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zur Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 26. Novbr. 1810. izz. Anmerkungen zu der Abhandlung: „Ueber den Anbau des Waids und die Mittel, den Indigo aus dieser Pflanze zu gewinnen," (in Nr. 11-7 — 120. und 122 — 126. dieser Blätter,) auf prakt. Erfahrung gegründet. 1) Zu Nr. n8. S. 939. jenes Aufsa tzes. Auf alte Viehweiden odr Wiesen jeder Art Waid zu säen, ist im nördlichen Deutsch land nicht wehl anzurathen, weil das darauf sich leicht vermehrende Gras ein sehr lästiger Feind für den Waid ist, und in einem etwas nassen Jahrs die Jätungskosten sehr vergrö ßert. Sichrer ist es auf jeden Fall, einen wohl gedüngten, öfters tief gepflügten Acker zu nehmen, von dem mau überzeugt ist, daß er von allem Unkraut befreit sey, und wel chen jeder Oekonom unter seinen fruchttra genden Feldern leicht wählen kann. 2) S. 940. Z. 28. soll es gewiß heißen: Um jenen guten Saamen zu erhalten, muß man nach der zweiten Erndte des ersten Jah res die zum Saamen bestimmten Pflanzen nicht abblattern. 3) S. 941. Was die Art des Säens betrifft, so behandelt man ihn eben so, wie jedes Getraide, nur mit der Vorsicht, daß man es bet möglichster Windstille unternimmt, weil der Saame sehr leicht ist, und durch den Wind verhindert wird, auf seinen rechten Platz zu kommen. Das Quantum oder Maaß des zu säen den Saamens auf einen Acker betragt, im Verhältniß zum Roggen, nur den 4ten Theil, Z. E. Wo man einen Scheffel Roggen zur Aussaat gebrauchte, bedarf man von dem Waidsaamen nur ein Viertel. Wäre aller Saamen gut und es möglich, jedes Korn auf seinen gehörigen Platz zu werfen, so brauchte man statt * nur Scheffel Saamen; denn, wie bekannt, soll jede Pflanze 9 Zoll von der andern entfernt stehen. Auf einer Quadrat- Ruthe Land bedürfte man also nur 256 Pflan zen, wozu der Saame 32 Gran (auf ein Quentchen 6o Gran gerechnet,) und der Dresdner Scheffel 25 Pfund wiegt. Der Saame kann im Januar oder Fe bruar ohne Gefahr auf den Schnee gesäet werden; man hat dabei den Vorthcil, daß man ihn besser fallen sieht, weil seine Farbe grau violett ist; jedoch muß der Acker zuvor vollkommen gut bearbeitet seyn, und, nachdem Rrrrrr