Volltext Seite (XML)
Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Ä« „WU-dvrfi» T-,-d!vn- crl<d^»l tilrüch «ich«. 5 Utz- fl- KU,«-»« D». B«i «LH»:»», i« d« »ni d«v MiraadejkS«, r WL.i» W«o<, d« A«A«!dt-qj »v- Bo«» »,« M»., P»st»«steD-x, Wochenblatt r2r Wilsdruff ». Umarsr»d H*»».,«A«. «ad LrIÄ«<r,ft«Ur» » — -- « wetz»« p> j«d« Krt- 8»> L^V-W-a «tx-A-n. Z» Kall- !?dh---- Qewalr, L?i«s »der jsaKrz-i «^rtz- LUa Lajs-sch M-^raLx r« §iüaa« o-xr KL-p-a, »<s — Nü-tzj-adua, tta^jaadr« SchMM-ck- -».l«' MN, »sr» drili»^. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Avzri-rerrprets: dic3-erp«lLeue N«»»jeilr 20 ^ordpfonUiy, dir 4 ze^p«!te«e Zeile Ler «etlicher, Beka22t«ochL«ye» »!LLrn», K^e 3,«sp«kL»r Sieslcusezieit« i» terlüitzen Tei»« 10V Goldpfennig. Vach»rit»»s»9edühr 20 get^^eLe»» Letchelurrn-s- t«gr «»» »mV«- a-Ä! Dis,»ch»eii Fernsprecher: Amt Wirsdruff Nr. 6 de-s-dß-da,-. di« v»r»».LVLL, - -- l.' AM, »ichvGinM dM d«nr»Fernrufür»er»itteiteuLuzertz«« Übernehmer: mir keine Garaurte. Jeder -r«dolto«1pr»ch erlisHt, »ov der Ve<r«>GdW«H Ki«,r rtngezoge« »erden »ruß oder Ker Ä»ftrag«ederi» Konkurs gcrLl. ÄlMzetgen neh»e» alle Ber»ttrl»»G» stelle» enkG»»Md N«» Wilsdnkffer Taqedlatt e«MSU die «mtttcheu Betzanntmr?ch««<;ei> de? Bmt6b«pNnom,schaP Meißen, des Nmtsgeeicht« «nd Stadtrat» M Wilsdruff, Forstrentamt, Tharandt, Finanzamts «oG«. Mr. 279 — 84 ItchkgKNtz Te^gl.-Wr.: .Amtsblatt« M i L s d r rr f s s D re S d LN Postscheck: Dresden 264V Mittwoch, 2 Dezember 1925 Deutschs Wünsche. Auf ihrem Wege zur Unterzeichnung des Vertrages ; von Locarno wird die deutsche mittlerweile in London i eingetroffene Delegation die Mitteilung erhalten haben, z daß der Beginn der Räumung Kölns durch die Eng- l länder schon auf den 30. November festgelegt wurde. Viel- s leicht wird sie in London aber auch Genaueres erfahren ; über die künftige Stärke der Besatzungstruppen, worüber - zurzeit namentlich zwischen Paris und London verhandelt wird. Angeblich sollen die englischen Truppen nur um > 800 Mann vermindert, dagegen die belgische Besatzung um § etwa die Hälfte herabgesetzt werden, da ja gerade diese ! Macht fast ausschließlich in der nördlichen Zone stationiert ist. Die Franzosen haben dort bisher etwa 30 000 Mann j stehen, die abtransportiert werden sollen. Auch die Be satzung der zweiten und dritten Zone soll soweit ver mindert werden, daß schließlich alles in allem, das Bureau- personal eingeschlossen, nur noch 40 000 bis 45 000 Mann l fremde Truppen verbleiben werden. s Die deutsche Delegation ist ja sowohl zur Unterzeich nung wie zu dem ausdrücklichen Zweck nach London ge fahren, um auch hierüber Klarheit zu gewinnen. Des weiteren natürlich auch darüber, wie die Entente sich zur V e rk ür z u ng d e r B e s a tz un g s fr i st en stellt. Man muß immer wieder darauf Hinweisen, daß diese Besatzung fetzt völlig ihren Sinn verloren hat, da die Vereinbarung von Locarno vom Standpunkt der Gleichberechtigung aus gehend eine friedliche Verständigung an die Stelle der mili tärischen Zwangsmaßnahmen des Versailler Friedens stellt und daß dessen wirtschaftliche Sicherungen durch die Garantie des Dawes-Abkommens ersetzt find. Die Entwaffnungs- und Neutralisierungsbestimmungen des Versailler Vertrages sind jetzt garantiert durch die ein gehenden Schiedsverträge und durch die Richtlinien des Völkerbundes über Friedensbruch und Vertragsverletzun gen. Dazu kommt noch für uns Deutsche ein fast un tragbarer Gedanke, daß z. B. alle deutschen rechtsgültig zustande gekommenen Gesetze und Verordnungen erst der Zustimmung der Rheinlandkommission bedürfen, ehe sie auch im besetzten Gebiet Nechtsgültigkeit haben. Das berührt allein schon die Notwendigkeit, die ganze Art einer ? durchgreifenden Reform zu unterziehen, wie im Rhein- i land das B e s a tz n n g s r e g i m e durchgeführt wird. Trotz der bereits vollzogenen Aufhebung einer Reihe von „Ordonnanzen" bleibt noch viel zu beseitigen übrig, was nach dem Wortlaut, vor allem aber nach der Methode über die Bestimmungen des Versailler Vertrages hinaus geht, was sich vor allem aber mit dem Geist von Locarno nicht verträgt. Dazu gehört wohl auch, daß die versprochene Amnestie gänzlich durchgeführt wird, was bisher nicht geschehen ist; gehört auch z. B. das immer noch bestehende Einreiseverbot für eine ganze Reihe deutscher Per sönlichkeiten, die seit Jahren ausgewiesen sind. Und schließlich wird deutscherseits auch die Saar- j frage angeschnitten werden müssen. Die zahllosen Be schwerden aus dem Saargebiet selbst beweisen, wie not wendig das ist. Deutsche Wünsche, deutsche Widersprüche gegen dis Französienmgspolitik sind bisher vom Völker bund unberücksichtigt gelassen worden; so sehr ist das Ge biet noch jetzt vom Deutschen Reich abgetrennt, daß dort seit 1018 kein deutsches Gesetz emgeführt werden darf, daß dort auch kein Volksvertreter in den Deutschen Reichstag fntsandt wird. Hier muß eine grundsätzliche Änderung erzielt werden; denn praktisch steht dieses Land politisch noch viel schlechter da als das besetzte Rheinland. Grund sätzlich auch insofern, als die Behandlung dieses Gebietes angeblich vor allem durch wirtschaftliche Gesichts punkte beeinflußt wird oder vielmehr sein soll. Daneben denkt man noch an zwei weitere Dinge, die rus dem Grundsatz der Gleichberechtigung entspringen: Wie stellt sich der Völkerbund, dem wir jetzt beitreten wer den, Zur Frage der Kolonialmandate an Deutfch- iund? Und wie zu der allgemeinen Abrü st nng ? Schwere Kampfs in Stzn'm. Kriegszusta.oimHauran. V Im südlichen Syrien sind außerordentlich schwere stampfe ausgebrochen. Von Hermon bis Litani ist ein Ünziges Schlachtfeld. Französische Flugzeuge belegten rlle von den Drusen besetzten Dörfer mit Bomben. Ra- Heya, welches die Franzosen zurückerobert hatten, erwies ich als unhaltbar und mußte am 26. November wieder mfgegeben werden, da die Umgebung von den Feinden licht zu säubern war und noch besonders harte Kämpfe am örückenkopfe der französischen Stellung bei Hurdula und burges im Litani bestanden werden mußten. Zeid Atra>ch, der Bruder des Sultans Atrasch Pascha, rhielt drustsche Verstärkungen, die vom Djebel Drus -men. Im Hauran wurde der Kriegszustand erklärt, die aufständischen Drusen brannten die Häuser von Ra- tzeya nieder. Aus dem Gebiete von Schuf wird gemeldet, >aß die dort ansässigen drusischen Stämme sich den Auf- Kubischen anschlossen. T Kommandant der drusischen freiwilligen des Libanon^, sts wurde unabsichtlich nahe ejezzin von französischen Fliegern durch eine abgeworiene tombe getötet. Ar Mraz m Lor« ist heute MlerzeWet Men Dis LM« BechMtMW. Mit Montag Hai dis tatsächliche Räumung der Kölner Zone begönnen, einen Tag früher, als ursprünglich in Aussicht genommen. Zunächst verließen ein Offizier und 100 Mann Engländer die Stadt Köln. Dienstag wird wieder eine Abteilung abfahren. Am 3. Dezember wird das 1. Bataillon des Manchesierrcgiments nach Königstein abgehen. Die Rheinflvttitte, bestehend aus 5 Motor- schaluvpen und 6 kleinen Booten, stellte ihre Operationen Montag ein. Die Besatzungen werden am 6. Dezember dir Heimreise antreten. Nach der teilweisen Räumung solle» im besetzten Rheinland in« ganzen etwa 45 000 bis 50 08k Franzosen, Engländer und Belgier verbleiben, gegen etwa 115 000 bis 120 000 bisher. Nach einer Mitteilung des Reuterbureaus wollt Deutschland den Antrag auf Ausnahme in den Völkerbund erst dann stellen, wenn die Kölner Zone geräumt fest Ankmch m London. Die deutsche Delegation mit den Herren Dr. Luthe« und Dr. Stresemann traf in Loudon Montag nach mittag gegen 5 Uhr ein, um die gleiche Zeit kamen di« Belgier an. Die französische und die tschechoslowakisch« Delegation wurden um 7 Uhr abends erwartet. Der ita lienische Vertreter Scialoja traf arn Vormittag ein. De« polnische Außenminister befindet sich seit Sonntag abem in London. ! Bei der Abreise in Berlin bemerkte Dr. Strese - m ann, daß die Rückkehr am Freitag und die D e- Mission des Kabinetts dann Wohl am Sonnabend erfolgen würde. Wie verlautet, soll die international« MilitärkontroAkomnnssiou Berlinam 15. Dezember ver lassen Nsr MtterZKichALwgZsaM. Im Londoner Auswärtigen Amt sind noch dir Handwerker an der Arbeit, um bis Dienstag den Emp- sangssaäl herzurichten für den Unterzeichnungsaki. Dis Delegierten werden in einem Raum zusammentreten, der in seiner Einfachheit sich kaum mit anderen zu ähnlichen Zwecken bestimmten Räumen messen kann. Im Londoner Auswärtigen Amt kennt man keine Pracht, sondern nur den Glanz der Tradition. Jeder Tisch, jeder Stuhl hat beinahe eine beispiellos ehrwürdige Geschichte. Dis neue Zeit hat fast das Siegel der Tradition zerbrochen und es wird zum Symbol werden, daß drei Scheinwerfer, die für kinematographische Zwecke in einer Ecke auf einem Gerüst jetzt aufgebaut werden, ihr flammendes Licht über die Szene werfen werden. Der Empfangssaal, in dem die Unterzeichnung stattfinden wird, ist etwa 30 Meter lang und 17 Meter breit. Keine strahlenden taufsndkerzigen Kronen, nur bescheidene Lampen, die man mühsam für elektrische Beleuchtung umgearbeitet hat. In die Mitte des Saales wird man einen großen Eichentisch stellen, überlebensgroße Gemälde werden gegenüber dem Tisch, ans dem das letzte Siegel unter den Frieden von Europa gesetzt werden soll, die Wand bedecken. Etwa 250 Per sonen werden dem Unterzeichnungsakt beiwohnen. Da von werden etwa dreißig an dem großen Tisch in der ' Mitte des Saales Platz nehmen. Was Bn'arrö sagst? wird. Das Programm der neuen französischen Regierung. über den Inhalt der Regierungserklärung des Mini steriums Briand glauben einige Pariser Blätter Mittei lungen machen zu können. Nach der» „Matin" wird darin betont werden, daß das in Locarno begonnene europäische Friedens werk fortgesetzt werden müsse. Außerdem soll eine Herabsetzung der Militärdien st zeit, nach dem „Echo de Paris" auf ein Jahr, angckündigt werden. Hinsichtlich der Finanzpolitik glaubt der „Matin", daß Loucheur nach 10 Tagen seinen Plan sertiggestellt haben wird, für dessen Ausarbeitung ihm ein technischer Aus schuß von ungefähr 15 Mitarbeitern zur Verfügung ge stellt werden wird. Eine Konsolidierung der Schatzbonds und der Bonds der nationalen Verteidigung und ganz all gemein der kurzfristigen Verpflichtungen ist nicht vorge sehen. Was die Inflation anbetrifft, so sagt der „Matin": Der neue Finanzminister kann heute nicht beteuern, daß er nicht in kürzester Frist eine bestimmte Summe brauchen wird. Außerdem wird eine endgültige Regelung der Frage der interalliierten Schulden geplant. Loucheur, der mit dem englischen Schatzkanzler enge freundschaftliche Beziehungen unterhält, wird mit ihm sicher Zusammentreffen, sobald seine parlamentarischen Verpflichtungen ihm die Zeit dazu lassen werden. „Journal" meldet, Briand werde zuerst die Verab schiedung des Budgets fordern und erst nachher die Dis kussion der Finanzsanierunasvläne Loucheurs verlanaen. Vie Unlerreicknung. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". London, 1. Dez. 1925. Wie der amtliche englische Funkspruch meldet, sind der Vertrag von Locarno und die übrige« Abkommen, die am 16 Oktober paraphiert wurden, heute mittag im Auswärtigen Amt unterzeichnet worden. * Die Belegung des besetzten Gebietes. Die dem Außenminister nahestehende Deutsche diplo matisch-politische Korrespondenz vertritt die Ansicht, daß bei der Umgruppierung der Besatzungstruppen, die sich aus der Montag begonnenen Räumung der ersten Rhein landzone ergibt, offenbar von den beteiligten militärischen Stellen zunächst nicht in allen Fällen der erforderliche Ein klang zwischen wirklichen oder vermeintlichen militärische» Bedürfnissen und der durch die ganzen vorangegangenerr politischen Ereignisse notwendigen Rücksichtnahme auf die Bevölkerung des besetzten Gebietes herbeigeführt worde» ist. Daraus ergaben sich Beschwerden und Besorgnisse ein zelner Städte wie Trier, Jülich, Koblenz, Mainz usw. über drohende oder bereits bekanntgegebene Neuanforderunge« von Quartieren. Französische Presseäußerungen, die aus die ersten Ankündigungen derartiger Neu- oder Mehr- , belegungen die Maßnahme zu rechtfertigen versuchten, - haben auch nicht zur Beruhigung beigetragen, denn dabei wurde die Tatsache unterstrichen, daß die zugefagten Er leichterungen nicht notwendig jeder einzelnen Stadt zugute kommen müßten, daß vielmehr die eine oder andere je nach den militärischen Bedürfnissen sogar stärker belegt werde« dürfte, wenn nur die Gesamtheit des Gebiets in den Genuß der Besatzungsverminderung träte. Es soll im Laufe diese« Woche ein endgültiger Belegungsplan für die besetztt bleibende« Gebiete bekanntgegeben werden, aus dein sich der vorläufig bleibende Stand der Besatzung ergibt. * Ende dL? belgischen Knsgsprozeffe. Die belgische Gesandtschaft teilt init: Die Deutschs Re- Gerung ist durch die Belgische Regierung benachrichtigt worden, daß der Beschluß gefaßt worden ist, die in ooatu maeiam noch schwebenden gerichtlichen Verfahren für Ve* brechen oder Delikte, weiche durch Deutsche in Belgie« «nähre,«d des Krieges begangen sein sollen, nicht weiter z« verfolgen. Dieser Beschluß ist wegen der darnrt verbun denen Schwicrigkeitcn in bezug auf gerichtliche Verfahren, welche in contuMaoiam nach vielen Jahren verfolgt wer de^ und wegen der hohen Kosten dieser Prozesse, die keinen praktischen Wert darstellcn, gefaßt worden. Die Belgische Regierung ist außerdem der Meinung, daß nach der Konferenz von Locarno die Weiterverfol gung derartiger Prozesse unnützerweise ein Hindernis für die zu wünschende Bernhignng zwischen beiden Länder« bilden würde. Die Senkung der Lohnsteuer. Der Gesetzentwurf vor dem Reichsrat. Dem Reichsrat ist jetzt der Gesetzentwurf über die Senkung der Lohnsteuer zugegangen. Die wichtigste Änd«- ung hat darin der ft 70 des Einkommensteuergesetzes er- ahren. der bestimmt: „Vom Arbeitslohn bleiben für den Arbeitnehmer 12OS Üeichsmarl jährlich (bisher 060) vom Steuerabzug srei, md zwar: a) 720 (bisher 600) Reichsmark jährlich als steuerfreier iohnbetrag; b) 240 (bisher 180) Reichsmark jährlich zur Abgeltung -er Werbungskosten; e) 240 (bisher 180) Reichsmark jährlich zur Abgeltung -er Sonderleistungen (Z 17)." Die Änderung soll ab 1. Januar Geltung haben. Sleichzeitig werden auch die entsprechenden Bestimmunge» wer die allgemeine Einkommensteuer den Besiimmnngen wer die Lohnsteuer angepaßt. Anwetterschäven in Spanien und Italien. Ans Nord- und Zentralfrankreich wird heftiger Schneefall gemeldet. Auch aus Spanien wird heftiges Unwetter gemeldet. Am schwersten hatte nach Meldungen aus Rom Süditalien unter Stürmen zu leiden. Unauf hörlich folgten Regen- und Hagelfälle. Die Küste Ka- labriens wurde durch ein« Springflut heimgesuchL