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WtÄlltt für MW Warandt, Hlossen, Sieöenleßn und die Amgegenden. ^i-l > Amtsblatt 61. Jahrs Ns. 127 Donnerstag, -en 3V. Oktober 1962 Wn Mzm Kemairm. sich mit Die warnende Schrift stehe sei deutlich zu lesen- (We der Abgg. Trimborn (Ztr.) gegen 7 Uhr Vertagung. hätten die Folgen zu tragen, schwarz an der Wand und wegung.) Nach Bemerkungen und Haase (soz.) erfolgte Mittwoch: Weiterberathung. laturperiode 1900/03 bis heute im Ganzen 52 Ersatzwahlen stattgefunden, und zwar in Folge von Tod 34, Uugiltig- keitserkläruug 4, Verlust des Mandats durch rechtskräftiges gerichtliches Erkenntlich 1, Mandatsniedcrlegung 13. DerSchiedsspruchKönigOscar's von Schweden, Partei 20, Antisemiten 10, Centrum 106, Polen 14, Na tionalliberale 53, Freisinnige Vereinigung 14, Freisinnige Volkspartei 26, Deutsche Volkspartei 7, Sozialdemokraten 58 Mitglieder, fraktionslos find 35. Erledigt sind zwei Mandate: 6. Liegnitz (durch den Tod des Abg. Kauff- zahle. Aber auch bezahlen könne, was blos bei höheren Preisen der landwirthschaftlichen Erzeugnisse möglich sei. Durch Zwang könne der landwirthschaftliche Arbeiter nicht auf dem Lande festgehaltcn werden. Wenn wir das Fleisch bei uns durch Untersuchung kontrolliren, dann müsse das auch bei der Einfuhr geschehen. Der Fleisch verbrauch habe sich gehoben, und dem müsse natürlich die Landwirthschaft mir der Produktton folgen. Aber auf dem Wege, den die Linke vorschlägt, gehe das nicht. Der alte Tarif sei kein geeignetes Instrument mehr, nachdem die anderen Staaten ihre Tarife erhöht hätten. Der Staatssekretär rieth sodann, von weitergeheuden Forder ungen, als die Regierung sie stelle, abzulassen; sie seien unerfüllbar. Scheitere die Vorlage, dann sei vorläufig auf eine neue nicht zu rechnen, und die Mehrheitsparteien Für heute Mittwoch werden die Abstimmungen des Reichstages über die Schlachtvieh- und die Fleischzölle erwartet. Dann gedachten die Freisinnigen und die So zialdemokraten gemeinsam die Vertagung der weiteren Zolltarifverhandlungcn zu beantragen. Kronprinz Friedrich von Dänemark ist am Montag Nachmittag am kaiserlichen Hofe in Pots dam zu dem schon angekündigten Besuch eingetroffen. Die „Nordd. Allg. Ztg." charakterisirt in einem hochoffiziösen kurzen Begrüßungsartikel das Erscheinen des dänischen Thronfolgers beim deutschen Kaiser als ein Zeichen der vortrefflichen Beziehungen zwischen dem Kaiserhause und der dänischen Königsfamilie und weist hierbei auf die Gesinnungen aufrichtiger Verehrung Kaiser Wilhelms gegenüber dem greisen König Christian hin. Weiter be tont das Blatt die loyale Haltung des deutschen Reiches gegenüber allen seinen Nachbarstaaten und hebt zuletzt den Wunsch des Kaisers und der Nation hervor, Kron prinz Friedrich möge sich durch seinen Besuch auf deutschem Boden davon überzeugen, daß deutscherseits der feste Wille zur Pflege einer dauernden Freundschaft mit Dänemark bestehe. — Ungeachtet dieses warmen Ergusses des Berliner Regierungsblattes muß indessen vorerst noch dahingestellt bleiben, inwieweit der jetzige Besuch des dänischen Thron folgers am deutschen Kaiserhofe die hie und da erwarteten politischen Früchte in der Richtung einer dauernden freund nachbarlichen Annäherung zwischen Deutschland und Däne mark auch wirklich zeitigen wirb. Deutscherseits ist man gewiß gern zu dieser Annäherung bereit, aber in Däne mark ist die Chauvinistenpartei, welche 1864 und den Verlust Schleswig-Holsteins nicht vergessen kann, noch immer nicht ausgestorben, und so lange diese Partei noch einen gewissen Einfluß auf die öffentliche Meinung und den Gang der Staatsangelegenheiten Dänemarks besitzt, so lange werden auch die deutsch-dänischen Beziehungen den Charakter wirklicher Herzlichkeit vermissen lassen. Kaiser Wilhelm empfing seinen erlauchten dän ischen Gast, welcher die Uniform seines Kasseler Husaren regiments trug, auf der Widpark-Station und begrüßte sich mit ihm sehr herzlich. Das neueste, am 24. d. M. abgeschlossene Verzeichniß der Mitglieder des Reichstages mit angehängter Fraktions liste ist vom Bureau ausgegeben worden. Danach beträgt die Stärke der Parteien: Deutsch-Konservative 52, Reichs- welcher die Entschädigungsansprüche Deutschlands gegen über Amerika und England in der Samoaaffaire für berechtigt erklärt, ist bekanntlich in amerikanischen und englischen Zeitungen sehr abfällig kritisirt worden. In Abwehr dieser Kritik erklärt das Stockholmer „Amtsblatt" jetzt, daß König Oscar seinen Schiedsspruch in Ueberein stimmung mit den drei hinzugezogeuen Juristen, Annerstedt, Hagerup und Cederkranz, gesprochen habe. In Oesterreich sind die Neuwahlen zu einem Theile der Einzellandtage im Gange. Am Montag wurden die Neuwahlen zum oberösterreichischeu Landtage in der Curie der Landgemeinden vollzogen, sie ergaben die Wahl von 19 Konservativen, darunter Landeshauptmann v. Ebenhoch. Im Finanzausschüsse des ungarischen Abgeord netenhauses hat sich Ministerpräsident v. Szell wieder einmal über den Stand derAusgleichsverhandlungen vernehmen lassen. Aus seinen Darlegungen erhellt, daß ein Zustandekommen des neuen Ausgleichs zwischen Oester reich und Ungarn noch immer nicht so bald zu erwarten steht, wenngleich schonübervieleEinzelfrageneinEinverständ- niß erzielt worden ist. London, 27. Okt. Der König hielt eine Parade ab über 3000 Horse-Guards, die in Südafrika gedient haben. Unter diesen befanden sich auch einige hundert Mann in Civilkleidung, die nach der Rückkehr nach England aus ihren Regimentern ausgeschieden waren. Der König und die Königin wurden während der Besichtigung mit lauten Zurufen begrüßt. Im englischen Unterhause gab es am Montag eine große Debatte über die Lage in Irland und über die dort von der Regierung ergriffenen Ausnahmemaß regeln. In einer Abendsitzung lehnte das Haus schließlich den gegen die Regierung gerichteten Antrag des irischen Nationalisten O' Brien, das Haus möge sich vertagen, um über die Zwangsmaßregeln in Irland zu berathen, mit 215 gegen 121 Stimmen ab. Der Entschluß des Colonialministers Chamber lain, nach Südafrika zu gehen, um sich persönlich vom Stande der dortigen Verhältnisse zu überzeugen, wirb von der englischen Presse einmüthig gebilligt. Von den Boerengenerälen gedenkt Dew et am Sonn abend die Heimreise nach Südafrika anzutreten, Delarey und Botha aber wollen sich von London nach Amerika begeben. General Lord Kitchener ist in Kairo eingetroffen. Zwischen England und der Türkei hat sich ein Konflikt wegen des von beiden Mäcbten beanspruchten Hinterlandes von Jemen und Aden erhoben. Das Lon doner Auswärtige Amt droht deshalb der Pforte niit der Absendung eines indischen Expeditionscorps nach Arabien, falls die türkischen Truppen nicht schleunigst aus den englischerseits reclamirten Gebieten Arabiens wieder zurück gezogen würden. Natürlich wird da die Pforte nachgeben müssen. Die StadtBodune in der Mandschurei, 120 Werft von Chardin, ist von Chunchusen eingenommen worden. Russische Truppen sind zur Befreiung dorthin abgegangen. K-litische Rundschau. Kaiser Wilhelm tritt seine Reise zum Besuch des Königs Eduard von England, wie nunmehrendgiltig feststeht, am 6. November von Kiel aus an. Prinz Eitel Friedrich von Preußen ist am Diens tag an der Universität Bonn feierlich immatricnlirt worden. Der Kronprinz vertrat den Kaiser bei dem Zmmatriculationsakte. Deutscher Reichstag. Die Berathung über die Vieh- und Fleischzölle nahm auch am Dienstag bei an fänglich nur sehr schwach besetztem Hause ihren Fortgang. Abg. Graf Kanitz (kons.) bestritt gegenüber der Linken, daß die Thierürzte auf dem Lande zu sehr unter dem Druck der Großgrundbesitzer stünden. Das beste Mittel gegen die Fleischvertheuerung sei die Beseitigung des Un wesens der Kommissionäre. Ueberdies sei zur Zeit auf dem ganzen Weltmarkt der Fleischpreis gestiegen. Die Oeffnung der Grenzen wäre also nutzlos. Hohe Löhne könnten die Arbeiter nur erhalten, wenn der Landmann Zum Refsrmatisnsfest. Manchem Politiker kommt es eigen an, den Tag festlich zu begehen, der ihm für seine ganze politische Arbeit so unendliche Schwierigkeiten bereitet, durch den das deutsche Volk in zwei große Lager geiheilt ist, ein evangelisches and ein katholisches, wobei das letztere Lager als eine in «ich geschlossene Größe auch in den meisten politischen Fragen fest zusammensteht. Aber der Politiker wird es Wohl auch fertig bringen, wie er daheim seinen Hausrock anzieht und sich im Familienkreise als Hausvater fühlen will, so auch einmal am Reformatio»sfeste sein diploma tisches Gewand abzustreifen und unbekümmert um den Streit der politischen Tagesfragen und um die Zahl der Stimmen im Reichstage und in den Landtagen sich die Frage zu beantworten: Was hat uns denn sonst noch der Reformationstag gebracht? Wie hat die Neformationszeit den Ballast von Jahr hunderten bei Seite geschoben und das klare Gotteswort des Alten und Neuen Testaments frei vom mittelalterlichen Aberglauben anS Helle Licht gebracht! Wie ist durch die Reformation der freie Christcnmensch, gebunden an seinen Gott und sein Gewissen, in sittlicher Verantwortung dem Berufe, ein Ebenbild Gottes zu sein, näher gekommen! Wie ist durch die Reformation die Toleranz wieder mög lich geworden, die keine Zwangsmaßregeln gegen Anders gläubige anwendet, und vor der religiösen Ueberzeugung der Andersgläubigen Achtung besitzt! Wie ist durch die Reformation die Bahn frei gemacht zu der beispiellosen Kulturentwickelung der letzten Jahrhunderte! An allen diesen Segnungen der Reformationszeit hat die katholische Kirche nicht minder Antheil wie die evangelische. Luther hat auch nicht den Riß durchs deutsche Volk ziehen wollen; er wurde mit Gewalt hinausgedrängt aus seiner alten Kirche, für die er, wie die Besten seiner Zeit und Viele vor ihm, eine Reformation an Haupt und Gliedern für nothwendig hielt. Und wenn auch in der evangelischen Kirche selbst so viel Zersplitterung herrscht, wir wollen uns doch freuen, wie seit einem halben Jahr hundert die verschiedenen Landeskirchen und auch ver schiedene Richtungen sich zusammenfinden im Werk der Inneren Mission und in der Arbeit des Gustav Adolf- Vereins, und wie in der letzten Zeit immer mehr Stimmen sich erheben, die unbeschadet des geschichtlich Gewordenen auf einen engeren Zusammenschluß hiuarbeiten. Eine sitt lich-religiöle Erneuerung hat die Reformationszeit dem deutschen Volke gebracht. Dem gleichen Zwecke soll das Reformationsfest bienen. (Schluß.) Zu Beginn des Bürgerkrieges 1861/64 wollte Krüger völlig vom Kampfe fernhalten, er wurde aber doch hineinverwickelt. Nach der ersten Volksrathssitzung, welche die Streitpunkte erledigt hatte, weigerte sich Com- mandant Schoemanns Partei, sich bei dieser Entscheidung zu beruhigen. Krüger war damals auf der Jagd am Krokodilflusse, wurde aber von den Andern zur Schlichtung Zölle. Abg. Segitz (Soz.) bekämpfte ebenfalls jede! Ersatzwahlen für den Rest der Session stattzufinden. Nach Erhöhung der Fleisch- und Viehzölle. Staatssekretär i einem beigegebenen Anhang haben in der zehnten Legis- Graf Posadowsky führte aus, geholfen könne der Land- wirthschaft nur werden, wenn sie ihre Arbeiter besser be ¬ im Stande sei, Jndustrieerzeugnisse zu kaufen. Abg. Depken (ntl.) sprach im Namen seiner Partei gegen die Bindung der Viehzölle. Was die Regierungsvorlage den Landwirthen biete, sei ausreichend. Abg. Zwick (frs. Vp.) wendete sich im Interesse der Allgemeinheit gegen die hier . vorgeschlagene Zollpolitik und wollte eine natürliche Preis- > mann), 3. Schleswig-Holstein (durch die Mandatsnieder bewegung im Handel und Verkehr, keine künstliche durch Ilegung des Abg. Jacobsen). Es haben also noch zwei Wr die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff,, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruno bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, tzühndorf, staufbach, Kesielsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Moyorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutannebsrg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdvrf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bet Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligftadt, Spechtsbausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergefpalterre Torpuszeile. Druck und Beria« von Marlin Berger in Wilsdruff. — Veranlwortlich für die Redaktion Marlin Aera er daielbn.