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Mittwoch, -en 12. Januar 1-21. 1-. ^ahrnans. Nr. -. »I »»»««Uch I »I, st»d.»S,sp-I!«». p^tzsll« »»,, »,»> ««,» », Hn,«I,,n «u, H« «nö »»« < Uch >n -,n «achmltta,— I 7» Pf,., au,w«rt><>, H,»I,,n »» Pf,., H«klam,p«iI>r,Il, für Hu» u»i »«a vizlrk Ochwae»«n»,kg I.» Pf ,«»8«r,a Hdlchlüss,» «aifpk.ch,«»», Nudatt. Hnz«!a»naunahm» dl, fpt>t»N«n»^>/,Uhr »»rm. ZUr 1»ht», . »Ichi ,«>»>st«i ,»k»»u, ««na »I» Huf,ad« t»i Har»>,« -Ukch l.rafprech«, «rf»El »dir da» Maaufkrtpt 1,1 Muer Tageblatt::!WÄi ',»,,1,1 durch »uf«« »U« chch I«, Sa», »„»«Ich «,! »,, «-fchdchzH,«, »d,,d»It «»natUch i Ha,ch„u»e«If,, »I, fl ^,»r. »,» »«, P»N »,st«Ut »««t«lf«»,Uch »3^» Ma«, »,na«Ich Ma« «laUch ,n »,n Uachmltta,« 7, Pf,., au.wdrtla, H« »,n ml« Hu»aa»«, „u uu» »,>,,«»„». Uuf.» -»ituu,,«^«,« ua» HU,,ad,si,Il«,, f»»I, all, I ,««,„» Hdfchmista «« p»ftaustalt»a uad d««ftrdo», n,tz»»n d«f>,Uuu,«» «»«,«„«. I nicht ,,l,tst»« „,»»«, Vas Wichtigste vom Tage. Di« deüts.ch« Regierung hüt bet den Alki- »rten mn di« Entsendung weiterer deutscher «legierter noch Brüssel nachgesucht. » Tie internationale Kommission im Rhein, and hat alle Kundgebungen am 18. Januar ver ölen. Laut Anzeige der französischen Kommandantur tref- tu Mitte Februar wieder afrikanisch« Trup- «n in der Pfa^lz ein. Nm 18. ZckAuar treten die ErnährüngSmi- istvr der Einzelstaaten in Dresden M einer Konferenz zusammen. Ein Jahr Irieäen. . Am 1ö. Januar war ein Jahr .verflossen, seitdem - ? Ratifikationsurkunden ausgetauscht worden sind, einem Jatzre haben wir nun »Iso Frieden, aber r Tag dieses verflossenen Jahres hat uns gelehrt. 4- 4 das Wort Elemeneeaus. .dieser Friede bedeute nur tz Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln, nichl rr:«in zhnischer Wortwitz gewesen ist. Auch in Brüs- s>«. mutzten wir wieder feststellan, dckß Erleichterungen. s»^rn sie nicht vom Ententenutzen diktiert sind, für uns m dann erwogen werden« wenn man glaubt, infolge ihr-- Gewährung mehr ckus uns Herauspressen zu kön ne' Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, daß die Erfahrung -es hinter uns liegenden Jahres bewie sen hat. .daß es von der Deutschen Demokratischen Par tei richtig wär. diesen Friedensvertrag abzu lehnen Kein Mensch in Frankreich denkt heute mehr daran, das. di« Unterschrift von uns erpreßt wurde. Frankreich heischt Erfüllung^ weil der Vertrag unterzeichnet worden ist. Die Mehrheitssozialisten und das Zentrum, dis seinerzeit hofften, daß alles nicht so schlimm gemein!) wäre, müssen jetzt das Verfehlte ihrer Politik einsehen Aber auch die Rechtsparteien machen Fehler Über Fehler. Indem sie. jetzt, wo unser Land wahrhaftig gänzlich wehrlos ist, immer noch das Schwert im Munde führen, liefern sie dem Gegner unaufhörlich.neue Vorwände für seine sinnlosen Forderungen. Die Frage, ob wir >n ab sehbarer Zett zu einer Revision des Friedens kommen werden, wird in hohem Mähe auch von den Wählern beantwortet werden müssen. Tas Volk haftet jetzt s e l b st für die Politik, die eS treibt. Auggebote äer Entente. Ter deutschen Regierung Ist folgender Beschluß d . r Bots.chafter konferenz vom 15. Dezember mitgeteilt worden: Bestimmungen über di« deutschen Flugplätze in den Rheinlanden und in Ker neutralen Zone«. ü. Fliegen im Rheingebiet: 1. Wenn die Herstellung von Luftfahrtge.- rät in Deutschland wieder ausgenommen fein wird, und solange Deutschland noch Vicht als Mitglied der Konven tion vom 13. Oktober 1919 über di« Regelung-der Luftfahrt ausgenommen oder, zum Völkerbund zugelas sen ist, ist Has Ueberflieg.en der Rhein lande deutschen Zivilflugtz.eugen förmlich unter sagt. Da das Ueberfliegen untersagt ist, ist auch die Frage des Landen» nicht nur gelöst, sondern kann über haupt nicht gestellt Verden. > 2. Sobald Deutschland der Konvention, vom 13. Ok ¬ tober 1919 oder dem Völkerbund beigetreten sein wird, dürfen sein« zivilen Flugzeuge die Rheinland« überfliegen und die Hallen benutzen ^die auf den militärischen Flugplätzen der Alliierten in den Rheinlanden für die Bedürfnisse der zivilen Luftfahrt der verbündeten Mächte reserviert sind.« im Einklang mit der Bestimmung C. A. 662 vom> 24. 7. 1920 und 'unter denselben Bedingungen. )vte die zivilen Flugzeuge der Alliierten. , 3. Sobald die alliierten und assoziierten Mächte dis Besetzung der Rheinland« ausgegeben haben werden, kann die deutsche Zivilluftfahrt die Rhein lande überfliegen und die HtlfSplätz« benutzen, aber auch nur Plätze dieser Art. Niemals darf sie in den Rheinlanden fest« Einrichtungen unterhalten «ie mit den Bestimmungen d«s Art. 43 unvereinbar find. 8. Fliegen in der neutralen Zone; 1 Tais Ueberfliegen der neutralen Zone wird der, deutschen Zivilluftfahrt gestattet sein, .sobald eS eine solche gibt, d. h. von dem Zeitpunkt« an, wo die .Herstellung von Luftfahrtgerät wieder ausgenommen wird. ' 2. Ab«r gemäß Art. 43 des Friedensvertrage» darf niemals «ine feste Einrichtung für di« Luft fahrt in der neutralen Zone geschaffen werden Amnestie für Zlugzeugverschiebungen. Im ReichSgese.tzbuch wird dajs Am ne stieg« setz über Flutzzeugverschtebungen veröffentlicht ES! ergeht nochmal» der Aufruf an di« deutsche Be völkerung, etwa noch verborgen« Flugzeug« od«r Flützheugteile unbedingt abzultefern, da erst dann «in« Aufhebung de» deutschen Luftverkehrs verbote» der Entente erfolgen wird. ES sei nochmals auf den Beschluß der Botschafterkonferenz vom 15. Dezem ber 1920 hingewiesen, der besajgt r Go lange Deutsch land noch nicht in die Konvention vom 13. Oktober 1920 oder in den Völkerbund ausgenommen worden.ist, dürfen die Rheinland« nicht überflogen werden. Tas Ueberfliegen der Rheinlands wird dann gestattet sein, wenn dieser Beitritt erfolgt ist oder sobald die Besetzung der Rheinland« aufgegeben ist. Ein Ueberfliegen der neutralen Zone ist dann erlaubt, sobald die Bauerlaub nis van der Entente erteilt worden ist. Diese Bauer- laubnis wird erst drei Monate nach dem Zeitpunkt er teilt werden, ,ün dem die Entente die Ablieferung des deutschen Jlugzeugmaterials als befriedigend amteht. Der amerikanische Areäit für Deutschland. Ueber die Frage eines umfangreichen Tollnrkredittz üc den Wieoeraufbau der deutschen Wirtschaft scheint sich in Amerika rin großer politischer Streit zu ent wickeln. Dian muß dabei aber gut unterscheiden zwi schen staatlichen und privaten Krediten- Gegen die vom Repräsentantenhaus bewilligten Ausland-Ztre- dite zur Hebung pes amerikanischen Exports hat Wil son Einspruch .erhoben. Er hat dabei aber ausdrücklich erklärt, die Finanzierung von Exporten müsse auf pri vatem Wege geschehen. Gegen «ine private Kreditge währung des amerikanischen Kapitals an Deutschland würde also wohl auch Wilson nichts einzuwenden haben Tie Frage ist nur, wie sich Wilson dazu stellen würde, wenn das amerikanische Kapital das beschlagnahmte deutsche Eigentum in Amerika als Unterpfand für einen Kredit an Deutschland verlangen würde. Man nimmt ml, daß Wilson auch hiergegen Einspruch erheben wür de. Aber die Tage der Herrschaft Wilson- sind gezählt. Nur gegen die Forderungen der amerika nischen Farmer, daß die amerikanische Regierung für solche Kredite an fremde Käuferländer Garantie leiste, .hat sich in den leitenden politischen und Finanz^ kreisen ein wachsender Widerstand geltend ge macht. Tie Farmer wollen für ihr« landwirtschaftlichen Produkte durch einen staatlich geförderten Export recht hohe Preise erzielen Und den Preissturz im ame rikanischen Inland möglichst aufhalten. Dem steht aber das Interesse der amerikanischen Industrie an billigen Lebensmittelpreisen entgegen. In solche Interessenkonflikte pflegt eine amerikanische Regierung, mag sie Wilson oder Harding Heißen, nicht einzugreifen. ES mutz daher dringend davor gewarnt werden, auf den kommenden Prästdemtenwechsel in Washington irgend welche Hoffnungen in bezug auf offizielle amerikanisch« Regierungskredite oder auch nur auf «ine Regierunas- garanti« für Ausfuhrkredite zu setzen. Im günstigsten Falle werden amerikanische Kapitalisten deutschen In dustrie. und Handelsfirmen privat« Kredite ge währen. das heißt gegen entsprechende Sicher heiten. In Ermangelung anderer Unterpfänder wird man auf deutscher Seite mit der Hingabe de- beschlag nahmten deutschen Eigentums als Sicherheit für um fangreich« Kredite sich schließlich, einverstanden erklären müssen. Amerika handelt nur nach seinem eigenen Interessen. Ties« gebieten allerdings zurzeit dis Ver wendung d«s übermäßig angeihäuften und daher brach liegenden amerikanischen PrivatkapttalS zu Exportkre diten än Europa. Daher herrscht auch für dis Gewähr rung solcher Kredite an Deutschland eine günstige Stim mung. Aber das amerikanische Kapital tut nicht» um sonst. Es wird vor ollem entsprechend hohe Sicherungen verlangen. Gräfin Bentinck über Wilhelm II. Gräfin Norck Bentinck beginnt im Wwklh Tispatch eine Reihe von Artikeln über das Exil des ehemaligen deutschen Kaisers in Ameronaen. Sie stellt fest, daß der Kaiser entgegen allen Gerüchten, nicht ein gebrochener Mann kei. .weder geistig noch kör perlich. Er sei nur im Vergleich zu der Zeit vor dein Kriege etwas gealtert. Im Widerspruch zu dein, was bisher gesagt wurde, .steht auch, daß die Ankunft des Kaisers bei dem Grafen Bentinck eine Usberraschung gewesen sei. An jenem trüben Abend des 10. November 1918 wurde Gräf Bentinck ans Telephon gerufen. Da holländische Außenamt ließ ihm sagen: Ter deutsch« Kaiser überschreitet morgen di« Grenze. Wol len Si« ihn nicht für wenige Tag« aufnehmen, .bis man ein angenehmes Unterkommen gefunden hat? Graf Ben- tinck lehyte ab. Zwei Stunden später wurde er wie der ans Telephon gerufen« und das Auswärtig« Amt erneuerte dringlichst sein Ersuchen. Schließlich sagte! Bentinck zu, aber au» den drei Tagen wurden achtzehn Mpnat«, bis zu dem Tage, da der Kaiser nach Toorn übersiedelte. Gräfin Bentinck schildert dann das Er scheinen des Kaisers in der Hochzeitsgesellschaft am 7.. Oktober 1920. Di« Ankunft des Kaisers hatte sich ver spätet, weil MS Besorgnis vor Attentaten der Augen blick d« Abreise gehetmgehalten worden war Gräfin B«ntinck erzählt nun: ES , war «in grauer Mann, p«n wir Mstarrtsn. Grau die Uniform, grau da» Gesicht, grat» das Haar und stahlgrau di« Augen. Genauer ge sägt. hatte sein« Gesichtsfarbe mehr einen Stich in» Fahle. Ter lange Schnurrbart ist grau, sogar di« Augenbrauen; auch ,daS Kopfhaar ist völlig grau. Ter Blick ist noch streng, obwohl di« Augen nicht allzu stark hervorstechen. Ter Kaiser ist in Generalfeld marschalls uniform. Als es di« Gäste Mr ihr« Pflicht hielten, vor dem Kaiser einen tiefen Hofkntx zu machen, wehrt« der Kaiser sofort ab. Die Crwerbslosensrage im sächsischen Lanätag. In der gestrigen Sitzung des Landtage» sollten di« beiden kommunistischen Anträge über die Erwerbslosen- frag« verhandelt werden, Wegen denen eS am vergange nen Donnerstag bereits zu Lärmszenen gekommen war. Wie schon an diesem Lage, waren auch diesmal Wieder lange Züge von Erwerbslosen, di« rote Fah nen und Plakate mit Aufschriften wie: Wir fordern unser Recht! mit sich führten, nach der tnfneren Stadt gezogen. Tie auf dem Postplatze und zwischen Opern haus und Fremdenhof Bellevue ausgestellten Posten ketten der Lande-Polizei wurden von den Erwerbslo sen durchbrochen, so dich diese nach dem Theaterplatz gelangten, wo sie sich um das König-Johann-Tenkmal gruppierten. Tie Lande-Polizei, die unterdessen durch Gendarmerie verstärkt worden war, stellte sich dann zum Schutze des Ständehauses zwischen Schloß, Katholischer Hofkirche und Italienischem Dörfchen auf. Ein« Ab ordnung der Erwerbslosen begab sich darauf nach dem Stände Haus. Tie Führer forderten di« De monstranten auf. sich bis zur Rückkehr der Abordnung ruhig zu Verhalten. Da- Landtagsgebäude selbst war wieder mit Poltzeimannschaften besetzt. Dir öffentliche Tribüne wies keine allzu starke Besetzung auf da nur ein kleiner Teil der Einlaß Begehrenden Zutritt er halten hatte. » ' Bor Eintritt in die Tagesordnung nahm der Abp Siewert (Kom.) das Wort^ um mitzuteilen, daß einige Trupps demonstrierender Arbeitsloser in der Stadt von Polizeitruppen umzingelt worden seien. To set Provokation der Arbeitslosen, er beantragte, datz der Kammervorstand und der Ministerpräsident die Polizei zurückziehen und daß die Kammer sich, auf eine halbe Stunde vertagt. Präsident Fräßdors erklärt«, «r müsse den Antrag rundweg ablehinen. Minister präsident Buck betonte di« Verpflichtung. .d«n befri»- Leten Bannkreis um da» Landtagsgebäude aufrecht zu erhalten. Minister des Innern Lipinski bemerkt« er hab« den Polizeipräsidenten gebeten, .den Schlotzplatz ckbzusperren, Pie Demonstranten aber auf dem Thoatev- plätz zu lassen. Was in seiner. Macht gelegen habe, .de« Arbeitslosen entgegenzukommen, das habe er getan Der Pl-ästdent fragte darauf das Haus, .ob der Antrag Sie wert unterstützt werde. Zur Unterstützung des Antrag erheben sich nicht einmal di« FraktionSgenos- sen des Antragstellers, womit dieser Antrag.hinfällig wird. ES begann hierauf di« Erledigung der Tages ordnung. Vle Lrwerbslosenaoträge. Zusammenfassend behandelt wurden «ine Anfrage der Sozialdemokraten über Reichszuschüsse Mr Unter stützung der Arbeitslosen, ein Antrag der Kommunisten auf Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung und «in Antrag der Volkspartei, .der Arbeitslosigkeit durch Be« schaffung von Arbeit zu begegnen. !. Zur Begründung des kommunistischen Antrages er klärte Abg. Siewert (Kom.): Es müsse erneut fest gestellt werden, .daß die b «iden Arbeiterpart «1 en . den Kommunisten nicht behilflich waren, die Frage der Erwerbslosenunterstützung hu erörtern. Für die Ar beitslosen gäbe eS nur zwei Möglichkeiten: sie müßten entweder Verbrechen oder Selbstmord verüben. Tie bürgerliche Gesellschaft sei zur Abstellung des Nebel» der Erwerbslosigkeit nicht imstaUde. Tie sächsische Re gierung müßt«, .gestützt auf Pie Arbeiterschaft, den schärf sten Kampf.gegen die ReichSregirrung aufnehrpen, die die Erwerbslosenentschädigung nicht erhöhen wolle. Abg. Minkwitz (Tisch. BP.) begründete in kurzen Darlegun gen den Antrag.seiner Fraktion. Arbeitsminister Jaeckel. Tas Vogtland sei «in Notstandsbezirk im schlimm sten Sinne des Wortes. Die Zett werd« nicht mehr fern sein, wo MM vom Vogtland« als von einem auSster- bendeu Bezirk werde sprechen müssen- Er klage die bürgerlichen Parteien, aus denen sich die R«ich»re- gierung Msammeusetze, an..daß sie ihre Pflicht ge genüber den Erwerbslosen nicht erfüllt hätten. Der! Redner greift'dann die bürgerlichen Barteten de» Reichs tages an, denen er vorwirft, di« ErwerbSlotznunter- stützung verschlechtert hu haben. Seit Januar 1919 seien die ^Unterstützungssätze nur um 2 Mark erhöht worden. Jnsplgedessen hübe die Regierung die Erhöhung.der Sätz« von 8 auf 15 Mark, also um etwa 90 Prozent, beantragt. In der produktiven. ErwerbslosenfÜrsorg« sei Viehes durch Aufträge vom Staat geschehen. Der Minister macht dann länger« Ausführungen über da» Marxistische Lohngesetz und betont, datz nur eine sozialistische W1rtschak.t»ordnung Besserung bringen könne. Di« Grundzüge d« kommunistischen