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> AuMyal -Leitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Zelle u. Umgebung »itt»«»», sÄÄgs ». Mit 3 Aamitienbkättern: Arohstun, Knie Krister, Jeitspieget »i. einspaltig? s»rvusz«tl« io Pf. «»»tt«««e«t»»r«i» amtlich« Inserale 2K Pfg. die «»'Pus-Zeile «»« der3werthvollenBeilaarnvierteljihrlich «erantwortlicher Redakteur! «mU Hegemetfier inAu« (Sr,g«bir^). mit Bringrrlohn I Mk. ««daktion u. Srvedition «ne, Marktstraße. Popanftalten und Landbriefkäger durch die Post 1 «k. " «rp«°u>°n nehmen Bestellungen an. Freitag, den 4. September 1896. No. 105. 9. Jahrgang. Orffentl. MkiWftlichr Sihsnz dn Wtislhen Collksiklisn A«k. Freitag, d. 4. Septbr. 1896, Nachm. 6 Uhr. Istiv empfiehlt sich den geehrten Geschäftsleuten, Gastwirthen und Vereinen zum erfolg» reiche« Auuoneire«. Bei Wiederholungen hohe Prozente bei, größeren Pluf- trtge» dillige Panfchaldreife. DM" Bestellungen "WW aus die Auerltzat-Iertu n g (Nr. K65 der Zeitungsprcisliste) für Monat September werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Austrägern des Blattes, sowie den Landbriesträgern je derzeit gern angenommen. Krpedttion der „Auertvat-Z-itung." Lim« Wanderungen durch die Ausstellung de- sächsischen Handwerks und AnnstgewerdeS in Dresden. (Nachdruck verboten.) VH. Am reichhaltigsten von allen Handwerkern hat zweifel los das Tischlerhandwerk ausgestellt, allerdings zumeist im Verein mit irgend einer Tapeziererfirma. Was das Auge einer jüngeren oder bejahrteren Gattin sich nur wünscht an Salon-, Wohn-, Speise-, Schlafzimmer-Aus stattungen etc., (für die weniger gute männliche Hälfte auch Spielzimmer). Alles ist in den verschiedensten Styl arten, in größter Eleganz, wie in einfacherer Weise vor handen. Natürlich wiegen auch hier wieder die Dresdner Firmen vor. An auswärtigen nennen wir El. Grunert- Leipzig (Kontoreinrichtungsmöbel), Ernst Kästner-Kamenz (ein Schreibtisch mit Fourniren aus Fichtenholz), Arno Schubert-Freiberg (ein Stehschreibpult, ein Nachtschränk chen), Gebr. Scheller Werdau (ein allerliebstes Zierschränk chen für einen Damensalon), Tischlermstr. Blochwitz- Großenhain (ein Spieltisch), Paul Korndörser-Reichenbach i. V. (ein sehr hübsches Medaillonschränkchen), F. W. Georgi-Schneeberg (Möbel in deutscher Frührenaissance für ein Herrenzimmer), Emil Dachselt-Tharandt (eine Herrenzimmer-Einrichtung). Die Möbelfabrik von Jul. Köhler Nachf.-Chemnitz stellte ebenfalls eine vollständige Zimmereinrichtung aus. In der Kollektiv-Ausstellung der Dresdner Tischler-Innung sind 26 Firmen vertreten. Interessant für den Fachmann sind auch Lehrlingsarbeiten und Gesellenstücke, die Udluft u. Hartmann, König!. Hof tischler und Hofbildhauer, Dresden, sowie ein Meisterstück, das Hugo Zimmer jun., daselbst, ausstellte. Reizend präsentirt sich ein fast ganz aus Steingut hergestellter Pavillon der Firma Villeroy u. Boch-Dresden, eine Ecke im rechten Flügelsaal ausfüllend. Im Innern sind allerlei kunstgewerbliche Gegenstände aus Steingut, Leuchter, Nippes und dergl. allerliebst dekorirend auf gestellt. Sehr hübsch präsentiren sich auch im rechten Seiten saale die kunstgewerblichen Gegenstände aus Steingut u. Porzellan, welche die Porzellan- und Majolika-Großhand lung des Hoflieferanten Carl Anhäuser (R. Ufer Nachs.), Dresden, ausgestellt hat. Verschiedene Geschirre mit prächtigen Blumenbouquetts, nach Meißner Art, ziehen ebenfalls die Blicke der Damen aus sich. Sämmtliche Gegenstände sind in der eigenen Malerei der Firma her gestellt, welche als besondere Specialttät auch Waschtische mit eingelegten Majolikaplatten liefert, die genau wie die zugehörigen Geschirre bemalt sind. Ausliegende bunte Preisverzeichnisse über die ausgestellten Gegenstände, sowie über Brautausstattungen, deren die Firma alljährlich mehrere Hundert liefert, liegen zur Gratisentnahme für Jedermann aus. Die Ausstellung der sächsischen Handwerker- bez. Fachschulen ist recht dürftig ausgefallen. Man scheint sich auch nicht besondere Mühe darum gegeben zu haben. Ebenso dürftig wie die Ausstellung ist auch das Plätzchen, das man ihnen gewährt hat, oben auf der schmalen Galerie des Hauptsaales, wo sie nur derjenige Ausstellungs besucher findet, der es auf sie abgesehen hat. Am meisten, vielseitigsten und deshalb auch am besten hat die noch junge Schlossersachschule in Roßwein ausgestellt. Wir finden zahlreiche, sauber und richtig ausgeführte Fach zeichnungen, sowie eine große Anzahl von den Schülern angesertigte Kunstschlosserarbeiten, wie Leuchter, eine Vase mit Blumenstrauß (natürlich aus Schmiedeeisen), Gitter, Geländer, Wandarme etc. Die Ausstellung empfiehlt die Schule bestens. Auch die Klempnerfachschule hat Theorie und Praxis in ihrer Ausstellung verbunden, indem von beiden hübsche Zeichnungen, auch zahlreiche aus Blech ge fertigte Modelle vorhanden sind. Auch in der Ausstellung der Fachschule (richtiger Fachfortbildungsschule) des Dres dener Handwerkervereins dominiren die Schlosser. Die Buchbinder (Praktisches ist hier nicht vorhanden, wie ja überhaupt die „Fachschule" des Allgem. Handwerkerverein» nur eine Fortbildungsschule mit Fachzeichenunterricht ist) haben ganz sauber gezeichnet, aber ohne etwas Besonderes zu bieten, desgleichen die Tischler, die Schneider. Bet den Schmieden finden wir neben guten Fachzeichnungen auch Produkte der Uebungen im Modelliren. Die Fach schule der Schuhmacher-Innung hat 13 Paar Stiefel aus den 3 Lehrjahren ausgestellt, die sehr sauber gearbeitet erscheinen. Vom Verein der Bauschlosser (ein Gesellen verein) sind namentlich recht hübsche Ergebnisse der Pro jektionslehre zu erwähnen. Damit sind wir freilich auch mit dem Kapitel „Fachschule" zu Ende. Wenden wir uns für heute noch dem „Museum für sächsische Volkskunde" zu, so ist auch das recht — niedlich ausgefallen. Zehn Pfennige Extraentree wird dazu trotz dem von den Besuchern erhoben. Beim Eintritte gewahren wir rechts eine oogtländische Bauernstube, in dem der alte gemüthliche Kachelofen nebst manch' anderm Alter- thum Minnerungen an verflossene Tage weckt- eine „Meißner Bürgerstube" versetzt uns an die Schwelle des 19. Jahrhunderts, eine „erzgebirgische Stube" mit Christ baum und Spinnrad, ins rauhe sächsische Sibirien. Daneben finden wir Alterthümer aus der Dresdner Haide und Langebrück, aus der Gegend von Serkowitz, Kaditz, Mickten, Uebigau, in all' diesen Räumen alterthümliche Schränke, Uhren, Krüge, Vasen, Waffen etc. In der Mitte befindet sich eine kleine Sammlung von Volkstrachten, die sich freilich gegen die Ausstellung der Trachten von 1796 bis 1896 in Berlin ausnimmt, wie die Mücke zum Ele- phanten. Doch ist immerhin manches interessante Stück (die Besitzer sind angegeben) darunter, das einen zahlreichen Besuch verdient, dem leider das Extrahonorar, so klein es ist, hindernd in den Weg tritt. Bei der quantitiv ge ringen Beschickung der Ausstellung hätte man von der gleichen überhaupt wohl absehen können. (L. 8.) Aus dem Auerthal und Umgebung. MittheUungen von locale« Jntereffe find der Redaktion stets willkommen. Den Sedantag feierte die hiesige Bürgerschule gestern vormittag 10 Uhr durch einen Aktus in der Turnhalle. Die Festrede hielt Herr Lehrer Fritzsche über die Ursachen und Wirkungen der Katastrophe von Sedan. Zu Gehör gelangten patriotischen Lieder- und Schülervorträge. Am Dienstag Abend veranstaltete die hiesige Stadt kapelle im Saale des „Blauen Engel" ein gut besuchtes Konzert. Die einzelnen Konzertstücke wurden sehr gut zum Vortrag gebracht und mußten zum Theil wieder holt werden. Dem Konzert schloß sich ein solenner Ball an, der die tanzlustigen Besucher noch lange beisammen hielt. Nächste Mittwoch, den 9. d. M., findet hier in der Aula des Schulgebäudes der nächste Gerichtstag statt. Anträge auf Erledigung von Geschäften hierbei find spätestens 2 Tage vorher beim Kgl. Amtsgericht Schneeberg zu stellen. Das Kgl. Amtsgericht Schneeberg macht bekannt: Auf dem neuerrichteten Fol. 275 des Handelsregisters für Neu städte!, Aue und die Dorfschaften ist heute die Firina: Paul Rohrbek in Aue und als deren Inhaber Herr Kaufmann Paul Richard Wilhelm Rohrbek in Aue eingetragen worden. Der Konsumverein in Aue, der im Jahre 1878 gegrün det worden ist, zählte nach Ausweis des letzten Jahresbe richtes unter seinen 1206 Mitgliedern 787 oder 85,25 Pro zent Fabrikarbeiter. An den 3 Geschäftsstellen des Vereins (2 in Aue, 1 in Lauter) wurde im letzten Geschäftsjahr« ein Umsatz von 208482 Mk. 81 Pfg. und ein Reingewinn von 27091 Mk. 90 Pfg. Die Nächte fangen an kühl zu werden. Wir find zwar kalendarisch nicht einmal bis zum Herbste gediehen, noch stehen wir im Sommer, der uns leider nicht allzuviel schöne Tage gebracht bat, aber da- schützt nicht vor einem frühzeitigen u. unerquickltchm Wettersturz. Fürsorgliche Leute find deshalb schon jetzt bedacht, ihren Winterbedarf an Kohlen in den Kellern zu bergen. Kurz: Die schöne Sommerzeit ist wieder einmal vorüber, was uns an sonnigen, warmen Tagen noch beschieden, nehmen wir dankbar entgegen als eine besondere Gunst de» HimmelS; Uebcrxock und wollene Leibgarderobe seien indeß klüglich in Breilschaft gehalten, Die Erkältung bürgt jeder Zeit eine Gefahr für unsere Gesundheit, denn sie ist da- Feld,auS der die meisten Krankheiten emporwuchern, in unseren Tagen aber ist es doppelt angezeigt, den Körper gegen jegliche Attaque zu Mützen. Königs. KtanLesamt zu Aue. vom 14. — 29. August 1896. Geburten: 1. Dem Fabrikarbeiter Richard Paul Sachsenweger in Auerhammer 1 Sohn. 2. Dem Bau handarbeiter Christian Friedrich Krämer 1 Tochter. 3. Dem Zimmermann Christian Louis Adalb'ert Arnold 1 Sohn. 4. Dem Kaufmann Ernst Bernhard Georgi 1 Tochter. 5. Dem Argentanfabrikarbeiter Karl Eduard Bauer 1 Sohn. 6. Dem Chemiker Ur pksi Ernst Os kar von Großmann in Auerhammer 1 Tochter. 7. Dem Bierreisenden Friedrich Kurt Graumüller 1 Tochter. 8. Dem Stuhlbauer Karl Gustav Schwenke 1 Tochter. 9. Dem Güterbodenarbeiter Eduard Hermann Neudel 1 Tochter. 10. Dem Klempner Ernst Albert Lein l Sohn. 11. Dem Musiker Emil Albrecht Dittes 1 Tqchter. 12. Dem Argentanfabrikarbetter Gustav Adolf Jllig in Auer hammer 1 Tochter. 13. Dem Brauer Adolf Hermann Ficker 1 Tochter. 14. Dem Schlosser Karl Christian Hirsch 1 Tochter. IS. Dem Steinmetz Karl Emil Rein- Heckel 1 Sohn. 16. Dem Arzt Dr. w«ä Wilhelm Heinrich Gaudlitz 1 Tochter. 17. Dem Büreaudiener Louis Wilhelm Richter l Sohn. 18. Dem Eisenbohrer Paul Gustav Merkel 1 Sohn. 19. Dem Spediteur Karl Ernst Gruner 1 Sohn. 20. Dem Lackirer Friedrich Bruno Reichelt 1 Tochter. 21. Dem Techniker Friedrich August Planitz in Auerhammer 1 Sohn. 22 Dem Geschirrführer Gustav Hermann Scheibner 1 Sohn. 23. Dem Stein metz Carl Robert Möckel 1 Tochter. 24. Dem Posthülss- bote Bernhard Albin Oelsner 1 Tochter. Sterbe fälle: 1. Martha Elsa Seltmann 2 Jahre 11 Monate alt. 2. Emil Albert Colbitz 6 Monate alt. 3. Johanne Margarete von Großmann 2 Tage alt. 4. Dem Handelsmann Julius Heinrich Fuchs 1 todtgeb. Kind männlichen Geschlechts, ö. Albert Johann Tauten Hahn 5 Monate alt. 6. Apotheker vr. pfiil. Richard August Robert Braunschweig a. Betsch i. Pommern 30 Jahre alt. 7. Friedrich Kirchhof 83 Jahre 5 Monate alt. 8. Ernst Bruno Weigel 6 Monate alt. 9. Richard Walter Bernhardt, 2 Monate alt. 10. Dem Bleicherei arbetter August Friedrich Müller ein todtgeb. Kind männ lichen Geschlechts. 11. Frida Möckel »/. Stunde alt. Eheschließungen: 1. DerBletchereiarbeiter August Friedrich Müller mit der Weberin Marie Emilie Weber. 2. Der Schlosser Albin Oskar Nestler mit der Haushäl terin Anna Auguste Hornig. 8. Der Eisendreher Ernst Bernhard Schürer mit der Weberin Anna Milda Voigt. Unserer heutigen Zeitung liegt ein Prospect des Bank- geschästs Earl Heintze, Berlin «„Unter den Lin« de« 8, betreffend Berliner Kunst-Ausstellungs-Lotterie bei, den wir besonderer Aufmerksamkeit empfehlen. Metrorolagische«. Bar*«et»rfia«» am Frith 7 Uhr. Sei or sten iber Wetterhäuschen auf der König- Albert-Brück«. Sehr Nocken 750 M Bchind. schön 740IZ Schön Wetter veränderlich 730— S^en(Mnd) viel Regen Sturm I I 750 Temperatur n. Lels. am 2. Septbr. 4- 14° » - 4» 7° . n n Windrichtung E-730 am 2. Septbr. O. M- » 3. „ S.-W. ——720 » - Wetter am 2. Septbr. ««deckt. L