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6r6 Dresden, den i8. Juli i8io. 78. Be. Hast ge, aber in, 'N-' u- ch 'N om» ück- )or- "eu- en, cher letztere, besonders um den geschmackvol len, gründlichen Gesang verdiente Componist, auch den Lazarus von Niemeyer gesetzt hat, so wie Abraham auf Moria und Davids Steg im Eichthale. Allein alle diese Cantaten hört man jetzt selten, oder gar nicht mehr; und obgleich in den letztem zehn Jahren der Geschmack an dieser Art von Musik durch Haydn's Schöpfung und Jahreszeiten wieder erweckt zu werden schien, so ist doch außer der hier und da un ternommenen, mehr oder weniger gelungenen, Aufführung dieser prachtvollen Cantaten wei ter nichts für diese Gattung unter uns ge schehen. Die Gewalt der Töne von Schreiber ist durch die herrliche Compo- sition des geistvollen Winters zu Mün chen, nach dem Urtheile aller Kenner, eins der schönsten Werke dieser Art, dessen Genuß uns aber zur Zeit noch versagt gewesen ist. Daß man unter uns gar keine Kenntnis; da von genommen und die Liebhaber der Musik nicht schon langst mit diesem berühmten Pro dukte der Herren Schreiber und Winter be kannt gemacht hat, ist sehr zu bedauern. Aber man scheint den Geschmack an der Cantate überhaupt verloren zu haben, tm Gegentheü, Etwas über die Cantate: die ^»Deutschland hat seit dem Anfänge der 2ten Halste des vorigen Jahrhunderts, wo die deutsche Poesie und Musik die erfreulichsten Fortschritte machttn, manche gute Cantate hervorgebracht, unter welchen sich freilich viele Gelegenheitsstücke zur Ehre mancher fürstli cher und anderer durch Tugenden oder Ta lente ausgezeichneter Personen, bei Vermäh lungen, Geburtsfesien und Sterbefällen, be finden. Indessen fehlt es doch nicht an Ar beiten der Art von allgemeinerem Interesse, unter denen einige der vorzüglichem in un serm Vaterlande, Sachsen, entstanden sind. Des verewigten Naumanns Werke dieser Gattung und unsers Schusters Lob der Musik, nach des seligen Meißners Poesie, werden ihren Werth stets behaupten. Früher noch, als die genannten Werke, erschienen der Tod Abels von Pazke und Rolle, wel nebst einigen vorausgeschickten Bemerkungen, die Fortschritte der Musik betreffend.