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WchMM R BNM Lrsch««»t vöchEb dreimal >md Mrr DownrStag, »ud Souaabeud«. v«,,z»pr«I» virrtrljShrlich I,3S M., in WüSdmff 1,30 Ml., darch dir Pop bqoz« 1,54 Ml. Ferusprechv Rr, 0, — Telegramm-Adress«: Amtsblatt MMnch. «nö AM-ese«ö. Amtsblatt Inserat« werde» Montag», Mittwochs «eb FathrgS dH spätrsteuS 12 Uhr angenommen. Zettraüead« mrd tabellarischer Satz mit SV °/, Ausschlag. fltr dir Lgl. »ml-hauptmannschaft MM-n, Mr da» Kgl. «mk»ger«cht uad den Stadtral M Wilsdruff, sowie Mr da» Lgl. Forkrentamt in Thaeandr Altta»»eberß, Birkexhaix, Blankexstetx, Braunsdorf, Burkhardtrwalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bü Mohor«, HelbisSttrf, Herzogswalde mst Landberg, Hühndorf, «aufbach, KesselSdorf, Kleiuschöuberg, Klipphause«, Lampersdorf, Limbach, Lotze«, Rohom, MiMtz-Roitzschm, Muuziz, Nevkirchex, Ntmauueder», R ederwvrtha, OberhermSvors, Pohrsdorf, RSHrSdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschö«berg mit Perus, SachSdorf, Schmiedewald«, Sora, Steiubach bei Keffelsdorf, Stetubach bet Mohorn, Seeligstadt, SpechLSHsusrn, Taubenheim, Unkersdorf, WeiStropp, Wildberz. Mit -er wöchentlichen Leilage „Welt im Vild" un- der Uonatliche« Beilage „Ansere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. _ No. 34. Dienstag, den 22. März 1919. 69. Jahrg. Die durch Bekanntmachung der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft vom 4. Januar 1910 — Wilsdruffer Wochenblatt Ne. 3 ungeordnete Hunde» Werre wird aufgehoben. . Meißen, den 17. März 1910. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Neues uns aller Welt. Prinz Heinrich von Preußen ist im Aulo von Kiel ans dem Weißen Hirsch eingetroffen. Der Herzog Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein- Sonderburg-Glücksburg feierte auf Schloß Giücksüurg seine silberne Hochzeit. Unter den Festgästen befand sich auch die Karscria. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hat seine Reise nach Nom angetreten. Er wird von der italienischen Presse sympathisch begrüßt. Die für Metz und Straßburg vorgesehenen militär ischen LastWffmanöver werben in Anwesenheit des Kaisers Mitte April statlfiadcn. In Berlin wurde die Internationale Motorboot und Motoren'AuSstellung 1910 eröffnet. Die Firma Kathreiners Malffaffeefabriken München- Berlin stiftete 50000 Mk. zur Förderung der deutschen Flugtechnik Die Summe kann als Kathreinerpreis München-Berlin gewonnen werden durch den Flug eines deutschen FlugtechntkerS von München nach Berlin inner halb 60 Stunden. Es find drei Zwischenlandungen vor gesehen, darunter eine in Leipzig Haases Lenkballon „Ruthenberg" ist im Reparalur- schuppen zu Hamburg in Flammen aufgegangen. Der Aviatiker Grade erlitt in Leipzig beim Schau« flieZen einen leichten Unfall. Das älteste Mitglied der ersten Kammer, Herr Rittergutsbesitzer Dr. jur. Julius Pfeiffer auf Burkers dorf, ist in Dresden im 86. Lebensjahre gestorben. Die Eröffnung der ersten Jaternationalen Jagd- auSstelluug in Wien erfolgt am 2. Mai. Der französische Aeroklub überreichte dem Minister Millerand einen Entwurf über die Regelung der Last' schiffahrt. Iswolski soll, einem Petersburger Gerücht zufolge, demnächst zum Botschafter in Berlin ernannt werben. Der Präsident der Retchsduma, Chomjakow, teilte dem S niorenkonvrnt der Duma feinen unabänderlichen Beschluß mit, zu demissionieren. I» Südwales droht ein Bergarbeiterausstand aus zubrechen. In der Negerrepublik Liberia sind ernste Unruhen auSgebrocheu. politische Rundschau. Wilsdruff, den 21 März. Erleichterungen für die Unteroffiziere. - gehegl-r Wunsch der Untermstzicre ist in das „Armee-Verordnungsblatt" mitteilt, in Die Verpflichtung, zu einer bestimmten Kaserne za sein, ist für die Serganten aufgehoben w nur den mit Olstziersseitengewehr zugute kam. Alle übrigen Unt^ bis 12 Uhr ausbleiben. Verheiratete UutrrofM permanente Urlaubs- karre ausgehänbiat erhalten. Nicht weniger willkommen wird den Unterosfnieren der Fußtruppen die Bestimmung sein, daß sie bei Friedensübungen und Mär chen keA Gepäck mehr zu tragen brauchen, mit Ausnahme da wo Gepäck für die Leutnants vor geschrieben ist oder cs zu Ausvtldungszwecken erforderlich ist Chiesas ruhmreiche» Duell. Die römischen Blätter bringen spalten- ja seitenlange Berichte üb r das historische Ereignis. Maa erfährt, daß bei der V-rsöhnungSszene fast kein Auge tränenleer ge- Wesen. Neben dem Erhabenen wohnt leider auch das Lächerliche. So tauchte unter dem Publikum urplötzlich auch eine starkgeschminkte Kollegin der Freu Warren auf, die stadtbekannte Besitzerin eines verrufenen Hauses, die Mit einem Freunde gekommen war, sich das seltene Schau spiel anzuffehe«. Naiürlich wurde das Pärchen sofort dabongejagK Als dann der Zweckampf im beste« Gange war, beaaMen die Bauerweiber laut um Hilfe zu schreien «nb zu den Heiligen zu bete». Die „Wunde" des Gene- rals, die dem Duelle ein Ziel setzte, ist zum Glück nur acht Zentimeter lang. Er bekam sechs Nadeln. Abends machte Chiesa dem General einen Besuch, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, was der General (der bereits ausgegangen war), später durch eineu Dankorief erwiderte. So Gott will, ist damit die römische DuellitiS beendigt, denn die Affäre mit dem Herzog Litta ist ab getan, nachdem Chiesa erklärt hatte, daß ihm jede Be- leidigung der Herzogin ferrlag, und die Wut des Grafen Morando scheint gleichfalls verraucht zu sein. WaS end lich den aus Deutschland angekündigten Verwandten der Frau v Siemens betrifft, so scheint er mehr in der Phantasie der Zeitungen zu existieren. Der Miüio»e«Desr»uda«t Duez. Der Liquidator Duez hat dem Untersuchungsrichter gestanden, daß er dem L qaibator Imbert, dessen Sekretär er vor Jahren gewesen ist, 500000 Franks veruntreut habe, um Verluste zu decken, die er durch unglückliche Börsenspekulationen erlitten hatte. Er habe die Ver untreuungen durch Bücherfälschurgen verheimlichen können. Da er der Nachfolger Imberts geworden, sei es ihm ein leichtes gewesen, die Entdeckung des Verbrechens zu der- hindern. Der Untersuchungsrichter entsandte auch einen Polizeibeamten in die Wohnung einer Frau, zu der Duez seit Jahren Beziehungen unterhielt. Der Polizeibeomte stellte fest, daß die Frau Srmuckgegenstände, StaatS. Papiere im Werte von mehr als 200000 Franks und beträchtliche Bankeinlagen besitze. Die Frau erklärte, alles schon besessen zu haben, bevor sie die Bekanntschaft Duez' gemacht habe. Aach bei einem Angestellten und bei dem Schwager des Liquidators Duez wurden Haussuchungen vorgenommen, die aber ohne Ergebnis Verliesen. Dagegen führte die Haussuchung, die bet einer Person abgehalten wurde, deren Name nicht genannt wird, zur Beschlagnahme von 300 wichtigen Aktenstücken. Die mit der Untersuchung über die Liquidation der Güter der Kongregationen be- auftragte Kommission des Senats wird bei dem Senate beantragen, in das Finanzgesetz die Bestimmung ein- zufügen, daß die L quidatoren der Kontrolle der Finanz- Inspektoren zu unterstellen sind, und daß ein Richter beauftragt wird, die Rechnungen einer jeden Liqutoation zu prüfen und dafür zu sorgen, daß die Rechnung«, ablegung beschleunigt wird. In der französischen Deputtcrtenkammer standen die Interpellationen über die Geschäftstätigkeit der LiqU- datoren der Güter der Kongregationen zur Debatte. Jauröz richtete die Frage an die Regierung, welche Schritte sie zu ergreife« gedenkt, um den Machenschaften gewisser Liquidatoren ein Ende zu setzen, und ferner, unter welchen Umständen die Ernennung der drei be- deutendsten Pariser L quidatoren erfolgt sei. JaureS gab weiter dem Wunsche Ausdruck, von dem zwischen dem Minister und der Staatsanwaltschaft bezüglich der Angelegenheit Duez geführten Briefwechsel Kenntnis zu nehmen. Ministerpräsident Briand erwiderte hierauf: Sie sollen dm ganzen Briefwechsel haben! JaurLs brachte dann die Angelegenheit des Liquidators Lecouturier zur Sprache, der die Fabrikmarke der Grande Charteuse, die einen Wert von acht Millionen gehabt, für 500000 Franks einem Hause zugesprochen hätte, daS ihm 60000 Franks gegeben hätte, um die Konkurrenz zu be seitigen. JaurLS forderte, daß die Regierung erkläre» solle, warum L-couturter straflos geblieben sei. Berry (Progresiist) sagte, es seien politische Erwägungen, die die Wahl der Liquidatoren geleitet hätten. Diejenigen, die die Liquidatoren ernannt und die Ernennung trotz Kenntnis ihrer Veruntreuung aufrecht erhalten hätten, trügen die Verantwort»»g. Ars» «nS Land. Mitteilung« a«S dem Leserkreise sür diese Rubrik nehme, wir jederzeit dankbar eutgrg«. WilSdruff, den 21. März. — Eharwoche. Der gestrige Sonntag Palmaruw I führte uns in die stille Woche mit ihrem Ernst und Frieden hinein. Zu innerer Sammlung mahnt uaS diese. Heiliger Ernst und hehrer Frieden wehen vom Hügel Golgatha in daS lärmende Getriebe unserer Zeit hinein, auf dem das erschütterndste Ereignis sich vollzog, das je die Welt gesehen. Vom Kreuze auf Golgatha aber giag ewiger Segen aus in alle Welt. Das Eclöserwerk des Heilands war vollbracht. Vollbracht für uns Alle. Lernen wir daraus. Palmarum ist der Vorläufer des Osterfestes und der Tag, an dem einst tu Jerusalem die begeisterte Menge unter Hosiannahrufen beim Einzuge Christi Palmm streute. Palmen nennen wir heutzutage die zierlichen samtartigen Blütenkätzchen der Weiden uad schmück:« mir ihnen zu Palmarum unsere Stuben als Zeichen des Friedens, dm dieser Sonntag in unsere Häuser und Herzen bringen will. Bü uns und iu andern Ländern werden diese Blütenzweige auch kirchlich geweiht und gelten dann solcherart al« Schutz gegen mancherlei Gefahren. Vielerorts ist der Palmsonntag zugleich der Tag der Konfirmation, an dem tausende junge Mitchristen in die Gemeinfchaft der Erwachsenen uno ins ernste Leben eintreten. Ein geheimnisvolles Weben geht durch die Schöpfung, rin jubelnd Hosiannah erklingt nah und fern — das Licht hat gesiegt über die Finsternis und dess' sollen wir fröhlich sein und uns freuen ohne Eade. — Frühling. Der kaleudermäßige Frühlings anfang fallt auf neu 21. März. Seit Wochen schon haben wir aber Vorfrühling, denn Halm und Strauch bezeugen, daß der Winter sein in diesem Jahre aus nahmsweise mildes Regiment längst an den jungen Lenz abgetreten hat. Nun stehen wir ganz im Frühling und die Freude hierüber sollen uns die Unkenrufe verschiedener Wetterpropheten nicht vergällen, daß eS in kurzem noch mal eine kleine Periode unfreundlichen Wetters geben wird. Ganz schlimm kanns ja auf keinen Fall mehr werden und baß es gerade zu Ostern schneien oder regnen muß, daS kann auch noch keiner im voraus sagen. Vorläufig lockt freundlicher Sonnenschein nicht nur Blumen und Knospen hervor, sondern auch die Menschheit aus der Enge der Stuben und Häuser in Gottes freie Natur hinaus, wo sie ersten der wiedergekehrten gefiederten Sänger zu Gottes Ehr und Preis ihr Licd erschallen lasten. U-ber- all geht ein geheimnisvolles Weben und Werden und in unsere Brust zieht jme seltsame, sehnsuchtsvolle Stimmung, wie sie in Frühlings. Poesie und .Prosa so oft schon be- sungen wurde. Frühlingsanfang ist da und mit ihm Luft und Licht und Lebe«! Lasten wir diese herrlichen Gaben etnztehen in Herzen und Haus — gehen wir mit Freuden der Sonne und damit zugleich auch dem Fest der Auf erstehung und dem holden Mai entgegen. -- Nach dem amtlichen Bericht der König!. Kommission für das Veterinärwesen über die am 15. Mä^z 1910 im Königreiche Sachsen herrschenden ansteckenden Tier- krankheite« war der gesamte Bezi k der Könlgl. Amts- hauplmannschaft Meißen an vorstehendem Termtue völlig seuchenfrei. ES ist dieses Ergebnis seit langer, langer Zeit nicht zu verzeichnen gewesen. — Die seit dem Anfang dieses Jahres für einen Teil des hiesigen Landbeztrkes amtlich verfügte Hunde» sperre wird durch Verfügung d?k Königlichen AmlS- Hauptmannschaft Meißen wieder aufgehoben. Unsere vier füßigen treuen Wächter des Hauses geüietzen also von jetzt an wieder volle Freiheit. — Arbeitsbücher und Dienstbücher für Konstrmierte. Alvensbücher bedürfen die zu Ostern aus oer Samte entlassenen jungen Leute, die ia die Lehre oder überhaupt in das gewerbliche Leben über- treten. Die Ausstellung des Arbeitsbuches erfolgt kosten frei durch die Polizeibehörde des letzten Aufenthaltsortes. Zur Ausstellung ist mündliche oder schriftliche Zustimmung des gesetzlichen Vertreters (Vater, Vormundes) und die Vorlegung desSchulenUaffungsscheines, sowie daS persönliche Erscheinen der jungen Leute bei der ausstellenden Be hörde erforderlich. Wer auSwärtS in di« Lehre tritt, muß sich zur Vermeidung von Weiterungen und Kosten schon vor seinem Weggange bas Arbeitsbuch ausstellen lassen. Die in Gestndedtenst tretenden junge« Leute müssen unter