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Ämt§- un- Änzeigeblatt für denArntsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung V«»«pr«i« virrttljShrl. VN. L40 einschlirßl. de« -JUuNr. Untrrhaltung«blatt»«" tn der Beschult«, stille, bet unseren Boten sowie bet allen Reich«» pollanstalten. — Erscheint tLalich abend« mit Ausnahme der Sonn» und Feiertag« sür de« folgenden Lag. Am d»E« »«wall — »N7, ,»«r «»»«»»MUch-r TUtt-mi,«n »,« Brirt«d«e »er Zett«»«, -er eeier«e*e« »»er »er WWchtteuneeetnNcht»»«« - ho, »er »kitt»er let»e» «nspr»« «et Steter«», «»er «achlteten,»» »er Zeit»»« »»er «t oe«. de« »c,»,»»r«q««. Art. Adr.. Amtoblelt. ^2SS. t«r Eibenstock, L-rkseld, HMrhübel, ^UgrviUtt Ncuhei-e,Vderstützengrün,Schinheide, rchönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrü«, Mdenthal «sw. Verantwort!. Echrtftletter, Dvuck« und Verleger: Emil Hannebohnin Eibenstock. «4. Jahrgang. Dienstag, den 25. Dezember Anzeig«npr«i»: die kleinspaltig« Zeile Id Psg. Im Reklameteil die Zeile 40 Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 40 Psg. Annahme der Anzeigen bi« spätestens vormittag« 10 Uhr, für gröbere Tag» vorher. Eine Gewähr für die Ausnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig sür die Richtigkeit der durch Fern- sprech«! aufgegebenen Anzeigen. Aerufprecher Ztr. Nil. 1S17 Heu- «nd Strohausfuhrverbot. s I Wer nach dem 28. Dezember 1917 Heu oder Stroh auS dem Bezirke einer Amts« Hauptmannschaft ausführen will, bedarf hierzu der Genehmigung der Amtshauptmannschaft. Die GüterabferttgungSstellen der Eisenbahn und die der Elbeschiffahrt werden die Versendung von Heu und Stroh nur übernehmen, wenn der Verlader die Genehmigung der Amtshauptmannschaft durch Vorlage eines von ihr abgestempelten Frachtbriefes oder Konnossements nachweist. Bei der Versendung von Stroh bedarf es keiner Abstempelung veS Frachtbriefes oder des Konnossements, wenn der Verlader einen vom KriegsauSschuß für Ersatzfutter G. m. b. H., Etrohabteilung, Berlin, ausgestellten und mit Geneh migungsvermerk des Lieferungöverbandes versehenen (grünen) Berechtigungsschein vorlcgt. Zur Beförderung ist nur die im Frachtbrief, Konnossement oder BerechtigungSscheita verzeichnete Menge zuzulassen. Wird nicht die ganze durch den Berechtigungsschein zum Ankauf freigegebene Menge verladen, so ist die verladene Teilmenge auf dem an den Verlader zurückzugebenden Berechtigungsschein zu vermerken. 8 » Wer Heu oder Stroh ohne Genehmigung der Amtshauptmannschaft ausführt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe kann auf Einziehung des Heus oder Strohs erkannt «erden, auf das sich die strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob eS dem Täter gehört oder nicht. S »- Unter Heu im Sinn« dieser Verordnung fällt auch das Grummet; unter Stroh ist Stroh aller Getreidearten einschließlich Häcksel zu verstehen. Dr"»S d e n, den 18. Dezember 1617. 2106 eII 8 ll Miuisterium des Innern. ^6 Städtischer Butterverkauf Donnerstag, den 27. dsS. MtS., vorm. Nr. 1101—1800, nachm. 1601 u. höh. Nrn., Sonnabend, „ 29. „ „ „ „ 1—Sbo, „ 551—1100. Eideustock, den 24. Dezember 1617. Der Ktaötrat. Verkauf von Quark Donnerstag, den 27. dss. Mts., tn den Geschäften Günzel, Otth, Zettel, Konsum- verein l und II. Quark wird zunächst nur abgegeben auf noch nicht belieferte Marken n « der Beztrkslebensmtttelkarte und zwar 62'/, ß zum Preise von 11 Pfg. Eibenstock, den 24. Dezember 1917. Der Sta-trat. Weiß-, GM- md WiMMt, ritt Rübe« werden in den hiesigen Grünwarengeschäften markenfrei verkauft. Die Polizeistunde ist durch die Kgl. Kreishauptmannschaft für die beiden Weihnachtsfeiertage, den Sylvesterabend 1917 und den Neujahrstag 1918 allgemein auf /,l2 Uhr abend- festgesetzt worden. Eibenstock, am 22. Dezember 1917. Der Skaötrat. Kriegsweihnachten im deutschen Hause. Bon Ida Boy«Ed, Lübeck. Nun hört man klagen: tn diesem Jahre werden wir kein Weihnachtsfest feiern können. An so vielem fehlt eS, waS von jeher unserer Andacht und unserer Freude ganz einzigartigen, ganz deutschen Ausdruck gab. Es liegt unS nun einmal tief im Gemüt, dies Verlangen, unS an die sichtbaren und greifbaren Symbole eines festlichen Gesche hens zu halten. Wenn die Menschen, Kinder und Er wachsenen in die wiedercrwachte Natur htnauSwandern, bringen sie die Hände voll Blumen heim; keineswegs nur aus sinnlosem ZerstörungStrieb pflücken sie ab, waS er reichbar ist; tn ihm ist der starke, wenngleich undeutlich« Wunsch, den Frühling zu fassen, zu halten, seines Ge- kommenseinS froher und gewisser zu bleiben, indem sie seine Symbole nach Hause tragen. Von allen Gebräuchen haben di« metstrn den Sinn, daß sie Freude oder Leid ausdrucksvoller, begrifflicher, unvergeßlicher gestalten wollen. Als zu Beginn des Krie- yeS eine Bewegung entstand, die den Angehörigen eines Gefallenen Trauertracht verbieten wollte, konnte sich dies Bestreben nicht durchsetzen. DaS kummervolle Herz ver- langte auch nach dem gewohnten Ausdruck — nach dem schwarzen Gewand. Eine Braut ohne Schleier und Kranz erschiene nicht weihevoll und nicht von jener ernsten Freu digkeit umstrahlt, die der Stund« eines solchen Bündnisse- innewohnt. So könnte man dem Leben des deutschen Volkes in Unzähligen Einzelzügen nachgehen und fände immer wieder, wie wichtige Geschehnisse ihm nicht voll gültig erscheinen, wenn die damit verknüpften Gebräuche nicht zu erfüllen sind. Nun soll in der deutschen Häuslichkeit das Weihnacht», fest begangen werden, an vielen Orten ohne Tannenbaum, überall ohne Lichter, ohne Süßigkeiten und Küchenaufwand? Und die Familie, durch die Kohlennot tn einen Raum zu sammengedrängt, soll freudig und mutvoll Stimmung be- wahren — unter solchen Bedingungen? Ich meine doch: wenn wir r« recht bedenken, kann eS in jedem Haus«, «ich oder arm, gerad« durch diese Schmucklosigkeit, durch all den erzwungenen Verzicht, ein WeihnachtSfest der erhebendsten Art werden! Wissen wir nicht, daß unser Mut von zwei starken Quellen unerschöpflich neu gespeist ward? Die eine ist die Lieb« zum Vaterland, daS wir nicht verderben lasten wollten; die andere ist die Liebe zu unserer Nachkommen schaft. Um ihrer gesicherten Zukunft willen blieben unser« blutenden Herzen stark. Sie, die Kinder, die Enkel, sollen sicher im blühenden Deutschland wohnen. Aber damit si, es können, ist eS nötig, daß sie ,S mit dem Bewußt- sein tun, welche Opfer eS kostet,! Sie sollen nicht ohne Verständnis, nicht ohne Erinnerung bleiben, damit sie in Würde genießen» waS wir ihnen errangen. Und in der geistigen, tn der GemütSentwicklung aller Kinder muß gerade dieses WeihnachtSfest wie «in unser» grßltcher Markstein stehen! In ihrem Gedächtnis wird ein geheimnisvoll geheiligter Schauer sein, wenn sie an diesen 24. Dezember 1917 denken, wo kein Jubel um den Tisch ging und kein blendendes Lichtgeflimmer den Alltag vergessen ließ, die häusliche, gewohnte Stube zu unbegreif lich herrlichem Festraum umzaubernd. Und wenn diese Kinder, die heute mehr ahnungsvoll als klar verstehend daS Fest ohne strahlende Farben begehen müssen, wenn diese Kinder einst alte Leute sind, werden sie eS stolz und mit ehrfurchtsvoller Stimme ihren Enkeln erzähl«», wie es damals war, als die Not des großen Krieges uns die Lichter und die Süßigkeiten und allen Ueberfluß aus der , Hand nahm. „Damals," werden sie berichten, „damals hatte der echte Deutsche den LuxuS verachten gelernt und begriffen, j daß wir nur stark bleiben, wenn wir Selbstzucht üben ! und alle undeutschen Einflüsse von unS sernhalten. Da mals waren wir so ganz dem Vaterlande hingegeben, daß eS unS ein geringes schien, einmal ein WeihnachtSfest ohne die gewohnten Gebräuche und ohne Festüppigkeit zu begehen". So trägt den «inen Segen dies Fest schon von vorn- herein in sich, daß die Kunde davon hinllberwirkt auf künftige Geschlechter, und keine Wirkung kann stark ge nug, deutlich genug sein für die Zukunft! Viel, vielleicht alles, kommt aber auf die Eltern an! In ihre Hand ist bei dem diesjährigen Fest mehr als je «ine große sittliche Verantwortung gelegt, ihren Kin dern gegenüber. Wenn der Vater nicht die rechten Worte weihevollen Erxste» findet, die Mutter nicht die froh« Zärtlichkeit, d«n Kindern über Enttäuschungen hinwegzu helfen, dann ist «S um die ernste und nachhaltige Wir kung geschehen. Und anstatt sich schon als Mitträger der ungeheuren Zeit zu empfinden, werden die Kinder klagen über das ihne» Entgangene. An Geschenken wird eS ja nicht fehlen — aber die gibt e« auch an Geburtstagen. Anderes fehlt. Und dies knüpft an daS eingangs Gesagte an: eS fehlt wohl in den meisten Häusern daS poesieoolle Festgewand, daS deutscher Brauch der heiligen Feier in- nerhalb der Familie zu geben gewohnt war. Den kleinen Herzen wird eS vorkommen, als sei ihnen diesmal doch etwas Wunderschönes, vielleicht daS Allerbeste nicht ge worden. Die Liebe und da- vaterländische Pflichtgefühl der Elter« wird ihnen aber dafür anderes schenken: di «Er innerung ««ein sehr großes erhebendes seelisches Erlebnis! Wenn m«n zurückdenkt an das WeihnachtSfest im ersten KriegSjahr und «8 vergleicht mit dem diesjährigen, lassen sich »rsta«nliche Gegensätze erkennen. 1614 hatte sich tn den äußeren Formen des Feste- gar nichts geän dert. Man lebte tn gewohnter Fülle. Nur daß jeder sich kaum genug tun konnte, mit offenen Händen den Ver wundeten und dem Heer wie der Marine z« schenken, säst über die Maßen. ES gab noch kein» Teuerung, die zu unfreiwilliger Begrenzung auch im Geben zwang; eS fehlte an keinerlei Waren, viele Herze« zw« wetnten schon still für sich. Sonst aber war alle- Glanz und Genuß. Und doch hätte uns gerade damals daS Bewußtsein be drängen müssen, daß alle Ursache gegeben sei, enthaltsam und schwerstem Ernste zugeweudet zu leben. Denn furcht bar ändert» sich daS Angesicht des Kriege-. ES war nicht mehr nur überflammt von jäh auSbrechendrm Mut und Siegc-bewußtsein — auf seiner eisernen Stirn stand der grauenvolle Vorsatz geschrieben, «ine lange Herrschaft zu behaupten. Und wie 1914 ist nun auch bei unserm diesjäh rigen WeihnachtSfest ein tiefer Widerspruch zwischen dem äußeren Kleide, in dem es einherschreitet, und der Stim mung, die uns beseelen darf. Gerade umgekehrt aber ist die Ursach» dieser eindrucksvollen Gegensätzlichkeit! DaS Gewand ist bescheiden geworden. Keine Lichtsterne glän zen. Kein« Festräume öffnen sich warm und hell, um an üppig besetzter Tafel die Familie zu vereinen. Entsagung heißt die Losung. Aber unsere Herzen dürfen sich erheben in der stolzen Gewißheit, daß unser Volk sich bewährt hat in schwerster Not, wie noch nie ein Volk der Weltgeschichte. Sie dür fen »oll festlicher Freude sein in der Erwartung deS merk lich hcrankommende« Friedens. Sie brauchen nicht zu verzweifeln, daß teure Opfer vergebens gebracht seien. Eie wissen, Deutschland wird leben und weit und frei leben. Und die auS Verleumdung geborene Verachtung deutscher Art wird sich in Ehrfurcht vor ihr wandeln. Und solchem Wissen wohnt Zauberkraft inne! Sie wird in jedem deutschen Hause da- Fest glanzvoll machen, trotz schmaler Kost und mangelndem Licht. So wollen wir eS oenn feiern, Dank, Demut und Zufriedenheit im Gemüt. Karg im Hause, reich durch unser vaterla nd! Dom Wellkrieg. Der Kaiser Sei den Aerdunkümpsern. Kindenöurgs Weiynachtswunsch. 3 englische Zerstörer torpediert. Eröffnung der Ariedenskonferenj in Drek- Litowsk. Leine Majestät der Kaiser besuchte am 21. De zember die Nordsront ron Verdun. Er kam nicht, wie so ost im Kriege, um frisch aus der Schlacht kommende Dicisionen zu begrüßen, sondern um der siegreichen Verdun-Armee den Dank des Vaterlan des für die schweren Kämpfe im Sommer und Herbst zu überbrrngen. „Ohne die stillen, heldenmütigen Kämpjer an der Westfront," so führte Seine Maje stät aus, „wäre niemals die ungeheure Entscheidung der deutschen Streitkräfte im Osten und in Italien möglich geworden. Der Krieger im Westen hat ent- sagungscoll seinen Leib hingereicht, damit die Kampsbrüder an der Düna und am Jsonzo von Sieg