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Erscheint wöchentlich drei Mal ntz zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich l Mark so Ps. pr»n»wvr»näo. Anzeiger Inserat« werd«» bis spätesten« Mittag« d«s vorhergehend«» Lag«« de« Erscheinen« erbeten und di« CorpuSspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 30 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 116. Donnerstag, den 3V. September I88V. 5. Jahrg. Oeffentliche Sitzung -es Sta-tgemein-eraths zu Zwönitz Freitag, den 1. October e., Nachmittags 6 Uhr im Verhandlungssaal des Rathhauses. Tagesordnung ist am Verhandlungstage in der Hausflur des Rathhauses öffentlich ausgehängt. Bekanntmachung, Aeten-Maeulation betreffend. Von dem unterzeichneten Stadtgemeinderath soll eine Anzahl zumeist ältere Acten, welche nicht weiter in Gebrauch kommen, zur Maculirung gebracht werden. In Gemäßheit der Verordnung des Königlichen Ministerium des Innern vom 28. December 1877 wird Solches hierdurch bekannt gemacht und wird denjenigen Corporationen und Privatpersonen, welche an der Erhaltung einzelner Actenstücke ein Interesse zu haben vermeinen oder deren Ausantmortung wünschen, freigestellt, bis zum I«. November dieses Jahres von dem an hiesiger Rathsstelle öffentlich ausliegenden Verzeichnisse dieser Acten Einsicht zu nehmen und diejenigen Acten, welche sie von der Vernichtung ausgeschlossen zu sehen wünschen, zu bezeichnen und beziehentlich zur Aushändigung zu erbitten. Zwönitz, am 29. September 1880. Der Stadtgemeinderath. Schönherr, Bürgermeister. Bekanntmachung. Der zweite diesjährige Biehmarkt wird Dienstag, den RS. Oetober o., abgehalten. Stättegeld wird nicht erhoben. Zwönitz, am 29. September 1880. DerStadtgemeinderath. Schönherr. Bekanntmachung. Die Brandeasse pro 2. Termin und die Einkommensteuer pro S Termin ist spätestens und zwar die Brandeasse bis zum RS. October a. o., die Einkommensteuer bis zum 2R. Oetober a o. bei Vermeidung executivischer Beitreibung an die hiesige Stadtsteuer-Eiunahme zu entrichten. Zwönitz, am 29. September 1880. DerBürger meister. Schönherr. Tagesgeschichte. Deutschland. Der Besuch des Kronprinzen Rudolf von Oesterreich am Hofe des deutschen Kaisers und der herzliche Empfang, welcher demselben in Berlin zu Theil geworden ist, soll nach den neuesten Nachrichten eine höchst bemerkenswerthe Monarchen-Zusam- menkunft im Gefolge haben. Es soll nämlich Kaiser Franz Joseph im nächsten Jahre in Begleitung seiner Gemahlin, der Kaiserin Elisabeth, dem deutschen Kaiserpaare einen Besuch abstatten. Es würde übrigens seit langer Zeit dies das erste Mal sein, daß die österreichische Kaiserin eine mit fürstlicher Repräsentation verbundene Reise unternehme, das erste Mal überhaupt, daß sie ihren hohen Gemahl auf einer so bedeutenden Reise begleiten würde. — Betreffs der Kölner Dombaufeier hört man nachträglich, daß die Initiative zu derselben von Sr. Maj. dem Kaiser selbst ausgegangen ist. „Wie Reich und Arm zur Vollendung des deutschen Nationalvenkmals beigetragen haben, so solle auch die Feier keine einseitig preußische sein, sondern eine deutsche, zu der er die deutschen Souveräne ein zuladen gedenke." — Die russischen Grenzverletzungen haben sich in letzter Zeit wieder bedenklich vermehrt: Angriffe auf Schmuggler auf preußischem Gebiet, lebensgefährliche Verwundung eines preußischen Ortsschöffen, sind die neuesten Bethätigungen der „russischen An näherung". Gründliche Untersuchung und energische Reklamationen werden den Geschädigten, unter welchen der preußische Staat obenan steht, hoffentlich zu ihrem Recht verhelfen. Oesterreich. Bei dem Kaiser Franz Joseph sind gegenwärtig hohe Gäste zu Besuch. Der König von Sachsen sowohl, wie der König und die Königin von Griechenland weilen in Wien und sind von dem Kaiser, der seit einigen Tagen von seiner galizischen Reise zurückgekehrt ist, auf herzlichste und freundlichste Weise schon am Bahnhofe empfangen worden. -- Graf Andrassy soll jetzt wieder ! Lust haben, den Baron Heymerle zu ersetzen und das Steuerruder für die auswärtigen Angelegenheiten des österreichischen Kaiserstaates wieder in seine bewährte Hand zu nehmen. Frankreich. Das Rundschreiben, womit der neue Minister der auswärtigen Angelegenheiten Bartholemy St. Hilaire den fran zösischen diplomatischen Agenten im Auslande seinen Amtsantritt anzeigt, verdient, wie man glauben sollte, eine allgemeine Billigung, da er sich darauf beschränkt, in kurzen Worten die Fortsetzung der seit beinahe 10 Jahren befolgten Politik des Friedens und des Ein verständnisses mit den fremden Mächten zu versichern. An Stelle dessen wird das Rundschreiben von der gesammten Pariser Presse, mit Ausnahme des „Temps" ziemlich abfällig beurtheilt. Emile de Girardin tadelt besonders die übertrieben gemüthliche Sprache des Schriftstücks, welches in allgemeinen Redensarten jede offene Er klärung umgehe, und eigentlich nur ein gezwungenes Gegenstück oder vielmehr eine Ergänzung zu Gambetta's Cherburger Punschrede bilde. Die Meinung, daß Barthölemy's Ministerium nur eine Zeitgewinnung bezwecke, gewinnt immer mehr Terrain. England. Die „Morning Post" läßt sich aus Berlin melde«, daß mehrere Mächte, welche Mr. Gladstone nicht trauen, Einwend ungen dagegen erheben, daß der britische Admiral den Oberbefehl über die combinirte Flotte erhalte, resp. weiterführe. Damit hängt denn auch die Nachricht zusammen, daß die Demonstration mit der Flotte neuerdings wieder aufgeschoben sei. Italien. Wie versichert wird, hat die italienische Regierung Verhandlungen mit dem Vatikan angeknüpft, damit der Heilige Stuhl Italien, welches den Schutz der Christen im Orient nicht mehr aus schließlich an Frankreich überlassen will, kräftig unterstütze. Ein Uebereinkommen in dieser Angelegenheit sei wahrscheinlich und eine der ersten Wirkungen derselben würde, wie es heißt, die Sanktionirung