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Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionsprei«: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Amgekung. AL 12. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 4l. Aahrgan«. Sonnabend, den 27. Januar L8S4 Zum Kaisertag. Kott segne Dich! Ao bringen heute Wir Dir -cs Dankes stillen Zoll. Ls geht -ie Lippe grüßend über, Davon das Herz ist übervoll. Wir grüßen Dich, o Herr und Kaiser, So treu und so herfinniqlich. Wir weihen Dir an Deinem Lage Den besten Wunsch: Gott segne Dich! Dn kennest ihi Und hast Dich Zn dunkeln, u Dein Auge tri Gott segne Dich mit seiner Fülle, Lr rüste Dich mit seiner Kraft, Lr wehre jedes Feindes Dränen, Der haßerfüllt im Finstern schafft. Lr mehre Deines Volkes Frieden, Daß Lieb' und Eintracht küssen sich, Er sei Dir nah in allen Stunden, Zn Glück und Leid! Gott segne Dich! >, den Herrn der Herren, stets zu ihm bekannt, üe in lichten Lagen u ihm zugewandt. Die Gattin, die mit Marthas Aorge Des Hanfes Glan) und Achime mehrt, Die stille mit Marias Sinne Dem Leide lindernd, helfend wehrt, Die kleinen Zweiglcin, die verheißend Und iugendfrisch entfalten sich, Die Deine und -es Landes Hoffnung, Kott segne sie! Gott segne Dich! Und will » uns manchmal bange werden Zn dieser Lage wirrem Streit: Der ob Len Wolken machtvoll waltet, Der ist uns nahe allezeit. Wie einst auf Galiläcns Meere vor seinem Drän» der Atnrm entwich, Ao banne er die sinstern Wetter Mit starkem Wort! Gott segne Dich! Wer Gott nicht läßt, ist nie verlassen! Das Wort bleibt unerschütterlich. Drnm bringen wir an Deinem Lage Unr einen Gruß. Gott segne Sich! 2. Ssseitliche Sitz«« -es StMem-mteii-KMWMs Wonlag, den 29. Januar d. Is., Aöends 8 Mr im Rathhaussaale. Eibenstock, den 26. Januar 1894. Der Stadtverordneten - Vorsteher. Wilhelm Dörsfel. 1) Bericht über Revision der Stavtkasse. 2) Ministerial-Verorvnung, die Verwendung des 1892er Sparkassenreinge winns betreffend. 3) Beschlußfassung über den von der Ortskrankenkasse für Textilinvustrie rc. zu fordernden Miethzins. 4) Freihändiger Ankauf von Gasactien. 5) Neues Statut für die Dienstboten-Krankenkasse. 6) Herstellung der Straßen im Crottensee. 7) Herstellung der Berg-, Wiesen- und Südstraße. 8) Rakhsantrag, die Säkularisation des alten Friedhofs betreffend. Hierauf geheime Sitzung. Bekanntmachung. An Stelle des freiwillig von seinem Amte znrückgetretenen Herrn Kauf mann« Oskar Kinne ist heute Herr Kaufmann Want Weyer hier als Obeizugführer der städtischen Pflichtfeuerwehr von dem unterzeichneten Stadtrath verpflichtet und eingewiesen worden. Eibenstock, den 26. Januar 1894. Der Rath der Stadt. Körner. Hans. Bekanntmachung, die Lieferung von Straßenbaumaterialien betreffend. Die Lieferung und Anfuhr von 761,5 odm. harten Schottersteinen, entweder Grünsteine II. oder Granitsteine I. Sorte, sowie 299,75 oirm. Sand zu den diesjährigen Straßcnherstellungen soll bereits jetzt an einen oder mehrere Unternehmer in Accord vergeben werden. ES sind erforderlich: a. für die Bachstraße 45 «dm. Schottersteine, 15 «dm. Tand, d. für die Haberleithe 80 «dm. Schottersteine, 20 «dm. Sand, o. für die Schulstraße 16 «dm. Schottersteine, 13 «dm. Sand, ck. für die Südstraße 5 /2 «km. Schottersteine, 3 «dm. Sand, e. für den Postplatz 31 «dm. Schottersteine, 7,rs «dm. Sand, k. für die Poslslraße 39 «dm. Schottersteine, 13 «dm. Sand, g. für die Forslstratze, Neugasse und den Alberkplatz 132 «dm. Schottersteine, 24 «dm. Sand, Ii. für die obere und untere Crottenseeüraße 168 «dm. Schottersteine, 72 «dm. Sand, >. für die Mohren-, Feld- und Albertstraße 265 «dm. Schottersteine, 132 «dm. Sand. Die Anfuhr hat sofort zu beginnen und ist thuniichst bald zu Ende zu führen. Die näheren Bedingungen der Lieferung liegen in unserer Rathsregistratur zur Einsichtnahme au«. Angebote sinv versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen bis zum 31. dss. Ms. bei dem unterzeichneten Siadlrath einzureichen. Eibenst 0 ck, den 20. Januar 1894. Der Rath der Stadt. n«. Körner. Hans. Bekanntmachung, Die Reichs- und Landesgesetze werden seitens des Stadtraths ferner hin nicht mehr durch das Amtsblatt, sondern durch Anschlag im Eingänge des RathhauseS veröffentlicht. Eibenstock, den 24. Januar 1894. Der Rath der Stadt. I. V.: Stadlrath Landvolk. Han«. Einladung. Den Geburtstag Sr. Majestät Kaiser Wilhelms II. gedenkt die hiesige Schule durch eine Feier zu begehen, die Sonnabend, den 27. Ja- nnar 1894, Vormittag von 10 Uhr an in der Turnhalle adge halten werden soll. Zur Teilnahme hieran wird hierdurch ergebens! eingeladen. Schule Eiben stock, den 23. Januar 1894. IP«imd»«0t. Zum siebenundzwanzigsten Januar. Der Geburt-tag des Kaisers bringt einen Feier klang in daS gewöhnliche Getriebe des Tage«. Wie da« Hau« den Geburtstag de« Vater« begeht, indem die Mannigfaltigkeit der Familienglieder sich zur Ein heit der Wünsche und Hoffnungen zusammenschließt, so empfindet da« Vaterland die Bedeutung eine« Tage«, der für jeden Stand seine hohe Wichtigkeit, ja eine weihevolle Bedeutung hat. Der Kaiser ist der oberste Kriegsherr. E« ist naturgemäß, daß die Armee diesen Tag al« einen Ehrentag für sich begeht. Der Kaiser ist die lebendige Spitze der gesammten Reich«- und Staatsverwaltung. Daher feiern alle Regierenden im Reiche, alle Obrig keiten und Beamten seinen Geburt«tag, indem sie ihre« Theil« sich im besonderen Sinne al« die Seinen betrachten. Da« Bürgerthum ist der Stand de« Er werben« und Erhalten«, de« Schaffen« und Bilden«, der unter dem Schutze der bewaffneten und ordnen den Regierung sein Frieden«werk treibt und im Amte de« Herrscher« dankbar seine Beschirmung und Sicher heit anerkennt. Da« gesammte Volk, welche« sich nicht al« da« Material einer gedankenlo« arbeitenden Staat-Maschine, sondern al« eine lebendige Gemein schaft denkender und fühlender Wesen betrachtet und empfindet, verlangt mehr, al« den wesenlosen Begriff einer höchsten Obrigkeit über sich zu haben. Der Ausdruck seine» freien Gehorsam« und seiner liebe vollen Ehrerbietung will von einer lebendigen Per sönlichkeit ausgenommen und empfunden sein. Der Kaiser ist e«, welchem gegenüber die Vater landsliebe ihre persönliche Darstellung gewinnt. Da rum ist sr e«, zu dessen Huldigung die abweichen den unk einander sonst übertönenden Stimmen der Parteien am heutigen Tage einhellig zusammenklingcn. Nur diejenigen werden diesen Weg nicht finden können, welchen die herrliche Mitgabe für da« Erdenleben — nämlich die Liebe zum Vaterlanve — abhanden ge kommen ist, weil sie da« heilige Recht der Persönlich keit weder Gott noch Menschen zugestehen und die lebendigen und belebenden Beziehungen zwischen Him mel und Erde, König und Volk, Mann und Weib, Eltern und Kindern, Besitz und Arbeit theil« ver leugnen, theil« in einen öden Mcchani-mu- verwan deln, der die Welt zum Gesängniß machen müßte. Wir Andern aber schaarcn un« nur um so fester zusammen und begrüßen ihn, der da« Panier de«