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WMk. M. >t »e- > nnä ,4. ZahrgAng Donnerstag, äen 3. April ISIS wpk» ung. ^Nr. rr » lz /luer Tageblatt MW Mzetz« sm ö°s Erzgebirge K DL.°Ar«'"L mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsblaü. ^z;/Vn» N^,"!,^'ll!in^"w*, Eprtchstunü» Ser Niüaktl-n mit Ausnahme See Sonntage nachmittag« z—e Uh». — k»l»g»amm»lt-r»ffe r Tageblatt stueerzgebirg». Fernsprecher AI» «!nn li« llÄÄ «hm^'Ä.'üün7.n st» unverlangt eingesan»,, Manuskript, kann chewähr nicht geleistet «eröe.,. maÄ'WM,^ iilllU or! imst? ttungrt! 7V.7.-tr. rabenm:.^ Ihr stre seil Ost- ?* gllSN » " ,x; -e. >ldnung A ^en zu 8 ioin-n d « W A KM Z ,uuhen. Ls Svr»e I ^erkit^ D irg bet « t iorb- ag(?n llg z. vrrk. 'chst.d.Bl. Das Neueste vom Tage. Daily Mai! meldet: Di« Verkündung des neuen Bölkerbuudvertrage» wird am ö. April erfolgen. Das amerikanisch« NrieLShandelsamt hat in Uebereinstimmung mU den Assoziierten Nationen die Erlaubnis gegeben, am 9. April den Handel «1t Deutsch vsterreich wiederauHzunehmen. Nach dem Newho-rk Herald hat die Gonderkommission der Friedenskonferenz angegeben, daß auf Bitten der Engländer und Amerikaner Genf als Sitz des Völkerbund«» gewühlt worden. Die englisch« Admiralität gibt bekannt, datz di« grotze Flotte als solche zu -estehen auf gehört.hat. ' Dem TempS zufolge hat sich di« Türkei der Entente gegenüber mit der freien Durchfahrt durch Bos porus und Dardanellen in Kriegs» und Friedens- Seiten einverstanden erklärt. Deutschland Wiäerstanä gegen einen Crärosselungsfrieäen. . Vlndrüch« eiutl wmertkawischeu veebachter». Der früher« Leiter der Evening Post und jetzige Herausgeber der liberalen Newhork Nation hat in Pa ris seine Eindrücke, di« er während eines vierwöchi gen Aufenthaltes in Deutschland gesammelt hatte, dem Korrespondenten der Daily News mitge- teilt. Nach ihm haben die führenden Männer in Deutschs land keine Hoffnung mehr, datz sich ein vollstän- dtger wirtschaftlicher und politischer Zu- sammenbruch innerhalb der nächsten drei Monate ab wenden läßt, e» sei denn, dafi Nahrungsmittel kam, men. GS besteht sogar vielfach die Auffassung, daß es sehr zweifelhaft ist, ob die Nahrungsmittel überhaupt noch rechtzeitig eintreffen können. Ter einzige Grunds daß Ebert und Scheidemann fich noch, hielten, sei die Tatsache, dqß die Unabhängigen keine Harke Persönltchkei t hätten, die sie gegen di« jetzt regie renden Männer ausspielen könnten. Ten: Korrespon denten ist die HofsnungSlostgkeit aufgefallen, die sich durch die Berichte, die von der Pariser Konferenz kommen, in ganz Deutschland verbreite. Diese Berichte und die Hungersnot übten eine furchtbar niederdrüd kende Wirkung aus. Die Abwendung deS Bolsche, Wismut» hängt nach seiner Meinung nicht nur von der Frage ab, ob.sich die Wiederaufnahme der Arbeit er möglichen lasse. Lusammenfaffend erklärte «r. er habe mit Vertretern aller Schichten der Bevölkerung ge sprochen und sich immer wieder davon überzeugt, baß ein Erdrosselungsfrieden von Deutschland mit Nicht Unterzeichnung des FrtedensvertrageS be antwortet werde, und daß in Deutschland vollkommene Einigkeit darüber harsche, daß die äußersten Opfer ge bracht werden müßten, um einem Frieden zu entgehen, der auf viele Jahve hinaus das Volk w Not und Skla verei verdammen würde. Wenn Deutschland durch Bol schewismus und wirtschaftlichen Ruin in die Tiefe gehen müsse, dann wolle e» Frankreich wtznpgstens mit zieh e u, selbst wenn das di« letzt« Tat wäre. Pie Deutsch- land al» Nation durchführen könnte. Weiter wies er dann noch auf di« tiefgehende Beunruhigung hin, die die Mitglieder der Regierung wegen der gutdtsziplinierten Arme« Trotzki» an der deutschen Grenze hegen, und schloß mit den Worten r Ich kann nicht den Ernst der Lag« übertreiben, ich könnt« es nicht einmal, wenn ich e» wollte. E» freut mich aber, sagen zu dürfen, Pah ich in den offiziel len amerikanischen Kreisen hier in Bart» «in s«hr lebhaftes Verständnis für diqfi Tinge finde Oswald Garrison Villard ist allen, die ihn in Deutschland haben kennen lernen, al» ein Mann von lauterer Gesinnung und scharfer Urtetlsgabe bekannt. Er hat sein« Studien und Beobachtungen in Deutsch land in Yen verschiedensten Kreisen der Bevölkerung und in allen Parteilagern gemacht und sein« Enquete mit großer Gründlichkeit geführt. Er ist durch und durch Demokrat und steht, auf dem Standpunkt, daß auch dl« amerikanisch« Demokratie nicht erstarren dürfe, sondern aus den sozialen und politischen Umwandlun- lungen in Europa ihre Folgerungen ziehen müsse. -ortsthrrltrn-r vrrstän-lguna * auf ßrr frie-rn-konferenA. Wilson» energische» Mfstestw g«O«ir Frankreich. Da» Bureau Europapreß meldet au» Mailand r Der «anivnberichch-rstaiter Mareini berichtet »qm Lsrrter. v» la Gera, »atz di» At»»»sf«chvsrPü»« dtgen der Friedenskonferenz «ach langwierigen ver- hanvlungm übereiugekommeu seien, die Vertei lung der dem Deutschland zu fordernde» Kriegsent schädigung Meter die Alliierte« auf Gründ der er- litten en Menschenverluste und «ach dem Schade« eine» jede« einzelnen Staate» vovzmeehme«. Die Tonnage verluste sollen durch eine entsprechende Anzahl von Schiffen ersetzt werde«. Ferner wird dem Seeolo mit- geteilt, »aß «S dem energischen Auftreten Wilsons «ns Lloyd George» gelungen ist, Vv« Elemeneea« ein zelne Z«Kestä«d»isfe z« erwirke«. Auch frnnzö- fische Kreise kommen immer mehr zu der Ansicht, datz al» wirtschaftliche Garantie und Sicherheit nur der VIlkerbnnd Kelte« da»«. Daß Wilso« ernstlich gewillt ist, die Prinzipien sei«rr 14 Punkt« in di« Tat nm» «setzen, wird d«r,ch eine Erkliimug de» Präsident«« gegenüber amerikanischen Mitgliedern, bestätigt, »aß in de» Gesamtvetchandlungen für die Auf stellung de» FriedenSvertkag» mt» die damit zusammen hängende« Kragen eine Aendernng «intrete» Werve, wenn gewiss» ver-Sgern-e Hindernisse und Wi derstände nicht beseitigt, und.ein gewisser ttrei» nicht von Korderi»«gen abgehen würde, die weder sachlich «ach grundsätzlich, seinen 14 Pnnkte« ent- lp rechen würde«. Mit der Meldung de» Lorrier« de la Sera deckt sich ein« Nachricht au» Amsterdam, dje sogar.schon Ein zelheiten wissen will über die neu« Festlegung der Grundsätze in der Entschädigung«,rage. Dem Telegraaf zusvlge hat danach der Rat der Vier nochmal» über die Entschädtgungssragen beraten. ES scheint, daß man jetzt «ine neue Lösung in dieser Frage zu finden Versucht, und »war indem man in den Friedensvertrag folgende Puftkte aufntmmt: 1. Tie Festsetzung der Entschädigung, die Deutsch länd bezahlen mutz. L. Festsetzung de» Zeitpunkte», an dem di« ersten Zählungen stattzufinden haben. 3. Festsetzung der Zahlungsmittel, über die den Alliierten die Verfügung gegeben wird, damit di« Erfüllung der an Deutschland gestellten Forderungen gewährleistet ist. So zeigen sich die Aussichten für baldigen Frie- densschluß heute um manches besser, al» gestern, zunml auch da» Schicksal der deutschen Kolonie« eine für un» günstigere Wendung Lu nehmen scheint, wenn die nachfolgende Nachricht au» Rotterdam auf Wahrheit beruhen sollte: Daily relegvsptz mqlpet au» Mari», datz die Frage der deutsche« Kolonie« und der Kriegsentschä digung im S1«»e der Wil/»«sche« Anträge endgültig e«tschiede« fei. Djer finanzielle rind wirtschaftliche «irderchufban DeutMuud» werde vwrch amerikanische MtlliardeNkredite ermöglicht werde«. Da» kann also nur heißen, daß yns unser Recht werden soll, wir sind e» aber nun nachgerade ge wohnt, mit unwahren Meldungen derart überfüttert zu werd«», daß wir erst «inmal abwarten wolle», inwieweit der Rotterdamer Nachricht Glauben geschenkt werden darf. Die Abrüstung de» Nnke« Rheinufers. Ta- Algemeen Handelsblad meldet aus Parts: Auf d«r Friedenskonferenz scheint der Grundsatz der Ab rüstung de» linken Rheinufers angenommen worden zu sein. Für dte Schleifungen der Festungen mutz nur noch der Zeitpunkt festgesetzt werden. Groß« Schwie rigkeit«» bereitst di« Beschlußfassung über andere mili tärische Einrichtungen, z. B. die Bahnlinten.Llug- Plätze ufw. Biel« Bestimmungen würden auch auf den rechtsrheinischen GebietSstrelfenMiwendung finden. Außerdem wird di« Besetzung dieser Gebiete bis zu dem Zeitpunkt, wo Deutschland Allen seinen Verpflichtungen na chg« kommen fit, erwog«»», yoch wird keinerlei Diskussionen über dir Danziger Frag« zulassen, sondern Erzberger auffordern, inner halb 48 Stunden der Forderung der Alliierten nachzu kommen. Man sei der Anficht, datz bi« Unterzeichnung d«s Frieden-vertrage« Anfang Mat stattfinden könne. Hönde weg Y«n Danzig! Ter Reichsminister für den Viten, Augpst Winnig, nimmt in der Hartungschen Zeitung zur Frage der ' Landung polnischer Truppen in Danzig fosgendermatzen Stellung« Wenn wir sagen, Hand weg von Danzig, so ist das mehr al» ein Protest. E» ist et«,« WarnnNL, di« sich nicht nur an dst Dolen richtet. Da» Matz ist voll. Streckt man di« Hanv nach Danzig au», st» kön ne,» wir un» Ger solch« Schmach nicht mehr auf Pen Protest de» Worte» desthränven, da mützte und würde da» deutsche Volk wieder zur Nation werden, di« freu dig alle» an ihre Ww fitzt. Fach ump GrybertztW. Reich-mlnister Erzderger ist gestern gegen S VGt nachmittag in Spa etngetroffen. An fiiner vegleftynU befinden sich al» Vertreter de» Auswärtig«« Amt«» Uitterstaatssekretär Freiherr Langwerth von Sim mern, ferner al» Leiter der Zentralstelle de» deutschen Grenzschutz«» Ost der Major im Generalstad Freiherr von Wtllisen, der Vorsitzende der Unterkommission für Transportwesen bei der deutschen WasfenstillstandS- kommifston in Hm, der vberbürgermelster do« Danzig sowie «in vertäte» der waffenstiNstandSkom- Mission in Berlin. Zum Empfang Erzberger» war be.r Vorsitzende der deutschen Waffensttllstandskommisfion in Spa, General von Kammerstein, mit einigen Mttglst- dern der deutschen Kommission am Bahnhof erschienen. Marschall Foch wird heute früh in Spa mnsteskn. Tie Verhandlungen über di« Frag« devLandungpol- uischer Truppen in Danzig beginnen heule stütz 10 Uhr. Berliner Vorbesprechungen für di« FeleDeMlvrrhanvlnn-en. In der Geschäftsstelle de» Auswärtigen Amte» für die FriedenSverhandlungen fand «in« Besprechung mit den in Berlin anwesenden diplomatischen Vertretern der deutschen Bundesstaaten statt. Ter Vorsitzende gab Auf schlüsse über di« Organifätion der Geschäftsstelle, über den Stand der vorbereitenden Arbeiten für den Frfi- drn»schlutz im allgemeinen, sowie über einig« poli tische und territorial« Fragen im besonderen. Ein Vertreter dqr Handelsabteilung de» Auswärtigen Amte» referiert« über di« bei dem Vorfrieden in Be tracht kommenden Wirtschafttzfragen. Die »entfcho FiaantzkoMmisfto» in Part». Die erste Versammlung der Finanzkommission de» Friedenskonferenz mit den deutschen Vertretern Wirtz am heutigen Donnerstag in Eompiegns siattfindea. verhanvluuge« «nchj in Köln. Dte in Rotterdam begonnenen Verhandlungen oüt den alliierten Regierungen über den lve.rkauk deutscher Erzeugnisse »ur Erzielung der Uulfi landsvaluta für den Lebensmittelvertäuf, werden am 3. April, und zwar in Köln fortgesetzt» Dr- Hjal mar Schacht, Direktor der Nationalbank für Deutsch land, und in dessen Vertretung Tr. Alexander Kreu te r, Referent der Wasfenstillstandskvmmisston für wirt schaftliche Angelegenheiten, sind zur Mttunterzeichnung der getätigten Vertragsabschlüsse bevollmächtigt. Die Gefahren äes Ruhrreviers. Im Ruhrgebiet vollzieht sich augenblicklich, was «aa» im Verlauf der Revolutionsgeschichte innner wieder be obachtet hat: Ein« kleine bewegliche radikale Minder heit terrorisiert eine grotze Mehrheit. Der Terror der Spartakisten spottet jeder Beschreibung. Li« Ltnge stehen augenblicklich so, daß manche mehrheitSsoztalistt- sche» Arbeiterräte in besonder» hart bedrohten Gebiete« sich fortgesetzt tn Lebensgefahr fühlen. Andererseits find durch dte allgemeine Nervosität in verschiedenen Orten Schictzereien der Sicherheit-Wehren veranlaßt worden,'die den Spartakisten Wasser auf dte Mühlen geleite» haben. Tie grotze Gefahr de» nunmehr erklärten Generalstreik» liegt zunächst darin, datz da» Ersaufen der Schachte viel-näher gerückt ist al» vorher. Tatsächlich sind auch bereit» einig» Flöze einiger Gruden dsi Dortmund er soffen. Ob diese schwere Gestchr durch Beilegung »eß Generalstreik» abgewendet werden kann, ist schwer zu sagens nLmentlich gerade jetzt, wo von einer Versicherst«« der StreiNage Wieder di« Rede ist. Entgegen den bisherigen, be ruhigend lautenden Nachrichten au» dem Ruhrgebiet erhält ilämlich da« Berl. Tagedl. folgense Nachricht au» Essen t Ti« Streiklag« im Ruhrgebiet hat eine bedenk liche Verschärfung «rfäh«n. währrud r» am Dienstag noch den Eindruck machst, äl» ob di« ^grotze Mehrzahl der Beraleute de« kdmmuntfttjchen General- strelkparost nicht Folg« wisst« würde, kamen gestern au» allen T«istn de» Ruhrbezirk» Meldungen über neu» Arbe1t»«inst«llungen. so datz e» den An schein gewinnt, al» vb der Streik doch ziemlich allgemein werden wird. Hm Essener Revier hat der Ausstand gestern ebenso wie in den Bezirken van Mülheim und votrop auf die große Mehrzahl der. Aw chen überaegrtfstn. Nur auf wenigen Lechen stad dir vestafchasten gefstm Vach «inaefahren. Auch im Dort munder, Bochumer, Kerner, Wittener und Recklinghau sener Revier find Mreiche weist« Zechen vom Aus stand betroffen. Aar chamö»r«e» Nsvie» ist tztfimr