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Ämt§- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährl. Mk. 2.10 einschließl. bei» »Jaustr. UnterhaltungSblatteS" in der Geschäfts stelle, bei unseren Boten sowie bei allen Reichs- poftanstalten. — Erscheint täglich abend« mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den solgenden Tag. In Halle höherer «cioall — e.nq oder longiger irgendwelcher Storungen des verriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der Vef-rderungselnrichtnttgen - bat der Beste her keinen Anspruch ,M Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf RLL« zahlung des Bcjugspretfes. ^«l. Adr.: AmtsStatt. M 272. tür Eibenstock, Lorkfeld, hundrhübel, ^UgrvtUtt Neuheide, Gberftatzengrün, Schönheide, SchSnheiderhammcr, Sosa, llnterftützengrün, Mldenthal usw. Verantwortt. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohnin Eibenstock. «4. Jahrgang. Somabrnd, den 24. November Anzeigenpreis: die kieinspaltige Zeile IS Psg. Im Reklameteil die Zeile L Psg. Im amtlichen Teil« die gespaltene Zeile 40 Psg. Annahme der Anzeigen bi« spätestens vormittags 10 Uhr, sür größere Tags vorher. Eine Gewähr stir die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am oorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fern- sprecher aufgegebenen Anzeigen. Fernsprecher Ar. 1t«. 1917 Beschlagnahme der Kohlenvorräte in den Kausliattungen, der ^Landwirtschaft und den kteingewerötichen Betrieben. Gemäß § 12 dhr Bekanntmachung des Reichskommissars für die Kohlenverteilung vom 19. Juli 1917 über die Brennstoffversorgung der Haushaltungen, der Landwirt schaft und des Kleingewerbes wird hiermit für den Bereich des Bezirksverbandes der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg bez. der Stadt Aue folgendes bestimmt: 1. Dom 25. November 1917 ab sind die Vorräte an Kohle (Steinkohlen, Anthra zit, Steinkohlenbriketts, Braunkohlen, Braunkohlenpreßsteine, Braunkohlenbriketts und Koks) der Haushaltungen, der Landwirtschaft und der kleingewerblichen Betriebe im Sinne von tz 2 Ziffer 3 der Bekanntmachung der unterzeichneten Behörden vom 1. Au gust 1917, betreffend die Brennstoffversorgung der Haushaltungen, der Landwirtschaft und des Kleingewerbes, zu Gunsten des unterzeichneten Bezirksverbandes bez. der Stadt Aue beschlagnahmt. 2. Von der Beschlagnahme ausgenommen sind lediglich die Kohlenvorräte, die der einzelne Haushalt, landwirtschaftliche oder kleingewerbliche Betrieb nach den jeweili gen allgemeinen Anordnungen der Unterzeichneten und den besonderen Bewilligungen der Gemeindebehörden bis zum 30. März 1918 verfeuern darf. 3. Die beschlagnahmten Vorräte sind zur Verfügung des Bezirksverbandes der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg bez. der Stadt Aue zu halten und nach Anweisung derselben oder der Gemeindebehörde, in deren Bezirk sie lagern, anderen Verbrauchern zu überlassen. 4. Alle Handlungen, durch die die beschlagnahmten Vorräte ganz oder zum Teil der Beschlagnahme entzogen werden, wie Verfeuern, Beiseiteschaffen, Veräußern, Ver schenken usw., sind verboten. 5. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht andere Gesetze härtere Strafen vor sehen, nach tz 18 der eingangs genannten Bekanntmachung des Reichskommissars für die Kohlenverteilung mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 Mk. oder mit einer dieser Strafen geahndet. Außerdem kann auf Einziehung der Kohle erkannt werden, auf die sich die Zuwiderhandlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehört oder nicht. Schwarzenberg und Aue, den 20. November 1917. Der Vorsitzende Der Bürgermeister des Bezirksvervandes der Königlichen zu Aue. AuUssiauptmannschaft Schwarzenberg. In Vertr. . Ämtshauptmann Dr. Wimmer. Schubert, Stadtrat. Das im Grundbuche für Eibenstock Blatt 1201 auf die Firma ZHilm«!»« in Aue eingetragene Grundstück soll am 23. Aanuar 1918, vormittags 10 Mr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 4,« Ar groß und auf 56 590 M. — Pfg- geschätzt. Es besteht aus einem Wohnhaus nebst Anbau mit Backofen und Hofraum, Nr. 1126 s des Flurbuchs für Eibenstock, Nr. 26^4 Abteilung 8 des Brand katasters, 393,i« Steuereinheiten, 50620 M. Brandkassc und liegt an der Muldenham merstraße. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sic zur Zeit der Ein tragung des am 16. März 1917 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auffo»- derung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Ge bots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbe»- führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungscrlös an die Stelle des verstei gerten Gegenstandes tritt. Eibenstock, den 17. November 1917. Königliches Amlsgmchl. Weischverkauf Sonnabend, den 24. dss. Mts., in den Fleischereigeschäften Lang, Metchtzner, Uhlmann, M. Müller, Heidrich. Urlauber erhalten Fleisch bei Meichtzner. Verkaufsordnung: K u. 8 in der Zett von 8—10 Uhr vorm., H 21 ,, ,, ,, ,, 10 12 ,, ,, « „ „ „ „ 1—3 „ nachm., Hu. r—L „ „ „ „ 3—5 „ Alles weitere wird durch Anschlag betanntgegeben. Eibenstock, den 23. November 1917. Der Stcrötrat. Dom Wellkrieg. Aie Schlacht vei Kambrai. Aie H-Mot-Deute im Mtover. Der Sieg der Wolschewiki. Ter neue englische Turchbruchsversuch, der zur Schlacht bei Cambrai führte, kann schon heute als abermals gescheitert betrachtet werden. Ausführlich wird darüber berichtet: Berlin, 22. November. Ler große Durchs bruchs versuch der Engländer aus Cam brai ist unter gewaltigen Verlusten ge scheitert. Am ersten Tage, am 20. November, suchten sie nach stärkerer, aber kürzerer Artillerie vorbereitung als sonst unter rücksichtslosem Masscn- einsatz hier den Durchbruch zu erzielen, der chnen innerhalb des ganzen Jahres trotz der unerhörten Riesenopser in Flandern versagt blieb. An diesem Tage war ihnen nur der übliche, fast immer mir ma thematischer Sicherheit eintretende Anfangserfolg be schieden. Am 21. November setzten sie mehr als 6 Infanteriedivisionen und 3 Kavalleriedivijionen en', um den Ansangsgewinn strategisch zu erweitern. Wie derum trieb der Engländer früh frische 100'XX) Mann gegen unsere Stellungen vor. Um 11 Uhr vormittag begannen sie ihre Angriffe, die von überaus zahl- reickum starken Tankgeschwadern unterstützt waren. Unsere Artillerie und Maschinengewehre rissen immer wieder breite blutige Lücken in die feindlichen An- grftfswellen, die nacheinander zu Boden sanken, je doch aus starken Reserven stets rücksichtslos aufge- süllt wurden. Unsere Infanterie griff mit wuchtigem Gegenstoß ein. In erbittertem Ringen wurde, der Feind aus Anneux und Fontaine zurückgewor- s e n. Seme Tanks, von unseren Fliegerbomben und von der Artillerie betroffen, trachten zusammen und blieben aus der ganzen Front zerstreut bewegungs unfähig liegen, während die Bedienung bei den Ex- pUswnen verkohlte. Die in voreiliger Hoffnung zahl reich eingesetzte Kavallerie würbe zum größten Teil in unserem Feuer verjagt. Westlich Noyelle wurde eine englische Kavalleriebrigade gänzlich zusammen geschossen. Infolge seiner blutigen Verluste und der Aussichtslosigkeit feiner gewaltigen Anstrengungen hat der Feind bisher seine Angriffe nicht wiederholt. Die Nacht verlies auf dem Haupt- kampsfeld im allgemeinen ruhig. Ter englische Traum, hier einen strategischen Ueberrafthungsdurch bruch erreichen zu können, ist bereits nach zwei Tagen ebenso kläglich gescheitert, wie die oielmouangen Turchbruchsversuche in Flandern. Vergeblich haben die Engländer bei Cambrai die Entscheidung gejucht und nur die Riesenopfer dieses Jahres um viele Tausende gesteigert. Im Artoi.s gingen nach hef tiger Feuervorbereitung dicht nördlich Lens seind liche Großpatrouilten gegen unsere Linien vor, die, :m Feuer und im Gegenstoß restlos geworfen wur den. Sie mußten Gefangene und Maschinengewehre in unserer Hand lassen. Auch nördli ch Soif > onS steigerte sich von 8 Uhr vormittags ab nördlich Cher- mizv schlagartig das Feuer. Nach kurzer Artillerie Vorbereitung erfolgten starke französische. Vorstöße nachmittags 4 Uhr zwischen Corbeny und Juvineourt. Nach schweren Verlusten wurden die Franzosen zu rückgeschlagen. Westlich Juvincourt sind an einer kleinen Stelle Kämpfe noch im Gange. Im Anschluß daran lag auch nördlich Reims lebhaftes Feuer auf unseren Stellungen. Auch hier wurde ein nachmit tags erfolgender feindlicher Teilvorstoß im Gegen stoß blutig abgewiesen, während auf dem Ostufer der Maas am srühen Morgen erkannte feindliche An sammlungen südöstlich vom Chaume Walde durch un ser Vernichtungsseuer zersprengt wurden. In Italien haben österreichisch ungarische und deut sche Truppen dem Feinde erneut zwischen Brenta und Piave zähe verteidigte, stark ausgebaute Hö henstellungen auf dem Monte Fontana Secca und dem Monte Spinuccia entrissen. Ucber die Ereignisse aus dem italienischen Kriegs schauplatz meldet ferner der 0sterreichisch»nngarischc Generalstab: Wien, 22 November. Amtlich wird verlaut bart: Westlich des Monte Melctta wurden ita lienische Angriffe durch Gegenstoß abgewiese-n. Zwi schen Brenta und Piave erstürmten Kaiserschütz?« vom I. Regiment und Württemberger den Monte Fontana Secca und den Monte Spinuc cia. Auf dem Fontana Secca machten wir 200 Gefangene. Im Osten und aus dem Balkan nichts Neu'S. Ter Chef des Generalstabes. Unsere Erfolge zur See im Monat Oktober kommen in dem Ergebnis der U-Bovl Tätigkeit wiederum sprechend zum Ausdruck: Berlin, 22. November. Im Monat Oktober sind durch kriegerische Maßnahmen der Mittemächte ins gesamt 674000 Bruttoregistcrtonnen des für un sere Feinde nutzbaren Handelsschiffsraums versenkt , worden. Hiermit erhöhen sich die bisherigen Erfolge des uneingeschränkten V-Bootkrieges auf 7 649000 Bruttoregistertonnen. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. Berlin, 22. November. Mit den im Oktober versenkten 674000 Bruttoregistertonnen übersteigt die Zahl des seit Kriegsbeginn vernichteten feind lichen und dem Feinde nutzbaren Handelsschiffsraums 12,6 Millionen. Hiervon entfallen mehr als 7,6 Mil lwncn Bruttoregistertonnen auf die ersten 9 Moncur, des uneingeschränkten L-Bovtkrieges. Man kann siel» einen Begriff von der Größe des vernichteten Schisss- iaumes machen, wenn man den Schiffsraum der Wett, Segler uns Dampfer zusammen, betrachte!, der bei Kriegsausbruch sich aus 49,09 Millionen Brut- to'.egistertonuen bezifferte. Heute ruht also bereits ein reichliches Viertel desselben aus dem Meeres gründe Zum Ausgleich chieser Verluste stehen dem Gegner nur Neubauten und von Neutralen in ihre Dienste gezwungener Schiffsraum zur Verfügung. Was die Neuoauten anbetrifft, ist es den Feinden bisher nickst möglich gewesen, die gewaltigen Ver luste auch nur annähernd auszugleichen, und all« Hoffnungen, die sie auf die amerikanischen Schiffs- Werften setzen, werden keinesfalls auch nur im enr- fcrntesten Ausgleich schaffen. Diese Ansicht spiegelt sich in der scindlichen Presse fast täglich wieder. Be sonders die Schiffahrtsblätter bringen über die Ver senkungen rm Monat Oktober Bemerkungen, daß sich über die Schisssneubauten ein auffälliges Schwei gen zeige und daß die Erwartungen auf die Hilfe oer amerikanischen Schiffswerften sich nicht verwirk lichten Was die Vermehrung durch Erpressung Neu traler anbetrisft, so läßt sich diese Schraube auch