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isse ige )er rr 1S«8 gs Müller. Hesse »hende M. II. ammer en, ist der zu lleflekt. mit nicht unerheblichen Mitteln geschaffen, nur dann auch weiterhin ein Schmuck für di Stadt sein können, wenn sie das Publikum selbst energisch schützt. Eibenstock, den 22. Juni l9O8. Adouuemeut Viertelt. I M. 25 Pf. «inschließl. de» „Jllustr. Unterhaltung»!,!/ «. der Humor. Beilage .Seifen dlasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reich-postanstalten. »eltgr.-Arrrffe. blatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: di« kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. /crnsprkchrr Nr. LIO. Anschlüsse an das Fernsprechnetz, die bis zum I. April 1909 hergestellt werden sollen, sind spätestens bis zum 1. August bei dem zuständigen Post- oder Telegraphenamt an zumelden. Chemnitz, 19. Juni 1908. Kaiserliche Ober-Postdireltion. I V.: Wilimzig. Besuch Seiner Majestät des Königs in Eibenstock betr. Am Freitag, den S. Juli dss. Js., wird Seine Majestät König Friedrich August von Sachsen unsere Stadt durch Allerhöchstseinen Besuch auszeichnen. Seine Majestät trifft 2'° Uhr auf dem oberen Bahnhofe ein, begibt sich durch die Schneeberger- und Hauptstraße nach dem neuen Ralhause, unterwegs begrüßt von den auf diesen Straßen Aufstellung nehmenden Vereinen, nimmt im Sitzungssaals die Huldigung der städtischen Kollegien und hierauf in der Turnhalle die Huldigung der Eibenstocker Schul jugend entgegen, um sodann un Jndustrieschulgebäude die Kollektivausstellung hiesiger Jn- dustrieerzeugnisse zu besichtigen. Von da aus verläßt Seine Majestät im Automobil um 3" Uhr unsere Stadt durch die Vodel-, Schneeberger- und Carlsbaderstraße. Wir bitten die Bürgerschaft, insbesondere die Grundstücksbesitzer an den Straßen, die der Weg Seiner Majestät berührt, samt deren nächsten Umgebung, einen würdigen Empfang unseres geliebten Königs dadurch vorbereiten zu wollen, daß sie ihre Häuser durch Be- staggeu oder auf sonstige Weise festlich schmücken. Bindereisig kann durch städtische Vermittelung bezogen werden. Die Straßen, die Seine Majestät begeht und durchfährt, werden — soweit Staats straßen in Frage kommen mit Einverständnis der Königl. Amtshauptmannschaft Schwarzen berg — am 3. Juli nachmittags von v,2 bis 4 Uhr für den Fährverkehr gesperrt. Auch das Fahren mit Kinderwagen hat während dieser Zeit dort zu unterbleiben. Unsere Bürgerschaft wird auf dem langen Wege vom Bahnhof bis zum Rathause und zur Industrieschule, sowie bei der Weiterfahrt ausreichende Gelegenheit haben, Seine Maje stät begrüßen zu können. Es darf deshalb erwartet werden, daß das Publikum den Ord nungsdienst der Polizei und der Feuerwehr, sowie des Turnvereins nicht erschwert. Ganz besonders bitten wir aber um Schonung der städtischen Anlagen, die. Obg. veullock . d. Bl. tag enstöcke na. Amts- M AlizeiBllltt für den öejirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. -- 55. Jahrgang. > Donnerstag, den 25. Jnni Ein Poften Bindereisig wird Sonnabend, den 27. dieses Monats, von nachmittag 5 Uhr ab, im städtischen Magazinhofe an Interessenten abgegeben. Stadtrat Eibenstock, den 22. Juni 1908. Hesse. Müller. Nr. 26 und 18 des H. Nachtrages zur Schankstättenverbotsliste sind zu streichen. Stadtrat Eibenstock, den 23. Juni 1908. Hesse. tll, letzte gel ist r recht :vl. schönen, n Will, e rsta m SI ik cung »ein 1.75. 1er von » Mnser nationaler Beruf. Zur imposanten Kundgebung des gesamten Deutschtums im Ausland gestaltete sich die in der Pfingstwoche im alten Konstanz abgehaltene Hauptversammlung des „Vereins für das Deutschtum im Ausland' (Allg. Deutscher Schulverein) E. V. Aus Konstantinopel, Alexandrien, Zürich und New-York, aus Südtirol, der Bukowina und Galizien, aus den Ostseeprovinzen, aus Südamerika und Kuba waren Vertreter des Deutschtums erschienen, um Zeugnis abzulegen von der Dankbarkeit, mit der man draußen an allen Enden, wo Deutsche wohnen, die heilsamen Wirkungen der nationalen Kulturarbeit zur Wahrung deutschen Wesens empfindet. Nirgends in der Welt, wo er als Kulturpionier fremdem Volkstum Lehrer und Vorbild ward, darf der Deutsche auf Dank rechnen. Die ihm am meisten danken, etwa Tschechen und Magyaren, sind seine gehässigsten Feinde geworden. Der Platz, der ihm gebührt, muß der Deutsche aus eigener Kraft behaupten. Nach der materiellen Seite tuen das Heer und Flotte. Aber Heer und Flotte haben die Eroberungen deutscher Kultur nicht gemacht und können sie nicht sichern. Nationale Schulvereine mußten da in die Bresche treten. Keiner von ihnen hat das Programm der Arbeit zur Erhal tung alles deutschen Kulturbesttzes sich von Anfang an reiner vorgestellt, wie der älteste unter ihnen, der „Verein für das Deutschtum im Ausland', wie er sich jetzt mit Vermeidung des vielfach irreführenden Wortes .Schulverein' und mit stärkerer Hervorhebung seines eigensten Zweckes nennt. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert arbeitet der „Verein für das Deutschtum im Ausland' an der Erhaltung des großartigen Werkes deutscher Kulturorganisation, das über die ganze Erde ausgespannt ist und auf dessen Erhal tung die Stellung des deutschen Volkes in der Welt beruht. Dieses Kulturnetz hat das Ansehen des deutschen Mannes zusammengehalten, als wir politisch zersplittert waren und einer starken Organisation unserer materiellen Wehrkraft ent behrten. Auf ihm allein würde unsere Zukunft beruhen, wenn — was Gott verhüte — eines Tages unsere materielle Wehrkraft gegen irgend welche Feinde versagen sollte. So ist nationale Kulturarbeit, wie der „Verein für das Deutsch tum im Ausland' sie ausschließlich treibt, das und das O alles nationalen Wirkens und Gedeihens. So sollte immer mehr jeder Einzelne sich der Pflicht bewußt werden, hier mitzuarbeiten. Welche entmutigende Erfahrungen kann man aber im mer noch machen, wer sich hie und da ein wenig bemüht, persönlich für die nationale Sache zu werben. Zweierlei vor allem begegnet einem da immer wieder, in seiner Klein heit außerordentlich bezeichnend: Einmal trifft man immer wieder Leute, die behaupten, nach ihrer ganzen Stellung im Leben nicht derart an nationaler Arbeit interessiert zu sein, daß man ihnen irgend welche Opfer dafür entnehmen dürfe. Ein geradezu bejammernswerter Mangel an der Erkenntnis deS Verhältnisses zwischen dem Einzelnen und dem Volks- aanzen. DaS andere erschreckende Sympton ist dies, daß Opfer für nationale Zwecke von vielen für gleichbedeutend gehalten werden mit „Wohltätigkeit', daß zum Opfer an sich willige Leute darin keine Pflichterfüllung im eigenen Inte resse erkennen, und daß andere sich geradezu damit entschul digen, daß eS „so viele wohltätige Zwecke' gebe. Man blickt da noch in völlige Oede, wo der fruchtbar erwärmende Geist der nationalen Pflichterkenntnis weit und breit noch aufgehen muß. Der Vorkämpfer des englischen Imperialismus, Cham berlain, hat das Schlagwort gefunden: „Das Reich ist der Handel.' Das Wort dringt doch nicht auf den Grund der Sache. Dehnt sich der politische Machtbereich einer Nation aus mit dem Bereich des wirtschaftlichen Einflusses, so dieser wieder mit den Grenzen ihres Kulturbesitzstandes in der Welt. Kann man Umfang und Entwickelung der Macht eines Volkes messen an der Zahl und den Zielen der Güter, die es in alle Welt schickt, so hängt Stand und Entwickelung dieser wirtschaftlichen Beziehungen und Einflüsse ab von den kul turellen Einwirkungen des betreffenden Volkes, von der Ver breitung eines nationalen Wortes und Wesens. So wird deren Erhaltung eine Bedingung, ohne deren Erfüllung wir gar nicht daran denken dürfen in dem Wettstreit der Nationen bestehen zu wollen. Die Bedeutung eines Volkstums wird immer mehr der eigentliche Rechtstitel werden, auf dem eine Nation ihre Stellung in der Welt begründen kann. Sei es, wie Chamberlain sagt, das Reich der Handel. Dieser Handel aber folgt dein kulturellen Einfluß eines Volkstums, folgt der Sprache, dem englischen, dem deutschen Wort. So erhellt, daß gerade die materiell und wirtschaftlich am stärksten und unmittelbarsten interessierten Kreise des Handels und der Industrie auch am stärksten und unmittel barsten an der ideellen Arbeit zur Erhaltung des deutschen Kulturbesitzes in aller Welt interessiert wird. Und immer erhöhte Bedeutung gewinnen die Bestrebungen in dieser Richtung, wie sie seit Jahrzehnten vor allem der „Verein für das Deutschtum im Ausland' vertritt. Trotz des erfreulichen Vorbildes, das in dieser Erkenntnis z. B. die Hamburger Kaufmannschaft in Wort und Tat gibt, sind aber, wie außer dem so viele viele Tausende von Deutschen, gerade noch weite Kreise des Handels und der Industrie mit der Leistung ihrer nationalen Pflichten im Rückstand. Es ist Recht und Pflicht des „Vereins für das Deutschtum im Ausland', an diese Kreise erneut heranzutretcn mit der Mahnung an das, was sie unserem nationalen Beruf und ihrem eigenen wohl verstandenen Interesse bis jetzt schuldig geblieben sind. Tagessseschichte. — Deutschland. Berlin, 23. Juni. Die „Nordd. Allg. Ztg.' schreibt: Nach den aus Hamburg eingetrof fenen Nachrichten ist Se. Maj. der Kaiser von der Be völkerung der Hansestadt mit Kundgebungen von ungewöhn licher Wärme und Herzlichkeit begrüßt worden. Die Ham burger haben ihren patriotischen Empfindungen mit einer Begeisterung Ausdruck gegeben, die allen Teilnehmern und Beobachtern der festlichen Veranstaltungen lange in der Er innerung bleiben wird. Der Jubel erreichte am Sonnabend während des glanzvoll verlaufenen Alsterfestes, und sodann während der Rückkehr des Kaisers an Bord der „Hohenzollern' seinen Höhepunkt. Die Menschenmenge, die dem Kaiser unter Innehaltung musterhafter Ordnung ihre Huldigung darbrachte, wird auf eine halbe Million geschätzt. — Berlin. Der frühere ReichStagspräsident.Mas Ballestrem feierte am Montag das Fest der goldenen Hochzeit. Graf Ballestrem, der am 5. September 1834 ge boren wurde, ist von 1872 bis 1907 parlamentarisch tätig gewesen. 1898 bis 1907 führte er als Präsident die Geschäfte deS Reichstages. Er ist vermählt mit Hedwig Gräfin Saurma-Jeltsch. Der Ehe sind neun Kinder entsprossen. — Berlin, 23. Juni. Bei der heute im 12. Berliner Landtagswahlkreise stattgehabten Stichwahl erhielt der sozial demokratische Kandidat Buchhändler Adolf Hoffmann 313, Prediger vr. Runze (Frs. Vp.) 307 Stimmen. Der Sozial demokrat Hoffmann ist mithin gewählt. — München. Gegen die für das Wintersemester an gekündigte Wiederaufnahme der Vorlesungen des Professors Schnitzer über kirchliche Dogmengeschichte haben, wie tele graphisch aus München gemeldet wird, tue Mehrzahl der Theologieprofessoren der katholischen Fakultäten Bayerns eine Protestverwahrung eingelegt. — Oesterreich-Ungarn. Budapest, 21. Juni. In dein Dorfe Naszead (Komitat Romorn) brannten 450 Häuser ab, darunter die Kirche, Schule, das Pfarrhaus und das Gemeindehaus. — Paris, 21. Juni. In Narbonne wird heute eine große Kundgebung veranstaltet werden, aus Anlaß des Jahrestages der tragischen Ereignisse vor einem Jahre an läßlich der Weinkrisis. Die Stadt Veziers entsendet allein 10 000 Kundgeber. Es handelt sich in erster Linie darum, der Kundgebung den Charakter einer Trauerfeicr zu geben, infolgedessen werden zahlreiche Kränze im Zuge mitgeführt und auf die Gräber der damaligen Opfer niedergelegt werden. — Paris, 21. Juni. Bei der Untersuchung des Koffers einer dreißigjährigen Pariser Dienstmagd, namens Guegan, fand man zwei Kinderskelette, welche dort seit vielen Jahren untergebracht waren. Die Magd erklärte: „Ich hatte nie einen freien Augenblick, um mich der Skelette entledigen zu können. — Spanien. Madrid, 22. Juni. Die Königin ist von einem Prinzen entbunden worden, der den Namen Jaime erhalten hat. — Amerika. Washington. Präsident Roose velt wird gleich nach der Präsidentenwahl in Amerika eine Europareise unternehmen. Er wird bei dieser Gelegenheit Deutschland und dein Kaiser einen Besuch abstatten. — Houston (Texas), 23. Juni. Am Sonntag abend sind unweit Hemphill neun Neger gelyncht worden, weil sie zwei Weiße ermordet haben. Weiße und Neger gehen nur bewaffnet aus, und man befürchtet Rassenkämpfe. — Persien. Teheran. Das Parlament wird bombardiert, seit 8 Uhr heftiges Gewehrfeuer, kurz darauf Geschützdonner. Alle Truppen rücken mit Ge schützen vom Bagschahgarten in die Stadt. Maschinengewehre halten das Stadttor und die Anmarschstraße besetzt. Das Parlament ist erobert. Gegenwärtig findet die Beschießung des Palais Zell des Sultans statt, da die Endschumans nach dort geflüchtet sind. Das Parlamentsgebäude wurde geplündert. Es gab viele Tote und Verwundete; die gefangenen Haupt rädelsführer werden zum Schah gebracht. Der Platz vor dem Parlament ist mit Toten und Pferdekadavern bedeckt. Die Geschütze rücken weiter vor. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 24. Juni. Heute weilen dis Herren Königl. Kreishauptmann I)r. Forker-Schubauer von Zwickau und Amtshauptmann Demmering von Schwarzenberg in unserer Stadt, um für den bevorstehenden Königsbesuch die nötigen Anordnungen zu treffen. — Eibenstock. Nächsten Sonntag ist unseren Musik liebhabern wieder Gelegenheit geboten, im „Deutschen Haus' hier eine gute Musikkapelle zu hören, und zwar ein Knabenmusikkorps, dessen Dirigent ein früherer Eibenstocker ist. lieber das Auftreten dieser Kapelle in Oberwürschnitz schreibt die dortige Zeitung: Am