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1 Herz.! in der! seiner! lg bei! , brach! Roose-1 h ri« I einrn! Zwei! bedeu ! Been! Trupp fektur,! tiings I n hier samm-I l brin-I anwe I heran! äußern l. Mai, dahin, : u». düngen ebiet ant zu ognos- Z nach dürfte in der Minister eparat- on der >e des imeri- abend kl. s Pinns nal- äsn vL, in IUM 6M- und t«I. »mer- est später V ldern II ellung »««t. kn »IÄ1. , stets empf. !rei. her, »Utz' rn. Amts- und Anzeigeblatt für den klmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung * Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschliehl. r des „TUustr. Unterhaltungsblatts" und der 4 humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der e Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen L Reichspostanstalten. Hel.-Adr.: Amtsblatt. für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, ^UUbvlUl! Neuherde, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,Wildenthai usw. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: EmilHannebohnin Eibenstock. 57. Jahrgang. ------ ^----------------1 Sonntag, dcn 24. April Erscheint täglich abends mit Rurnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. Dir Biidgküommisston des Reichstages beriet <am Freitag die Vorlage über die Deckung der südwestafrikanischen Kriegskosten, wobei es zu Aus einandersetzungen zwischen dem Staatssekretär Dern burg und dem Zentrumsabgeordneten Erzberger kam, anläßlich des Antrages des letzteren, 81 Millionen Kriegskosten durch eine Sonderbesteuerung der deut schen Ansiedler und Gesellschaften in Südwestafrika flüssig zu machen. Der Antrag, der auf eine Anre gung des Herzog-Regenten Johann Albrecht von Braunschweig.zurückgeht, wurde von nationalliberaler Seite als unzulässig bezeichnet. Die Steuervorschläge hätten geschäftsordnungsmäßig als Jnitiativ-Anträge eingebracht sein müssen. Ein Teil der Kommissrons- Mitglieder schloß sich diesem Standpunkt an, andere widersprachen. Der Vorsitzende der Kommission spricht sich für die Zulässigkeit der Erzbergerschen Anträge aus. Staatssekretär Dernburg erwiderte: Es han delt sich hier um Fragen von solcher Wichtigkeit, wie sie in der Kolonialpolittk Deutschlands bisher nicht vorgekommen sind. Der Antrag Erzberger bedeutet eine Abänderung des Schutzgebietsgesetzes. Bisher steht die Steuergesetzgebung in den Schutzgebieten dem Kaiser zu. Es liegt also eine Verfassungsänderung vor. Auch liegt eine Art Enteignung vor, da unter großem Druck auf die Kolonial-Gesellschaften Abtretungen von Land erzielt werden sollen. Die Beratung der An träge muß im Plenum, also öffentlich, erfolgen. Ich protestiere gegen diese Beratung in der Kommission. Abgeordneter Erzberger erwiderte, die Geschäfts ordnung ist Sache des Reichstags, in die sich die Regierung nicht einzumischen hat. Es handelt sich nicht um Rechte des Kaisers, sondern um das Bud getrecht des Reichstags. Ich weise die Einmischung des Staatssekretärs zurück und protestiere dagegen, daß man den Kaiser vorgeschoben hat. Staatssekre tär Dernburg: Ich will in voller Ruhe über die Sache sprechen, mich nicht einmischen, sondern nur den Standpunkt der Regierung darlegen. Nach längerer Geschäftsordnungsdebatte wird die Zulässigkeit des Erzbergerschen Antrages gegen Freisinnige, National- liberale und ein Mitglied der Reichspartei beschlos sen und in die Debatte des Antrages eingetreten. Ab- geordneter Erzberger (Ztr.) weist die ihm wegen seimM Antrages gemachten Vorwürfe, ar wolle nach dem,>großen Bernhard" auch den „kleinen Bernhard" stürzen d. h. also nach dem Fürsten Bülow auch den Staatssekretär Dernburg, sowie er wolle mit feinem Anträge eine bestimmte Gesellschaft in Südwestafrika treffen, als unbegründet zurück. Ich durchlöchere auch nicht die Vorrechte des Kaisers. Eine Reform des Schutzgiebietsgesetzes haben wir schon lange: gefordert. Die Kriegskosten ohne Pensionen und die Schutz-Trup- penausgaben seit 1907 betragen 405 Millionen Mark. Die Wohlhabenden in der Kolonie für einen Teil der Kosten durch eine besondere Vermögenssteuer heran- zuziehen, ist gerechtfertigt. Später kann man auch an eine dauernde Vermögenssteuer denken, da sich dir Verhältnisse in der Kolonie nach dem Kriege außer ordentlich gehoben haben. In Ostafrika sind klare Verhältnisse. Alle Hoheits- und Bergrechte gehören dem Fiskus. In Südwestafrika haben sich die Ge sellschaften von den Kosten gedrückt; die Rechte wollen sie behalten. Die Kolonie soll dem deutschen Volke, nicht den Aktionären der Gesellschaften erworben sein. Die Bergrechte der deutschen Kolonialgesellschaften müs sen abgelöst werden. Der Lüderitzbuchter Bürgermeis ter Kreplin hatte mit seiner Petition ganz recht. Auch das Gouvernement stecht auf seinem Standpunkt. Der neue Vertrag des Staatssekretärs mit der Kolonial- gesellschaft ist nicht besser als der alte. Die Gesetz gebung muß hier eingreifen. Ein Redner der Fort schrittlichen Volkspartei bezeichnet als sprin genden Punkt, daß die bis dahin für wertlos gehal tene Kolonie nach dem Kriege plötzlich sehr wertvoll geworden sei. Infolgedessen seien die Gesallsch asten so reich geworden. Sie könnten wohl einen kleinen Teil der Kriegskosten tragen; aber nicht entfernt das, was der Antrag Erzberger ihnen aufbürden »volle. Staatssekretär Dernburg: Die Kolonialverwaltung lehnt sowohl den Antrag Erzberger wie die Resolution der Freisinnigen auf mäßige Heranziehung der Ge sellschaften ab. Für die Kriegskosten hat Las Reich, nicht die Kolonie aufzukommen. Im Schutzgebiet übt die Gewalt der Kaiser aus, dessen Rechte der Antrag Erzberger schmälern will. Man darf endlich nieman ¬ dem etwas durch Besteuerung wegnehmen, was auf dem Gerichtswege nicht genommen werden kann. Wir dürfen das kümmerliche Interesse an den Kolonien nicht töten. Der Herzogregent von Braunschweig hat nur das Enteignungsverfahren für Land vorgeschlagen. Das hat die Kolonialgesellschaft nicht mehr. Da man für 81 Millionen sämtliche südwestafvikanische Aktien bekommen kann, bedeutet der Antrag die Konfiskation. Die Lüderitzbuchter Bittschrift kennt im Schutzgebiete niemand. Am Montag wird die Debatte fortgesetzt. Tagesgeschichte. Deutschland. — Zum Kaiserbesuch in Straßburg. Die amtliche Straßburger Korrespondenz gibt folgendes Programm für den Kaiserbesuch bekannt: Nach An kunft auf dem Straßburger Zentralbahnhofe Sonn abend, den 23. April, nachmittag 5 Uhr 50 Minuten wird sich der Kaiser, die Kaiserin, und die Prinzessin: Viktoria Luise mit dem Gefolge nach dem Kaiserpalast begeben. Abends findet ein Diner statt, zu dem der Graf und die Gräfin Wedel, der kommandierende Ge neral von Fabeck, der Staatssekretär, die Unterstaats sekretäre, die Generale usw. Einladungen erhalten ha ben. Für Sonntag vormittag ist die Teilnahme an dem Gottesdienst in der protestantischen Garnisons kirche vorgesehen. Dann erfolgt eine Automobilfahrt nach der Hohkönigsburg. Am Montag werden mili tärische Besichtigungen vorgenommen. Um 1! Uhr vor mittag findet ein Vorbeimarsch der Truppen der Straß burger Garnison vor dem Kaiserpalast statt. Daran schließt sich das Frühstück bei dem kommandierenden General des 15. Armeekorps, während die Kaiserin mit der Prinzessin mehrere gemeinnützige Anstalten besuchen wird. Abends ist Festvorstellung im Stadt- theater. Am Dienstag erfolgt Frühstück beim Staats sekretär Zorn von Bulach. Nach demselben erfolgt die Abfahrt nach Schloß Urville. Der dortige Aufent halt soll sich bis Sonntag den 1. Mai erstrecken. — Eine Zusammenkunft zwischen Kai ser Wilhelm und König Eduard? „Standard" und „Daily Expreß" erfahren aus Homburg vor der Höhe, daß im August dieses Jahres eine Zusammen kunft zwischen d em deutschen Kaiser und dem König Eduard erfolgen werde, und zwar bei Gelegenheit der Durchführt des letzteren auf seiner Reise zum Kur gebrauche nach Marienbad. Der Ort der Begegnung werde wahrscheinlich Kronberg sein. — Freud i,g e s Ereignis am Schweriner Hofe. Am Freitag kurz nach 2 Uhr ist Großherzo gin Alexandra von Mecklenburg-Schwerin von einem Prinzen entbunden worden. — Zur ersten Lesung der Reichsversi cherungs-Ordnung. Der Staatssekretär des Innern ist zu seinem Bedauern nicht mehr in der Lage gewesen, den Beratungen beizuwohnen, da ein sehr schmerzhaftes Gichtleiden ihn ans Bett fesselt; er beabsichtigt jedoch an den zunächst beginnenden Be ratungen der Kommission teilzunehmen. Es verlau tet, daß die Kommission entschlossen ist, auf jeden Fall die erste Lesung der Vorlage noch vor den Somm >r- ferien zu beenden. Sie wird zu diesem Zweck wöchent lich vier Sitzungen abhalten, die jedesmal fast den ganzen Tag in Anspruch nehmen dürften. Auf Liese Weise hofft man, bis zum 1. Juli die erste Lesung zu beenden, um dann im September mit der zweiten Lesung zu beginnen. Der Gang der Verhandlungen im Plenum hat im allgemeinen die Bereitwilligkeit der Parteien dargetan, zu einem positiven Ergebnis zu gelangen. — Wieder ein Unfall in der deutschen Marine. Bei der Kohlenübernahme auf dem Li nienschiff ^Zähringen" riß ein Tau, und die von die sem getragene, mehrere Zentner schwere Kohlenlast fiel in einen Prahm. Acht Matrosen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Untersuchung darüber, wen die Schuld an der Benutzung des schadhaften Taues trifft, ist «ingeleitet worden. — Verhütung von Zug-Zusammenstö ßen. Aus Anlaß der Reichstagsdebatte über das Ei senbahnunglück bei Mülheim war in der Wandelhalle des Reichstags das Modell einer Erfindung des Inge nieurs Unverricht aufgestellt, durch die auf selbsttäti gem Wege Eisenbahnzusammenstöße unmöglich gemacht werden sollen. Auf dem Lokomotivendach sind leicht zerstörbare Anschlaghebel angebracht, die an das Fahrt- signal, wenn dieses auf „Halt" steht, anstoßen müs sen. Sowie der Hebel zerbricht, entweicht die Luft aus der Bremsvorrichtung, und der Zug muß stehen bleiben. Oesterreich-Ungarn. — Graf Khuen beim Kaiser. Graf Khuen- Hedervary wurde Donnerstag nachmittag vom Kaiser in eineinhalbstündiger Audienz empfangen. Der Kai ser nahm den eingehenden Bericht des Ministerprä sidenten über die laufenden Angelegenheiten entge gen und Erklärte, daß er Ende dieses Monats oder Anfang Mar nach Ofenpest kommen werde. Graf Khu en begab sich abends auf den Semmering, von wo er Mittwoch in Wien zur gemeinsamen Ministerkonfe renz eimtrifft. — Derneue Wiener Bürgermeister. Der Gemeinderat wählt den ersten Vizebürgermeistrr Neu mayer mit 129 von 146 Stimmen zum Bürgermeister. Holland. — Ein holländischer „FollMannesmann". Pariser Blättern wird aus Melilla gemeldet, daß ganz überraschenderweise die große holländische Firma Ge brüder Miller beim Kap der drei Gabeln in der Nähe von Melilla alle zum Bergbau notwendigen Maschinen und Geräte landete und mit der Ausbeutung dortiger Minen bereits begonnen hat. Natürlich erhoben die Spanier lebhaften Protest, allein die Gebrüder Mil ler kümmern sich nicht darum, sondern erklären, daß sie bereits vor den Spaniern das Erstlingsrecht auf die Ausbeutung der Minen in dieser Gegend feststel len ließen, und daß sie auf rechtmäßigem Wege in den Besitz der Konzession gelangt seien. Sie würden ruhig der Einsetzung eines Schiedsgerichts entgegensetzen, weil ihnen die Erwerbung der Minenkonzessionen vor der Veröffentlichung der Bestimmungen über die Berg gerechtsame im Artikel 112 des Algezirasvertrages ge lungen sei. Die Spanier befinden sich über dieses Vorgehen der holländischen Firma in großer Auf regung. Gebrüder Miller besitzen bereits in Algier und Spanien große Bergwerke. Türkei. — Konstantinopel, 22. Apoll. Der heutige SelamW in der Moschee von Dolmabagtsche, unmit telbar gegenüber dem Sultanspalais, wurde in letz ter Minute abgesagt, obgleich Truppen und Zuschauer bereits versammelt waren. Der Sultan ist von neuem erkrankt. Da das Freftchgsgebet nur im äußersten Notfall aufgegeben zu werden pflegt, muß der Zustand de's Sultans nicht unbedenklich sein. Lokale und sächsische Aachrichten. — Eibenstock, 23. April. Jeder Freund guter Musik wird mit Spannung dem vom hiesigen Männerchor für Momag angesagten Konzert entgegensehen. Wir glauben mitteilen zu können, daß, nach dem uns vorliegenden Pro gramm zu urteilen, auch dem verwöhntesten Geschmack Rech nung getragen wird. Das Programm beschränkt sich ledig lich auf Werke unserer 3 beliebten Komponisten-Jubilare Robert Schumann, Frederic Chopin und Julius Dürrner. Die Namen dieser 3 Berühmtheiten allein verbürgen einen genußreichen Abend und so beschränken wir uns, die Kennt nis ihrer bekanntesten Werke bei unserem kunstliebenden Publikum voraussetzend, in kurzen Strichen die Jubilare zu schildern. Robert Schumann, geb. 8. Juni 1810 in Zwickau, wo man sich gegenwärtig rüstet, sein Gedächtnis im großen Stile zu feiern, hat allen, den Großen wie den Kleinen, dem feinen Kunstgenießer wie dem Laien, so Schöne» und Herrliches geboten, daß sich jedes Wort über ihn erübrigt. Frederic Chopin, am 1. März 1810 in der Nähe von Warschau geboren, ist als Komponist infolge seiner weisen Selbftbeschränkung aufs Klavier ein Meister des Stils und der Liebling aller Klaoiervirtuosen geworden. Die Polen verehren in ihm ihren größten Musiker und lieben ihn als einen ihrer bedeutendsten Söhne. Julius Dürrner, geb. 7. Januar 1810, der lange Zeit Kantor in seinem Heimat orte Ansbach war und später in Edinburgh wirkte, hat vor zügliche Männerchöre geschrieben und den Kunstfreunden Deutschlands eine große Anzabl schottischer Nationalgesänge zugänglich gemacht. — Wie aus dem Inseratenteil vorliegen der Zeitung ersichtlich, sind einige uns nicht mehr fremde Solisten gewonnen worden, sodaß also zu einem vollen Er folge dieses Konzertes nur noch ein volles Haus gehört, und da» wünschen wir dem rührigen Veranstalter. — Schönheide, 22. April. In selten geistiger und körperlicher Frische beging da» Schuhmachermeister Carl Berger'sche Ehepaar am heutigen Freitag das Fest der gol-