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üvde eten le ngem le am »genes kränke, ülvsk». ist ein IN. _ g kbsr. »ukeo e» npfiehlt Ula .. ' r. ar und pe. In Kaffee, 2 Per- r usw. behrlich - M nähme. r kkitux. 5s» ^ng. Nachh-c Nachh-l v'" orfcr Ktitung" erscheint Lnrustag, Donners tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen ,,20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. TNit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Kandel und Wandel", „Feld und Garten", „^piel und Sport" und „Deutsche Mode. Annahme »»» Inserat« bis »»»Mittag i» Uh». Inserate werden mit w p skr di« Spaltzrtl« berechn«, Labellarisch« Satz nach d«s»nder«m Laris Druck und Verlag von Hermann Rühle in KroA-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Vkrilla No. 82. Mittwoch, den 10. Juli 1907. 6. Jahrgang. 1 Oerttiches und Sächsisches. Vttendors-Skrilla, den ß. Juli ld»7. —* Da» Tränken der Tiere erfordert jetzt iur heißen Jahrerzeit ganz besondere Sorg- solt. E» ist gut, Pferden und Eseln schon während der Mahlzeit einen mit Wasser ge- süllten Eimer zum Löschen ihre» Durstes binzustellen. Der schon durch Staub und das Schwitzen vorhandene Durst steigert sich durch da» Kauen d-s trockenen Hafers und Heus noch mehr. Die Tiere können zuweilen nicht Speigel genug absondern, um das Futter ge nügend anzuseuchten. DaS Durstgeflihl wird ihnen dann leicht unerträglich und ist nicht selten die Ursache, daß ihr Fressen anshört Wird ihnen erst später Wasser gereicht, ss lind sie geneigt, es mit großer Hast und im llcbnmaß zu saufen. Die Zug- und Ketten hunde haben jetzt ganz besonders reichlich slische» Wasser nötig. Sie schwitzen durch die trapsende Zunge, wodurch ihrem Blut viel Feuchtigkeit entzogen wird, die ersetzt werden Muß, wenn nicht die Gefahr deS Hitzschlages eintreten soll- Beobachtet man einen größeren in der Freiheit lebenden Hund an heißen Tagen, so kann man wohl behaupten, daß er sehr ost und begierig säuft, wenn er zu Waffel gelangen kann. Die in der Sommer hitze lausenden und schwer arbeitenden Zug hund« haben natürlich noch ein größeres Be dürfnis nach Wasser. Jede Gelegenheit zum Tränken muß daher wahrgenommcn werden. Der Maulkorb sei vor allem groß genug, um da» weite Oeffnen deS Maule« nicht zu ver- hindern, Der Hund bekommt durch die Nase allein zu wenig Luft. Auch da« Federvieh Und die Stubenvögel müssen mehrmals täglich Mil frischem Wasser versehen werden. Niemand lasse seine Tiere jetzt dursten. —* Eine Fahrkartensteuer für die 4 Klaffe? Tie „Leipz. N- Nachr." schreiben: Ein ost gut unterrichteter Privatkorrespondent in Berlin Meldet un», daß, falls das Ergebnis der Fahr- lartenstcller auch in der jetzigen Reisezeit un- dcsriedigt bleibt, auch die vierte Klaffe von kinrm gewissen Betrage ab besteuert werden lall. Wir geben diese Meldung mit allem Vorbehalt wieder, da wir e» für ausgeschloffen hallen, daß die preußische Regierung zu einem solchen mehr al« verkehrten Mittel greifen wird, Tie Fahrkartensteuer erfreut sich bekanntlich ohnehin der allgemeinsten Unbeliebtheit, so daß Von vielen Seiten schon der Rus nach ihrer Wiederabschafsung laut wurde. Wenn Preußen nun auch noch die minderbemittelten Volkü- llaffen besteuern wollte, so würde <S sich iMeiselloS, abgesehen von der neuen VerkchrS- krschwerung, damit kräftig in die Nesseln setzen. Moritzburg Am vergangenen Sonntag abend gegen 9 Uhr kam das von einer Dame, drei Herren und dem Chauffeur besetzte Automobil eines Berliner BankdircktorS durch dm hiesigen Tiergarten. In der Nähe des sogenannten Nab nhügrls begegnete dem Automobil ein Rudel Damhirsche, von denen einer überfahren wurde. Dadurch wurde dem Lenker die Gewalt über das Fahrzeug ge nommen. Da» Automobil überschlug sich und landete auf einer morastischen Wiese. Lie Insassen wurden herausgeschleudert. Die Dame und der Chauffeur kamen mit heiler Haut davon während zwei Herren schwer und einer scheinbar leichter verletzt wurde. Es war aus d«m Unfallplatze schnell ärztliche Hilfe zur Hand. Las Automobil selbst Hut nur ver hältnismäßig wenig an der Karosserie gelitten. Dresden. Das Dienstmädchen Frida Alma Zeunert aus Braunsdorf bei Tharandt, dar am 3. April in Tharandt unter dem dringenden Verdachte verhaftet wurde, am Tage zuvor das ihrer Pflege anvertraut ge wesene zweijährige Söhnchen des Bäckermeisters Großmann in Vorstadt Plauen durch Ertränken gklölel zu haben, um sich an ihrer Dienst- h'rrschaft zu rächen, leugnet die Tat hartnäckig und behauptet,, das Kind sei allein in den Teich unterhalb des Hohen Steins gelaufen und darin ertrunken. Am Sonnabend weilten Vertreter der Königlichen Staatsanwaltschaft mit dem Mädchen in Vorstadt Plauen, gingen mit ihm all sdie Wege ab, die das Mädchen mit ihrem Opfer gegangen sein will und weilten dann lange Zeit an der Mordstelle, ohne daß es gelang, die verstockte Verbrecherin von der Unhaltbarkeit ihrer Behauptungen zu überzeugen. Hieraus wurde die Zeunert wieder dem Untersuchungsgefängnis zugesührt- Kamenz. Am Sonntag fand im benach barten Cunnersdorf die Weihe der neuerbauten Kirche durch Herrn Geh. Kirchenrat Meier aus Bautzen statt. Als Vertreter de» evangelisch lutherischen Landeskonsistoriums war Herr Geh. Rat Lotichtus erschienen. Gleichzeitig wurde Herr Pastor Junge, bisher in Kessels- darf bei Dresden, als erster Geistlicher der jungen Kirchgemeinde, die durch Auspfarrung aus der Parochie Kamenz gebildet worden ist, feierlich eingewiesen. Freiberz. Dem Professor für Probier kunde und Metallographie an der hiesigen Königlichen Bergakademie Kurt Friedrich sind aus der „Jubiläumsstiftung der deutschen Industrie" zu metallographischen Untersuchungen zum Zwecke der Förderung des Metallhüttcn- wesenS für daö laufende Jahr 4000 Mk. zur Verfügung gestellt worden. Döbeln. Zum ersten Male ist vom Stadt rate in Döbeln ein größeres sozialdemokratisches Turnfest mit Umzug genehmigt worden. Am 20. bis 22. Juli findet dort das 3. sächsische Turnfest des Arbeiter-TurnerbundeS (Kreis Sachsen) statt, wozu 700 Turner und zirka 100 Turnerinnen erwartet werden. Wurzen. Als ein die Paketbestcllung im Stadtbezirke Wurzen vermittelnder Postwagen einen in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes liegenden Uebergang über die Bahngleise passieren wollte, brauste eine von Riesa her kommende Lokomotive heran, erfaßte den gerade aus dem Gleise befindlichen Postwagen und zertrümmerte ihn vollständig. Der Postillon sowohl al» der im Innern de» Wagens sich oushaltende Postschaffner Heller wurden schwer verletzt, während das Pferd nur geringe Ver letzungen davontrug. Die Durchfahrt der Lokomotive soll dem diensttuenden Schranken wärter nicht rechtzeitig signalisiert worden sein. Auch wurde am Sonntag von dem von Leipzig ommenden Personenzuge ein Reisender über- ähren. Leipzig. Jener Bube, der in zahlreichen Fällen während der Fahrt aus Straßenbahn wagen und auch in den Anlagen Damen mit Säuren und anderen Flüssigkeiten die Kleider begaffen oder ihnen die Mäntel mit Messern zerschnitten hatte, machte sich am Sonntag wieder bemerkbar. So wurde einer in L.-Kleinzschoch?r wohnhaften Kontoristin auf der Straßenbahnfahrt Connewitz-Gautzsch das Kleid mit einer dunklen Flüssigkeit ruiniert. Nicht lange darauf gelang es, unweit des Ortes der ersten Schandtat den Buben be einem zweiten gleichartigen Attentat zu er wischen Es ist der am 20. Juli 1888 zu Berlinchen in der Provinz Brandenburg ge borene Uhrmacher und Mechaniker Adol Jahn. Der Bursche wurde zunächst auf dem Gemeindeamt in Oetzsch vernommen, wo er bereits 14 Fälle solcher Sachbeschädigungen zugestanden hat. Werdau. Ein schwerer Unglücköfoll trug sich auf einem Neubau im nahen Leubnitz zu. Als sich verschiedene Bauarbeiter aus dem Gerüst befanden, stürzte dieses plötzlich infolge Ueberlastung ein und die darauf befindlichen Arbeiter fielen zehn Meter in die Tiefe. Während drei Maurer schwere Verletzungen erlitten, kamen die übrigen mit leichteren Ver letzungen davon. Schönheiderhammer, Eine unliebsame Bemerkung mußten etliche Reisende machen, sie ihre Koffer in der hiesigen Handgepäck aufbewahrungsstelle hatten über Nacht ausheben affen, um sie bei der Weiterfahrt nach Eiben- tock gleich wieder zu haben. Als sie aber am nächsten Tage die Koffer in Empfang nahmen, mußten sie bemerken, daß alle Koffer viel leichter und der Inhalt durchwühlt war. Vie sich herausstellte, hatte der Arbeiter B. von hier, der in der fraglichen Nacht die Bahnhofswache hatte, die Koffer durchwühlt und teilweise beraubt. Er wurde verhaftet. Zwönitz. Aus Furcht vor Strafe, vor der nn bangte, weil er in einem Streite in der Notwehr seinen Gegner mit dem Messer ge rochen hatte, hat sich der 15 jährige Schuh- abrikm bester Richard Albin Feustel aus Kühn- saide im Abort einer hiesigen Schuhfabrik er hängt. Zwickau. Hier ließ sich ein Herr ein 3,ot zum Fahren auf dem Schwanenteich geben. Als er in die Mitte deS Teiches kam, prang er plötzlich aus dem Kahne ins Wasser zum Schrecken der zahlreichen Spaziergänger. In der Nähe befindliche Gondelfahrer suchten M zu retten- Er konnte nur als Leiche ge borgen weiden. In ihm wurde der Geschirr- ührer Clemens Lohr von Zwickau, 46 Jahre alt Vater von 7 Kindern, festgestellt. Schwer mut wird als Beweggrund der Tat bezeichnet. Reichenbach i. V. Der hier bestehende, einige Hundert Mitglieder zählende Konsum verein Haushalt beabsichtigt, infolge ungünstiger finanzieller Verhältnisse in Liquidation zu treten. Aus der Woche. Ein in seiner Bedeutung viel zu wenig ge würdigtes Ereignis ist der Besuch des deutschen Kaisers in Kopenhagen. Lange Zeit hindurch standen die Ereignisse deS Jahres 1864 nicht nur zwischen dem deutschen und dem dänischen Volke, sondern auch zwischen den Fürsten der beiden Länder. Es war keine ausgespochene Feindschaft, aber ein heimlicher Groll, der sich in Dänemark immer noch gegen den Sieger von Düppel richtete. Im Interesse der beiden Völker wäre es von Herzen zu wünschen, daß die im Januar d. I. begonnene und durch den Besuch der Herrscher beider Länder angebahnte Verständigung gute Fortschritte macht. — Ueber das Kapital Fürstenbesuche läßt sich gegenwärtig überhaupt 'manches Wort reden. Kaum war eS bekannt geworden, daß Kaiser Wilhelm nach Kopenhagen fahren werde, so war die englische Presse geschäftig, die Veranlassung dieser Reise zu verdächtigen. Da hieß es, diese Reise wäre unterblieben, nie gemacht worden, wenn nicht Englands König die Absicht hätte, dem Kopenhagener Hofe (und den andern nordischen Höfen) einen Besuch zu machen. An andrer Stelle war zu lesen, der Besuch des deutschen Kaisers solle König Eduards Politik durch kreuzen. Und die Reise Kaiser Wilhelms wurde im Vergleich gestellt mit der Marokko- sahrt deS Monarchen. Obwohl jeder Wissende die Unwahrheit dieser Gerücht- leicht Nachweisen kann, wurden sie doch in weiten Kreisen ge glaubt. Deutschland gilt wieder einmal als Friedensstörer. Nicht anders wird die be absichtigte Reise des deutschen Kaisers nach Konstantinopel beurteilt. Was dem Könis Eduard in seinem Lande als eine Tat politischer Klugheit ausgelegt wird, verübelt man dem Herrscher Deutschlands. Und trotz dieser ewigen fast ermüdenden Hetze heißt es an der Themse immer, man wolle den Frieden. — Var wenigen Wochen hatte eine halbamtliche spanische Zeitung einen Artikel veröffentlicht, dessen Aus führungen in dem Satze gipfelten, der Friede Europas sei nur gewährleistet, wenn Deutsch land und Frankreich in gutem Einvernehmen lebten auf der Grundlage, daß Frunkreich end gültig die Hoffnung aufgebe, Elsaß-Lothringen wiederzueriverben. Dieser Hinweis war doppelt beachtenswert, weil er kurz nach dem spanisch französischen Mittelmeerabkommen veröffentlich ward. Und kein Geringerer, als der ehemalig« ranzösische Kriegsminister Etienne versucht ihn etzt zu verwirklichen. Aber schon die Vor arbeiten haben den schönen Traum zerstört, luf eine Rundfrage bei ersten Politikern der Republik erscholl das alte Lied. Sie warnten vor einem friedlichen Einvernehmen, weil >artn eine Anerkenntnis des Frankfurter Ertrages gesehen werden könnte. Also der Schmerz um die „verlorenen Provinzen" ist immer noch in den Herzen der meisten Franzosen lebendig und wird sobald eine Ver- tändigung, die sich nicht in den Grenzen siplomatischer Höflichkeit bewegt, nicht zulasten. - Die Lage des Ministeriums Clemenceau t unverändert. Die Entschlossenheit der Regierung, dem Winzerausstand mit allen gesetzlichen Mitteln zu begegnen, hat da» Vinzerkomitee nicht zu einem Friedensschluß bewegen können. Im Gegenteil, die Nicht enthaftung der gefangenen Führer Ferroul und Albert hat aufs neue den Widerstand der Bauern entfacht. In Narbonne haben sie auf der Straße Steinhaufen aufgeschichtet „zum Andenken an die der Grausamkeit des Hwrn Clemenceau zum Opfer gefallenen Brüder." Hier und da wurden sogar Galgen errichtet mit der Aufschrift: „Einzig würdig de» Herrn der Lage." Die Gerüchte von d.m nahe »«vorstehenden Rücktritt de» Ministerchess sind wieder verstummt, seit eS dem Wortgewandten gelang, in der Kammer abermals ein VertrauenS- »otum zu erhalten, womit das Parlament ffcnbar ausdrücken wollte, daß es sich mit den iegierungvmaßreqeln aus Anlaß de» Winzer- aufstandeS einverstanden erklärt. Seit Monaten cbt Herr Clemenceau als Minister des Innern nur von den Erfolgen, ine er als Minister präsident in der äußeren Politik erringt. — Die russischen Revolutionäre sind im geheimen eifrig tätig. Davon zeugt eine Masten- verhastung, die dieser Tage in Riga stattfand, wobei der Polizei die Beweise in die Hände fielen, daß die Kampforganisatton unablässig unter den Soldaten Anhänger wirbt, um vor dem Zusammentritt der dritten Duma noch die Regierung der Romanows zu stürzen. In Petersburg beginnt man bereit» mit den Wahlvorbereitungen. Auch die Kadettenpartei die infolge der Dumaauflösung den Wahlen fern bleiben wollte, hat sich entschlossen, an dem Wahlkampf teilzunehmen, obgleich sie unter dem veränderten Wahlgesetz wenig Aussicht auf Erfolg hat. — Der amerikanisch-japanische Konflikt hat jetzt eine ernste Maßregel der Regierung in Washington gezeitigt. 16 große Schlachtschiffe sind in den Stillen Ozean be- ordnet worden, um dort Wache zu halten. Man wird japanischerseits mit einer Antwort nicht zögern, obgleich die amerikanische Presse schreibt, es handele sich keineswegs um eine kriegerische Maßnahme und man werde an dem Verhalten Japans sehen, ob es friedliebend sei, oder nicht. Die Lage der japanischen Regierung ist jetzt ohne Zweifel eine schwierige. Denn während die Mehrheit de» Parlaments (die Nationalisten) energische Gegenmaßregeln fordern haben sich mehrere Handelskammern mit der Opposition verbündet, um in jedem Falle «inen Krieg zu hintertreiben- Der Mikado kann nicht ruhig mit ansehen, wie ein Meer, aus dem Japan wichtige Interessen hat, einfach «on den Ver. Staaten mit Beschlag belegt wird, aber er kann auch nichts unternehmen, wa» eine friedliche Schlichtung des Streites ver hindern konnte. — Eine Zeitlang glaubte man, in Marokko beginne endlich der Frieden, da wird mit einemmal wieder der Räuberhaupt mann Raisuli zum Helden des Tages. Er hat einfach den Sendboten de» Sultan» ge fangen genommen und stellt nun seine Be dingen. In erster Linie verlangt er Lösegeld und dann seine Wiedereinsetzung als Gouverneur von Tanger. Wenn der Sultan den Mächten diese Ueberraschung bereitet, so find die Ver wickelungen noch nicht abzusehen.