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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgegeM s Freitag, den 8. Juli ^27 des GemeinderüLes zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neye Illustrierte', »Mode und Heim' und »Der Kobold'. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. »i«»i«««r«««N«i«««««WW Gemeinde - Giro-Konto Äs. E 26. Jahrgang. »»»»riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiio L Di, .Ottendorfn Deituna' erscheint Dien«» tag, Donnerstag and Sonnabend. 2 v« B«t>io»»Pr«t» wird mit Begüm jede« Monat» bekannt grgrben. »» Z« Fall« HLderer Gewalt sKneg »d. sonst. « L ngendwetcher Störnnzen de« Betriebe» der » L ^etivnA, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- H LMichtnngens hat der Berieher tetnen Vn- - » spmch auf Lieferung oder Nachlieferung der L Zeituuz od. Nücktahlnng d. Bepigovreifer. " »«»»IIIIIIIIIIIIIIIIIII-IIIIIIIIIIII« Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 78 OertlicheS «ul» SächfischeS. Vtiendorf-Dkrilla, den ?. Juli ^27. — Der Frauenverrin hielt am Mittwoch in der Gasi- wirtfchost Forsthau« seine Mo»ai«v«sammlung ab, dir von 26 M tqlikde»n besucht war. Die Vorsitzende eröffnete nach einem Gesang die Versammlung mit begrüßenden Worten und teilte mit, daß die Damen verw. Klotschr und verw. Schisst die Ehrenmitgliedschast dankend angenommen haben. Weiter schlägt sie vor, das man die ausgeschtedenen Mit glieder wieder zum Eintritt aufsordern möchte, was man gern guthetht. Sodann werden einige Unterstützungssachen erledigt. Er hat eine Dome dem Verein Vorträge ange boren. Man will sich erkundigen und bet guter Auskunft in einer der nächsten Versammlungen «inen solchen Vortrag bieten. Weiter wird vorgeschlagen, daß der Frauenvereiu die Arbeit del Gustav-Adolf-Frauenvereins zu Gunsten der Radeberger Zweigvereinr mit aufnehmen möchte, jedoch soll erst später darüber verhandrlt werden. Auch wird vorge schlagen ein Sommer- und Kinderfest zu veranstalten, wo rüber ebenfalls die nächste Versammlung beschließen wird. Man erfährt weiter, daß drei neue Mitglieder eingetreten sind und bittet, weiter für den Verein um Mitglieder zu werben. Der durch schlechter Witter aurgefallene Autflug soll nun am Mittwoch den 13. Juli stattfinden. Es wird vorgeschlagen den alten Plan (Meierei) beizubehalten, aber bei genügender Beteiligung gleich von hier nach«. 1 Uhr ab Gasthof Hirsch mit einem Autoomuibu» zu fahren, der zum Einßeigen auch im Gasthof Cunnersdorf oder bei anderer Fahrtrichtung am Bahnhof Süd halten soll. Man will so die sonst notwendigen Bahn- und Straßenbahngelder mit nutzbringend verwenden. Um ein Bild über die Be- tüliguug zu bekommen wird um Meldung derer gebeten dir «itsahren wollen. E« melden sich gleich 20 Mttgltrderr doch ist man der Meinung das sich noch mehr beteiligen werden. Die Anmeldung soll bi« Sonntag erfolgen. Ferner wird noch berichtet, das di« Reichsbahndirektion am 17. und 18. September eine Wartburgfahrt veranstaltet zum Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt von etwa 13 Wk. und mit anderen Vorzugspreisen für Unterkunft usw. Auch ist eine neue Wittenbergsahrt der Ort« au unserer Bahn linie geplant. — Ueber den Nachlaß de« Fabrikdirektors Bruno Schiff! in Ottendorf-Okrilla wurde am 5. Juli das Konkursverfahren eröffnet. Konkursforderungen sind bis zum 29. Juli bei dem Amtsgericht Radeberg anzumelden. — Schont den Igel l Den Igel trifft man im Juli gewöhnlich mit Jungen an, deren er drei bis sechs besitzt. Tagsüber versteckt er sich gewöhnlich in Laubhaufen, Hecken, hohlen Baumstümpfen, Mauerlöchern und anderen Schlupf winkeln. Ja der Dämmerung geht er mit ihnen auf Nahrung au«, sobald sie etwas herangewachsm sind. In sekten, Nackischnecken und auch di« Kr«uzottern fallen Meiß«r Swinegel zum Opfer, meistens solche Tiere, die in Garten und Feld Schaden bringen oder wie die Kreuzotter dem Menschen durch ihr Gtft gefährlich wird«,, das dem Igel aber nicht zu schaden scheint. Mit Recht wird er darum vom Landmann gernr gesehen und geschont. Er hält auch feine Kinder au, da« Tier ungestört zu lassen und es nicht zu verjagen oder ihm gar etwas zu Leide tun. Stark vrr- «ehrt sich der Igel nicht, denn di« Jungen pflanzen sich erst im solg-nden Jahre fort. Auch stellen den Igel Feinde nach. Mitunter wird der Igel al« Haustier gehalten, um mit seinem NahruugStrieb zur Vertilgung schädlicher Tiere zu nützen. Im Haufe wird der Igel ganz zahm. Er räumt unter den Küchrnschwaben und Mäusen nach brsten Kräften auf. Doch ist er al» Haustier aus die Dauer un beliebt, weil der flinke Bursch» nächtlicherweile zu sehr im Hause umhertollt und poltert, und auch wegen seine« un- angenehm«» bisamartigeu Geruch«, den er verbreitet. Laufs. Gestern vormittag brach in einem an der Dresdnrrstraße in der Nähe der Kirche flehenden älteren Wohnhau« »in Schad»nfeu»r au«, wodurch da« Grundstück vollständig in Asch» gelrgt wurde. Kön*ig « brüS. Zu drm Motorradunfall bei dem der Viehhändler Lirk« aus Weirkolm (Kreis Hoyerswerda) tödlich verunglückte haben Zeugen ziemlich zweisello« be kundet, daß der tragische Unfall Lieskes nicht auf eigen»« Verschulden, sondern darauf zurückzuführen ist, daß das Auto de« Berntdorfer Kaufmann« M., mit dem Lieske zu samenstieß, d»n Motoradfahrer zwar vorschriftsmäßig über holt«, ab« nach d« Ueberholung zu zeitig wieder aus dis rechte Straßenseite einschwenkts, so daß Lieske an das Auto fuhr und tödlich verunglückte. Ob hier ein Verschulde« der Autosührers oder ein Versagen der Steueruung vorliegt werden voraussichtlich die polizeilichen Erörterungen und da« von der Staatsanwaltschaft eingeUitrte Ermittlungsver fahren ergrbeu. Kamenz. Ein Betrüger und Schwindler hat kürz lich hier eine Gastrolle gegeben. Er zechte in einer Gaß- wtrtschast, li»ß sich anderwärts Kleidungsstücks aufertigen und Schuhe besohlen, erschwindelte von einen Oberkellner einen Frack, borgte einen hiesigen Einwohner um 20 Mark an und entnahm in einer Verkaufsstelle Waren auf Kredit — und verduftete daun. Die Personalien disses vielfeitgen Herren sind inzwischru poliz»ilich frstgesttllt. Bautzen. Tischlermeister Krame», der am Freitag- früh den Versuch unternahm, gemeinsam mit seiner Familie au« dem Leben zu scheiden und sich dabei die Luft röhre und die Halsschlagader verletzte, ist am Sonntag im Krankenhaus« zu Bautzen seinen schweren Verletzungen er legen. I 0 n « d 0 rf. Der orkanartig- Gewittersturm, der am Freitagabend auftrat, hat auch in d»n dicht an der sächsisch»» Grenze bei drm Orte Jonrdorf gelegruen böhmischen Staat«forßen ebenfalls ganz gewaltige Ver heerungen vrrursacht. I» d»n an da« sächsische Lauschertvier angrenzenden Forsten von Morgenthau, Zwickau und Hoffnung wird die Masse de» durch einen Wirbelsturm ver- ursachten Windbruches ouf mindestens 25 000 Feflmrtrr ge schätzt. In dem lieblichen Hahnslbachta! ist der Hochwald in der ganzen Läng, und Breite de« Tale« vollständig ver nichtet. Di« Begrenzung des Schadengebietes bild«» zwei schnurgerade verluuseade Linien, al« sei die Fläche für irgend «in Projekt abgefleät. Eine Windhose hat sich hier in den «lg»n Tal verfangen und aller ihr im Wege flehend« mit Stumps und Stiel ausgerottet. E» sind darunter Bäum« mit meterstark«« Stämmen fast olle ent- wurz«lt, nur die schwäch«»» gebrochen. Die Straß« nach Glasert war durch eine große Anzahl umgebrochener Siämm« gesperrt Drei auf ihr befindliche Hmsuder wurden um- geworsen, ein« davon mit den Rädern nach oben. Auch dir Bahnstrecke Röhrsdors-Zwickau war überall durch umgeworfen« Stämme verlegt, so daß die Züg« halten mußten. In Hoffnung wurde unweit des Gasthauses Kliesche die alle» Touristen wohlbekannte alte meterflarke Tann« »brnfall« ein Opfer de« Sturmes. E« war ein Veterau de» Walde«. Auch die mächtige mehrhundertjährige Linde am Kirchberg in Krombach brachte der Sturm zur Strecke. Auf dem Zollamt wurde «in Teil de« Daches abgsdeät. Zahlreiche Waldwege und Straßen sind heute noch unpaffierbar, so ist auch die Nsuhülte-OLerlichtenwalder auf weite Strecken für den Fährverkehr gesperrt. In den sächsischen Revieren hat der Grwitterstu.m auch manches Opfer gefordert, doch ist ein Masscnwinddruch wir jenseits der Grrnze nicht eing»trrten. So schr viel Hochwald ist übrig»»« namentlich an der Lausche nicht mehr vorhanden. Den hat dir Nonne seiner- zeit völlig kahl gesteff-n. Roßwein Am Sonntag abend in der achten Stunde saßen vor dem Gasthof zu Mooshrim drei dortige Einwohner beim Skatspiel. Der 21 Jahr« alte Chauffeur Stockmann au« Niederroffau wollte um die gleiche Zeit mit dem Mietwagen seines Vaters vom Gasthofe, wo er g«. halten hatte, wegfahr«». Dabei glitt der Wagen rück wärts statt vorwärts und drückte den Tisch mit dem Spielern an die Wand. Drr im 53. Lebensjahre stehend« Gutsbesitzer Seifert wurde dabei zu Tode gequetscht. Stockmann hatte erst am Tage vorher der Autosührerschei» erhalten. Leipzig. Ein schwerrr Zusammenstoß ereignete sich in der Stettiner Straße, Ecke d«r vrrlängerten Heinkflraße in L.-Schönfeld. Ein die Straße stadteinwärt« fahrender Straßrnbahnzug fuhr an ein aus drr verlängerten Heiuk- straße kommender Fl«ischerg»schirr an. Di« Pferde de« Ge schirr« kamen vor den Vorderperron de« Motor wagens, wurden umgeriffen und ein Stück geschleift. An den Geschirr wurde die D«ichs«l abgebrochen, der Rest der Deichsel fuhr drm Sattelpferd in den L«ib, wodurch r« so fort grtötck wurd», von den Motorwagen der Straßinbahn- zuges wurde der Vorderperron eingedrückt und vier Vorbau- scheiben zertrümert. Dir Schuld an dem Zusammenstoß dürfte den Geschirrführer treffen, der in sehr schnellen Trabe nicht scharf recht« fondrrn mehr Straßenmittr fuhr. — Die Staatsanwaltschaft in Leipzig schreibt 1000 Mar? Belohnung au« für dir Ergreifung des Mörder«, der in der Nacht vom 1. zum 2. Mai d«u Teppichweber Richard Scheibe von Wurzen beraubt und in di« Mulde geworfen hatte wo er ertrank. Al« Täter in Betracht kommen drei Unbekannte, dis der Scheibe auf der Schaumeff« in Leipzig kennen lernte. 500 Mark der ausgeschrirbenru Belohnung sind von der Teppichfabrik A. G. in Wurzen zur Verfügung gestellt wordru. Plauen. Die 33 Jahre alte Buchhalterin Weiß aus Berlin, di« am Montag hier zugireist^ war, hat nach einer Aureinsudersetzung mit einem hiesig«» Monteur Selbst mord vrrübt. Aller Wahrfchsinlichkrit »ach ist unglücklich« Liebe der Grund zur Tat. — In der Nacht zum Dienrtag stellt« sich ein 26 Jahre alter Land-Arbeiter au» Pausa, der früher in der Frsmdenlegior gewesen war, der Polizei, mit der Angabe, daß er gestm auf den Felde bei Pausa ein» 15 Jahre alte Arbeiterin erwürgt habe. Nach den Feststellungen treffen seine Angaben nur teilwtis« zu. Der Festgenommeu« war mit dem Mädchen mit Landarbeiten beschäftigt und scheint mit seinen Anträge» von dim Mädchen abgtwieseu word«n zu sein. Darauf packt« «r di« sich wehrende am Halse, würgt« sie, bi« sie wie leblos zusammrubrach, und ergriff die Flucht, um sich später freiwillig der Polizei zu stellen. Die Ueberfallrne hat sich wird« erholt und iu ärztliche Behandlung begeben. Zwickau. In Wilkau v«runglückt« auf dir Kirch, berger Chaussee «in Kleiukraftwagen der Firma Max Walter aus Neukirchen. Der mit Südfrüchten und Fischin beladen« Wagen geriet in« Schl«ud»rn und wu dr so heftig gegen di« Bäume grworfeu, daß er fast vollständig zertrümmerte. Di« auf dem Führersitz neben ihren Gatten sitzend« Besitzerin wurde erheblich verletzt. Sport. Gauturnfest tu Großenhain. Die Anmeldung für da« Gauturnfest am 9. und 10. Juli in Großenhain gehen iu erwartetem Maße ein und die Vorarbeiten für das Fest sind nahe am Abschluß. Es wird «tue großartig«, sehens werte Vrraußaltuug auf turnerischen Gebiete werde». — Der Fistzug am Sonntag 2 Uhr wird allein große Au. zi»hu»g»krast ausübeu, drr durch das Gaubanner und wahr- fcheinltch auch durch die Fahne de« 14. Turnkreises ver schönt werden wird. Den Glanzpunkt bilden die allgemeinen Fniübungen von Tausenden von Turnern nachmittag« 3 Uhr auf dem Festplatz«. Großenhain erwartet «tuen Massenbesuch dies«« groben Gauturnsifle« von au-wärt«. — Auch der hiesige Tv. »Jahn" beteiligt sich au dieser Veran staltung und ist für diejenigen welche nicht schon am Sonn abend nach Großenhain fahren, am Sonntag früh */, 9 Uhr per Rad ab Rathaus Gelegenheit gegeben noch rechtzeitig di« Feßstadt zu erreiche». Die Mitglieder, welche in Groß«»- Hain zum Tucns«st weilen, treffen sich Sonnabend abend V, 8 Uhr und Sonntag vorm. V, 12 Uhr im Gasthof Stadt Chemnitz, dem Standtquartier de« Vereins. Der Rose. Lob und Preis sei dir gesungen Blumenkönigin der Zeit; Ist ein Sang mir je gelungen, Der nicht bald im Wind verklungen, , Sei er heute dir geweiht! Dir allein, für soviel Freude, s Soviel Dust und soviel Glück, Daß auch Menschen tief im Leide, Werktugsmüd, im Arbeitskleide, Grüßen dich mit frohem Blick. Seit du kommst aus fernsten Breiten, Und aus Schiras abendwärts, Seit die Dichter aller Zeiten Dich mit Lied und Sang geleiten, Liebt dich jedes Menschsnherz. Junger Liebe erstes Zeichen, Alter Liebe letzte Gab'; . - Wenn die Lebensgeister weichen Und die müden Hände bleichen, Gehst du, Rose, mit ins Grab. Aiko Janss'' Hierzu eine Beilage.