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SIN. 1 Innern kas, g unter- von der »Ä. Wild- rhan-- wahl in isrn. »erei. irrlfrllrn. rik., )rien1 ?, spe- lin. ertin. rem. »ends 0 der bei rbe des Vereins lichStag isarbeit ien, »1« Amts- Nil Alizcheblatt für den LeM des Amtsgerichts Cibenstack und dessen Umgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn- abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im - amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 2t<t. N^snnement »irrtelj. 1 M. 2b Pf. «inschlteßl. de» »Illustr. UnterhaltungSbl* u. der Humor. Beilage .Seifen- blasen* in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bet allen ReichSpostanstalten. telrgr.-Adrrsse: Amtsblatt. 44 55. Jahrgang. -------- Sonnabclid, des II. April Folgende im Gnmdbuche für Ne«hei-e, Landger.-Ant. auf den Namen des Fuhr- werkSbesttzers klrnat L.«SnIx LüLIvr eingetragenen Grundstücke sollen am 30. Mai 1808, vormittags uo Nßr in Nttiheide, 1« -er Restauration „Waldschlötzchen" im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. 1. Blatt 1 nach dem Flurbuche b Hektar 41,» Ar groß, besteht aus den Flurstücken Nr. 42, 44, 47, 49 und l72 — Felder und Wiesen; — die Gebäude, als landwirtschaftliches Wohnhaus mit gewölbtem Stall, Keller, Getreideboden und Scheunenanbau sind am l8. No vember 1907 durch Feuer zerstört worden. Geschätzt ist das Besitztum unter Berückstch- tiaung -er beim Wiederaufbau der Gebäude zu erwartende« Bran-schädenver- gütnng — die zur Zeit noch nicht festgestellt ist —, auf 14118 Mk.; 2. Blatt 27, nach dem Flurbuche 1 Hektar 47,9 Ar groß, auf 1479 Mk. — Pfg. ge schätzt, besteht aus Feld und Wiese. Die Grundstücke stehen in keinem wirtschaftlichen Zu sammenhang. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 22. Januar 1908 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegen standes tritt. Eibenstock, den 4. April 1908. K-niglichcs Amtsgericht. Erdarbeiter werden angenommen vom Stadtüauamt. Braiidversichcrungsbciträge bett. An die unverzügliche Bezahlung der Braudverstcherungsbeiträge auf den l. Termin 1908 wird erinnert. Stadtrat Eibenstock, den io. April 1908. Hesse. Schfdr. Ausstellung der Schiilerarbeiteu der gewerblichen Zeichen schule hier Gründonnerstag von 11—1 Ayr mittags und Warfreitag von 3—5 Mr nachmittags im Zeichensaal -er Industrieschule. lAm Gründonnerstag, mittags 11 Uhr, findet daselbst die Entlassung -er ab gehenden Schüler statt Freunde und Gönner der Schule werden hiermit ergebens! eingeladen. Eibenstock, am 7. April l908. Der Stadtrat. Die Schulleitung. Hesse. Lützner. Zweigabtcilung der Mngl. Kunstschule sur Textilindustrie Planen zu Eibenstock. Zur Besichtigung der Ausstellung von Schülerarbeiten, sowie zu der am Mon tag, den 13. d. M, vorm. l l Uhr stattfindenden Schülerentlassungsfeier ladet die sehr geehrten Körperschaften von Staat und Stadt, die Eltern und Prinzipale, sowie alle Freunde der Schule ergebens! ein Die Direktion der König!. Kunstschule für Textilindustrie. Die Ausstellung ist geöffnet von Palmsonntag, den 12. bis mit Dienstag, den 14. April, täglich von 11 — 1 Uhr mittags und 2-4 Uhr nachm. «lis, H«ve, l.Juli zwei e Erp. «gs- at lle. nden ruer- <ge- ) bei fiost^ und wir l er der trar. lcktc rad- Mseren Konfirmanden. Seid start und treu! Mit diesem Wunsch' geleiten Wir segnend heute euch inS Gotteshaus, Und dankersüllt und hoffnungSfreudig dreiten Sich treuer Eltern Hände auf euch auS. Mag golden euch die Zukunft tagen, Mag stummer euch am Herzen nagen — Ein jeder Morgen mahne euch auf'» neu: Seid stark und treu! Stark sollt ihr sein, wenn der Versucher leise Euch auf der Lüste glatt« Pfade ruft. Wenn euch der Frevler lockt in sein« strrise. Der Schmeichler euch umgibt mit Weihrauchduft. Als Christ zu wirken und zu schaffen, Bedarf'» im stampfe guter Waffen — O führt sie mutvoll ohne Furcht und Scheu, Seid stark und treu! Treu sollt ihr s«in, wohin auch Gott euch stellte. Auch da» Geringste sei euch groß genug! Treu sollt ihr sein aus eurem Ackerfelde, Treu gegen alle ohne Falsch und Trug! Und wer im stleinsten treu erfunden. Dem winken ew'gen Glücke» Stunden, Und schließen darf sein Äug' er ohne Reu': Seid stark und treu! * Die Weihcalocken singen der Kindheit das Abschiedslied. Wieder baut sich vor vielen das Leben auf. Darum singen die Glocken. Sie läuten ins Leben hinein. Einer Anzahl junger Herzen geben sie die letzte Weihe der Kindheit. Mit Feierlichkeit erfüllen sie die Kinderseelen und gießen die ganze Keuschheit einer heiligen Liebe über die unschuldvollen Ge müter derer, die heute zum ersten male an die eherne Pforte des Lebens pochen. Und jedem derer, die da heute anklopfen, ward ein Spruch mitaegeben in den harten Kampf des Da seins. Möge sich dieser Spruch bewähren und möge er stets vor den Augen und im Herzen desjenigen stehen, der mit ihm an seinem KonfirmationStage bedacht worden ist. Ein eigenes Gefühl beschleicht an dem Tage, an welchem eine Anzahl Kinder neu für die Gemeinschaft der Erwachsenen geweiht wird, auch die Erwachsenen selbst. Nicht nur die Eltern, Verwandten und Freunde, sondern auch die Fern stehenden. Sie werden selbst wieder jung. Die Jahre schrum pfen zusammen und die Zeit verschwindet, als wäre sie nicht gewesen. Ist die Zeit wirklich nicht gewesen ? Hat sie alles gehalten, - waS wir an guten Vorsätzen, an Reinheit und Tugendhaftig- a keit mit auf den Weg nahmen? Beschämt müssen wir das -i Haupt neigen. Der Alltag hat unsere Seelen beschmutzt, die .' Not hat unsere Herzen verkümmert, und daS Leid hat uns abgelenkt von den stillen Pfaden, Vie wir zuerst gegangen. Deshalb ist auch den Erwachsenen der Konfirmationstag p ein Tag der Einkehr. Er soll unsere Gemüter wieder zurück- - führen zur Kindlichkeit und Einfachheit, daß sie von sich werfen alle Aeußerlichkeiten, mit denen sie da» Leben auf ihrer Jagd nach dem Glück behangen. An unseren Kindern sollen wir lernen und durch sie, die wir zu brauchbaren Menschen erziehen wollen, sollen auch wir erzogen werden. Unsere Pflicht ist es, unsere Kinder zu stärken und zu stählen an Leib und Seele gegen alle Widerwärtigkeiten, die ihren Daseinsgang bedrohen könnten. Nur der starke Mensch bleibt Sieger im Kampfe gegen alle. Und doch kann der Starke auch mild sein, ohne deswegen der Schwäche geziehen zu werden. Denn an rechter Stelle angebrachte Milde erhöht nur die Stärke, vermehrt nur die Kraft. Wohl uns aber, wenn wir unsere Kinver also gewappnet hinausschicken können ins Leben! In ihren Festtagsgewändern stehen sie vor uns. Mit Blumen sind sie geschmückt. Unschuld und Feierlichkeit, Weihe und Stolz zittern in ihren kindlichen Blicken. Weich wird es uns um's Herz. So ziehet denn hinaus ins Leben, die ihr, noch an der Pforte der Kindheit stehend, Rückblick haltet auf das Land eurer ersten Jugend! Möge das Leben euch nur Gutes und Holdes bringen! Möget ihr stark bleiben im Tugendhaften und möge euch das Heil eurer ewigen Seele vorschweben heute und immerdar! Dann werdet ihr gute Menschen, wackere Männer und starke Frauen werden, die ihren Ange hörigen zur Ehre und ihrem Vaterlande zur Zierde gereichen ! Das walte Gott! Tagesgeschichte. — Deutschland. Nach harter Arbeit und heißer Rede schlacht hat der Reichstag das Reichsvereinsgesetz, dessen Kulminationspunkt der vielumstrittene H 7, der sog. Sprachenparagraph ist, gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen und der Sozialdemokraten angenommen, ein Er folg der Blockparteien, der in allen national gesinnten Kreisen die lebhafteste Befriedigung hervorgerufen hat. Denn erst jetzt wird es möglich sein, die Umtriebe der Polen und Dänen gründlich zu überwachen und der Möglichkeit vorzubeugen, daß in offenen Versammlungen gegen das Deutschtum gehetzt und die Losreißung deutscher Landesteile gepredigt wird. DaS wurde bisher ungemein begünstigt durch bestehende Ge setze, die es den Polen und Dänen erlaubten, sich in offenen Versammlungen ausschließlich ihrer Sprache zu bedienen, und so kam es, daß der Polizeibeamte dabet saß und in der Unkenntnis des gesprochenen JdiomS eS nicht verwehren konnte, wenn ein Redner nach dem anderen unter dem stür mischen Beifalle der Menge zum Landesverräte aufforderte. Von großer Bedeutung ist auch der von den Konservativen eingeschaltete H 10», der Jugendliche unter 18 Jahren von politischen Vereinen und Versammlungen auSschließt und so eine Handhabe gegen die sozialdemokratische Jugendverhetzung bietet. Junge Leute haben nun einmal in politischen Ver- sammlungen nicht» zu suchen, sie sollen etwas lernen, aber sich nicht politisch betätigen. Dazu fehlt ihnen in dem Alter doch noch die nötige Reife. Nach einem arbeit»-, aber auch erfolgreichen Vierteljahr sind die Reichsboten nun in die Osterferien gegangen, und wir gönnen ihnen die Ferienruhe und den Onerfrieden von Herzen. — Der Reichstag wird, wie nunmehr feststeht, vom 28. April bis etwa 10. oder 12. Mai nochmals zusammen treten, um die große Zahl rückständiger mittlerer und kleiner Gesetze zu verabschieden, darunter beispielsweise die Maß- und Gewichtsordnung, ferner die Gesetzentwürfe über den Versicherungsvertrag, Wechselprotest, Unterstützungswohnsitz, den Tierhalterparagraph, kleinen Befähigungsnachweis und das Münzgesetz. Wenn es dem Reichstage gelingt, diese und einige andere Entwürfe, sowie selbstverständlich die Kolonial bahn, noch zu erledigen, so darf der Sessionsabschnitt in der Tat — auch abgesehen von den bedeutsamen politischen Er gebnissen,' als ein recht fruchtbarer bezeichnet werden. Es wird jetzt bestimmt damit gerechnet, daß gegen Mitte Mai nicht Schluß der Session, sondern eine Vertagung bis etwa Ende Oktober erfolgt, weil dann die im Fluß befindlichen Vorarbeiten für wichtigere Gesetze, wie die größere Novelle zur Gewerbeordnung, der Entwurf über die Sicherung der Bauforderungen, das Viehseuchengesetz, im Winter ohne weiteres fortgeführt werden können. Die Entwürfe zum Ge richtsverfassungsgesetz und zur Zivilprozeßordnung, die dem Reichstage bereits vorliegen, dürften gleichzeitig mit der noch zu erwartenden Umgestaltung der Strafprozeßordnung im kommenden Winter beraten werden. — Graf Zeppelin beginnt neue Flug fahrt en. Zunächst sind in Aussicht genommen zwei Landreisen vom Bodensee nach Würzburg und nach Frankfurt a. M. — Oesterreich-Ungarn. In Prag scheint man ein Gelddepot russischer Anarchisten entdeckt zu haben. Bei der dortigen Zentralbank deutscher Sparkassen wurden kürzlich l00 000 Kronen hinterlegt, deren Besitzer Gries im Prager Hotel Monopol verhaftet wurde, während ein zweiter Einleger geflüchtet ist. Die Polizei hält beide für russische Anarchisten, die Gewehre und Munition nach Rußland geschmuggelt und hierfür 100 MO Kronen erhalten haben. — Graz, 9. April. Ein großer Lawinensturz vom Reichenstein bei Eisenerz in Steiermark hat das Bahngleis mit einer 30 m breiten und 4 m hohen Schneeschicht bedeckt. Die Aufräumungsarbeiten werden durch die Gefahr weiterer Lawinen gehindert. — In der ungarischen Gemeinde Forro wurden durch eine Feuersbrunst 36 Wohnhäuser mit 40 Neben gebäuden eingeäschert. — Einer von Belgrad aus eingefädelten revolu tionären Verschwörung in Bosnien ist man auf die Spur gekommen, die durch revolutionär-terroristische Mittel die Autonomie Bosniens und das Ende der öster reichischen Herrschaft in Bosnien erreichen wollte. Die Terro risten wollten gegen die Landesbehörden mit Bomben vor gehen und Serben und Mohammedaner zum Aufruhr ver leiten, wobei sich Serbien angeblich bei den Berliner Signa tarmächten ins Mittel legen sollte. Haussuchungen förderten einen belastenden Schriftwechsel mit Belgrad zutage. Mehrere Serben wurden verhaftet. Ferner sind die Behörden in Kenntnis von geheimen Wasfenniederlagen. — Portugal. Die Corteswahlen haben einen