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24. Zahroang Sonntag» äen t0. März l92tz KM MMMff » >en Aue. blutt. in dieser« , daß dis uug eine: politische« t. nd 9 Uhr uahlsfeie: . — Doii- punkte essen ppen auci in engste !te darau ; mit grc- ng eines ste uord- mg einer >n Werkle» politische« Orden a« Sonntaei ds ns IT eingelade. 3?). rind l.0,2 uter in d. (Häntzfchc. ndevgotte- - berldgotte meuverei. Mitlwoä! ntiing zu rorführunr vor Filme« ngmänner- «dergotdes- Tie gestrige Vollsitzung des Sachverständigen«»^ schusses dauerte von 11 bis 1 Uhr. Es fand eine all gemeine Aussprache über den Plan der Schaffung einer Zentralbank statt. Im allgemeinen besteht Ein verständnis mit dem vorgelegten Plan. Es sind ein zelne Bemerkungen hinsichtlich der Obliegenheiten der Zentralorganisatton vorgebracht worden. In den letzten Tagen sind in der ausländischen Pre, e, so u. a. in der englischen, Aeußerungen ver öffentlicht worden, .denen zufolge nur ein vorläufi ges Ab rmmen erreicht werden soll. Hierzu wird deutscherseits erklärt, die englische Ansicht sei, dich auch diese Konferenz starken politischen Einschlag trage, und daß es noch Jahre dauern könne, bis eine rein wirt schaftliche Konferenz zustande komme. Die Auffassung Londons, baß es sich nur um die Vorbereitung eines Provisoriums handele, erkläre sich aus dieser Tat- Die Völkerbunctsrr^- Verhüllungen Bei dem einstündigen Gegenbesuch, den Reichs minister D-r. Stresemann gestern abend dem englischen Außenminister Str Austen Chamberlain abstattete, wurde eine Reihe von Bölkerbundsfragen besprochen, darunter auch die künftige Behandlung der Minder heitenfragen. DaS Berichterstatter-Komitee, das ge stern zum ersten Male zusammengetreten ist, betrachtet sich, wie auch äuS der Mitteilung über seine erste Besprechung hervorgeht, nur als Arbeitsausschuß. Ein weiterer Besuch, den das deutsche RatSmit- glied bei dem derzeitigen RatSprästdenten Sctalosa gestern abend machte, galt der Saaranleihe, über die Seialoja zu berichten hat. Technische Fragen lassen es al» erwünscht erscheinen, die Entscheidung über die von der Saarregierung erbetene Ermächtigung zur Aufle gung dieser Anleihe noch nicht zu treffen und die Angelegenheit bis zum Juni zu vertagen. Außer der Saaranleihe steht auf der Tagesord nung der heutigen Schlußsitzung als wichtigster Punkt noch die Erledigung verschiedener Mnderheitenbe- schwerden aus Oberschlesien. Tie Verhandlungen über den Protest de- Deutschen VolkSbundeS gegen die Ver haftung feine- Geschäftsführers Ulitz und über die Nechtspunkte der großen Schulbeschwerde de- Deutschen VolkSbundeS vom letzten Sommer gingen am gestrigen Abend immer noch weiter und sollten voraussichtlich -rst 2» g»urr SSM Sdrchtstundo sKMMkm v«drn nds S Uhr emuifsion- > «nge ML . — Mil en. Abend' wnmnsta r: Jugew Kernfragen cies Minäerkeirenproblems Bon Dir. Külz, ReichSmtnister a. D. In den letzten Tagen haben im Vordergrund der Erörterungen in Genf und in der deutschen Presse Fragen der Minderheitspoltttk gestanden. Bei der Un übersichtlichkeit der hier in Betracht kommenden Pro bleme sind dabet sehr viel Unklarheiten untergelaufen, und bei den großen Politischen Schwierigkeiten, die sich der Lösung dieser Fragen entgegenstellen, sind irgendwelche greifbare Ergebnisse zunächst nicht erzielt worden. Tie öffentliche Erörterung dieser Tinge wird also fortgesetzt werden und belegen ist eS notwendig, sich im einzelnen vollkommen darüber klar zu wer den, um was es sich eigentlich handelt. Ter Staat, dessen staatliche Grenzen zusammenfal len mit den Volkstums- und Sprachgrenzen der ihn bevölkernden Menschen ist ein Nationalstaat im reinsten Sinne. Einen solchen reinen Nationalstaat gibt es in Europa überhaupt nicht. Die in einem Staate lebenden Angehörigen eines Volkstums, einer Kultur und einer Sprache, deren Stammvolk in einem anderen Staate .zusammengeschlossen ist, nennt man nationale Minderheit. Seit dem Gewaltakt von Versailles und den sich anschließenden anderen sogenannten FriedenSverträgen bestehen nationale Minderheiten in größtem Ausmaß. Allein im östlichen Mitteleuropa sind von 80 Millionen Einwohnern 35 Millionen Angehörige nationaler Minderheiten, in acht Staaten leben Angehörige von 18 verschiedenem Volkstum. Me Zerschlagung der österreichisch-ungari schen Monarchie und die Abtrennung von Gebieten de- Deutschen Reiches an andere Staaten haben im Vor dergrund ein besonderes deutsches Minder heit enpr ob le m entstehen lassen. Hinsichtlich des Verhältnisses der nationalen Minderheiten zu dem Staate, dem sie angehören, sind drei Gruppen zu unterscheiden. Die sogenannten Siegerstaatcn, Frankreich, Italien, England usw., haben den Minderheiten irgendwelchen Schutz ihres Volks tums und ihrer Kultur nicht zugesagt Und infolge dessen Hut bisher hier der Völkerbund auch keine Zu ständigkeit hinsichtlich des Schutzes der Minderheiten. Ten durch die sogenannten Frtedensverträge neu ge schaffenen Staaten ist bei ihrer Entstehung die Ver pflichtung auferlegt worden, den Minderheiten einen Schutz in ihrem Dasein und ihrer Kultur angedethen zu lassen, und der Völkerbund hat für diese Staaten die Gewähr für die Einhaltung der unter seinem Protektorat geschlossenen Mindcrheitenverträge über nommen. Hinsichtlich der Durchführung dieser Zu sicherung besteht das in der letzten Zeit viel erörterte völlig mangelhafte Verfahren, das einen wirklichen Schutz der Minderheiten überhaupt nicht möglich macht. Eine dritte Gruppe von Staaten, darunter Deutsch land. erkennt die volkStummäßigen und kulturellen Grundrechte der Minderheiten an und wird dem in Gesetzgebung und Verwaltung gerecht. Ta das Minderheitenproblem in einem erheb lichen Umfange ein deutsches Problem ist, ist cS Recht und Pflicht des deutschen Volkes, für den Schutz der deutschen Minderheiten im Ausland etnzutreten. Der Völkerbund ist hierfür die gegebene Stelle und sowohl die deutsche Negierung und der deutsche Reichstag Ha den niemals einen Zweifel darüber gelassen, daß sie aus dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund diese Folgerungen ziehen werden. Auch der Völker bund hat den Grundsatz anerkannt, daß die Minder heiten gerecht behandelt werden müssen; vor allem ist das in der Vollversammlung des Bundes vom Jahre 1922 durch eine einstimmig angenommene Entschlie ßung geschehen. Der deutsche Außenminister Tr. Stresemann hat auch später wiederholt dis deutsche Stellungnahme klar und scharf herausgestellt und hat am 20. Mai 1926 bei der Einweihung des deutschen Hauses in Stuttgart in folgenden Sätzen formuliert: „lieber «in 90 Millionen-Volk kann die Welt nicht hinweggehen. Wenn wir uns bewußt sind, daß wir zusammengehören, müssen wir dahin gelangen, mit allen Kräften, die dafür in Betracht kommen, die kulturelle Autonomie für das Deutschtum draußen 'zu erhalten.- Tabei ist .es ganz selbstverständlich, daß wir das, was wir für Angehörige unseres Volkstum- in anderen Staaten verlangen, auch den Minderheiten anderen Volkstum- innerhalb der Grellzen de» Rei che- gewähren. Da die Behandlung der Minderheiten zu den stärksten Krankheitserregern der Nachkriegszeit gewor den ist, werden dies« Problem« zu Lebensfragen ds» Völkerbundes werden. Di, fetz- starrgefun. kso-n LechiwdÜmgM t» Lenj WLn» dsL EjsM oo» fache. Im Gegensatz hierzu wird betont, daß da- Be streben der Delegierten weiterhin darauf ausgehe, eine endgültige Regelung zu treffen. ES sind außerdem auch Ziffern in der Presse genannt worden, u. a. der Betrag von acht Milliarden Dollar. Es handele sich hierbei, so wird erklärt, um eine zehn bis vierzehn Tage alte aus der amerika nischen Presse übernommene Meldung, die insofern als unwahrscheinlich bezeichnet werden könne, als eine offi zielle Erörterung über die Ziffern überhaupt noch nicht stattgefunden habe. Der erste englische Delegierte für die Reparcv- tionskonferenz, Sir Josiah Stamp, ist gestern nachi- mittag nach London abgereist. Ein Blatt stellt es als wahrscheinlich hin, daß er mit der englischen Regiep rung wegen der letzten Verhandlungen des Sachver- ständigenauSschussrS Fühlung nehmen wird. L c' Die Sachverständigen für die Tributbank Vollsitzung -es Sochversiän-igenkomltees der an der Vorbereitung zu diesen Anschlägen beteiligt gewesen sein sollte, wurde von einer Reihe von namhaften Pretestimmen als durch die G. P. U. (frühere Tscheka) erpreßt bezeichnet. Hier konnten Anhaltspunkte für die Richtigkeit dieser Behauptung nicht festgestellt werden. Auch der bekannte Dokumentenfälscher Druschilowski hat bei seinen Vernehmun gen durch die Berliner Polizei niemals den Namen Orloffs erwähnt. Beweismatericil für einen Zusammenhang der Fälschertätigkeit von Druschilowski und Orloff hat sich bisher nicht erbringen lassen. Die Erhebungen werden fortgesetzt, insbesondere nach der Richtung hin, o'b das bei Orloff vor gefundene Material im Vergleich mit den von amerikanischer Seite in Aussicht gestellten Lichtbildern der Borah-Doknmente den Schluß rechtfertigt, daß Orloff auch als Verfertiger dieser Dokumente in Frage kommt. In gleicher Weife wird an der .Hand von Lichtbildern des Sinowjew - Briefes eine etwaige Beteiligung des Orloff auch an dieser Fälschung eingehend nachgeprüft, ebenso auch die Frage nach seinen etwaigen Hintermännern und weiteren Gehilfen. Zu der Behauptung eines kommunistischen Berliner Blat- tes, daß bis in die letzten Monate hinein Orloff von der Poli zei als Zuträger und Denunziant des Bolschewismus Verdäch tiger benutzt worden sei, ist festzustellen: Der Verdacht einer Fälschertätigkeit des Orloff tauchte Mitte vorigen Jahres bei der Berliner politischen Polizei auf. Die seit jener Zeit an gestellten sorgfältigen Beobachtungen und Erhebungen gaben in dem gleichen Augenblick zu einem Vorgehen gegen Orloff Veranlassung, in dem der amerikanische Journalist Knicker bocker seine Wahrnehmungen der Polizei zugänglich machte. Fr e l t a <. ) ressest in liche Jung, intag, dc- ur Pfarre! . n d sei« räß Mich , .nn herzlich Die moderne Fälscherzentrale Vie -Dokumente, Grloffo unö pawlonowski- Der Polizeipräsident von Berlin teilt mit: Die Erhebun gen der politischen Polizei über die Tätigkeit der Dokumenten- Mischer Orloff und Pawlonowski sind insofern zu einem ge- w ssen vorläufigen Abschluß gekommen, als nunmehr die Siche rung des bei Orloff und Pawlonowski Vorgefundenen und beschlagnahmten Macerials beendet ist. In den: Orlofffchen Besitz wurde eine Anzahl „Original-Dokumente" gefunden, welche dieselbe Unterschrift „Trilisser" tragen, wie die dem amerikanischen Journalisten Knickerbocker angebotenen Schrift stücke. Es konnte durch Vergleich mit den Schrifttypen der bei Orloff beschlagnahmten Schreibmaschine einwandfrei sestgestellt werden, daß diese Schreibmaschine zur Herstellung der Schriftstücke benutzt worden war. An der Hand dieses Ueberführungsmaterials hat Orloff eingestanden, die Fälschun gen in den Jahren 1926/27 gefertigt zu haben. Der Zweck der Herstellung der „Dokumente" war offenbar der gleiche, wie bei oer Fertigung der dem amerikanischen Journalisten Knicker bocker vorgelegten Schriftstücke, nämlich um sie den Interessen ten zu verkaufen. Es ist in der Presse vielfach von der Auf findung dokumentarischen Materials auch über den bekannten „Anastasia-Fall" berichtet worden. Tatsächlich handelt es sich hierbei lediglich nm eine Sammelmappe, in welcher Orloff ihm in dieser Frage bekannt gewordene Presseftimmen und Zeitungsausschnitte für feinen Ptivatgobrauch gesammelt und durch persönliche Auf zeichnungen ergänzt hatte. Irgendeine Verwendung dieses Materials zu politischen Zwecken konnte bisher nicht nachgewie sen werden. Fest steht nur, daß Orloff auf Anregung des Herzogs von Leuchtenberg auf Schloß Seeon in Bayern Nachforschungen tätigte, die ihn mit einem bekannten früheren Moskauer Professor der Medizin zufammenführten, der in einem hiesigen Sanatorium die angebliche „Anastasia" behandelt und beobachtet hatte. Die hier erhaltenen Auskünfte batten Orloff — wie erklärte — zu der Uebecheugung gebracht, oaß die „Anastasia" tatsächlich die überlebende Zarentochter sei. Die mehrfach erwähnte, bei Orloff vorgefundene Kartei stammt in der Hauptsache ans seiner Tätigkeit als Unterisuchungsrichter und hat anscheinend lediglich historischen Wert. Allerdings steht fest, daß Orloff aus dieser Kartei, wie aus seinen gesamten Kenntnissen der russischen BerlMnisse die Unterlagen für den Irchalt seiner gefälschten „Dokumente" schöpfte. Ein nwiterer Teil des Materials, der auf eine gewisse nachrichtliche Tätig keit des Orloff nach dein Auslände hindeutet, unterliegt gegen« ivärtig noch der genauen Nachprüfung. Die bei Orloff vor gefundenen Stempel und Blankopapiere sind ein besonders wichtiges BcweiSmaterial für die Fatschertätigkcit Orloffs. Das bei Pchvlonowski gefundene Material ist offenbar überaltert and für die gegenwärtige Untersuchung von geringer Be deutung. Die in einem Teil der Presse ausgestellte Behauptung, daß Orloff der politischen Polizei Berlin Agenteudienfte gegen deutsche Kommunisten geleistet habe, ist unrichtig. Daß Orloff 1922 aktiv an der Vorbereitung von angeblich geplanten Attentaten oder Anschlägen gegen Tschitscherin, Krassin und Rakowski beteiligt gewesen sein soll, ist bereits im Juni 1927 vor der s kommunistischen Presse behauptet worden. Das seinerzeit von der Staatsanwaltschaft I BerÜn daraufhin sofort eingeloitete Ermittelungsverfahren gegen Orloff mußte leglichen Nachweises einer strafbaren -Betätigung eingestellt Mer Tageblatt ßliiM- Anzeiger für -as Erzgebirge WM r-v-m»! enthalt«»- tl, amtlich,» -«kaaatmachaag«» Natt» t«r Statt »at ües fimksgecichls «ue. »m,«»»!, »».»«« Nr. Ag