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itUNg c. 1«' ^msprech-Anschluß: Amt Dermsdorf b. Dr. Nr. 3^. Lchriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, <8roK-OkrB> Poslscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29)^8. 2LL Kummer 102 18. Jahrgang. Sonntag, den 3^. August ^9! 9 tr«! iirl der Gefangenen den Transporteur, ihn einmal austreten zu kündeten gestern beschloßen habe, die Heimsendung der NN kE Oelsnitz i. B. Ein Birnenkrieg entstand auf dem Amerikas Teilnahme am Kriege schon sehr schwierig war, Geld nach Deutschland zu schicken. Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, asendweicher Störungen des Betriebes der Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, bei Zustellung durch die Boten 2,— Wark. eigenen Arbeiter dienen, haben diese dann nicht em Interesse daran, unsere Geiangenen möglichst lange zurück zuhalten? Die Gefangenen können nicht streiken, ja nich einmal beschweren, keine Löhnerhöhungen fordern, man kann sie unterbringen, beköstigen,, behandeln wie man will. Die Deutschen haben kein "Mittel, mit irgendwelchen Repressalien zu antworten. Man zeige mir Arbeitskräfte, Sie billiger und anspruchsloser sind als die Kriegsgefangenen ! Neuerdings fangen die Gegner an, die deutschen Ge fangenen langsam, zögernd und in kleine Trupps adzube- fordern. Aber wen liefern sie denn aus? Die kranken Mannschaften, eben weil sie zur Zeit nicht arbeitsfähig sind, und dis Offiziere — nicht etwa, weil sie diesen wohl wollender gegenüberstehen, gerade das Gegenteil ist der Fall — sondern weil man sie nicht als Arbeiter verwendet. Wer kann da noch Gründe suchen, weshalb die Aus lieferung sich hinauszögert? Wir können uns nicht dagegen wehren. Proteste und Vorstellungen sind wirkungslos. Wir sind eben ein macht- und infolgedessen rechtloser Staat. Es bleibt nichts übrig, als sich in Geduld zu fassen. Ist erst die Ernte eingebracht, so sind wohl auch die Feinde ge neigter, die Kriegsgefangenen, welche sie dann nicht mehr so nötig haben, allmählich nach ihrer Heimat zu entlasten. Die Ausführungen in dieser Zuschrift enthalten zweifellos eine beachtliche Begründung für die schnöde Zurückhaltung unserer Gefangenen. Auch gegen eine Feststellung, daß wir macht- und deshalb rechtlos seien, kann leider nichts ein- gewendel werden. Wohl aber darf man die Frage aufwersen: Mutzte es zu dieser Machtlosigkeit kommen? Mutzte unser Heer völlig zertrümmert werden, so daß wir uns selbst des besten Druckmittels gegen feindliche Ungebühr durch eigene Schuld begeben haben? Gerade dieser Grund unserer Machtlosigkeit hat den Uebermut der Feinde erst recht ge festigt, und deshalb ist die Regierung an dem Ausbleiben der Gefangenen doch nicht schuldlos. Oertliches rmd Sächsisches. Gttendorf.Dkrilla, den 28. August MP — Auch für unsere Volksküche hat nun — wie für so manche andere — die Stunde geschlagen. Durch weitere- ganz erhebliches Zurückgehen der Teilnehmerzahl ist die Möglichkeit des Weiterbetriebs infrage gestellt worden, sodaß der Betrieb derselben vorläufig eingestellt worden ist. — Auch an dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, daß am morgenden Sonntag Herr Pfarrer Gräf wiederum Gottesdienst in hiesiger Kirche abhält. — Tüchtiges Können verbürgt Jedem Vorwärtskommen und Freiheit für seine Zukunft I So ist für viele Schul entlassene die Kenntnis der Kurzschrift von großem Vorteil gewesen. Für befähigte, fleißige Schüler und Schülerinnen der beiden obersten Klassen veranstaltet Herr Lehrer Dittrich einen Nnfängerlehrgang, der bis Ostern abgeschlossen sein wird. Ueber die Bedingungen der Teilnahme gibt der Ge nannte gern Auskunft. — Fünfzehnte Mehlverteilung in der AmtShauptmann- schäft Desden-Neustadt. Im Bezirke der Amtshauptmann schaft Dresden-Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg wird auf Abschnitt 12 der verschiedenfarbigen Einfuhr zusatzkarten ein halbes Pfund amerikanisches Weizenmehl zum Einheitspreise von 82 Pfg für 1 Pfund oder auf Abschnitt 12 der grauen Zusatzkarte ein halbes Pfund in ländisches 94prozentiges Weizenmehl zum Preise von 32 Psg. sür 1 Pfund verteilt. — Marmelade-Verteilung. Auf Grund der Bekannt machung vom 29. Januar 1919 werden in der Amtshaupt mannschaft Dresden-Neustadt einschl. der Stadt Radeberg Abschnitt 29 der weißen Brotaufstrichkarte mit 250 Gramm Marmelade, Abschnitt 29 der rosaen Brotausstrichkarte mit 125 Gramm Marmelade beliefert. — Verteilung von Kakao an Kinder bis zu 6 Jahren. Fleischabholabschnitt L 2 der Kinder-Fleischkarte vom 1. September bis 7. September 1919 wird beliefert mit V, Pfund Kakao. Die Anmeldung für diese Belieferung hat seitens der Verbraucher spätestens bis zum 2. September in einem Kleinhandesgeschäft zu erfolgen. — Sonntagsverkehr. Um verbreiteten Pressemeldungen entgegenzutreten, gibt die sächsische Staatseisenbahnverwaltung bekannt, daß eine Einstellung des Personenverkehrs für Sonntag, dm 31. dss. Mts. nicht in Aussicht genommen. Gemeindesteuern. Der 3. Germin Hemeindekeuern ist am 1. September Mg und vis zum 15. Septemöer 1919 an die hiesige Ortssteuereinnahme (Gemeindeamt) abzuführen. Nach Fristablauf beginnt das geordnete Beitreibungs verfahren. Httendorf-ZAoritzdorf, am 28. August 1919. Der Gemeindevorstand. warum werSen unsere Kriegsgefangenen noch juriickgevallen? Unter dieser Frage erhallen die „Leipz. N- Nachr." ^nde Zuschrift: Selbst aus der Gefangenjchaft zurückge- Mt, werde ich immer wieder erstaunt gefragt: Warum ^ldcn denn unsere Kriegsgefangenen nicht ausgelieferl? Mum hält man sie auch jetzt nach Friedensichluß noch zu- ?lk? In der Presse, in der Oeffenllichkeit werden fein dende Gründe gesucht, bald gibt man der Reichsregterung Md, bald der Fnedcnskommission usw. Man sollte doch einfach folgendes bedenken: Eine ge- ^nele, schnelle Ueberführung in die Heimat war bei unseren Egnern eigentlich nur denkbar durch gegenseitigen Austausch »8ug um Zug". Da ,wir aber die in Deutschland be glichen Kriegsgefangenen ausgeliefert haben, besitzen wir "ine Druckmittel mehr, die rechtzeitige Auslieferung erzwingen. Gewitz steht im Friedensvertrag, man wolle sofort nach der Ratifizierung" damit beginnen. Aoer daß Unsere Gegner das Versprechen so ohne weiteres ausführen, Mn zu glauben zeugt doch von echt deutscher Harmlosig- des Gemütes. Wir sind wohl oder übel auf ihren guten Willen an- ^lviesen. Und da entsteht die einfache nüchterne Frage: Aden die Feinde Interesse daran, unsere Gesungenen Ager als nötig zurückzuhalten? Die Antwort lautet: Jal Henn die Gefangenen stellen billige, fast oder ganz ^bezahlte Arbeitskräfte dar. Ich weiß zwar nicht, ob es überall so ist wie in Serbien. Dort erhielten wir niemals nur einen Heller. Aber immerhin: Wenn ihnen schon Mas Lohn ausgezahlt wird, ist es doch spottwenig. Br- man nun, daß oemsche Arveiter, Bauern und A»ge- Me ihrer hohen Intelligenz und ihre Geschicklichkeit » sich schon hochwertige, begehrte Arbeitskräfte darstellen, M man augenblicklich ihre Arbeitskraft brllrg ausnutzen M, ferner daß sie den bei den Gegnern herrschenden Zeisen als wirksamer Schutz gegen dre Streitlust ihrer Anzeigen-Pr»t« : Die Kleingespslte« A«S« oder deren Raum wird mit 25 Pfg., «f der ersten Sette mit SO Pfg. berechnet. Anzeigen werden an den Erscheinmrgetage« bi« spätestens vormittags 10 Utzr tn »k Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, »»»» der Nuzetgen-Betrag durch Klag« etngezoaen «rech« muß »der wE der Auftw««« Amtlicher Lei!. Kriegsfamilieu-Unterstützung. Die Auszahlung der Kriegssamilien-Unterstützung erfolgt H-ntag, den 1. Septemöer 1919, vorm. 8 öis 12 Ahr. Zur Vermeidung von Ueberzahlungen sind Bem- Mbungen und Entlassungen sofort bei der Gemeinde- ^hörde zu melden. Httendorf-Woritzdorf, am 28. August 1919. Der GemeindevorUand. Wegen zunehmender und fortgesetzter Aelddiebkähle ist in der Gemeinde Köckendorf bei KönigsvrüL Se- vassneter Gag- und Zlacht-Alnrschutz eingerichtet. Das ^treten der Wälder, Wiesen, Felder, Raine und Feldwege mit Lebensgefahr verbunden und Unbefugten in Höcken- ^ser Flur, nachdrücklichst warnend strengstens verboten, her Hemeinderat. Aie Einwohnerwehr- Viehzählung. Am 1. September dss. Js. findet eine Mehzählung Kit. Den Zählern sind die erforderlichen Auskünfte unweiger- zu erteilen, auch ist ihnen der Zutritt zu den Stallungen gejiutlew Nach der Zählung clnlretenoe Veränderungen Wehbenande sind binnen einer Woche im Gemeindeaml M lveamt) anzuzeigen. Httendorf-Moritzdorf, am 30. August 1919. Der GememdrvorAaAd ! Wung, der Lieferanten od. d. Besörderungs- «krichtungen) hat der Bezieher Leinen An- i struch auf Lieferung oder Nachlieferung der ff Mang od.auf Rückzahlung-.Bezugspreises. elawttS. >0 Maro< und o P' : abzuho^ ng- »etr. lassen. Als der Strafgefangene wieder in seine Zelle, in ' der er mit drei anderen Gefangenen untergebracht war, 2 LÄ LA Neuestes vom Tage. — Auf den oberschlefischen Gruben macht sich, wie die Telegraphen-Umon erfährt, eine neue Folge des Aufstandes bemerkbar, da viele Arbeiter, die an den Unruhen beteiligt waren, nach Polen geflüchtet sind, Damit ist ein großer Mangel an Arbeitskräften erngetreten- Beispielsweise mußte auf der Fürstengrube in Birkenthal auf die Wiederaufnahme der Kohlenförderung verzichtet werden. — In der Frage der Besetzung der neutralen 50-Kilo-^g der Personenverkehr zukünftig an Sonntagen auf ab- meter-Zone östlich des Rheins durch Deutschland ist soeben ^hbarer Zeit eingestellt werden muß, unterliegt noch der durch Foch der deusichsn Waffenstillstandskommrffion in Entscheidung der zuständigen Stellen. Köln als Entscheidung des Obersten Rates in Paris mit-l 'm», »» 1« MM moidm, daß Dmifchland d-i-chügl j-in so», °°l.: V wMnfig dm Wmale nach de« S>-d-n--i in b.-,-m G-di-i- -in- Tmm-nm-chi »m 20 Balatlan-n, 20 Eikadionen nnd 2 LaU-n-n W unter. d>ubc ubM.lg-n. mllchl- ai-1 beim KM-IN ab nck hauen, da die im Fttedensv-rttag- für diese» Gebiet vor- ? ' Stock IN den Hof hinab. Der Tod trat kurz darauf - Im L-b-n-miiI°l°mt fand -in- K°n,---n, statt tider -uauL Ärd?^ blühe und mchi d,, Sihohung Milchpreise. Die »lchznsnh, hat in d« M-», m ", »,r^ . M». s ' letzten Zeit immer mehr nachgelassen, was u. a. auch darauf Mrd g^ ^t, daß im übrigen mitteldeutschen Gebiet land zuE im WMree?^ gezahlt werden als in Sachsen. Ein endgültiger lanv zuruageieyrl m, verratet rm „Lvaustreel Journal wurde noch nicht gefaßt. Es soll sich noch ein daß das durch den Krieg hermgesuchte Europa in folgenden^ 2 Anaeleaenbe t beiasten Monaten zwei Milliarden Dollars für seinen ökonomischen, '^E der^n^ Wiederaufbau benötigt. Von diesem Betrag M Deutsch- ^. Arn^d ors Am land direkt 500 Millionen Dollars erhalten und so bald „ wie möglich unterstützt werden. Man erwartet größere! Kaufe vM Markwechseln durch Amerika, da -S auch vor!"« Station Radeberg. Kurz hinter Radeberg ersuchte -wer fangenen aus seiner Zelle befreit und den Transporteur in °mi,»°u Ki,-g«,°s°ug-»°u f-sti-ich un^ »°u-, °u, »i-üg-r St-ii-u °u. d-m des Friedensvertrages abzuwarten, in Angriff zu nehmen. Zu diesem Zwecke wird zugleich eine Kommission aus Vor-'' Wocbenmarkte da die tzänoler bübere Preise AL.« AÄL «°ou Mttw«pmi^u"«M "ttst'iinsttff ^u"nchm-»"'Dtt V-<M°d-u- tziudi-- Imuim das M» nach. Midm a der Ä trotzdem mußten sie zu niedrigeren Preisen ver- hst t, dtz ! sch h , i Straße geworfen. Bei einem anderen Händler wurden ge- ----------- ' legentlich einer Haussuchung 10 bis 12 Zentnern ermittelt