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AuerllM-Zeitung. Atzmeim Aorngll fir Ave, Alkchammkr, M-Klöstnlm, Kir-rWNrHkl «ck HmMi-. Erschein« Mittwoch», Prottag» u. «onntag«. «donnement-prei» MN. der 3 werthvollen Beilaaen vierleljLhrlich mit «ringerloh« t M»« ZV »f. durch di« P»ü 1 IM» Ai Pf, Mit: Deutschem Aamittenölatt, K«Le Heister, Jeitspiegel. verantwortlicher Redakteur: Emil -«gemelfter in Lu« (Erzgebirge). Redaktion u. Expedition: Aw«, Marktstraß«. Inserate di« einspaltig E»ryu-z«il«^10 Pf., Petitsatz wirb nach Petitzeilen berechnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanstalten und LandbrieftrLger nehmen Bestellungen an. Mittwoch, den 5. September 1894. No. 104. 7. Jahrgang. Bestellungen "WU »ns di« AuerrLH clL-Ieitung (No. «SS der Zeitung-Preisliste) für Monat September 18V4 werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus trägern des Blattes, sowie den Landbriefträgern jederzeit gern angenommen. Krpedition der „Auertyal-Aeitmrg." Aus dem Atterthal und Umgebung, «ttttzettungen Nu« »»»«le« Interest« fin» der Ae»akti» stet» willkommen. . DaS Sedansest wuitde auch in unserer Stadt wieder in festlicher Weise begangen. Besonder» verdient hierum »acht« sich der Königlich Sächsische Militärverein zu Äue, von die sem war eine würdige Feier arrangiert, die au» Konzert, Thea ter, lebenden Bildern und einem solennen Ball bestand. Da» Programm «ar auch diesmal ein gewählte-, nach einer ein leitenden Musikpieee folgte der allgemeine Gesang von „Deutsch land, Deutschland über alles/dem sich «ine schwungvolle von patriotischer Begeisterung getragene Festrede, welche die ruhm vollen Thaten der deutschen Armer und ihrer Heersührer in beredten Worten wiedergab, die von Herrn Presuche ge sprochen wurden u. der sich rin brausendes Hoch auf Se. seiner Maj. König Albert anschloß. Interessant «ar auch das patriotisch« Festspiel „Vor dem Sedantage" daß mit vieler Routine ge geben wurde und stürmischem Beifall errang. Schöne Musik piecen wechselten hieraus mit patriotischen Gesängen ab, den Gchlnbefsrlt bildeten die lebenden Bilder „Aus Krieg und Frieden" die mit Begeisterung ausgenommen wurden. ESwar ein Abend, so recht geeignet die Herzen in der Liede zum Valrrlande erglühen zu lassen. Möge der Kgl. Sachs. Mili- tärverein zu Aue noch recht oft so schön« patriotische Feste feiern. Theater. Einen genußreichen Abend bot die Sonnab.-Vorst, de» hier gastirenden Theater-Ensemble» mit der Aufführung de» überall al» Zugmittel bewährten VolkSstücke« „Hasemann'S Töchter." Der gute Ruf de» beliebten L'Arrong'schen Boll«, stücke», sowie die hier schon genügend bekannten vortrefflichen Darbietungen der Truppe hatten, im Verein mit den be deutend ermäßigten Preisen, den geräumigen Saal des Hotel» „Blauer Engel" bi» auf den letzten Platz gefüllt. Wa» die Darstellung des Stücke» selbst betrifft, so kann hier nur der wohlverdiente Dank de»,Publikums sär die vortreffliche Auffüh rung ausgesprochen werden. Herr Hartmann erledigte sich seiner Rolle „Anton Hasemann," tn gewiß trefflicher Weise und»hrlangen ihm die tragischen sowie humoristischen Piecen auSgrzeichnrt. Emma Keßler, „Frau Hasemann," bezeichnete durch ihr sichere» entschiedenes Benehmen eine Schwiegermut ter in Wort u. Bild. Frl. Berger-Wilew-ka war an diesem Abend eine ihrem künstlerischen Können entsprechende Rolle zu Teil geworden, ungemein gefiel die wohlgelungen« Vrr- zweiflungsscene de» letzten Akte». Herr Berger al» „Wilhelm Knorr" gab den humoristischen, «usgeregt-centrischen Schlos- sermetster mit allen absurden Eigenschaften mit richtigem Takte und seinem Berständniß wieder und bot eine Glanzleistung de» Abend». Außer den Genannten muß noch Herr Otto Will» hrrvvrgehoben werden, der durch sein serlenoolle» tief empfundene- Spiel sich dir Herzen aller Zuhörer im Stur- me eroberte, sowie die unübertreffliche Klatschbase, Welche von Frl. Hassalh in äußerst humoristischer Weise kopiert wurde. Da« Publikum -kargt« denn auch mit seinem Applaus nicht und belohnte di« Künstler sür ihr« ausgezeichneten Leistung«». Doch, wir auf der Welt bei. allen Schönen auch manche» . Wüuschen-werthe ist, so muß vor allem Dingen darauf auf merksam gemacht werde«, daß da- eng« Aneinanderstellen der Stühle dem Publikum ungemein lästig fallen muß, und daß solche Vorstellungen außerordentlich gewinnen würden, wenv sie von Houzert-Piecen begleitet würden. Dem Steinmetz Hrn. Christian Emil Zierold in Auer- Hammer ist für die mit Muth und Entschlossenheit und nicht ohne eigene Leben-gefahr bewirkte Rettung de« Bäckerlehrling Martin daselbst vom Tode de- Extrinken« Seiten der König!. Krei-Hauptmannschaft zu Zwickau «ine Geldbelohnung zllge» hilligt worden. Daß auch di« Wälder um Aue kolossalen Pilzreichthum" bergen, geht daraus hervor, daß Herr Trommler, Schleifer bei Herrn Wellner, dieser Tage einen riesigen sogen. Reh- schwärm«, von IS Psund Schwere, ein wahre» Prachtexem plar von einem Pilze, im BurkhardtSwalde fand u. al» Eu-j riosum in unserer Expedition vorzeigtr. Der reich« Obstsegen, welcher allerorts in diesem Jahre zu verzeichnen ist, veranlaßt un«, gleichzeitig auf ein« Unsitte hin- zuweilen, welche schon Bielen verhängtlißvoll wurde. -« ist die» da» unbesonnene Wegwerfen.von Obst und Obstrestern auf unseren Fußsteigen und öffentlichen Erholung-Plätzen So war z. v. am Montag früh auf der Wettinerstraß« «in« Daun nah« daran, auSzugleiten, indem sie unverfehsn« auf weggrworfeneS Obst gktreten, st« hatte e» einem glücklichen Um stande zu danken, der sie vor weiterem Schaden behütete. Der gleichen Fäll« sind täglich zu beobachten. Der Erggeb. Bfd. schreibt: Auerhammer, 1. Septbr. Auch hier wurde in einem kleinen Kreis« patriotisch gesinnter Män ner eine einfache, aber würdig, Sedanfeier gehalten. Herr Lehrer Loos« gedacht« in kurzen, markigen Worten de« Tages der deutschen Nation und schloß Mit einem Hoch aus König Albert. Mit de« Gesänge der Sachsenhymn« wurde die von Batrrlanv-lieb« durchdrungene Feier beendet und beschloß man hierauf, , um namentlich auch öfter Gelegenheit im Orte selbst zu ähnlichen patriotischen Beranstaltungem zu geben, einen Militärverein zu gründen, welchem sich gegen 40 Mitglieder sofort anschloffen. Dank dem freundlichen Entgegenkommen hiesiger Fabrikanten und Beamten der Eontore steht zu er warten, daß der junge Verein wohl hoffen darf, alle im Ort« wohnenden ehemaligrn Soldaten al» Freunde und endlich auch al- Mitglieder zu gewinnen. Aus Sachsen und Umgegend. — Am 1. September begann in Sächsen da» Zagdjahr 1894/9S und mit diesem Tage die Zagd auf weibliche» Ebel- und Damwild, einschließlich der Kälber beider Wildarten, Reb hühner, Schnepfen, Hähne von Auer- Birk- und Hafelwild, Wachteln und Beeassinen. MU dem 31. August verloren die Jagdkarten auf da» Zagdjahr 1893/94 die Giltigkeit und hat deshalb die Lösung neuer Zagdkarten zu erfolgen. Am 1. Oktober beginnt die Zägd auf Hasen und Fasane, «äh rend weibliches Rehwild erst vom 16. Oktober an und zwar auch nur bi» IS. Dezember geschossen «erden darf. Letztere Wildart genießt überhaupt in Sachsen die längste Schonzeit, — Seit Kurze« ist im Grenzbezirke da» Verbot der Ein- führung von Fleisch von Böhmen nach Sachsen wieder aufge hoben worden. C» können demnach 4 Psund Fletsch von „Wiederkäuern" (Rind, Kalb, Schöps) zollfrei im Grenzver- krhr ringesührt werden ' Grü n h ain, 2. Septbr. Seit mehreren Wochen haben die generellen Borarbriten zum Baue einer Eisenbahn ab Zwönitz- Grünhain-Elterlein mit Anschlnß an die Annaberg-Schwar- zenberger Linie unter Leitung der Herren RegierungSbaumei- fter Haase und Schramm begonnen und werden gegenwärtig in unmittelbarer Nähe hiesiger Stadt vorgenommen. Anläß lich dessen trafen verflossenen Freitag der Herren Gehetm- räth Vodel und Köpke, Geheimer Finanzrath von Kirchbach und Geheimer Regierung»rath Merz «in upd nahmen «ine Besichtigung der projectirten Linie vor. — Vor achtTagen hat hier ein Arbeiter ein« 13V, Pfund schwere Morchel gefunden. Der glückliche Pilzsammler hat diesen, allgemeine» Staunen erregenden Niesenschwamm seinem hiesigen Arbeitgeber verehrt. — Der Brückenbau in Bockwa bei Zwickru «acht große Fortschritte. Zm Mai und Zunt d. Z. wurden di« hochin- tereffanien Gründupg-arbeiten de» Mittelpfeller« der neuen Muldenbrücke begonnen, jetzt ist dieser Pfeiler, welcher 4 Me ter Grundbeton erhalten, von da bi« zur Höhe de« EiSstoße- in Granitquadern, darüber von Sandsteinquadern und zwar an beiden Köpfen von Ehclopen - Granitsteinmauer werk in Crusentmörtel auSgeführt, vollendet, und von der Königin Marienhütte ist die Sisrnkonstruction auf den von der alten Brücke erhalten gebliebenen Landpfeilern und dem Mittelpfeiler aufgelegt worbe,,. Di« au» 8 Stück Parallel- Fachwerkllträgern. für jede Oeffnuug bestehende Etsencvnstruc- i tion wird gegenwärtig noch mvntirt. Bekanntlich wird di« s Brücke mit Auftrag de» K. Finanzministerium» unter Leitung I de» Herrn Baurath Döhner, vez. der Kgl Straßen und Wasser- bau-ZnspektioN hier von Herrn Baumeister Höffner gebaut. Die alte Brücke war vor 10 Zähren wegen Deformation der I Steinbogen abgebrochen worden. , (Au- dem Thierleben.) Bei einem Gutsbesitzer der Umge gend hatte neulich eine Katze eine Taube gefangen: die Räuberin lief mit ihrer Beute quer über den Hof. Kaum hatte die» die daselbst befindliche Hühnerschaar bemerkt, al» sie von allen Seiten auf die Katze einstürmt« und dies« derart mit de.» Schnäbeln bearbeitete, daß sie gezwungen war, ihr Opfer lo»- zulasfen. Die Taube war bald wieder flugfähig. Crimmitschau, 27. August. Nach einer soeben ver öffentlichten Bekanntmachung de» Stadtrathe» wird für hie sigen Ort eine Polizeistunde eingeführt. All« Schankwirth« schäften sind spätesten» 2 Uhr Nachts zu schließen und dür fen vor ö Uhr Morgen» nicht wieder geöffnet «erden. Au«» nahmen für da» frühere oder spätere Schließe» dex Schank lokale sind vorgesehen und stehen in dem Etmrffen der Stadt- Polizeibehörde. Unberührt bleibt die Befugnis der Gastwirthe, zu jeder Tages» und Nachtzeit Fremd« «ufzuaehmen und zu I > dewirthen und die Verpflichtung de» Bahnhvfwirthe». Eisen bahnreisenden (aber nur solchen) vor und nach der Ankunst von Zügen den Aufenthalt in seinen Räumen zu gestatten und Erfrischungen an dieselben zu verabreichen. Tharandt. Bor Kurzem wurde von Pilzsuchern in einem Dickichte de» Naundorfer Forstreviers ein bi« auf das Skelett verwester unbekannter weiblicher Leichnam vorgefun den: Der Umstand, daß mariner Entfernung von 4 Metern vom Leichname, an einem Fichtenbaume hängend, eine 1b Centimeter lange Scheer« aufgefunden wurde, ließ di« Ver- muthung aufkommen, daß sich die Unbekannt« mit derselben die Pul-ader geöffnet hat. Dir Beerdigung erfolgte an Ort und Stelle. — Auf behördlich« Anordnung ist jetzt tn Gegen wart einer Gerichtscommission die Ausgrabung de» Skeletts erfolgt und hierbei hat die Untersuchung ergeben, daß wahr scheinlich «in Mord vorliegt. Die Hirnschale sowie der Unter kiefer de» Skeletts waren «ingeschlagen und auch da« Nasen- dein zeigt« eine Verletzung: außerdem wurde auch «in Stich in, de« noch erhaltenden Korsett entgeckt. Die Ueberreste des Leichnam« sollen , zur Untersuchung an da» Landgericht Frei berg überführt werden. Großenhein, 27. August. Ein entsetzlicher Unglücks fall wird auS Naffeböhla gemeldet. Heute früh sand man die Gutsbesitzer Wilhelm Günther und Gottfried Große in den inmitten des Dorfe- gelegenen Teichen tobt auf, und zwar lag jeder der Entseelten seltsamerweise in einem anderen Teiche. Wie mitgethcilt wird, sind die beiden Gutsbesitzer gestern Abend bis gegen 10 Uhr im Gasthof« zusammen ge wesen und haben sich dann auf den Heimweg gemacht. Ob Selbstmord vvrliegt oder ob die beiden Gutsbesitzer im Dunkel der Nacht vom Wege abgeirrt und so in die Teiche gefallen sind, dürft« die eingeleitete Untersuchung ergeben. Einsiedel. Sonntag Abend gegen 9 Uhr wurde der 24 Zahre alte Ziegeleiarbeiter Zoseph Margel au» BuSleden in vöhmrn auf der Reichenhamerstraße vom Geschirr de» BotenfuhrmannS Brückner überfahren. Magerl, welcher sich mit seinen Kameraden auf der Straße tummelte, fiel so un glücklich vor daS herankommcnde Fuhrwerk, daß ihm, obgleich der Geschirrführer sofort hielt, «in Rad über die Brust ging. Der Verunglückte sprang zwar selbst wieder auf und sagte, daß ihm der Unfall nicht- geschadet habe, fing jedoch kurz darauf an zu taumeln u. verschied nach ungefähr einer hal ben Stunde in seiner Wohnung in Bernsdorf, wohin er von seinen Kameraden gebracht worden war. Den Fuhr mann trifft keine Schuld. — Mit Rücksicht auf die bevorstehende Obsternte ist «» manchem Grundstücksbesitzer vielleicht erwünscht, von den bez. Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuch« Kenntniß zu er halten, § 361 besagt: DaS Eigenthumsrecht an einem Baume steht Demjenigen zu, auf dessen Grund und Boden der Stamm au» der Erve kommt. Steht der Stamm auf der Grenze, so haben die Nachbarn an dem Baum« da» Miteigenchum zu gleiche» Theilen. § 362. Jeder ist berechtigt, die Wurzeln eines fremde» Baume-, soweit sie unter seinem Grund und Boden fortlaufen, ingleichen Zweige «ine- fremden Baumes, soweit sie auf seinem Grund und Boden Überhängen, abzu schneiden, oder, wenn er die Zweige nicht selbst abschneiden kann oder will, den Eigenthümer de« Baume» zum Avschnei- den drrselben anzuhalten. Die abgeschnittenen Zweige gehö ren dem Eigenthümer des Baume», die abgrschnittenen Wur zeln oem Eigenthümer de« Grundstück-, in welchem sie sich befinden. 8 663. Auf da» Grundstück de» Nachbar« über hängende Früchte gehören dem Eigenthümer te» Stamme», welcher jedoch zum Behufe ihrer Abdringung da« Grundstück de» Nachbar- nicht wider dessen Wollen betreten darf, lieber- gefallene Früchte sind Eigenthum Dessen, wetchem der Grund und Boden gehört, auf dem sie gefallen find. Eheviot u. Buxkin für «inen ganze» Anzug zu M. S.7S Kammgarn «. Melton f. eine« ganz. Anzug zu Ad. 9.7» je 3,30 m s. den Anzug derechnet, verseno. direkt an Jedermann Oettinger L Lo. prandturt a. R., kabrilc-vspot. 2 Muster umgehend fran.o. Nichtpassende- wird zurückgenommen.