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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und 2 vk ,Vtt«rid»H« Akttuu«' kksch«kt Vin«- » tag, v« v,t»ß,»P,«i, »ird »tt ? ><d«« Mo>rt» dstoimt » L» F«»« höh-r-7 (Krieg »d. s«ch. L L «^»«»»elcher vtörim«« vekie»« d« L 8 Zeit»»!-, > Lirfenmt«, »d. «. V-WÄd««W»> 8 8 rd-rtcht»»««,) h«i der V«^»« »ek«! Ä- S 8 mif Neferim« eder NachkkfeimiH »« L L Aeidr», »d Nüüqichdm, d. !vq»z,greise«. » MeiAItWS' K, M WtzMt Diese Leitung veröffentlicht die «mtlichen Vekonntmachungm des Gemetnderat» M OttmdochOkriüa. MU dm Bellas« ,Re»» INustrtert»^ ,Mvd« «ad Heim* «d ,Vrr Kobsld*. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 2S14L. Schriftlettung, Druck «ich Vrrlsg Herma«» Nü-l«, Otterchors-OLMa. Nummer 27 Freitag, den 5. März jY26 25. Jahrgang. OertlicheS und Sächsisches. <vttendorf><vkrilla, den 4. März (yrs. — Für bedürftige au« der Schule zu entlassende und in die Schule aufzunehmende Kinder sollen AursiattungSbei- htlfen gewährt werden. Gesuche um derartige Beihilfen sind schriftlich oder mündlich im Rathaus anzubringen. — In heutiger Nummer beginnen wir mit dem Ab druck des äußerst interessanten Roman» „Das Probejahr der Dolores Renoldi" von Fr. Lehne. — In der öffentlichen Gcmeindcverordnetrn-Sitzung am 1. März ds«. Jr. bemängelte zunächst Herr Wirth die Geschäftsführung des Vorstehers Herrn Zech, der ihm in der letzten Sitzung nicht ordnungsgemäß das Wort zur Ge schäftsordnung erteilt Habs und erklärte, daß seine Fraktion die Konsequenz ziehen werde, wenn sich derartige Vorgänge wiederholen sollten. Herr Zech verteidigt seine Maßnahmen mit der Begründung, daß er sich nach den Entschließungen der Mehrheit richte. Da« Gesuch der Ortsgruppe des Bunde« der Kinderreichen um Gewährung eine« Sitzes im Wohlfahrts- und Wohnungsaurschuß wurde gegen 4 Stimmen abgelehnt. Herr Bürgermeister Richter gab bekannt, daß ihn der Ge meinderat zum Vorsitzenden der Aurschüsie bestimmt habe und daß die Berechtigung zum Betriebe der Apothoke Herrn Ebert in Dresden erteilt worden ist mit der Maßgabe, daß die Apotheke bi« zum 1. August zu eröffnen sei. Ferner teilte er mit, daß der Arbeitsnachweis den Ausbau der Straße nach dem Beamtenwohnhause und der Verbindung«, straße zwischen Radeburger- und Dresdnerstrab« als Not- Kandsarbelt genehmigt und einen Zuschuß von ca. 2000 Mk. bewilligt habe. Eine geringfügige Aenderung des Ortsgesrtzes über die Pensionsberechtigung des Fleischbeschau«« wurde genehmigt. Die Wahlen in den Schulaurschuß wurden nach den vorliegenden Wahlvorschlägen durch Zuruf vorgenommen. E« galten als gewählt die Herren Gemrindeverordnete Rob. Lamme, G. Petzold, Strauß, König, Uhlig, Klatsche, Wirth und Birnstengel und als Elternoertreter die Herren Hornuff, Ringel, Warmuth und Fischer. Da« Finanzamt zu Rade berg ersuchte um die Wahl von 4 Steuerau«schußmitgli»der, denen sich noch der Vertreter der Gemeindebehörde ohne Wahl zugesellt. Gewählt wurden durch Zuruf al« Vertreter der Arbeitnehmer die Herren Lamme und Rüffel und al« Stellvertreter Strauß und Pietzsch, al« Vertreter der Land wirschast Herren C. Beck und als Stellvertreter Max Stein. Für Handel und Gewerbe wurden die Herren Hofmann und Wirth vorgeschlagen. Mit 12 Stimmen wurde Herr Wirth gewählt, während auf Herrn Hofmann 7 Stimmen entfielen. Herr König erklärte hierzu, daß die linke Mehrheit die Rechte de« Sewerbestande« mit Füßen getreten habe, da der Stand der Gewerbetreibenden Herrn Wirth nicht al« seinen Ver treter anerkennen könne. Al« Stellvertreter wurde Herr Hofmann bestimmt, nachdem die Wahl Stimmengleichheit für die Herren Birnßengel und Hofmann ergeben hatte. Ein Antrag der K. P. D. Fraktion auf Gewährung von Kon- firmaudeubeihilfen wurde einstimmig angenommen und dem Wohlfahrtsausschuß überwiesen. Der Entwurf eines Ge- meindesiegel« wurde zur Kenntnis genommen. Mau will zunächst versuchen, weitere Ideen von Gemeiudemitgliedrrn zu erlangen. Da« Wohlfahrtsamt der AmlShauptmannschast teilte mit, daß hier eine Schulzahnklinik für die Gemeinde Und die Umgebung eingerichtet werden soll, wenn die Räum lichkeiten bi» 1. April zur Verfügung gestellt werden können. Man beschloß dem Wohlfahrtsamt mitzutcilen, daß die Räume gestellt werden, daß sich die Bereitstellung ab« um einige Wochen verzögern wird. Die Klinik soll in die Turnhalle Das Gesuch der fieien Turnerschaft um Gewährung eine« Beitrage« von 250 M. für sportärztliche Untersuchung von Kindern wurde gegen 7 Stimmen genehmigt. Von bürger licher Seite wurde erklärt, daß man den Wert dieser Unter- suchungrn wohl anerkenne, daß es aber zu weit ginge, die Kosten aus die Gemeinde zu übernehmen, da diese ja schon de« Schularzt bezahle und andere Vereine mit gleichen Ge suchen kommen könnten. Herr Bürgermeister Richter erklärte, daß er den Fürsorgeverband um einen Kostenbritrag ersucht habe, daß die Enschlteßung aber noch ausstehe. Herr Bürgermeister Richter berichtet hierauf über die Kraslpostlinie, die ab 1. März nur noch bis Seifersdorf verkehrt. In den Monaten Januar und Februar ist ein von den Gemeinden zu deckender Fehlbetrag von 1500 Mark erwachsen, von welchem auf die Gemeinden 330 Mark entfallen. Die Teil strecke von Seifer«dorf bi« Ottendorf-Okrilla hat sich als stuttutabel erwiesen. E« soll versucht «erden, wenigsten« die Sonntagsfahrten bis Oltendorf-Okrilla zu erhalten. Von den Turnhallenplanungen wurde Kenntnis genommen und hierbei von Herrn Bürgermeister ein Ueberblick über die für den Wohnungsbau ausgewendeten Gelder gegeben. In der Zeit vom 1. April 1924 bi« mit Januar 1926 find 61199 M. der Gemeinde verbleibende Mietzinssteuer ver einnahmt worden. Dieser Betrag war zu verwenden mit 39 811 M. für den Wohnungsbau und mit 21388 M. für allgemeine Gemeindebedürfniffe. Im gleichen Zeitraum wurden für de« Wohnungsbau jedoch 123139 M. veraus gabt. Es wurde also nicht nur die volle MietzinLsteuer sür den Bau von Wohnungen verwendet, sondern darüber hinaus wurden 61940 M. aus laufenden Mitteln eingeschossen.! E« wurde weiter mitgrteilt, daß das Ministerium für Volks bildung um ein Darlehn sür den Turnhallendau angegangen worden ist. Hierauf geheime Sitzung. Uebcr Namen von Zigaretten. Es dürfte eine be kannte Tatsache sein, daß die Zigarrettr ein sogenannter Markenartikel ist d. h. unter einem ganz bestimmten Namen auf dem Markte erscheint. Selbstverständlich hat jede Zigarettenfabrik ein großes Interesse daran, sich diesen Namen schützen zu lassen. Man hat sich in deutschen Raucherkreisen sehr oft und mit gutem Rechte darüber auf gehalten, daß für die Bezeichnung der einzelnen Zigaretten meistens ausländische oder nur schwer aussprechliche Kunst- nameu gewählt worden sind. Eine gewisse Erklärung sür diesen Vorgang liegt hauptsächlich in der Fassung und Hand habung der hier in Frage kommenden Gesetze, noch welchen sehr viele Wörter, z. B Ortsbezrichnungen, Vornamen usw. nicht schutzfähig sind. Er ist daher vom deutschen Stand punkte au» zu begrüßen, daß eine Zigarettenfabrik in Dres den auf diesem Gebiet einen neuen Weg eingeschlagen hat, indem sie einigen ihrer Zigaretten den Namen von hochan gesehener Meistern — selbstverständlich mit deren Ein willigung gegeben hat, und zwar handelt e« sich um drei hervorragende Männer nämlich um Gerhart Hauptmann, den Dichter, Max Liebermann, den berühmten Maler und Präsi denten der Berliner Akademie, sowie Richard Strauß, den weit über Deutschland« Grenzen hinaus bekannten Musiker und Komponisten. Gar manche» haben die Zeitungen in Berlin, Hamburg und an anderen Plätzen über diesen neuen Weg der Markenbezeichnung geschrieben. Zumeist ist in diesen Aussätzen, z. B. in der „B. Z." in Berlin, im „Ham- bürg« Fremdenblatt" in Hamburg viel Anerkennenswerte« über diesen neuen Weg geschrieben worden. Nur »ine Frage scheint den betreffenden Schriftstellern besonder» auf die Nerven gefallen zu sein, die Frage nämlich, wie e« kommt, daß man die Dichtung mit 6 Pfg., die Malerei aber mit 8 Pfg. und die Musik gar mit 10 Pfg. einschätzt, ob darin nicht eine Zurücksetzung des Dichter« gegenüber dem Komponisten zu erblicken sei. Selbstverständlich wäre e« müßig, sich darüber zu streiten, welche der drei erwähnten Kunstformen der Menschheit am meisten bedeuten, wi» »« auch müßig wäre, darüber in Erörterung zu treten ob Ger hart Hauptmann weniger wert sei, wie Richard Strauß. Wenn auch die betreffenden Schriftsteller den erwähnten Rangstreit mehr von der humoristischen als von der ernsten Seite au« behaudeit hatten, halte es uns gleichwohl interessiert, fsstzußellen, wie die Firma zu ihrer Klassifizierung gekommen ist. Die gegebene Feststellung erwies sich als eine überaus einfache ^und natürliche: Gerade weil auch die Firma davon überzeugt war, daß man die drei erwähnten Kunfisormen nicht in irgend ein Brwerlungsverhältui» zu- einander bringen dürfe, da aber eine Bewertung aus tech nischen Gründen erfolgen mußte, griff man nach altem Diplomatrnbrauch einfach zum Aphabet 8. 8. 8., so ergab sich die Bewertung dann ganz von selbst. Zum Schluß noch eine kleine Anekdote.: Al« unlängst jemand Professor Lieber mann fragte, ob er damit einverstanden gewesen sei, daß sein angesehener Name für eine Zigarette herhalten solle, erwiderte er schlagfertig: „Selbstverständlich kann es mir nur recht sein, auf diese Weise in der Leute Mund zu kommen." -- Deutschland, das Land der Apselsimneffer. Welche Mengen von Apfelsinen und Mandarinen bet uns in Deutschland verzehrt werden, grenzt geradezu au« Fabel hafte. Man würde es kaum für möglich halten, wenn es nicht die Statistik schwarz auf weiß bewiese. Im ersten Halbjahr 1924 sind aus Spanien für 21 Millionen Gold mark Apfelsinen in Deutschland eingeführt worden, au« Italien sür 14 Millionen. Da« macht 35 Millionen Gold mark in einem einzigen halben Jahre. Die Zahl ist aber noch bedeutend höher, da die vielen Tausende von Früchten die von Spanien nach holländischen Häfen gehen und erst von dort in Deutschland eingeführt werden, nicht mitge rechnet sind. Hainsberg. Der vor einigen Tagen bei einem Maschinevdefekte auf der Kipedorser Kleinbahn schwer ver unglückte Lokomotivführer Endler in Hainsberg ist seinen Verletzungen im Freitaler Krankenhaus» erlrgen. Er hatte vor dem Absprunge von der Lokomotive noch verschiedene Handgriffe an der Maschine erledigt und dadurch ein größer«» Unglück verhütet, sich aber schwere Verbrühungen zugezogen. Des LernenÄS Landwirt. Der Landwirt ist mit Recht stolz darauf, daß er den von seinem Vater überkommenen Boden mit der gleichen Sorgfalt bearbeitet, wie es seine Vorfahren getan haben. Wenn aber der Landwirt an den Methoden festhält, dis seine Vorfahren bei der Bearbeitung des Landes ange wandt haben, so erfüllt er seine Aufgabe schlecht und gerät unfehlbar in Schwierigkeiten. Da die Landwirte im ganzen Lande verstreut wohnen, kann man sie nur müh sam und dann auch nur hin und wieder einmal ver sammeln, um sie über wichtige Berufsneuigkeiten zu unter richten. Deshalb sind Wanderausstellungen von Vorteil. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft hat im vorigen Jahre in Stuttgart eine solche Ausstellung veran staltet und wird in diesem Jahre während der ersten Juni woche in Breslau das gleiche bieten. Eine neue Einrich tung ist dis „grüne Woche", die in den letzten Fsbruar- tagen anläßlich Les diesmaligen Jahreskongresses der Land wirte in Berlin abgehalten worven ist. Die großen Aus stellungshallen am Kaiserdamm zeigten die neuesten Er rungenschaften auf den Gebieten Ler Landwirtschaft, der Forstkultur, der Viehzucht, der Jagd usw. Der bekannte amerikanische Industrielle Ford hat ein mal gesagt, die Landwirtschaft müße Vie größte Industrie werden. Auf der Ausstellung der grünen Woche fand man zahlreiche neuzeitliche Maschinen, welche die teuere Hand arbeit durch billige mechanische Arbeit ersetzen sollen. Mit der Zentralisierung und Verbilligung der Kraft ist aber bei weitem noch nicht alles getan. Das Tierzuchtinstitut der Tierärztlichen Hochschule zu Berlin hatte einige Muster exemplare von Milchkühen ausgestellt, an denen gleich zeitig ein praktischer und hygienischer Mslkapparat vorge führt wurde. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft zeigt die Ergebnisse der Zucht guter, klimabeständiger Ee« treidesorten/ Ein besonderes Verdienst erwirbt sich die ge nannte Studiengesellschaft durch Züchtung von Weizen sorten, die aus dem leichten und meist trockenen deutschen Boden gut gedeihen. Auch sie Ergebnisse Ler Zucht von Kartoffeln, Futterpflanzen, Gemüse usw. geben dem lern begierigen Landwirt reichlich Anregung und (durch Saat gut- und Samenbezugs auch die Möglichkeit zur Verbesse rung seiner eigenen Zucht. Zur Zeit wird es dem fort schrittlichen Landwirt sehr schwer, die verschiedenen gebote nen Anregungen auszunutzett, da es ihm an dem nötigen Kapital fehlt. Immerhin konnte der erste Schritt zur Hebung der landwirtschaftlichen Technik im weitesten Sinne getan werden: nämlich die Entfachung des not wendigen Interesses in den Kreisen der praktischen Land wirt- Lancken Lis mir sotort Kk-nqatkrnu», kivn»«kav, ItelM KüM«, KM NS»