrücklich fest, dgß der neue er in vollem Gang«. Ti« Sozialisten gewannen mit Vizekanzler v. Payer bereits zum Mitglied des Bundesrat». Hilfe russischer Matrosen in HelsingforS die Oberhand, emannt worden ist. Daraus ergibt sich ganz von selbst, Seitdem aber bemächtigten sich mehre« tausend Bürger daß entsprechend den jetzigen Derfassungsbestimmungen da» der Polizeiamtes, um ein Pogrom zu vereiteln. Sonst Reichstagsmandat des Herrn von Payer erlischt und in seinem scheinen die Streikenden Überall in Finnland die Macht Wahlkreise Reutlingen-Tübingen eine Neuwahl nötig wird, an sich gerissen zu haben. Telegramme werden nicht bp. WMZrilht Ml hie üriegslW Amrli.h wird aus Berlin gemeldet vom Abend des 18. November: An der West- und Ostfront keine grö ßeren Kampfhandlungen. — Zwischen Brenta und Piäd« wurde der Italiener erneut aus starken GebirgssteUun- gen geworfen. MMithMBMhtWhMk (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 19. November. Westlicher KriegSswanpla». Nach heftigen Feuerwellen am frühen Morgen blieb da» Artilkeriefeuer in Flandern bis zum Mittag gering. Mit zunehmender Sicht lebte das Feuer am Mittag wie der auf und steigerte sich in einzelnen Abschnitten zwi schen der Küste und Becelaere zu größerer Stärke. Bei den anderen Armeen verlief der Tag außer kleinen Vorfeldgefechten ohne besondere Ereignisse. Der wegen seiner Kampfletstungen vom Vizefeld, Webel zum Offizier beförderte Leutnant Buckler schoß gestern ein feindliches Flugzeug und 2 Fesselballone ab und errang damir feinen 27., 28. und 29. Luftsieg. Auf orin Lestlichen Kriegsschauplatz Wi« lange hat die Friedensresolution de» R«ich»tage» Geltung? Der ehemalige fortschrittliche Abgeordnete Schulinspektor Dr. Schepp schlägt in einem von ihm im „Tag" unter vor stehender Ileberschrift veröffentlichten Artikel vor, daß der Reichstag nunmehr erklärt: „Die wohlgemeinten Friedenran- gebote der deutschen Negierung und der Volksvertretung sind von unseren Feinden mit Hohn und Frevelmut abgewiesen worden. Aus diesem Grunde halten wir uns au unsere Er klärung vom 19. Juli d. I. nicht mehr gebunden. Der! - v - ,,v.^ - -r , «n-g Mich I-Mch-N di» z,m. Ii,»,-ich,n End-. Di- V--MN. wortung für das dadurch herbeigeführte Unglück tragen die e.watgen ^b^^ungzu unseren Gunsten b.sser enthalten, regierenden Männer der Ent-nteländ-r." Nun tobt auch der '^e rrstr.lk Nr. 269