Volltext Seite (XML)
Allerthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Zelle u. Umgebung. Erscheint Areitag» u. »v««1ao». «b,N«»M«»tS»r«i» kkl.der 3 werthvollen BeUaaen vierteljährlich mU Bringerlohn I LR». durch di« Post 1 LUS« Mit S AamMenvtStt-r«: Arsystuu, Aule Keister, AeUspiegel verantwortlicher Redakteur: «»U -««»»elfter inftue (Sr,gedir^). Redaktion u. Expedition A««, Marktftraß«. Vie einspaltig« «orvulzeile LV Pf. amtlich« Inserate 2» Psg. di« SorpuS-Zell« Reklamrn pro Leite 2V Psg. AU« Postanftalten und Landbrieftritger nehmen Bestellungen an. No. 113. Mittwoch, den 23. September 1896. 9. Jahrgang. »»»»»»»«— MI" I will »» « I, , !1 Donnerstags de« 24. September vor«, v. S—12 Uhr und «ach«», v. 2—5 Uhr und Freitag d. 2S. September vor«, v. »—12 Uhr «. «achm. ,p. 2—Uhr werden die von den Schülern der „Deutschen Fachschule für Blecharbeiter" im verflossenen Sommersemester angefertigten Zeichnungen, Modellierarbeite«, vlechmaare«, Ausführungen v. Gas» u. Wasserinstallation u«d elektri sche« Anlage« im Fachschulgebäude u. JnstallatiouSraum der Schule öffentlich ausgestellt. Die mündlichen Prüf««ge« der abgehenden Schüler aus Kl. 1. finden Freitag de» 23. September v. früh 8—V»12 Uhr statt. Näheres über die Ausstellung und Prüfungsordnung ist aus dem in der Hausflur des Fach schulgebäudes aushängendem Anschlag zu ersehen. Alle Freunde und Gönner der Anstalt ladet zugleich mit im Namen des Lehrerkollegiums zum Besuche der Aus ¬ stellung und der Prüfungen ergebenst ein. A«e, den 21. Sept. 1896. Professor F. Dreher, Direktor. Bekanntmachung. Da aus unsere Bekanntmachung vom 18. August dieses Jahres, die Ein ziehung des von der Markt- nach der Albertstraße führenden Theiles der Wegepar- zelle No. . 490 des Flurbuches für Aue betr. Widersprüche nicht erhoben worden sind so haben wir nunmehr endgültig die Einziehung dieses Wegestückes beschlossen. Aue, den 12. September 1896. Aer WaLY der Stadt. vr. Kretzschmar. B. - - .' - ' * Bekanntmachung. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, eineNealschnle zu errichten. Der Anfang soll zu Michaelis ». 0. mit 3 Klassen gemacht werden, welche den Kl. VI, V, IV der Realschule entsprechen. Aufnahmefähig sind körperlich und geistig kräftige Knaben, welche zu Ostern das 3. Schuljahr vollendet haben. Anmeldungen von Schülern haben zu geschehen bei dem Unterzeichneten. Derselbe ist zu sprechen an sämtliche»» Wochentage« von 11—12 Uhr vormittag»und 4 3 Uhrnachmittag» inder «at»«xpedition außerdem Sonntag» von 11—12 Uhr vormittags in seiner Wohnung. Bei der Anmeldung sind vorzulegen das Taufzeugnis oder Geburtszeugnis der Impfschein und ein Entlassungszeugnis der Schule, welche der auszunehmende Schüler zuletzt besucht hat. - Der Tag der Aufnahmeprüfung wird noch festgesetzt werden. Das Schul geld beträgt 80 Mark jährlich. Aue, am 18. September 1896. Max Siegert, dir. Oberlehrer. Aus der Woche. „Wenn die Könige bauen, haben die Kärrner zu thun," Hagt Schiller, und wenn zwei Kaiser Zusammenkommen, dann haben die Zeitungsschreiber zu erfinden und zu deuteln. Zar Nikolaus weilt gegenwärtig bei seinem Großvater auf Schloß Fredensborg und findet da viel leicht Muße, teilweise zu lesen, wie deutsche und fremde Berichterstatter über seinen Trinkschruch in Breslau ur teilen. Welche von den darüber umgehenden Lesarten die richtige ist, hat nicht sestgestellt werden können, ist aber auch im Grunde herzlich gleichgültig. Der junge - Zar hat zweifellos etwas Verbindliches sagen wollen und ist dabei mit der Zunge ausgerutscht. Ein Volk, wie das deutsche, sollte daraus nicht allzuviel Gewicht legen. Achtung für den kaiserlichen Gast — aber im üb rigen ruhig Blut und ein wenig mehr Selbstvertrauen. Was darüber hinausgeht, darf man ruhig den Franzosen überlassen, die in allen ihren Parteien immer verzückter werden, je näher der Tag der Ankunft des Zaren heran rückt. Der Pariser Gemeinderat, der zum großen Teil aus Leuten besteht, die ihr Bedauern darüber nicht aus drücken können, daß vor 2S Jahren die Comune nicht siegreich war, und die also in den Augen des Zaren mindestens auf eine Stufe mit seinen heimischen Nihilisten gestellt werden, arbeitet jetzt auch in Zarenbegeisterung, nachdem er früher seine Teilnahme abgelehnt hatte. Er hat es endlich soweit gebracht, daß ihm eine Nummer . des Festprogramms zgehörtund die Autonomisten, Kollekti- visten, Possibilisten.Blanquisten und wie die sonstigen „Jsten" alle heißen mögen, werden bei allen großen Em pfängen und Festlichkeiten zu Ehren des Zaren zugegen sein oder doch in dem Spalier stehen, das sich in Paris auf seinen Wegen bildet. Doch der Wahrheit die Ehre: zwei von ihnen wollen nicht mitthun und haben ausdrücklich gegen die unbegrenzten Kredite gestimmt. Solche „unbe grenzten Kredite" wünscht sich zweifellos auch der Exkö nig Milan, der vollständig ans dem Trockenen sitzen soll, obwohl ihm die Kasse seines ehemaligen Königreichs schon mehrere Male Nachschüsse gezahlt hat. Neuerdings soll sein Bestreben dahin gehen, sich wieder an Stelle seines Sohnes aus den Thron zu setzen, um so der Quelle näh er zu sein, die ihm bisher die Mittel für seine exkönig liche Lebensweise lieferte; aber seine „versöhnte" Gemah lin Natalie soll das Komplott durchkreuzt haben. — Nach der kurzen Unterbrechung durch den Zarenbesuch herrscht auf dem Gebiete der hohen Politik wieder Ruhe. Kreta ist befriedigt und die griechischen Offiziere und Un teroffiziere, die als „Freiwillige" dorthin gegangen waren, sind in ihr Vaterland zurückgekehrt und dort eingelocht worden. — In Dänemark will man angeblich einen „deutschen Spion" abgefaßt haben, der die Befestigungen von Kopenhagen zeichnerisch ausgenommen haben soll. Er wurde indessen nicht vor Gericht gestellt, sondern über die Grenze gebracht. Das ist vernünftig; den in solchen Fällen mag sich jeder Staat an die eigene Brust schlagen. In gleicher Weise ist Krupp in Essen vorge gangen : das Werk hat alle seine ausländischen Angestell ten einfach entlassen, weil, wie es heißt, einige von ih nen Geschäftsgeheimnisse verraten hätten. Gott schütze Deutschland vor einem Kriege; denn gegen wen derselbe auch geführt ««den möge; von überall her werden Kruppsche Geschütze Tod und Verderben in die Reihender Unsrigen speien. Frankreich und England allein haben fast ausschließlich eigene Produkte, womit sie bombar dieren und kartätschen,wie es erst der Eintagssultan von Sansibar Said Kalid, empfinden mußte, von dem man gar nicht gehört, wo er ein Ende genommen hat. Ei« Ende droht auch der Sommer zu nehmen ; die Gerichts und Theaterserien sind zu Ende und die armen Theater direktoren gehen einer schlimmen Saison entgegen: die Dichter und Theaterschriststeller waren Heuer nicht fleißig und dem Neuigkeiten haschenden Publikum kann nichts Neues von Bedeutung vorgesetzt werden. Nur der Nor weger Ibsen macht eine rühmliche Ausnahme, indem er ein neues Sittendrama aus die Bühne bringt, das den empfindsamen Titel „Leichengeruch" führen soll, wenn anders der Berühmte einem seiner Freunde nichts aus gebunden hat. Und während es früher Sitte war, in teressante Romane zu dramatisieren, hat es jetzt der Be rühmte und in den weitesten Kreisen unbekannte Schrift steller Karl Lange unternommen, Schillers „Räuber" zu romanisieren. Aber wenn ein Gunod den Faust in eine Spieloper umwandeln und Rossini Schillers „Teü" durch Musik bühnenwirksamer machen wollte — war um sollte dann Karl Lange nicht auch die „Räuber" für die geehrte Romanlesewelt genießbar machen? Auch er wird seine Abnehmer finden und nicht zu wenig! Drwd. Aus dem Auenhal und Umgebung. «ttttheUnng»« von localem Interesse find der Redactton stet« wturomm««. — Die demnächst zu ihren Truppentheilen abgehenden Rekruten seien daraus aufmerksam gemacht, daß sie, sofern sie der Jnvaliditäts- und Altersversicherung unterliegen, bei der Verwaltung der Ortskrankenkasse ihre Quittungs karten abzuholen haben. Diese ist beim späteren Wieder eintritt in eine versicherungspflichtige Beschäftigung an den Arbeitgeber abzugeben und deshalb sorgfältig auf zubewahren. Wer dies unterläßt, hat sich entstehende Nachtheile selbst zuzuschreiben. Auch die Firma Bernhard Hfil t mann, Werkzeugfa brik hier, wurde in Dresden prämiirt, sie erhielt aus der Ausstellung des sächsischen Handwerks und Künstgewer- des für ausgestellte Stanzen die bronzene Medaille. Die zum Neubau der Kirche zu Albernau noth- wendig werdenden Tischler- und Schlosserarbeiten, sowie die Herstellung der Holzsenster sollen auf dem Wege der Ausschreibung unter Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern vergeben werden. Anschläge sind gegen Erstattung von KO Psg. Schreib gebühren im Pfarramts zu Zschorlau, Vorm. 10—12 und Nachm. 2—4 Uhr, zu entnehmen; daselbst sind auch die ausliegenden Bedingungen und Zeichnungen einzu sehen. Die mit Preisen ausgefüllten Anschläge sind bt» zum 1.. Oktober a. c. an Herrn Architekt Reuter in Dres den, Struvestr. 29, frankiert einzusenden. — Die Aussichten sür die Kartoffelernte sind viele Jahre hindurch nicht so ungünstig wie Heuer gewesen und wer in jdiesem Jahre nur einigermaßen mehlreich« Kartoffeln sür den Winter in den Keller bekommt, der tzllt von Glück zu sagen. Sogar ,;n bergiger Lage mst vorherrschendem Äaltdboben llagr man üb«. Qualität und dazu gesellt sich strichweise noch der -Umstand, daß auch die Quantität zu wünschen übrig läßt. Die Knol lenfrucht ist in Folge der großen Nässe meist schwarz. Der Preis der Kartoffeln wird jedenfalls damit berührt, denn bei den geringen Erträgnissen guter Kartoffeln liegt es nahe, daß dieselben theürer als andere Jahre bezahlt werden.Müssen. Zwönitz, 18. September. Heute früh in der drit ten Stunde brannte die Paul Ficker'sche Schankwirts; schast „zur grünen Eiche" an der Zwvnitz-Elterleiner Straße vollständig nieder. Die Ficker'sche Familie konnte mit knapper Noth dem Elemente entrinnen; sämmtliches Mobiliar ist ein Raub der Flammen geworden. Das -üieh wurde gerettet Das Feuer, dessen Entstehungsur sache unbekannt ist, soll im angebauten Schuppen ent standen sein. Glauchau, 18.Septbr. Es ist schon eine Weile her, da stahl in hiesiger Gegend eine Zigeunerin einen Tha- ler; sie erreichte damit ihren Zweck, nämlich in das hie sige Amtsgerichtsgefängniß zu kommen. Hier in den Mar engen Mauern, aber immerhin geschützt vor Wind und Wetter und unterstützt von sachkundiger Hand, — genas sie bald eines munteren braunen Knäbleins. Aus ihren späteren Erzählungen ging hervor, daß auch sie, sowie ihre Mutter, Großmutter, Urgroßmutter u. s. w. im Gefängniß geboren wurde. Reichenbach. Nicht weniger als 230 Stück Kreuz ottern hat in diesem Jahre bis zum Ende des verflossenen MonatS Ängnst der hiesige Reptiliensänger Rindfleisch lebend und unbeschädigt eingesangen; eS waren davon allein 198 Stück weiblichen Geschlechts. Gegenwärtig ist cs vielleicht angebracht, daraus animerksam zn machen, dafijevt die Kreuz ottern sich vielfach in Haferirldern aushalten, in» den Feld mäusen auszulanern ; beim Haferwentcn wolle man deshalb die nöthige Vorsicht nicht anßer ilcht lagen. Meteorologische». ««s-meterftan» am tzrüh 7 Uhr. September «IÄ Wetterhäuschen aus der König- «lbert-Brücke. —I Sehr ttocken 750— B-stLnd. schön M Schön Wetter M Veränderlich 780—M Regen (Wind) Viel Regen Sturm 710—M I I l ^—750 Temperatur n. Cels. am 20. Septbr. -s- 12" „ 21. „ -s- «z« M-74« „ 22. „- -s- 4» Windrichtung — 730 am 2Ü. Septbr. S W. „ Sl. » S.-W. 720 " » S.-W. Wetter ^7?— am 20. Septbr. Bcrändl. W-?io „ 21. . „ Nu«»«» » »ft Psg. pr- Meter. ... RlnkehkUmBkik. —-—— L«»»nt«ch doppelbr. halbwollen in modernst. Färb d «VPs.p.Mtr Uni 6d«vi«tn reine Wolle, dopprlhrei« v.u.n»» rein.Wolle, svlid.Oiuilit.it t vft Psg. pr. Mir. in» n»»». » »ft Psg. pr. Meter. Schwarz« Stoffe doppelbreit, reine Wolle ä 2S Psg. pr. Meteifgst versenden in einzelnen Metern stank ins Hau«, Modebilder gratis 0L77lft«eft » Vv . kenn«», m» «»in. Separat-Abtheilnng sür Herrenlleiderstosst: (4 Burim von R. t^ft Psg., lLhevkt« von R. 1.9ft an per Meter.