Volltext Seite (XML)
gebun- illerip- tag in pitänis chvtz. >er ge° di«r- sofort erletzt, zu er- Amts- und änzeigeblatt für den L^mtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung n fand 6 eine irischen e von >e fest- -preng- «isterrat » von lliamS, vorauf Bezugspreis vierteljährl.7N. 1.50 einschlietzl. des „Illustr.Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larkfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. 2el.-Kdr.: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — 57. Jahrgang. LSS. Freitag, dea 5. AuWst Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag' Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr 210. «schloß eran malen. ».« III. 9 Uhr ax ' Hrnst c dies- irtet tand. mt-at BienS- »HI-, :loren. »uke. Küche n für unter »erzul. tel rckerei »>. haus- . «bd. «,1k «,48 «,KS 7,00 7,0« 7,1» 7^3 7,4» 8,04 8,12 8M 8,32 8^4 8,K8 9,13 9^rc 9,30 9,44 9,49 10,00 .»d. 7,32 7,4» 7^0 7^8 8,0« 8,82 8,49 8,K3 9,00 9,0« 9,1« 9^4 9,87 9,44 9.K« 10,02 10,08 10,17 10,2» 10,SK Liberia und die Bereinigten Staaten. Die Bereinigten Staaten Nordamerikas sollen, so liest man seit einiger Zeit in den Blättern, die feste Ab sicht haben, die NegerreMblik Liberia an der Westküste Afrikas nach vorausgegangener Verständigung^ mit Deutschland, Frankreich und England W annektiere^, Ihren Ursprung verdankt Liberia der am 31. Dezember b816 in Washington gegründeten amerikanischen Ko- lonisationsgesekllschaft für freie Neger. Die Finanzen waren in Liberia, genau wie in Haiti und Sandomingo, ebenfalls halbzivisisierte Negerstaaten, von jeher äu ßerst traurig, well Korruption und Lodderei zu den „Haupttugenden" der Neger gjehören. Vorläufig wird man in Washington vermutlich nicht an eine Annektion denken, sondern zunächst die Absicht haben, Ordnung in Liberia zu schassen. Im übrigen geht der amerikanische Plan, diese Negeirrepublik sinanziell und administrativ zu sanieren, auf eine liberianische Mission zurück, die 1908 in Washington die Amerikaner um Hilfe gebeten hat. Dor damialige Präsident Roosevelt entsprach die ser Bitte und veranlaßte 1909 die Absend ung einer Kom mission, die die Verhältnisse in Liberia gründlich unter suchen sollte. Nach ihrer Rückkehr machte dhe Kommis sion «ine Reihe von Vorschlägen, die aber vom Senat- ausschuß für «auswärtige Angelegenheiten nicht gebil ligt wurden, vermutlich deshalb, weil die Anhänger der Monroedoktrin, wonach die Vereinigten Staaten sich in fremde Angelegenheiten nicht einmischen wollen, den Ausschlag gegeben haben. Demgemäß lehnte die Senatskommission eine Mitwirkung an der Sanier ung Liberias ab, wenn nicht Deutschland, Frankreich und England sich daran beteiligen würden. Der jetzige Vorschlag Amerikas basiert nun aus einem solchen Zu sammengehen, und die Verhandlungen mit Berlin, Pa ris und London sollen die Zustimmung der anderen Mächte ergeben haben. Es würdsen sich also die Ver einigten Staaten, Deutschland, Frankreich und England an einer Anleihe beteiligen, mit denen zwei frühere englische Anleihen getilgt werden sollen. Die Gläubiger will mau durch Verpfändung der Zölle, die unter amerikanische Kontrolle kommen sollen, sicher- stellen. Ferner ist beabsichtigt, die AufstelLung und Ausbildung einer liberianischen MiliA die Entwicklung der wirtschaftlichen Hilfsquellen des Landes und die Erledigung der Grenzfragen mit den benachbarten eng lischen und französischen Kolonien. Bisher war Libe ria dem freien Handel bis auf einige Häsen völlig ver schlossen, so daß in dieser Hinsicht der amerikanische Plan auch für Deutschland mit Freude zu begrüßen wäre. Die Republik hat einen recht beträchtlichen Be darf für die Erzeugnisse Europas und auch eine gro ße Ausfuhr an Elfenbein, Kaffee, Zucker und Ingwer. Schon jetzt liegt der Handel zum großen Teil in den Händen von Engländern und Amerikaneru, die im Wett streit mit Deutschen und Franzosen natürlich auch künf tig alles versuchen werden, ihte führende Stellung zu behaupten. Außerordentlich günstig ist für den Handel auch der Umstand, daß das Land noch fast gänzlich« unerschlossen ist und deshalb bei einer regelrechten Organisation eine vorzügliche Erwerbsquelle werden, muß. Von offiziöser deutscher Seite wird zwar noch bestritten, daß eine Verständigung mit europäischen Mächten über ein amerikanisches Protektorat stattge funden hat, aber immerhin wird zugegeben, daß die Vereinigten Staaten den liberianischen Mnanznöten durch eine Anleihe aus helfen wollen. In Frankreich, ist man vom amerikanischen Plane keineswegs entzückt, well man ihn durchschaut. Es wird an der Seine un umwunden erklärt, daß die Vereinigten Staaten in der Liberiafrage ein politisches Ziel im Auge haben, was schon daraus hervorgehe, daß sie auch eine Kohlensta tion errichten wollen. Die europäischen Mächte dürf ten nicht zugeben, daß an dar Westküste Afrikas der amerikanische Einfluß zur Geltung komme. Mr uns in Deutschland wird es sich darum handeln, ein wach sames Auge zu haben, damit der deutsche Handel nicht zu kurz kommt. Tagesgeschichte. LeutManU. — Herr von Kiderlen-Wächter beim Kai ser. Der neue Staatssekretär des Auswärtigen Am tes, Herr von Kiderlen-Wächter, ist im Beisein des, Reichskanzlers .in Swinemünde vom Kaiser empfan gen worden. Eine besondere Bedeutung ist dem Besuche des Staatssekretärs nicht beizumessen: es handelte sich, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, lediglich um die bei der Uebernahme eines hohen Reichsamts übliche Meldung. Daß der neue Staatssekretär dabei gleichzeitig Gelegenheit genommen hat, dem Kaiser über seine in Marienbad erfolgte Begegnung mit dem öster reichischen 'Minister des Aeußseren, Grafen Aehrenthal, zu berichten, bedarf kaum besonderer Betonung- Ws interessanter kann die Feststellung gelten, daß der Ver lauf des Empfanges deutlich erkennen ließ, daß die früher zwischen dem Monarchen und djem neuen Staats sekretär bestehende, durch eine gewiss« Eigenmächtigkeit Herrn von Kiderlen-Wächters hervorgerufene rein per sönliche Differenz im Laufe der Zeit restlos ausge glichen ist, urll» daß Herr «von Kiderlen-Wächter, der früher ja bereits einmal persona gratissima beim Kai ser war, sich wieder der uneingeschränkten Wertschätz ung des Monarchen erfreut, auch durch die persönlichen Verdienste des Staatssekretärs um die Beilegung des Marokkostreites und um den Austrag des vorjährigen Serbenhandels. Der «Empfang Herrn von Kiherlem Wächters durch, den Kaiser trug dementsprechend auch, einen über den formalen Rahmen hinausgehenden Cha rakter. — Ein englisches Huldigungstelegramm an den Kaiser. Die Angehörigen der englischem Adult Schools, die zurzeit eine Informationsreise durchs Rheinland machen, sandten dem Kaiser von Düs seldorf aus folgende Depesche: „Hundert Mitglieder der über ganz England verbreiteten 100000 Mitglieder zählenden Adult Schools, die Düsseldorf und Frank furt a. M. besuchten, uM den freundschaftlichen Gefüh len des englischen Volkes gegen Deutschland Ausdruck zu geben und die in Düsseldorf und Frankfurt a. M. im Heim deutscher Arbeiter herzlichste und gastfreund schaftlichste Ausnahme gefunden haben, bitten Eure Majestät, ihre ergebenste Huldigung darbringen und ihre Bewunderung für die deutsche Nation aussprechen zu dürfen." — Ein Vertrauensvotum für Basser mann. Die nationalliberale Reichstagsfraktivn hat in einem Schreiben vom 30. Juli dem Abgeordneten Bassermann ihr volles Vertrauen ausgesprochen.< — Herr Bassermann kandidiert in Ba den. Wie die ,,Berl. Morgenpost" meldet, wird Herr Bassermann bei den nächsten Reichstagswahlen im 12. badischen Wahlkreis Heidelberg-Ebersbach kandidieren. Das Mandat ist Herrn Bassermann von feinen badischen Parteifreunden angeboten worden, um ZU verhindern, daß der nationalliberale Führer möglicherweise in ei nem wen'g sicheren Wahlkreis um fein Mandat kämpfen müsse Der Wahlkreis Heidelberg-Ebersbach (zurzeit durch den Abgeordneten Beck vertreten) ist sicherer na- tionalliberaler Besitz und befand sich nur einmal kurz« Zeit in konservativen Händen. Abg. Beck hat schon vor längerer Zeit die Absicht ausgesprochen, bei den näch sten Wahlen nicht wieder kandidieren zu wollen, und seine Erbschaft soll nun Herr Bassermann antraten. — Keine neuen R e i ch s st euer n. Dhe „Kitz ler N. N. " erfahren aus Berlin: Bei den letzten Bera tungen des Kanzlers mit dem Schatzfekretär wurde be schlossen, abgesehen von den Kosten, die durch die neue Quinqenatsvorlage bedingt, keine neuen Reichssteuern in der laufenden Session zu fordern. — Die rote Flut. Das internationale sozia listische Bureau in Brüssel veröffentlicht «ine Statistik der sozialistischen Stimmenzahlen der einzelnen Län der. Danach verfügt die Sozialdemokratie in Deutsch land über 3^/4 Mlll. bei 60 Mill. Einwohner, Frank reich über 1,1 Mill, bei 42 Mill. Einwohner, Oester reich über 1 Mill, bei 46 Mlll. Einwohner, in den Bereinigten Staaten über 0,6 Mill, bei 84 Mill. Ein wohner, England über 0,5 Mlll. bei 34 Mill. Einwoh ner, Belgien über 0,5 bei 7 Mill. Einwohner, Italien über 339000 bei 34 Mill. Einwohner, «Finnland über 337 000 bei 2'^ Mill. Einwohner, Schweiz über 100000 bei Zb/z Mill. Einwohner, Dänemark über 99 000 bei 2^/4 Mill. Einwohner, Norwegen über 90000 bei 2^/z Mlll. Einwohner, Holland über 82000 bei 5»/, Mill. Einwohner, Schweden über 75 000 bei 5'/^ Mill. Ein wohner. Keine Auskünfte hat das Bureau erhalten von Rußland und Australien, ferner keine bestimmten Notizen von den letzten spanischen Wahlen. (Der ein zige spanische Sozialdemokrat, der gewählt wurde, Igle sias, erhielt über 40000 Stimmen in Madrid). In Serbien wurden von den Sozialdemokraten bei den letzten Wahlen 30000 Stimmen, in Bulgarien 3000, in Argentinien 5000 gezählt. Auch in Japan macht sich eine sozialistische Bewegung geltend; aber Steuer- bestimmungen und andere (Wahlrechts-Einschränkun gen hindern vorläufig die Entwicklung; dasselbe trifft für Rumänien und noch verschiedene andere Länder zu. Nach der Rechnung hätte Deutschland, nicht nur absolut gen ommen, die meisten Sozialdemokr a- tbn. «utzlaud. — Petersburg, 3. August. Das Zarenpaar wird am 24. d. Mts. in Schloß Friedberg (Hessen) eintreffen. Offiziell wird bestätigt^ daß zwischen dem Zar und dem Kaiser Wilhelm II. eine Zusam menkunft stattfinden wird. — Kronstadt, 2. August. Durch eine Kess el- explosiv n wurden an Bord eines Torpedobootes 6 Mann getötet und 14 verwundet. — Rußland und die Deutschen. Verschie dene Meldungen in der Presse deuteten darauf hin, daß Rußland mit Ausweisungen gegen solche deutsche Reichsangehörige vorzugehen gedenke, die in Rußland Grundbesitz haben und gesetzgeberische Maßnahmen ge gen sie plane. Auf eine diplomatische Anfrage hat die russische Regierung derartige Absichten kategorisch in Abrede gestellt und erklärt, daß, falls gegen einen Ausländer die Ausweisung verfügt werden sollte, das seinen Grund nUr in dem Umstand haben könUte, daß. er mit dem russischen Strafgesetz in Konflikt« gekommen sei. Eine schikanöse Politik gegen in Rußland ansässige deutsche Reichsangehörige läge der russischen Regie rung jedoch fern. England. — London, 3. August. Der König und die Königin von Spanien sind zum Besuch der Prin zessin von Battenberg auf der Insel Wight eingetrof fen. Portugal. — Hoher Besuch. Wie verlautet, werden der König von England und der König von Spanien in der zweiten Hälfte pes September nach Portugal kommen, um an der Feier der 100. Wiederkehr; der für di? vereinigten englisch-portugiesisch-spanischen Hee re glorreichen Schlacht von Bussaeo (bei Coimbra) teil zunehmen. Türkei. — Konstantinopel, >2. August Unter dem Titel „Deutschland «als Schutzmacht der be drohten Unabhängigkeit" bringt der „Ottoma- nische Lloyd" einen Ausfehjen erregenden Artikel, der Deutschland als die Weltmacht preist, die für die Auf rechterhaltung des Friedens und die Förderung des Gleichgewichts unter den Weltmächten bisher das Mei ste geleistet hat. Ueberall, wo die Politik der offenen Tür mißverstanden und Pie Unabhängigkeit eines Lan des bedroht worden ist, erschien Deutschland als Freund und Beschützer der bedrängten Unabhängigkeit. Deutschland übernahm gerade so oft die Rolle des Wäch ters der „offenen Tür", wie England vorgab, deren Schützer zu sein, ohne sein Versprechen zu erfüllen. Die deutsche Politik wird auch künftighin über die Unabhän gigkeit von Ländern wie Marokko, Persien, der Türkei, China und Südamerika wachen, indem sie ein Gegen gewicht gegen die Eroberungspolitik Japans, der Ver einigten Staaten, Englands und 'Frankreichs bildet. Dieses «Gegengewicht wird dabei die einzelnen Mächte niemals daran hindern, ihre wirtschaftlichen Vorrechte so weit auszudehnen, daß sie einen gesunden Konkur- renzkamp. mit den anderen Großmächten aufnehmen können. Amerika. — Entdeckung einer Verschwörung in Venezuela. Die venezolanische Regierung hat eine Verschwörung zur Ermordung des Präsidenten Gomez endeckt. Die beidien Hauptanstister'sind verhaftet wor den. -Lokale und sächsische Kachrichten. — Eibenstock, 4. Ang. Ein melodramatischer Abend deS Kunstredners Hrn. Herm. Riotte aus New- Bork findet am Montag Abend im „Hotel Reichshof" statt. Zum Vortrag gelangen außer verschiedenen ernsten und hei teren Dichtungen und Szenen melodramatisch vorgetragene Hauptstücke aus Alfred Tennysons Meisterwerk „Enoch Ar den" als Melodram von Richard Strauß. Die Ausführung der berühmten Musik des Meisters hat Herr Lehrer Küh -