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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich t Mark 20 Pj. prnnumvrltuäk». Mmer für Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Organ für den Stadtgemeinderalh, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. A. Sonnabend,AenW. Januar 1881. 6. Iahrg. Bekanntmachung. Da wahrzunehmen gewesen, das; die Bestimmungen des in hiesiger Stadt bestehenden Regulativs, das An- nnd Abmeldewesen betreff., nicht immer gehörig beachtet werden, so wird die hiesige Einwohnerschaft auf jene Bestimmungen andurch mit dem Bedeuten hin gewiesen, daß Zuwiderhandlungen gegen dieselben zur Strafe gelangen. Nach gedachtem Regulativ hat die Meldung jedes Neuanziehenden, insbesondere auch aller Dienstboten und Gewerbsgehilfen, binnen 24 Stunden (ß 5), ingleichen die Meldung eines Wohnungswechsels binnen 3 Tagen (§ 3) an Rathsstelle zu erfolgen und sind dicfHaus-, sowie Quartierwirthe bez. Arbeitgeber für die richtige Meldung des Neueinzugs oder des Wohnungswechsels verantwortlich.(8 5). Zwönitz, am 5. Januar 1881. Der B ü r g e r m e i st e r. Schönherr. Bekanntmachung. Nach K 3 des Gesetzes vom 18. August 1868 sind alle Diejenigen, welche Hunde besitzen, verpflichtet, diese bei Vermeidung der auf Hinterziehung der Hundesteuer angedrohten Strafe — die dreifache Hundesteuer betragend — schriftlich anher anzuzeigen. Alle Einwohner hiesiger Stadt, welche Hunde besitzen, werden unter Hmweis auf diese Anmeldepflicht und bei Vermeidung der auf Unterlassung dieser Anzeige gesetzten Strafe aufgefordert, diese Anzeige bis längstens zum LS. Januar d. I. bei dem Unterzeichneten in'Schriften einzureichen, sodann aber in der Zeit vom 15. bis 20. Januar d. I. die Steuer für jeden Hund auf das laufende Jahr an die Armencassenverwaltnng zu bezahlen, dagegen die vorgeschriebene Steuermarke, welche als Nachweis der bezahlten Hundesteuer von dem betreffenden Hunde am Halsbande stets zu tragen ist, sowie eine Belehrung über Wuthkrankheit der Hunde inKEmpfang zu nehmen, wobei auf die Strafbestimmungen in K 7 des angezogenen Gesetzes, nach welchem Besitzer solcher außerhalb der Häuser, Gehöfte und sonstigen geschlossenen Lokalitäten ohne Stcuermarke betroffen werdenden Hunde um 3 Mark zu bestrafen sind, aufmerksam gemacht wird. Zwönitz, am 5. Januar 1881. D e r B ü r g e r m e i st e r. Schönherr. Bekanntmachung. Auf den 8. März d. I. soll ein Capital des hiesigen Pfarrlehns im Betrage von ISS« Mrk. - - gegen hypothekarische Sicherheit ausgeliehen werden und Habei; sich Bewerber um dieses Capital bis ult. Januar auf dem Pfarramts zu melden. Zwönitz, den 3. Januar 1881. Der K i r ch e n v o r st a n d allda. Neidhardt, Pf. Tagesgeschichte Deutschland. Die Verhandlungen inbetreff des Deutsche Oesterreichischeu Handelsvertrages werden im Januar, u. z. kurz nach der Rückkehr des Fürsten Bismarck nach Berlin ihren Anfang nehmen. Die Negierung wird umsomehr auf Beschleunigung dieser Verhandlungen dedacht sein, als eine Interpellation über diese An gelegenheit im Reichstage mit Sicherheit erwartet wird und die Neichsregierung die Nothwendigkeit vermeiden möchte, eine unsichere Antwort geben zu müssen. — Die Mitlhcilung, daß unniittelbar nach Wiederaufnahme der parlamentarischen Arbeiten im Abgeordneten haus«: eine Interpellation über die Erhöhung der russischen Zölle ge stellt und der Reichskanzler in seiner Eigenschaft als Handelsminister dieselbe beantworten werde, scheint vorläufig nur auf Combinationen zu beruhen. Die meisten der Fractionsführer sind allerdings zur Zeit gar nicht in Berlin anwesend und haben Pourparlers über diese Frage nicht stattfinden können. Diese Zollfrage gehört übrigens eigentlich vor das Forum des Reichstages. — Ueber die Verhand lungen der Negierung mit den Cvnservativen über den Steuererlaß schreibt die „Prov.-Corresp.": Es haben die Cvnservativen, von dem Wunsche beseelt, die Frage des Steuererlasses in einer dem wirklichen Wohl und Interesse des Volkes entsprechenden Weise zu lösen, Ver handlungen mit dem Finanzminister angeknttpft, welche möglichenfalls die dauernde Bewilligung wenigstens eines Theiles des Erlasses her beizuführen geeignet erscheinen. Wenn diese Verhandlungen, wie man hoffen darf, zu einein Resultat führen, so würde die Regierung sich darüber demnächst mit den übrigen Parteien, welche sie zu unter stützen geneigt sind, zu verstäirdigen suchen. Oesterreich-Ungaru. Die Abhaltung des oberösterreichischen Banerntags ist vom Statthalter für den 10. Januar zugleich mit der Gründung eines Bauernvereins gestattet worden. Gegenstände der Tagesordnung, worüber ausschließlich Bauern sprechen werden, bilden: I) Die Grundsteuer-Regulirung, 2) eine Dankesadresse an den Kaiser und an das Gesammtministerium für die günstige Lösung der Lehensfrage, 3) das Branntweiustenergesetz, 4) der oberösterreichische Bauernverein, 5) die Justizpflege auf dem Lande und 6) das Wahl recht der Landgemeinden. — Die bereits zur Abstimmung bestimmte Circnlaruote, worin die Pforte das Schiedsgericht definitiv ablehnt, wurde im letzten Moment zurückgezogen. Den Kabineten liegt daher keinerlei definitive Ablehnung vor. Deshalb bemühen sich die Bot schafter, nach wie vor, die Pforte zur Annahme des Schiedsgerichts zu bestimmen. Ueber einen in dieser Richtung zu Constantinopel er- Ivlgten identischen Schritt der Botschafter ist hier jedoch bislang reine officielle Nachricht eingetroffen. Frankreich. Gegenüber den pessimistischen Voraussagungen gewisser Journale sagt „Temps": Das Jahr 1881 werde weder einen Krieg noch eine Commune sehen. Frankreich sei Herr seiner selbst, wolle Frieden nach außen, welchen das gute Einvernehmen der Mächte aufrecht zu erhalten wissen werde. Wenn die Pforte bisher sich weigerte, das Schiedsgericht anzunehmen, so ließen die letzten Nachrichten hoffen, daß schließlich die gesunde Vernunft über das anfängliche Zaudern des Sultans triumphiren werde. Für friedliche Lösung dieser Angelegenheit komme darauf an, daß Griechenland seine kriegerische Haltung aufgebe. Dis Mächte seien einig, Griechenland von Abenteuer-Politik abzurathen.